Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Katz droht mit "Annexion" von Gebieten in Gaza (06.00 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
09.40 Uhr: Israel greift Libanon mit Artillerie und Luftwaffe an
Israel hat Medienberichten zufolge Angriffe auf den Süden des Libanon gestartet. Der israelische Armee-Rundfunk berichtet von Artillerie-Beschuss. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur meldet, zwei Orte seien von israelischer Artillerie getroffen worden. Andere Siedlungen seien Ziel von Luftangriffen geworden.
Israel erklärte vorerst nicht, wer für den Beschuss verantwortlich ist. Von der Hisbollah-Miliz im Libanon gab es zunächst keine Stellungnahme. Zuvor hatte Israel erklärt, Raketen aus dem Libanon abgefangen zu haben. Es war der erste Raketenbeschuss dieser Art seit einer im November von den USA vermittelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah.
07.20 Uhr: Israels Militär - Raketen aus dem Libanon abgefangen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Morgen drei Raketen aus dem Libanon im Norden Israels abgefangen. Zuvor seien in der Stadt Metula die Warnsirenen zu hören gewesen. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte.
Die mit dem Iran verbündete schiitische Hisbollah-Miliz aus dem Libanon beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges. Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe. Diese sieht einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanon vor. Dieser ist inzwischen zwar weitgehend erfolgt, es gibt aber immer noch fünf israelische Militärposten in Grenznähe. Die libanesische Führung wertet den Verbleib der Truppen als Verstoß gegen die Vereinbarung und protestierte mehrfach dagegen.
Das israelische Verteidigungsministerium wies nach eigener Darstellung die Armee an, auf Raketenbeschuss "gleichwertig" zu reagieren. Die Regierung in Beirut sei verantwortlich für jeglichen Raketenbeschuss aus dem Libanon.
06.00 Uhr: Katz droht mit "Annexion" von Gebieten in Gaza
Drei Tage nach der Wiederaufnahme der massiven israelischen Angriffe auf den Gazastreifen hat Israels Verteidigungsminister Katz der Hamas mit der "Annexion" von Gebieten in dem Palästinensergebiet gedroht. "Je länger sich die Hamas weigert, die Geiseln freizulassen, desto mehr Gebiet wird sie verlieren, das dann von Israel annektiert wird", erklärte er.
Samstag, 22. März 2025
23.53 Uhr: E3-Staaten fordern sofortige Rückkehr zu einem Waffenstillstand
Die E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern eine sofortige Rückkehr zu einem Waffenstillstand in Nahost. "Die Wiederaufnahme der israelischen Angriffe in Gaza ist ein dramatischer Rückschritt für die Menschen in Gaza, die Geiseln, ihre Familien und die gesamte Region. Wir sind entsetzt über die Opfer unter der Zivilbevölkerung und fordern dringend die sofortige Rückkehr zu einem Waffenstillstand", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der drei Länder.
"Wir fordern alle Parteien auf, wieder Verhandlungen aufzunehmen, um sicherzustellen, dass der Waffenstillstand vollständig umgesetzt wird und dauerhaft ist." Dazu gehöre auch, dass die radikal-islamisch Hamas die Geiseln freilasse. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei der einzige glaubwürdige Weg zu einem nachhaltigen Frieden, einer Zweistaatenlösung und dem Wiederaufbau des Gazastreifens.
23.38 Uhr: Israels Luftwaffe bombardiert Militärflughafen in Syrien
Israels Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge einen Militärflughafen im Zentrum des Nachbarlandes Syrien angegriffen. Es seien Anlagen der früheren syrischen Regierung von Baschar al-Assad auf den Stützpunkten Palmyra sowie auf dem Militärflugplatz Tiyas zwischen Homs und Palmyra getroffen worden, teilte das Militär in der Nacht auf seinem Telegram-Kanal mit. Diese stellten eine Bedrohung für die Bewohner Israels dar, hieß es.
Die Angaben des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
22.41 Uhr: Israelische Armee - Erneut Rakete aus dem Jemen abgefangen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgewehrt. Das Geschoss sei von den Streitkräften abgefangen worden, bevor es israelisches Staatsgebiet erreicht habe, erklärte die israelische Armee am Abend. AFP-Reporter hörten Sirenen in Jerusalem. Diese ertönten auch in vielen Orten in Zentralisrael.
Die vom Iran finanzierte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Krieges im Gazastreifen immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen – nach eigenen Angaben "aus Solidarität mit den Palästinensern" im Gazastreifen.
20.45 Uhr: Huthi-Medien melden neue US-Angriffe im Jemen
Die USA haben nach Angaben der Huthis erneut von der Miliz kontrollierte Gebiete im Jemen angegriffen. "Eine amerikanische Aggression" habe die Stadt Saada im Norden getroffen, meldete der Fernsehsender Al-Masirah TV. Die vom Iran unterstützten Huthis hatten zuvor erklärt, mehrfach den US-Flugzeugträger "USS Harry Truman" im Roten Meer angegriffen zu haben. Auch feuerten sie Raketen in Richtung Israel ab.
US-Präsident Donald Trump hatte den Huthis am Mittwoch mit "vollständiger" Vernichtung gedroht. Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag eine massive Militäraktion begonnen, um die Angriffe der Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Dabei waren nach Huthi-Angaben 53 Menschen getötet und knapp 100 weitere verletzt worden.
18.30 Uhr: Israel tötet offenbar Leiter des militärischen Hamas-Geheimdienstes
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Chef des militärischen Geheimdienstes der radikal-islamischen Hamas im südlichen Gazastreifen getötet. In einer Erklärung bezeichnet das Militär den Hamas-Anführer als Osama Tabash. Er sei auch der Leiter der Überwachungs- und Zielerfassungseinheit der militanten Gruppe gewesen. Von der Hamas war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
16.50 Uhr: Israels Armee zerstört ehemaliges Krankenhaus in Gaza
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein ehemaliges Krankenhaus im Gazastreifen zerstört. Das Türkisch-Palästinensische Freundschaftskrankenhaus in Nezarim sei von Hamas-Kadern genutzt worden, sagte ein Sprecher der Streitkräfte zu israelischen Medien. Die Hamas habe es zu einer "Terror-Infrastruktur" umfunktioniert.
Die Armee habe eine Gruppe von Hamas-Mitgliedern in dem Gebäude aus der Luft bombardiert, fügte der Sprecher hinzu. Allerdings legten im Internet kursierende Videos nahe, dass das Krankenhaus eher durch eine kontrollierte Sprengung zerstört wurde, schrieb die Zeitung "Times of Israel".
16.12 Uhr: USA - Hamas ist für Hunderte Tote durch israelische Angriffe verantwortlich
Die USA werfen der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen vor, für Hunderte Tote durch jüngste israelische Angriffe verantwortlich zu sein. "Die Hamas trägt die volle Verantwortung für den anhaltenden Krieg im Gazastreifen und für die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen", sagt die geschäftsführende US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Dorothy Shea, im UN-Sicherheitsrat. Jeder Todesfall hätte vermieden werden können, wenn die Hamas einem von den USA vergangenen Mittwoch vorgestellten Vorschlag zugestimmt hätten.
16.10 Uhr: Medienberichte - Tote bei israelischem Angriff in Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus in der Stadt Gaza hat es palästinensischen Medienberichten zufolge mindestens sechs Tote gegeben. Dabei handle es sich um Minderjährige, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Zudem seien mehrere Menschen verletzt worden.
Die Agentur veröffentlichte ein Bild, das die Leiche eines Kindes nach dem Angriff zeigen soll. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
16.00 Uhr: Israelische Luftabwehr schießt zwei Flugkörper ab
Die israelische Armee schießt nach eigenen Angaben zwei Flugkörper ab, die aus dem Norden des Gazastreifens abgefeuert wurden. Zuvor war in der südisraelischen Stadt Aschkelon Luftalarm ausgelöst worden.
15.55 Uhr: Kairo dementiert Bericht über Aufnahme von Gaza-Bewohnern
Ägyptischen Medien zufolge weist die Regierung in Kairo Berichte zurück, wonach sie zur vorübergehenden Aufnahme von einer halben Million Menschen aus dem Gazastreifen bereit sein soll. Ägypten dementiere entsprechende Medienberichte "kategorisch und vollkommen", zitierte der regierungsnahe Sender Al-Qahera News TV den staatlichen Informationsdienst.
Die proiranische Zeitung "Al-Akhbar" im Libanon hatte berichtet, Ägyptens Präsident Abdel Fatah al-Sisi habe arabische Staats- und Regierungschefs über die Bereitschaft seines Landes informiert, 500.000 Menschen aus dem Gazastreifen in einer eigens dafür gebauten Stadt auf der Sinai-Halbinsel vorübergehend aufzunehmen.
13.11 Uhr: Gericht setzt Entlassung von Israels Geheimdienst-Chef aus
Das Oberste Gericht in Israel hat die von der Regierung beschlossene Entlassung des Chefs des Inlandsgeheimdienstes vorerst ausgesetzt. Eine Richterin erließ eine einstweilige Verfügung, die nach Angaben des Gerichts so lange gilt, bis eine Anhörung in der Angelegenheit stattgefunden hat. Dies solle bis spätestens 8. April passieren.
Mehrere Gruppen, darunter Politiker der Opposition, hatten bei Gericht Petitionen gegen die Entscheidung der Regierung eingereicht. Israels Regierung hatte die höchst umstrittene Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs in der Nacht trotz Massenprotesten gebilligt.
11.30 Uhr: Israel verstärkt Angriffe auf Gazastreifen
Israels Armee greift den Gazastreifen nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz verstärkt von Boden, Luft und Wasser aus an. Damit solle Druck auf die Hamas ausgeübt werden, um diese dazu zu bringen, die restlichen Geiseln freizulassen. Je länger die Hamas dies verweigere, umso mehr Territorium werde sie an Israel verlieren. Nach etwa zwei Monaten relativer Ruhe hat sich Israel faktisch von der Waffenruhe verabschiedet und seine Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen wieder vollständig aufgenommen.
11.05 Uhr: UN-Hilfswerk nennt Lage in Gaza äußerst besorgniserregend
Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen bezeichnet die Lage im Gazastreifen als äußerst besorgniserregend. "Dies ist der längste Zeitraum seit Beginn des Konflikts im Oktober 2023, in dem keinerlei Hilfsgüter nach Gaza gelangt sind", erklärt Sam Rose vom UNRWA gegenüber Journalisten. Die Fortschritte, die in den vergangenen sechs Wochen während der Waffenruhe erreicht worden seien, würden zunichtegemacht.
09.53 Uhr: Israels Opposition wehrt sich gegen Entlassung von Geheimdienst-Chef
Nach der Entlassung des israelischen Inlandsgeheimdienstchefs Ronen Bar hat die Opposition im Land angekündigt, rechtlich dagegen vorgehen zu wollen. Die Mitte-Rechts-Partei Jesch Atid des Oppositionspolitikers Jair Lapid erklärte am Freitag, sie habe beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen das Vorgehen der Regierung eingelegt. Sie verurteilte die Entlassung von Bar und gab an, die Entscheidung beruhe "auf einem eklatanten Interessenkonflikt" des Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Die Berufung wurde im Namen von insgesamt vier Oppositionsparteien eingereicht.
04.57 Uhr: Massenproteste in Israel wegen Geheimdienstchef
Israels rechtsreligiöse Regierung von Benjamin Netanjahu hat ungeachtet wütender Massenproteste den Chef des Inlandsgeheimdienstes entlassen. Tausende Menschen protestierten bei strömendem Regen vor Netanjahus Amtssitz. Dabei kam es laut Medien auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Netanjahu, gegen den seit Jahren ein Korruptionsprozess läuft, hatte die Entlassung von Ronen Bar am Sonntagabend angekündigt.
01.13 Uhr: Netanjahus Regierung entlässt Israels Geheimdienstchef Ronen Bar
Das israelische Kabinett hat der von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigten Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs Ronen Bar zugestimmt. Vorausgegangen war ein zunehmend erbitterter Streit zwischen den beiden Männern um die Verantwortung für den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023, der den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hat. Netanjahu hatte dem Schin-Bet-Direktor sein Misstrauen ausgesprochen. Der Schin Bet ist für die Überwachung palästinensischer Extremistengruppen zuständig. Er veröffentlichte vor etwa zwei Wochen einen Bericht, in dem er die Verantwortung für sein Versagen im Zusammenhang mit dem Terrorangriff übernahm. In dem Bericht wurde jedoch auch Netanjahu kritisiert. Es hieß, eine verfehlte Regierungspolitik habe das Klima geschaffen, das zu dem Angriff führte. Zudem ermittelt Schin Bet zu mutmaßlichen illegalen Beziehungen von Vertrauten Netanjahus mit Katar.