Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Sonntag, 29. Dezember 2024
22.16 Uhr: Netanjahu nach Prostata-Operation in guter Verfassung
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Prostata-Operation gut überstanden. Netanjahu sei nach dem erfolgreichen Eingriff in guter Verfassung und bei vollem Bewusstsein, teilte sein Büro mit. Er werde in den nächsten Tagen zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Netanjahu hatte sich wegen einer gutartigen Prostata-Vergrößerung am Sonntag der Operation unterzogen.
18.58 Uhr: Israel - Rund 20 "Terroristen" bei Einsatz an Klinik im Gazastreifen getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens rund 20 palästinensische Kämpfer getötet. Bei dem Einsatz im Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien zudem mehrere von den "Terroristen" gelegte Sprengsätze entschärft worden, erklärte die Armee. Die Aktion am Freitag und Samstag sei einer der bislang "größten Einsätze zur Ergreifung von Terroristen" seit Beginn des Krieges gegen die Hamas und andere islamistische Palästinensergruppen im Oktober 2023 gewesen.
16.03 Uhr: Armee - Militante Palästinenser feuern erneut Raketen auf Israel
Den dritten Tag in Folge haben militante Palästinenser im Gazastreifen Raketen auf Israel abgefeuert. Fünf Geschosse seien vom nördlichen Gazastreifen auf israelisches Gebiet geflogen, berichtete die israelische Armee. Die Raketenabwehr habe zwei davon abgefangen; der Rest sei in offenen Gebieten eingeschlagen.
Zuvor hatte es in der Grenzstadt Sderot Raketenalarm gegeben. Nach Polizeiangaben schlugen Raketenteile an zwei Orten in der Stadt ein. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Insgesamt wurden damit seit Freitag nach Medienberichten acht Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert.
15.35 Uhr: Aktivisten - Elf Tote bei israelischen Angriffen in Syrien
Israels Luftwaffe hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mutmaßlich erneut Ziele in Syrien angegriffen und dabei mindestens elf Menschen getötet. Die meisten davon seien Zivilisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. An einem Waffenlager nahe Damaskus, das Truppen der gestürzten syrischen Regierung gehörten, sei es zu einer schweren Explosion gekommen.
Vermutlich handle es sich erneut um israelische Luftangriffe. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen.
14.48 Uhr: Flüchtlingskind im Gazastreifen an Kälte gestorben
Im Gazastreifen ist ein weiteres Kind an Unterkühlung gestorben. Der 20 Tage alt Säugling Dschuma sei einen Monat zu früh zur Welt gekommen, sagte sein Vater Jehia al-Batran am Sonntag. Der Junge und sein Zwillingsbruder Ali hätten nur einen Tag auf der Neugeborenenstation des Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhauses behandelt werden können, das wie andere Spitäler im Gazastreifen überfüllt und nicht mehr voll funktionstüchtig sei.
13.29 Uhr: Palästinenserin im Westjordanland erschossen
Eine palästinensische Journalistikstudentin ist im Norden des Westjordanlandes getötet worden, wo die palästinensische Autonomiebehörde gegen Extremisten vorgeht. Die 22-Jährige sei am Samstagabend in ihrem Haus in Dschenin von einem Scharfschützen der palästinensischen Sicherheitskräfte erschossen worden, teilte die Familie mit. Die junge Frau sei bei ihrer Mutter und zwei kleinen Kindern gewesen. Extremisten seien zu dem Zeitpunkt nicht in der Gegend gewesen. Auch die militant-islamistische Hamas machte die Sicherheitskräfte für den Tod der Frau verantwortlich.
Die palästinensischen Sicherheitskräfte erklärten dagegen, die 22-Jährige sei von Geächteten getötet worden - ein Begriff, mit dem sie örtliche Extremisten bezeichnet, die israelische Streitkräfte bekämpfen. Der Fall werde aufgeklärt. Am Sonntag organisierte die gemäßigte Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Dschenin eine Demonstration zur Unterstützung der Sicherheitskräfte.
12.17 Uhr: Israel ruft zu Evakuierung im Norden des Gazastreifens auf
Das israelische Militär hat verbliebene Bewohner von Beit Hanun im Norden des Gazastreifens aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Israel hatte gestern einen neuen Vorstoß in der Region angekündigt. Hintergrund sei der Kampf gegen die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas, die von dort aus Raketen abfeuere.
11.55 Uhr: Zivilschutz - Sieben Tote bei israelischem Angriff auf Klinik in Gaza-Stadt
Bei einem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza-Stadt sind nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes sieben Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere Menschen seien bei dem Beschuss des oberen Stockwerks des Al-Wafaa-Krankenhauses ernsthaft verletzt worden.
06.38 Uhr: Israels Armee beendet Großeinsatz in Gaza-Klinik
Israels Streitkräfte haben ihren dreitägigen Großeinsatz im Kamal-Adwan-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens beendet – und dabei nach eigenen Angaben 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer gefangen genommen. Unter den Festgenommenen war auch der Direktor der betroffenen Klinik in Beit Lahia, Hussam Abu Safeia, wie die Armee mitteilte. Er werde verdächtigt, ein "Terror-Kader" der islamistischen Hamas zu sein.
Die israelischen Streitkräfte hatten am Freitagmorgen das Krankenhaus angegriffen. In der Klinik war laut Armee eine Kommandozentrale der Hamas aktiv. Unter den Festgenommenen seien auch Kämpfer des mit der Hamas verbündeten Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ). Einige Milizionäre hätte sich als Patienten verkleidet, andere Widerstand geleistet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
01.48 Uhr: Bericht an UN beschreibt Folter der Hamas an Geiseln
Das israelische Gesundheitsministerium hat einen Bericht an die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, vorgelegt. Darin sind die schweren Misshandlungen beschrieben, denen die von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln ausgesetzt sind. Gesundheitsminister Uriel Busso sagte, es handle sich um "grausame Gewalt, psychische Misshandlung, physische Qualen und Akte, die sich jeglicher Vorstellungskraft entziehen."
Der Bericht stützt sich auf die Erkenntnisse von Ärztinnen und Ärzten, die mehr als 100 Geiseln behandelten, die entweder freigelassen oder befreit wurden. Unter ihnen waren Männer, Frauen und Kinder. Nahezu alle waren in der einen oder anderen Form körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt unterworfen.
01.04 Uhr: Mehr als 1.000 Menschen in Tel Aviv fordern Geisel-Deal
Mehr als 1.000 Menschen haben in Tel Aviv für die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Einav Zangauker, die Mutter einer Geisel, forderte in ihrer Rede die Teilnehmer dazu auf, die Augen zu schließen, wie die "Times of Israel" berichtete. "Ich habe einen Traum", rief sie. "Ich träume, dass mein Matan und die anderen 99 Geiseln zu uns zurückkehren. Im Traum sehe ich, wie der Ministerpräsident (Benjamin Netanjahu) den Deal unterzeichnet, der alle Geiseln nach Hause bringt. Und jetzt öffnet eure Augen weit", fuhr sie fort. "Öffnet sie weit: Unser Ministerpräsident möchte die Geiseln nicht nach Hause bringen und den Krieg (in Gaza) nicht beenden." Aus der Menge ertönten Buh-Rufe.
00.25 Uhr: Netanjahu muss operiert werden
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterzieht sich heute einer Operation an der Prostata. Grund für den Eingriff in einem Krankenhaus sei eine gutartige Prostata-Vergrößerung, teilt sein Büro mit. Die für heute geplante Kabinettssitzung der Regierung finde statt, hieß es in der Mitteilung weiter. Ob mit oder ohne Netanjahu, ging daraus nicht hervor.
Netanjahu war in der Vergangenheit öfter wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus. Zuletzt war er Ende März wegen eines Leistenbruchs unter Vollnarkose operiert worden. Im Sommer vergangenen Jahres wurde ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt.
Samstag, 28. Dezember 2024
21.01 Uhr: Staatsmedien: Selbstmordattentäter tötet Polizeichef im Südiran
In der südiranischen haenstadt Bandar Lengeh hat ein Selbstmordattentäter den örtlichen Polizeichef getötet. Dabei kaum auch ein weiterer Polizeibeamter ums Leben. Das berichten iranische Staatsmedien. Auch der nicht identifizierte Attentäter soll getötet worden, wie mehrere Medien berichten.
Am 3. Januar jähren sich zwei Selbstmordattentate, bei denen fast 100 Menschen an einer Gedenkstätte im Südosten des Irans für den General Kassem Soleimani getötet wurden. Dieser war 2020 im Irak durch einen US-Drohnenangriff ums Leben gekommen. Der Islamische Staat hatte sich zu diesen beiden Selbstmordattentaten bekannt.
18.41 Uhr: Israel - 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer in Klinik gefangen genommen
Bei der Erstürmung des wohl letzten Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen hat Israels Armee eigenem Angaben zufolge 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer gefangen genommen. Unter ihnen auch der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses, Hussam Abu Safeia. Er sei verdächtig, ein "Terror-Kader" der Hamas zu sein.
Die israelischen Streitkräfte hatten das Krankenhaus am Freitagmorgen angegriffen. Nach Darstellung der Armee vom Samstagabend ist der Einsatz inzwischen beendet.
16.15 Uhr: Geschosse aus dem Gazastreifen Richtung Israel gefeuert
Aus dem Norden des Gazastreifens wurden zwei Geschosse Richtung Israel abgefeuert. Im Großraum Jerusalem und Südisrael gab es am Nachmittag deshalb Raketenalarm.
Die beiden Geschosse seien abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gibt es bislang nicht. Raketenangriffe aus dem seit mehr als einem Jahr heftig umkämpften Gazastreifen sind in den vergangenen Monaten selten geworden.
15.35 Uhr: Hamas-Ministerium meldet 48 Tote im Gazastreifen
Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen am Samstag fortgesetzt. In den vergangenen 24 Stunden seien 48 Menschen durch israelischen Beschuss getötet worden, teilte das von der militant-islamistischen Hamas geleitete Gesundheitsministerium mit. Bei einem nächtlichen Angriff wurden in Maghasi nach Angaben des Personals im Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus mindestens neun Menschen getötet, unter ihnen Frauen und Kinder.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah die Toten in der Leichenhalle. Männer weinten, als die in blutverschmierte Plastikfolie gehüllten Leichen auf dem Boden lagen.
Unterdessen teilte Israel mit, seine Truppen operierten in der Stadt Beit Hanun im Norden des Gazastreifens. Laut Geheimdienstinformationen befänden sich in dem Gebiet Kämpfer und Infrastruktur der Hamas.
13.45 Uhr: UN-Vertreter wirft Israel Angriff auf Zivil-Luftverkehr im Jemen vor
Israel hat nach den Worten eines führenden UN-Vertreters den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen, als dort gerade ein Verkehrsflugzeug mit Hunderten Passagieren landete. Der Airbus A320 habe zum Glück sicher landen können, sagte der UN-Koordinator für den Jemen, Julien Harneis, am Freitag (Ortszeit) Reportern bei den Vereinten Nationen. "Die Passagiere konnten aussteigen, aber es hätte viel, viel schlimmer kommen können", sagte er.
Harneis berichtete, er sei am Donnerstag Zeuge der Angriffe geworden, als eine UN-Delegation unter Führung des Leiters der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihre Abreise gewartet habe. Mitarbeiter im Kontrollturm des Flughafens seien getötet worden. Die UN sprachen von mindestens drei Toten und Dutzenden Verletzten. Harneis sagte, ein Schrapnell habe ein Besatzungsmitglied des Humanitären Flugdienstes der Vereinten Nationen getroffen, das eine schwere Beinverletzung erlitten und viel Blut verloren habe. Das UN-Team einschließlich des Verletzten hat den Jemen inzwischen in Richtung Jordanien verlassen.
12.58 Uhr: Israels Armee zerstört Hisbollah-Tunnel im Libanon
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Tunnel der Hisbollah im Südlibanon entdeckt und zerstört. Die unterirdische Route der Elitetruppe Radwan sei rund 100 Meter lang gewesen, teilte das israelische Militär mit. Sie habe zu einem Kommandozentrum der Hisbollah geführt.
Israelische Einsatzkräfte hätten dort viele Sprengsätze und Raketenwerfer, in dem Tunnel Gewehre, Raketen und nicht näher beschriebene Geräte zur Überwachung gefunden. Das israelische Militär veröffentliche Aufnahmen, die Waffen in dem engen, von Soldaten beleuchteten Tunnel zeigen sollen. Wo genau er sich im Nachbarland befand, teilte das Militär nicht mit. Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
10.07 Uhr: Palästinenser: Tote nach neuem Angriff im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge neun Menschen ums Leben gekommen. Israels Armee habe am Morgen ein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Abschnitt des Küstengebiets getroffen, hieß es aus medizinischen Kreisen dort.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte mit, sie gehe dem Bericht nach. Das israelische Militär begann eigenen Angaben zufolge in der Nacht auch einen Einsatz in Beit Hanun im Norden des Palästinensergebiets, um dort die Hamas zu bekämpfen. Zuvor seien Zivilisten angewiesen worden, die Gegend zu verlassen. Vor dem Einrücken der Bodentruppen seien Stellungen der Hamas in dem Gebiet auch aus der Luft angegriffen worden.
09.43 Uhr: Hamas-Behörde: Israel hat Klinik-Direktor festgenommen
Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wirft israelischen Einsatzkräften vor, einen Krankenhausdirektor festgenommen zu haben. Hussam Abu Safeia und Dutzende weitere Mitarbeiter des Kamal-Adwan-Krankenhauses seien für Verhöre in eine Einrichtung gebracht worden, teilte die Behörde mit.
Israels Armee bestätigte dies auf Anfrage zunächst nicht. Das Militär hatte nach eigenen Angaben am Freitagmorgen einen Einsatz in der Gegend des Krankenhauses begonnen. Die Hamas nutze die Klinik im Norden des Gazastreifens für militärische Zwecke und als Versteck, hieß es in einer Mitteilung. Die Angaben aller Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
06.21 Uhr: Israels Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab
Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben wieder eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, teilte das Militär auf Telegram mit. In Dutzenden von Städten des Landes, darunter auch im Raum Jerusalem und am Toten Meer, hatten wieder die Warnsirenen geheult. Zuvor waren erneut militärische Einrichtungen der proiranischen Huthi-Miliz im Jemen Ziel von Luftangriffen geworden. Der TV-Sender Al-Masirah, der als Sprachrohr der Miliz gilt, sprach von Angriffen der USA und Großbritanniens.
05.13 Uhr: UN-Koordinator: Flughafen von Sanaa im Jemen ist "zivile" Einrichtung
Nach einem israelischen Luftangriff auf den Flughafen von Sanaa hat der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen Angaben zurückgewiesen, dass die Einrichtung militärischen Zwecken diene. Der Flughafen in der jemenitischen Hauptstadt sei "ein ziviler Ort, der von den Vereinten Nationen genutzt wird", sagte Julien Harneis per Videokonferenz aus dem Jemen zu Reportern. Der Flughafen werde "vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz genutzt, er wird für zivile Flüge genutzt - das ist sein Zweck", sagte Harneis weiter.
Freitag, 27. Dezember 2024
22.47 Uhr: WHO prangert Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza an
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine "systematische Zerlegung" des Gesundheitssystems im Gazastreifen durch die israelische Armee angeprangert. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, die medizinische Versorgung benötigten. So habe das israelische Militär bei einem Einsatz das Kamal-Adwan-Krankenhaus außer Betrieb gesetzt. Es sei die letzte größere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstenstreifens gewesen, klagte die UN-Organisation auf X.
Ersten Berichten zufolge seien mehrere wichtige Abteilungen des Spitals bei dem Angriff durch einen Brand zerstört worden. In dem Krankenhaus seien noch 60 Mitarbeiter und 25 Patienten in kritischem Zustand, darunter auch solche an Beatmungsgeräten. Alle anderen Patienten seien gezwungen worden, zu dem auch nicht mehr funktionsfähigen Indonesischen Krankenhaus zu gehen.
20.56 Uhr: Huthis melden erneute israelische Luftangriffe auf Sanaa
Einen Tag nach einem tödlichen israelischen Luftangriff im Jemen hat die jemenitische Huthi-Miliz erneut einen israelischen Angriff auf die Hauptstadt Sanaa gemeldet. Die vom Iran unterstützte Gruppe bezeichnete den Angriff am Freitag im Onlinedienst Telegram als "amerikanische und britische Aggression". Israel, die USA und Großbritannien äußerten sich zunächst nicht dazu.
15.25 Uhr: Israel greift syrisch-libanesische Grenzübergänge an
Israelische Kampfjets haben am Freitag sieben Grenzübergänge zwischen Syrien und dem Libanon bombardiert. Ziel der Angriffe sei es, Waffentransporte an die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Südlibanon zu verhindern, teilte das israelische Militär mit. Zudem beschlagnahmten israelische Truppen im Südlibanon einen mit einem Raketenwerfer ausgestatteten Lastwagen.
Nach dem Waffenstillstandsabkommen vom 27. November soll Israel seine Truppen schrittweise aus dem Südlibanon abziehen. Gleichzeitig ist die Hisbollah verpflichtet, nicht genehmigte Militäranlagen südlich des Litani-Flusses zu räumen. Beide Seiten beschuldigen einander jedoch regelmäßig, gegen die Vereinbarungen zu verstoßen.
14.52 Uhr: Israelische Soldaten legen Brand in Krankenhaus
Israelische Streitkräfte durchsuchen das Kamal-Adwan-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens. "Die Besatzungstruppen sind jetzt im Krankenhaus und brennen es nieder", sagte Munir Al-Bursch, Direktor der palästinensischen Gesundheitsbehörde. Dutzende Patienten sowie Hunderte weitere Personen seien aufgefordert worden, das Krankenhaus zu verlassen.
Laut dem von der Hamas ernannten stellvertretenden Gesundheitsminister Jussef Abu El-Risch haben die israelischen Streitkräfte die chirurgische Abteilung, ein Labor und ein Lagerhaus in Brand gesetzt. Das israelische Militär wiederum erklärte, dass Kämpfer der radikal-islamischen Hamas von dem Krankenhaus aus operiert hätten.
13.02 Uhr: Israels Armee in Klinik im Gazastreifen im Einsatz
Israels Armee führt nach eigenen Angaben seit dem Morgen eine Operation in einer Klinik im Gazastreifen durch. "Das Kamal-Adwan-Krankenhaus dient als Hochburg der Hamas-Terroristen im Norden Gazas", teilte die Armee mit. Die israelischen Einsatzkräfte seien sowohl in der Klinik als auch in deren Umgebung gegen die Hamas vorgegangen, die das Krankenhaus für militärische Zwecke und als Versteck nutze.
Ein hochrangiger Vertreter der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen erklärte, Israel habe medizinisches Personal und Patienten gezwungen, das Krankenhaus in Beit Lahia zu verlassen. Etwa 170 Menschen seien laut seinen Angaben im Hof der Klinik zusammengetrieben worden, wobei Dutzende festgenommen worden seien. Die Kommunikation mit den übrigen Betroffenen sei abgebrochen, und ihr Schicksal bleibe unklar.
11.39 Uhr: Palästinenser ersticht 83-Jährige in Israel
Ein Palästinenser hat nach Angaben israelischer Medienberichte in der Stadt Herzliya eine 83-jährige Frau erstochen. Die Polizei bezeichnete die Tat als Terroranschlag. Der mutmaßliche Angreifer, ein ehemaliger Informant der israelischen Sicherheitskräfte aus dem nördlichen Teil des besetzten Westjordanlandes, wurde laut Polizeiangaben gefasst und festgenommen.
11.10 Huthi im Jemen weiter kriegerisch
Nach israelischen Angriffen im Jemen zeigt sich die Huthi-Miliz entschlossen, ihre Angriffe auf Israel weiter fortzusetzen. Israels Aggressionen bestärkten sie nur noch weiter darin, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Morgen. Die Angriffe würden nicht eingestellt werden, "bis die Aggression gegen Gaza aufhört und die Belagerung aufgehoben wird", betonten die Huthi erneut.
Sie reklamierten weitere Attacken auf Israel für sich. Die Miliz habe eine Hyperschallrakete in Richtung des Ben-Gurion-Flughafens in Tel Aviv abgeschossen. Außerdem sei eine Drohne auf ein "wichtiges Ziel"in Israel abgefeuert worden, hieß es in der Erklärung
10.45 Uhr: Frau bei Messerangriff nahe Tel Aviv getötet
In Israel hat ein Palästinenser eine Frau bei einem Messerangriff getötet. Die ältere Frau sei zunächst nach Wiederbelebungsmaßnahmen bewusstlos und mit Stichwunden in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die Klinik stellte eigenen Angaben nach bei ihrer Ankunft den Tod der Frau fest.
Israelische Medien berichteten, Sicherheitskräfte hätten ihn nach der Tat in Herzlija nördlich von Tel Aviv angeschossen. Polizeiangaben zufolge soll der 28-Jährige aus dem Westjordanland stammen.
10.40 Uhr: Israel kritisiert Botschafter Seibert
Israels Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nach einem Post über womöglich an Unterkühlung gestorbenen Säuglingen im Gazastreifen kritisiert. Ein Sprecher des Außenministeriums warf Seibert vor, sich dabei nicht auf verifizierte Fakten, sondern Annahmen gestützt zu haben. "Es wurde bereits so oft bewiesen, dass Ärzte in Gaza Hamas-Propaganda statt Fakten veröffentlichen", schrieb der Sprecher auf der Plattform X am späten Donnerstagabend.
Seibert hatte am Donnerstag auf der Plattform geschrieben: "Wenn Berichte über drei in Gaza erfrorene Babys uns nicht bewegen, dann verstehen wir nicht die Geburt in einer Krippe in Bethlehem oder das Licht Chanukkas."
In einem weiteren Post räumte er ein, dass er nicht genau wisse, was vorgefallen sei, sich aber vorstellen könne, dass ein schwaches Neugeborenes angesichts der derzeitigen Bedingungen im Gazastreifen an Unterkühlung sterben könne. Dies hätten auch Ärzte im Gazastreifen gesagt. "Und ich glaube nicht, dass sie alle lügen."
06.08 Uhr: Israels Armee: Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen
Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hieß es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden.
Der Vorfall ereignete sich kurz nach einem Gegenschlag der israelischen Luftwaffe auf Ziele im Jemen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 40 verletzt.
06.05 Uhr: Vereinte Nationen verurteilen israelische Luftangriffe auf Jemen
Die Vereinten Nationen (UN) haben die Eskalation zwischen Israel und dem Jemen scharf kritisiert. "Die heutigen israelischen Luftangriffe auf den internationalen Flughafen von Sanaa, Häfen am Roten Meer und Kraftwerke im Jemen sind besonders alarmierend", sagt der Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei einer Pressekonferenz. Er zeigt sich zudem besorgt über die Gefahr einer weiteren regionalen Eskalation.
Israel hatte nach eigenen Angaben mehrere Ziele der mit dem Iran verbündeten Huthi-Bewegung im Jemen angegriffen, darunter den internationalen Flughafen von Sanaa. Laut Huthi-Medien wurden bei den Angriffen mindestens sechs Menschen getötet.
06.00 Uhr: Hamas-Behörde: 50 Tote bei Angriff auf Gebäude in Beit Lahia
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen.
Unter den Opfern seien auch fünf Mitarbeiter einer angrenzenden Klinik in der Stadt Beit Lahia, hieß es in einer Erklärung der Behörde und des Direktors des Kamal-Adwan-Krankenhauses, Hussam Abu Safeia. Bei den Opfern soll es sich demnach um einen Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Sanitäter und einen Techniker handeln.
Donnerstag, 26. Dezember 2024
22.59 Uhr: Weiteres Todesopfer durch israelische Attacke auf Huthis bekanntgegeben
Nach Angaben der der Huthi-Rebellen im Jemen sind bei den israelischen Angriffen vom Donnerstag sechs Menschen getötet worden. Wie viele verletzt wurden ist unklar. Zuletzt war die Opferzahl kontinuierlich gestiegen.
22.53 Uhr: Iran und Hamas kritisieren jüngste israelische Angriffe im Jemen
Der Iran hat die israelischen Angriffen auf den internationalen Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und weitere Ziele vom Donnerstag als "klaren Verstoß gegen den internationalen Frieden und Sicherheit" verurteilt. Die islamistische Hamas sprach von einer "Aggression" gegen ihre "Brüder aus dem Jemen".
21.32 Uhr: Klinik-Mitarbeiter durch israelischen Beschuss im Gazastreifen getötet
Bei dem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Es seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker des Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija.´Dem Direktor zufolge steht die Klinik schon seit Tagen unter Beschuss durch die israelische Armee. Die Armee erklärte, sie habe keine Kenntnis von einem Angriff auf das Krankenhaus.
20.50 Uhr: Offenbar neue israelische Attacke im Gazastreifen
Im Norden des Gazastreifen hat es am Abend offenbar erneut einen israelischen Luftschlag gegeben haben. Laut palästinensischen Angaben verloren dabei mindestens neun Menschen ihr Leben. Ziel sei ein Haus in der Stadt Gaza gewesen sein. Mehrere weitere Personen seien verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz sprach von mindestens 13 Todesopfern und rund 40 Verletzten. Die Angaben aus dem Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
20.43 Uhr: Zahl der Toten nach israelischem Angriff im Jemen erhöht sich auf vier
Nach den israelischen Angriffen im Jemen ist die Zahl der Todesopfer gestiegen. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens vier Menschen getötet. Ein Sprecher des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass außerdem mehr als 40 Menschen verletzt worden seien. Nach Angaben der israelischen Armee griff die Luftwaffe Infrastruktur der Huthi-Miliz am internationalen Flughafen der Hauptstadt Sanaa an. Kampfjets hätten auch Bereiche in mehreren Häfen, darunter in Hudaida, sowie in zwei Kraftwerken des Landes attackiert.
18.21 Uhr: Drei Tote nach israelischen Angriffen im Jemen
Bei den israelischen Angriffen im Jemen sind offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen getötet worden. Ein Sprecher des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass außerdem 17 Menschen verletzt worden seien.
18.10 Uhr: WHO-Chef Tedros entkommt Beschuss im Jemen knapp
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, ist wohl nur knapp einem israelischen Angriff gegen Huthi-Rebellen im Jemen entkommen. Tedros berichtete am Donnerstag, zu dem Beschuss sei es gekommen, als er an Bord eines Flugzeugs in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, die von den Rebellen gehalten wird, habe gehen wollen. Ein Besatzungsmitglied sei verletzt worden. "Der Flugsicherungstower, die Abfluglounge - nur wenige Meter von unserem Standort -, und die Rollbahn wurden beschädigt", teilte der WHO-Generaldirektor auf der Plattform X mit. Er und Kollegen von der Weltgesundheitsorganisation seien in Sicherheit. Er könne jetzt aber nicht abreisen, ehe der Flughafen repariert sei. Tedros gab nicht an, wer hinter dem Beschuss steckte.
Tedros zitierte Berichte, wonach zwei Menschen bei dem Angriff auf den Flughafen getötet worden seien. Die Mitglieder der UN- und WHO-Delegation blieben unverletzt und befänden sich in Sicherheit. "Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Familien derjenigen, die bei diesem Angriff ihr Leben verloren haben", schrieb Tedros.
16.54 Uhr: Israels Armee bestätigt Angriffe auf Ziele im Jemen
Israels Armee hat Angriffe der Luftwaffe gegen Stellungen im Jemen bestätigt. Ziel sei unter anderem Infrastruktur der Huthi-Miliz am internationalen Flughafen der Hauptstadt Sanaa gewesen, teilte das Militär mit. Kampfjets hätten auch Bereiche in mehreren Häfen, darunter in Hudaida, sowie in zwei Kraftwerken des Landes attackiert.
Israel warf der Huthi-Miliz vor, zivile Infrastruktur für militärische Zwecke zu nutzen, etwa für den Schmuggel von Waffen aus dem Iran. Die Angriffe seien auf Ziele an der Westküste und im Landesinnern erfolgt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
15.46 Uhr: Berichte - Israel greift Ziele im Jemen an
Die israelische Luftwaffe hat Medienberichten zufolge Ziele im Jemen angegriffen. Der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah meldete, dass sich die Angriffe gegen Ziele in der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida richteten.
Der arabische Sender Sky News Arabia zitierte einen israelischen Vertreter. Demnach wurde der internationale Flughafen in Sanaa getroffen. Auch die israelische Zeitung "Haaretz" meldete den Angriff auf den Flughafen unter Berufung auf einen israelischen Vertreter.
Die jemenitische Nachrichtenseite "Al-Maschhad al-Jemeni" berichtete von einem weiteren Angriff im Norden der Hauptstadt. Dabei sei auch ein Luftwaffenstützpunkt getroffen worden.
15.39 Uhr: Arzt - Säuglinge im Gazastreifen an Unterkühlung gestorben
Wegen der Kälte sind in dieser Woche im Gazastreifen drei nur wenige Tage beziehungsweise Wochen alte Säuglinge nach Angaben eines Arztes gestorben. Im jüngsten Fall sei ein drei Wochen altes Mädchen mit Unterkühlung in die Notaufnahme eingeliefert worden, sagte Ahmed al-Farra, Leiter der Kinderstation im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens, der Nachrichtenagentur AFP. Die Hilfe sei für das Baby jedoch zu spät gekommen.
Am Dienstag starben zudem ein drei Tage alter Säugling und ein weniger als einen Monat altes Kind, die beide ebenfalls stark unterkühlt waren, wie al-Farra weiter sagte.
Grund für die Unterkühlungen sei, dass die Eltern der Kinder als Vertriebene in Zelten lebten, die nicht ausreichend Schutz vor der Kälte böten, führte der Arzt aus. Nachts sinken die Temperaturen im Gazastreifen derzeit dem israelischen Wetterdienst zufolge auf etwa acht Grad ab. Die Eltern hätten keine Möglichkeit, die Neugeborenen warmzuhalten, sagte al-Farra. Hinzu komme, dass die Mütter der Kinder oft unterernährt seien und die Qualität der Muttermilch entsprechend schlecht sei.
14.27 Uhr: Weihnachten 2024 - Kirchen appellieren an Mitmenschlichkeit
Die Kirchen haben an Weihnachten zu mehr Einsatz gegen Krieg und Gewalt aufgerufen. Papst Franziskus appellierte am ersten Feiertag dazu, sich nicht von Angst beherrschen zu lassen. In seiner Weihnachtsbotschaft forderte er die Konfliktparteien im Nahen Osten un in der Ukraine dazu auf, sich um Frieden zu bemühen.
13.29 Uhr: UN-Friedenstruppe fordert rechtzeitigen Rückzug Israels aus Südlibanon
Die Friedenstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (Unifil) fordert einen baldigen Rückzug israelischer Truppen aus dem Südlibanon. Notwendig seien der "rechtzeitige Rückzug der israelischen Verteidigungskräfte und der Einsatz der libanesischen Streitkräfte (anstelle der Hisbollah) im Südlibanon", wie es in einer Erklärung heißt. Auch müsse die UN-Resolution 1701 "als umfassender Weg zum Frieden" umgesetzt werden. Die Unifil äußerte zugleich ihre Besorgnis über die anhaltende Zerstörung von Wohngebieten, Ackerland und Infrastruktur im Südlibanon durch israelische Streitkräfte. Das verstoße gegen die UN-Resolution. Das israelische Militär erklärte, dass es die Kritik prüfen werde.
10.55 Uhr: Palästinenser - Baby nachts im Lager erfroren
Ein Baby ist in einem Zeltlager für Vertriebene im Süden des Gazastreifens nach palästinensischen Angaben erfroren. Der Leiter der Fachabteilung für Kindermedizin am Nasser-Krankenhaus in Chan Junis, Ahmed al-Farra, bestätigte, dass das drei Wochen alte Mädchen an Unterkühlung gestorben sei. Der Vater des Babys, Mahmud al-Fasseeh, sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe seine Tochter in ihrem Zelt im Gebiet Muwasi im Bemühen, sie warmzuhalten, in eine Decke gewickelt. Doch habe es nicht gereicht.
Das Zelt sei nicht vor Wind geschützt, und der Boden kalt, sagte al-Fasseeh. In der Nacht auf Mittwoch fielen die Temperaturen in der von Dünen durchzogenen Gegend auf neun Grad. "Es war sehr kalt in der Nacht und selbst wir Erwachsene haben es nicht ausgehalten. Wir konnten uns nicht warmhalten." Seine Tochter Sila sei nachts dreimal schreiend aufgewacht, am Morgen sei ihr Körper dann leblos und steif gewesen.
10.35 Uhr: Unifil besorgt über Zerstörungen im Libanon
Die UN-Beobachtermission im Libanon hat Israel und die Hisbollah zur Einhaltung der Waffenruhe aufgefordert. Alle Handlungen, die die fragile Waffenruhe gefährdeten, müssten sofort eingestellt werden, erklärte die Friedensmission der Vereinten Nationen auf ihrem Telegram-Kanal.
Die Beobachter äußerten Besorgnis über die anhaltende Zerstörung von Wohngebieten, landwirtschaftlichen Nutzungsflächen und Straßennetzen im Südlibanon durch das israelische Militär.
09.00 Uhr: Israels Polizeiminister betet für "totalen Sieg"
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Gebet auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert. "Ich bin auf unser Heiligtum gegangen, um dort für unsere Soldaten zu beten, für die rasche Rückführung aller Geiseln und den totalen Sieg mit Gottes Hilfe", schrieb Ben-Gvir in einem Post auf der Plattform X.
Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten.
06.20 Uhr: Tote bei Festnahme von Ex-Offizier
Gut zwei Wochen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad haben Assad-Anhänger mehr als ein Dutzend Sicherheitskräfte erschossen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren die Sicherheitskräfte in der westlichen Hafenstadt Tartus in einen Hinterhalt geraten, als sie einen Ex-Offizier wegen seiner mutmaßlichen Rolle im berüchtigten Militärgefängnis Saidnaja festnehmen wollten. 14 Einsatzkräfte wurden nach diesen Angaben erschossen und weitere verletzt worden. Demnach wurden auch drei der jungen Täter getötet.
Zudem sorgte nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira ein Video für wütende Proteste: Es zeigt angeblich die Schändung eines alawitischen Heiligtums in der Stadt Aleppo. Auch die Familie des gestürzten Machthabers Assad gehört der religiösen Minderheit der Alawiten an. Dem Innenministerium der Übergangsregierung zufolge war der Schrein eines muslimischen Scheichs im November, als die Rebellenoffensive auf die Stadt Aleppo begann, "von unbekannten Gruppen" verwüstet worden.
06.05 Uhr: Israel beschießt Übertragungswagen und tötet fünf Journalisten
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind fünf Journalisten ums Leben gekommen. Wie der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, hätten die Journalisten des palästinensischen Senders Al-Quds Today nahe einem Krankenhaus im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens gearbeitet, als ihr Übertragungswagen getroffen worden sei. Das Fahrzeug war nach lokalen Angaben als Pressefahrzeug gekennzeichnet. Augenzeugen zufolge traf eine Rakete das Fahrzeug, als es vor dem Al-Awda-Krankenhaus geparkt war. Das Fahrzeug habe Feuer gefangen.
Die israelische Armee erklärte ihrerseits, in der Nacht "einen Präzisionsschlag auf ein Fahrzeug mit einer Terrorzelle des Islamischen Dschihads" an Bord in der Gegend Nuseirat ausgeführt zu haben.
06.00 Uhr: Fünf Tote und Dutzende Verletzte bei Luftangriff in Gaza
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im Stadtteil Zeitoun in Gaza-Stadt sind nach Angaben von Rettungskräften fünf Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere seien bei dem Angriff verletzt worden, teilt medizinisches Personal mit.
Mittwoch, 25. Dezember 2024
19.07 Uhr: Israels Präsident Herzog dringt auf Abkommen zur Freilassung der Geiseln
Israels Präsident Isaac Herzog hat die Führung des Landes dazu aufgerufen, alle "Macht" und "Mittel" einzusetzen, um ein Abkommen zur Freilassung der vor mehr als einem Jahr in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln zu erreichen. "Ich rufe unsere Führung auf, mit all ihrer Macht und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu handeln, um eine Einigung herbeizuführen", sagte Herzog. Die Befugnisse des israelischen Präsidenten sind weitgehend zeremonieller Natur.
16.28 Uhr: Israels Luftwaffenchef: Härtere Reaktion auf Angriffe der Huthi
Nach einem weiteren Raketenangriff auf den Großraum Tel Aviv hat der israelische Luftwaffenchef härtere Gegenangriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen angekündigt. Man habe die Huthis bereits dreimal angegriffen, sagte General Tomer Bar bei einer Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt Chazerim in der Negev-Wüste im Süden Israels. "Wir werden die Häufigkeit der Angriffe und ihre Stärke nach Bedarf weiter erhöhen", sagte Bar.
15:15 Uhr: Israel und Hamas streiten über Namensliste
Ein Streit über eine Namensliste der verbleibenden Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas behindert offensichtlich Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Berichten israelischer Medien weigert sich die Hamas, eine solche Liste zu übergeben. Dies schaffe "erhebliche Schwierigkeiten" bei den Verhandlungen unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA.
Aus Hamas-Kreisen hieß es, man sei bereit, eine Liste von Geiseln zu übergeben, die in einer ersten Phase freigelassen werden könnten. Die Organisation lehne jedoch eine Forderung Israels ab, eine vollständige Liste aller noch lebenden unter den 100 Geiseln zu übermitteln.
13.22 Uhr: Geiselabkommen zwischen Israel und Hamas laut Medienbericht vor neuen Herausforderungen
Ein Streit über eine Namensliste der verbleibenden Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas behindert offensichtlich Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Berichten israelischer Medien weigert sich die Hamas, eine solche Liste zu übergeben. Dies schaffe "erhebliche Schwierigkeiten" bei den Verhandlungen unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA.
13.15 Uhr: Hamas meldet 45.361 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor mehr als einem Jahr mindestens 45.361 Menschen getötet worden. Mindestens 107.803 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Unter den Opfern sind zahlreiche Frauen und Kinder. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Kämpfern der Hamas und der Zivilbevölkerung.
12.50 Uhr: Israels Armee dringt offenbar weiter nach Syrien vor
Israelische Truppen sollen von der Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen aus an mehreren Punkten weiter ins syrische Nachbarland eingedrungen sein. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete ferner, es seien weitere Ortschaften in der Provinz Kuneitra auf der syrischen Seite der Golanhöhen besetzt worden. Die Truppen seien teilweise sieben Kilometer weiter auf syrisches Gebiet vorgerückt, hieß es in dem Bericht. Genannt wurden unter anderem die Ortschaften Swissa und Kussaiba in Syrien.
Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, ihre Streitkräfte seien "im Süden Syriens im Einsatz, innerhalb der Pufferzone und an strategischen Punkten". Ziel sei es, die Einwohner des israelischen Nordens zu beschützen. Um die Sicherheit der Truppen zu gewährleisten, werde man keine genauen Standorte nennen.
12.42 Uhr: Papst Franziskus kritisiert in Weihnachtsansprache Kampfhandlungen in Nahost
Papst Franziskus ist in seiner Weihnachtsbotschaft von der Loggia des Petersdoms auch auf den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas eingegangen. "Die Waffen sollen im Nahen Osten schweigen", verlangte Franziskus, der zuletzt mit Äußerungen zum Gaza-Krieg in Israel für Empörung gesorgt hatte. "Mit festem Blick auf die Krippe von Bethlehem denke ich an die christlichen Gemeinden in Israel und Palästina, insbesondere in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst ist", sagte der Pontifex. Er appellierte an alle Seiten, sich auf eine Waffenruhe zu einigen. Zudem sollten "die Geiseln freigelassen und die von Hunger und Krieg zermürbte Bevölkerung versorgt werden".
10.01 Uhr: Syrischer Außenminister warnt Iran vor Einmischung in innere Angelegenheiten
Nach der Vereinbarung der neuen Machthaber in Syrien mit allen militanten Gruppen über deren Auflösung hat der neue Außenminister des Landes, Assaad Hassan al-Schibani, den Iran vor einer Einmischung in syrische Angelegenheiten gewarnt. Al-Schibani warnte den Iran im Onlinedienst X vor der "Stiftung von Chaos" in Syrien. Zudem rief er die Führung in Teheran auf, die Souveränität seines Landes zu respektieren.
Am Montag hatte das iranische Außenministerium erklärt, es gebe "keinen direkten Kontakt" mit der neuen syrischen Regierung. Es forderte sie jedoch auf, Syrien nicht "zu einem Zufluchtsort für den Terrorismus zu machen". Zugleich sprach sich das Ministerium für die Wahrung der "Souveränität und Integrität" Syriens aus.
07.00 Uhr: Israelische Mission soll Einfluss auf Tötung von sechs Geiseln im Gazastreifen gehabt haben
Israelische Militäreinsätze im südlichen Gazastreifen haben nach Angaben der Armee wahrscheinlich die Entscheidung zur Tötung von sechs Geiseln durch die radikalislamische Hamas im August beeinflusst. Eine militärische Untersuchung der Todesfälle habe festgestellt, dass "die israelischen Bodenaktivitäten in dem Gebiet, auch wenn sie schrittweise und vorsichtig erfolgten, einen gewissen Einfluss auf die Entscheidung der Terroristen hatten, die sechs Geiseln zu ermorden", erklärte die Armee.
Demnach ergab die Untersuchung, dass die Geiseln durch Schüsse von Hamas-Terroristen ermordet wurden, während israelische Streitkräfte in der Gegend von Tel al-Sultan im Einsatz waren. Im späten August hatten israelische Soldaten die Leichen der sechs Geiseln in einem unterirdischen Schacht in Rafah gefunden. Dem Militär zufolge waren sie erst kurz vor dem Eintreffen der Soldaten getötet worden.
06.52 Uhr: Neun Verletzte nach Raketenangriff aus dem Jemen
Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte ballistische Rakete abgefangen. Sie sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hieß es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden.
"Zum fünften Mal innerhalb einer Woche wurden Millionen Israelis in Schutzräume geschickt, während Huthi-Terroristen im Jemen einen Raketenangriff starteten", erklärt das israelische Militär auf der Plattform X. Rettungskräfte melden mindestens neun Verletzte. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben wiederholt Drohnen und Raketen in Richtung Israel abgefeuert, was sie als Akt der Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen bezeichnen. Die Huthi-Miliz reklamierte den Angriff für sich.
06.49 Uhr: Iran kritisiert Israel für Tötung von Ex-Hamas-Anführer Hanija
Der Iran hat ein nach eigenen Angaben "dreistes Eingeständnis" Israels verurteilt, den früheren Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran getötet zu haben und dem Land ein "abscheuliches Verbrechen" vorgeworfen. Bei dem "dreisten Eingeständnis" handele es sich um das erste Mal, dass Israel "sich offen zu seiner Verantwortung für das abscheuliche Verbrechen bekennt", schrieb Irans Botschafter bei den Vereinten Nationen, Amir Saeid Irawani, in einem Brief an den UN-Generalsekretär.
Bei einer Veranstaltung hatte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Montag nach Angaben seines Ministeriums gesagt, sein Land werde die mit der islamistischen Palästinenserorganisation verbündete Huthi-Miliz im Jemen "hart treffen" und "ihre Führung enthaupten, so wie wir es mit Hanija, (dem Hamas-Militärchef Jahja) Sinwar und (Hisbollah-Chef Hassan) Nasrallah getan haben".
06.38 Uhr: Israel meldet Angriff auf Hamas-Kämpfer in humanitärer Zone
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen Terroristen der islamistischen Hamas in einer humanitären Schutzzone im Gazastreifen angegriffen. Wie das israelische Militär in der Nacht bekanntgab, sei der Mann in dem Gebiet der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens aktiv gewesen. Vor dem "präzisen Angriff" seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das israelische Militär auf Telegram weiter mit. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Ihre Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
06.33 Uhr: UN-Nothilfebüro fordert Unterstützung für Kliniken in Gaza
Das UN-Nothilfebüro hat an Heiligabend erneut zu dringender Hilfe für Kliniken im umkämpften Gazastreifen aufgerufen. Es gebe weiterhin Berichte über Angriffe auf und um Krankenhäuser im nördlichen Gaza, die dringend mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgt werden müssten, berichtete OCHA. In der Stadt Gaza im Norden stünden laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) nur noch drei Beatmungsgeräte für Säuglinge zur Verfügung, die intensivmedizinisch versorgt werden müssen, hieß es weiter. Die Lage in den Krankenhäusern Kamal Adwan, Al Awda und dem Indonesischen Krankenhaus im Norden des Gazastreifens habe sich seit dem 21. Dezember drastisch verschlechtert.
06.25 Uhr: Kardinal Pizzaballa - Weihnachtsgeschichte kann im Gaza-Krieg Trost spenden
Bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem hat der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen bekundet. "Ihr seid nicht allein", sagte Pizzaballa in der Katharinenkirche direkt neben der Geburtskirche in der kleinen Stadt im Westjordanland. "Ihr seid wirklich ein sichtbares Zeichen der Hoffnung inmitten der Katastrophe der totalen Zerstörung, die euch umgibt."
Gleichzeitig betonte Pizzaballa, es sei "schwer für mich, in diesem Jahr die Freude von Jesu Geburt zu verkünden, euch und all jenen, die aus aller Welt auf Bethlehem schauen". Der Engelsgesang wirke "schief nach einem ermüdenden Jahr voller Tränen, Blutvergießen, Leid und zerstörten Hoffnungen und Plänen für Frieden und Gerechtigkeit", sagte der lateinische Patriarch, der vor Weihnachten die einzige katholische Kirche im Gazastreifen besucht hatte. Die Weihnachtsgeschichte könne dabei Trost spenden.
06.11 Uhr: Zahl der Todesopfer in Tulkarem steigt weiter
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im besetzten Westjordanland sind nach neuesten palästinensischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Darunter waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah zwei Frauen im Alter von 30 und 53 Jahren sowie ein 18-Jähriger. Laut Augenzeugen wurden sie bei einem Drohnenangriff getötet. Anschließend kamen bei zwei weiteren Vorfällen vier weitere Palästinenser ums Leben.
Die israelische Armee teilte mit, Streitkräfte seien zu einem Anti-Terror-Einsatz in Tulkarem gewesen. Die Soldaten hätten dort "einen Terroristen im Kampf von Angesicht zu Angesicht getötet". Insgesamt seien im Westjordanland über Nacht 18 gesuchte Personen festgenommen worden. Anschließend teilte das Militär noch mit, bewaffnete Palästinenser hätten das Feuer auf Soldaten eröffnet, diese hätten zurückgeschossen. Man prüfe Berichte, dass bei dem Einsatz in Tulkarem auch Unbeteiligte zu Tode kamen.
Dienstag, 24. Dezember 2024
20.38 Uhr: Israel zieht Verhandlungsteam aus Katar ab
Nach einer Woche intensiver Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg holt Israel seine Unterhändler zurück. Es solle interne Beratungen über die Fortsetzung der Verhandlungen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln geben, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Zuletzt hatte es Berichte über Fortschritte bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Hamas gegeben, die Hoffnung auf einen bevorstehenden Durchbruch nährten. Für Israel waren für die jüngste Verhandlungsrunde unter anderem ranghohe Vertreter der Streitkräfte und des Geheimdienstes Mossad nach Katar gereist.
Die USA, Ägypten und Katar vermitteln zwischen Israel und der Hamas. Ziel ist eine Waffenruhe und die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge. Nach israelischen Angaben befinden sich noch rund 100 Geiseln im Gazastreifen. Viele von ihnen dürften allerdings nicht mehr am Leben sein.
18.55 Uhr: Armee: Fünf Palästinenser in und um Klinik in Gaza getötet
Bei einem Einsatz der israelischen Armee im Bereich eines Krankenhauses im Norden des Gazastreifens sind mindestens fünf Palästinenser getötet worden. "Die Streitkräfte haben fünf Terroristen im Krankenhaus und seiner Umgebung getötet sowie weitere Terroristen festgenommen", teilte das Militär mit.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatten zuvor von einer Zwangsräumung des Indonesischen Krankenhauses in Beit Lahia durch die Armee berichtet. Israelische Streitkräfte belagerten demnach die Klinik. Nach Angaben von Wafa kam es zu Angriffen in der Nähe des Krankenhauses.
17.56 Uhr: Drei Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Frauen und ein junger Mann getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der Frauen im Alter von 30 und 53 Jahren sowie eines 18-Jährigen bei einem israelischen Angriff. Augenzeugen berichteten von einem Drohnenangriff.
17.12 Uhr: Israels Armee bestätigt Krankenhausräumung
Die israelische Armee teilte mit, Streitkräfte hätten "im Gebiet des Indonesischen Krankenhauses einen begrenzten Einsatz gegen Terroristen und Infrastruktur ausgeführt und abgeschlossen". Basis dafür seien Geheimdienstinformationen über Terroristen und Terror-Infrastruktur im Bereich der Klinik gewesen, hieß es. Innerhalb des vergangenen Monats sei es vom Gelände der Klinik immer wieder zu Angriffen auf israelische Soldaten gekommen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
16.23 Uhr: Hunderte Gläubige feiern an Geburtskirche in Bethlehem Weihnachten
An der Geburtskirche in Bethlehem im Westjordanland haben sich Heiligabend mehrere hundert Gläubige versammelt, um das Weihnachtsfest zu feiern. Wegen der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und radikalislamischen Palästinensergruppen im Gazastreifen fehlten festliche Dekorationen und die vielen Touristen und Pilger. In der Stadt im von Israel besetzten Westjordanland wurde nach christlichem Glauben Jesus Christus geboren.
Die Behörden der Stadt verzichteten zum zweiten Mal in Folge auf den traditionellen großen Weihnachtsbaum im Zentrum von Bethlehem. "Wir halten unsere Freude in diesem Jahr in Grenzen", sagte Bürgermeister Anton Salman der Nachrichtenagentur AFP.
12.50 Uhr: Israelische Soldaten töten Palästinenser im Westjordanland
Im besetzten Westjordanland haben israelische Soldaten einen Palästinenser getötet. Es habe am frühen Morgen eine Razzia in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Tulkarm gegeben, teilen palästinensische und israelische Behörden mit. Das israelische Militär erklärt, der Mann sei bei einem "Anti-Terror-Einsatz" getötet worden, in dessen Verlauf 18 Personen festgenommen worden seien. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet, der Mann sei gestorben, nachdem Scharfschützen auf ihn und die Besatzung eines Rettungswagens geschossen hätten.
12.15 Uhr: Gaza-Gesundheitsbehörde meldet 45.338 Tote seit Beginn der israelischen Offensive
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza sind seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor mehr als einem Jahr mindestens 45.338 Menschen getötet worden. Mindestens 107.764 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Frauen und Kinder. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Kämpfern der Hamas und der Zivilbevölkerung. Das israelische Militär hat mit seiner massiven Offensive unmittelbar auf den überraschenden Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 reagiert, bei dem nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und rund 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Noch etwa 100 Geiseln sollen dort sein, wie viele von ihnen leben, ist unklar.
11.51 Uhr: Ex-Geisel der Hamas in Israel gestorben
Eine frühere Geisel der militant-islamistischen Hamas ist in Israel gestorben. Hannah Katzir war beim beispiellosen Terrorangriff der Palästinenserorganisation auf Israel, der am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg auslöste, von den Extremisten verschleppt worden. Im Rahmen einer vorübergehenden Waffenruhe kam sie im vergangenen Jahr frei. Sie wurde 78 Jahre alt.
Die Gruppe Hostages Families Forum, die Familien der von Extremisten Verschleppten vertritt, bestätigte ihren Tod am Dienstag, nannte aber keine Ursache. Ihre Tochter Carmit Palty Katzir teilte mit, das Herz ihrer Mutter habe das schreckliche Leid seit dem 7. Oktober nicht ertragen können.
Katzirs Ehemann Rami wurde bei dem Terrorangriff von Extremisten im Kibbuz Nir Oz getötet. Ihr Sohn Elad wurde ebenfalls verschleppt. Das Militär stellte im April seine Leiche sicher und erklärte, er sei in Gefangenschaft getötet worden.
Katzir verbrachte 49 Tage in der Gewalt der Extremisten und kam Ende November 2023 frei. Kurz danach sagte ihre Tochter israelischen Medien, ihre Mutter sei mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden, die auf "schwierige Bedingungen und Hunger" während ihrer Gefangenschaft zurückgingen.
11.11 Uhr: Israels Diplomaten sollen Einstufung der Huthi als Terroristen erwirken
Israel hat seine diplomatischen Vertretungen in Europa angewiesen, auf eine Einstufung der Huthi-Rebellen im Jemen als terroristische Organisation hinzuwirken. "Die Huthi stellen nicht nur für Israel eine Bedrohung dar, sondern auch für die Region und die ganze Welt", erklärt Außenminister Gideon Sa'ar. "Das Erste und Wichtigste ist, sie als Terrororganisation einzustufen." Die Huthi haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt und wiederholt Drohnen sowie Raketen auf Israel abgefeuert. Die Geschosse werden in der Regel von der israelischen Luftabwehr abgefangen und zerstört. Die Huthi greifen zudem immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, die sie in Verbindung mit Israel bringen.
10.33 Uhr: Weihnachtsprozession bricht in Richtung Bethlehem auf
Überschattet von dem verheerenden Krieg in Gaza haben die Weihnachtsfeierlichkeiten im Heiligen Land begonnen. Die traditionelle Prozession von Jerusalem nach Bethlehem brach gegen Mittag auf. Die Fahrzeugkolonne wurde angeführt von dem höchsten Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Als Zeichen der Solidarität hatte Pizzaballa vor Weihnachten die einzige katholische Kirche im Gazastreifen besucht und dort eine Messe zelebriert.
Wegen des seit eineinhalb Jahren andauernden Gaza-Kriegs fallen die traditionellen Weihnachtsfeiern in Bethlehem im Westjordanland wie schon 2023 eher gedämpft aus. Die Mitternachtsmesse soll zwar wie üblich stattfinden. Verzichtet wurde jedoch auf den festlichen Schmuck und die Beleuchtung in den Straßen, das Anzünden eines großen Weihnachtsbaums auf dem Platz vor der Geburtskirche sowie musikalische Darbietungen von Bands aus aller Welt. In Bethlehem - der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus - gibt es wegen des Kriegs in der Region kaum Touristen.
09.52 Uhr: Berichte über Zwangsräumung von Krankenhaus im Gazastreifen
Die israelische Armee hat nach Medienberichten die Zwangsräumung eines Krankenhauses im umkämpften Norden des Gazastreifens angeordnet. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Patienten müssten das Indonesische Krankenhaus in Beit Lahia verlassen. Israelische Streitkräfte belagerten die Klinik demnach. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa kam es zu Angriffen in der Nähe des Krankenhauses. Seit Beginn des Gaza-Krieges vor eineinhalb Jahren ist es auch in und um Krankenhäuser in dem Küstenstreifen immer wieder zu Kampfhandlungen gekommen.
09.18 Uhr: Netanjahus Botschaft – Frieden mit jenen, die ihn wollen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich in einer Weihnachtsbotschaft an Christen in aller Welt gewandt. "Zu einer Zeit, in der Israel an sieben Fronten kämpft, wertschätzen wir zutiefst die standhafte Unterstützung unserer christlichen Freunde", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.
"Wir streben nach Frieden mit all jenen, die Frieden mit uns wollen, aber wir werden alles tun, um den einzigen jüdischen Staat zu verteidigen", sagte Netanjahu. "Israel führt die Welt im Kampf gegen die Kräfte des Bösen und der Tyrannei an, aber unser Kampf ist noch nicht vorbei", sagte er. "Aus Jerusalem, der Stadt des Friedens, wünsche ich euch frohe Weihnachten und Frohes Neujahr."
09.00 Uhr: Israels Parlament verlängert Ausnahmezustand um weiteres Jahr
Das israelische Parlament hat eine Verlängerung des Ausnahmezustands im Land um ein weiteres Jahr beschlossen. Die Maßnahme solle bis zum 25. Dezember 2025 gelten, berichteten israelische Medien. 29 von 120 Abgeordneten stimmten für den Vorschlag. Sieben stimmten dagegen, der Rest war abwesend oder enthielt sich.
Die Knesset folgte damit einer Empfehlung des parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik sowie des Justizausschusses. Der Ausnahmezustand ermöglicht es der Regierung, Notstandsverordnungen zu erlassen.
06.46 Uhr: Netanjahu sieht "Fortschritte" auf Weg zu Geiselabkommen
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sieht "Fortschritte" bei den Verhandlungen über ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. "Es kann nicht alles offengelegt werden, was wir tun", sagte Netanjahu am Montag im israelischen Parlament. "Wir ergreifen Maßnahmen, um sie zurückzubringen. Ich möchte vorsichtig sagen, dass Fortschritte erzielt wurden, und wir werden nicht ruhen, bis wir sie alle nach Hause bringen."
05.45 Uhr: Auch zu Weihnachten kein Ende des Gaza-Kriegs in Sicht
Der Gaza-Krieg tobt auch zu Weihnachten weiter - ein Durchbruch bei den Gesprächen über eine Waffenruhe ist trotz Berichten über Fortschritte nicht in Sicht. Eine israelische Delegation warte in Katar auf eine Antwort der islamistischen Hamas zu Details einer Einigung, "aber eine positive Antwort scheint unwahrscheinlich", zitierte die israelische Nachrichtenseite "ynet" eine Quelle. Israels Präsident Izchak Herzog erinnerte am Abend an die rund 100 Geiseln, die auch nach 444 Tagen "ohne grundlegende humanitäre Hilfe, Medikamente oder Besuche des Roten Kreuzes" weiter in Gaza gefangen gehalten würden.
05.41 Uhr: Israels Armee – Erneut Geschoss aus dem Jemen abgefangen
In der Nacht fing die israelische Luftabwehr laut Militärangaben erneut eine Rakete ab, die sich aus dem Jemen kommend Israel genähert habe. Das Projektil sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hieß es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden. Laut Rettungsdienst Magen David Adom mussten Sanitäter mindestens 20 Personen behandeln, die beim Eilen in die Schutzräume gestürzt waren oder Angstattacken erlitten.
05.37 Uhr: Christmette und gedämpfte Feiern in Bethlehem
In Bethlehem - der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus - sollen die Weihnachtsfeierlichkeiten wegen des Gaza-Kriegs dieses Jahr eher gedämpft ausfallen. Die Prozession von Jerusalem nach Bethlehem sowie die Mitternachtsmesse in Bethlehem sollen zwar wie üblich stattfinden. Verzichtet wird jedoch auf festlichen Schmuck in der kleinen Stadt im Westjordanland sowie auf das Anzünden eines Weihnachtsbaums vor der Geburtskirche.
Es wird unterdessen erwartet, dass sich Papst Franziskus in Rom bei den Weihnachtsgottesdiensten eindringlich gegen Krieg und Gewalt aussprechen. In einer Ansprache im Vatikan hatte er kürzlich die verheerenden Folgen des Gaza-Kriegs beklagt. Nachdem am Vortag Kinder in Gaza bombardiert worden seien, sagte er: "Das ist Grausamkeit. Das ist kein Krieg. Ich will dies sagen, weil es das Herz berührt". Israel nannte seine Worte "enttäuschend", da der Pontifex außer Acht lasse, dass Israel einen Mehrfrontenkrieg führe, der ihm aufgezwungen worden sei.
Montag, 23. Dezember 2024
22.46 Uhr: UN – 23 Lastwagen mit humanitärer Hilfe im Gazastreifen geplündert
23 Lastwagen eines Konvois mit Lebensmitteln und anderen humanitären Gütern auf dem Weg ins Zentrum des Gazastreifens sind nach UN-Angaben geplündert worden. Eine UN-Sprecherin teilte mit, der Konvoi des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen mit insgesamt 66 Lastwagen sei am Sonntag vom Grenzübergang Kerem Schalom über den Philadelphi-Korridor losgefahren. Trotz israelischer Zusicherungen, dass für sichere Fahrbedingungen gesorgt werde, habe es einen Luftangriff gegeben, sagte Tremblay.
21.50 Uhr: Israel bekennt sich zu Tötung von Hamas-Chef Hanija im Juli
Ein halbes Jahr nach der Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran hat Israel sich erstmals offiziell zu dem Attentat bekannt. Bei einer Veranstaltung sagte Verteidigungsminister Israel Katz nach Angaben seines Ministeriums, sein Land werde die mit der islamistischen Palästinenserorganisation verbündete Huthi-Miliz im Jemen "hart treffen" und "ihre Führung enthaupten, so wie wir es mit Hanija, Sinwar und Nasrallah in Teheran, im Gazastreifen und im Libanon gemacht haben". "Jeder, der seine Hand gegen Israel erhebt, wird seine Hand verlieren, und der lange Arm der israelischen Armee wird ihn treffen und zur Rechenschaft ziehen", sagte Katz nach Angaben seines Ministeriums weiter.
21.17 Uhr: UN – Schüsse auf Krankenhaus im Norden des Gazastreifens
Ein Krankenhaus im Norden des Gazastreifens ist nach Angaben der Vereinten Nationen unter direkten Beschuss geraten. In der Gegend der Anlage des Kamal-Adwan-Krankenhauses gehe das Bombardement weiter, so UN-Sprecherin Stephanie Tremblay. Sie zitierte den WHO-Chef Tedros Ghebreyesus mit den Worten, die Bombardierungen und israelische Evakuierungsanordnungen für das Krankenhaus in Beit Lahija seien "zutiefst besorgniserregend". Tremblay bekräftigte, unter dem Völkerrecht müssten Zivilisten und zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser geschützt werden.
20.52 Uhr: Drei israelische Soldaten in Gaza getötet
Drei israelische Soldaten sind bei der Explosion eines Waffen- und Munitionslagers der islamistischen Hamas getötet worden. Das teilte die Armee mit. Die Männer im Alter von 21 bis 22 Jahren seien durch die massive Detonation in Beit Hanun im Norden des Küstengebiets sofort tot gewesen. Es werde untersucht, ob das Waffenlager von Hamas-Kämpfern ferngezündet wurde.
16.06 Uhr: Jerusalemer Patriarch hofft auf Frieden im Heiligen Land
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, fordert in seiner Weihnachtsbotschaft Frieden für das Heilige Land. "Wir brauchen Hoffnung in diesem Land, das von so viel Gewalt und Hass geprägt und von Verachtung und Angst verwundet ist", sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche des Heiligen Landes in Jerusalem. Das gelte gerade zu diesem Weihnachtsfest, an dem das alle 25 Jahre begangene Heilige Jahr beginne, das diesmal der Hoffnung gewidmet sei.
Der Patriarch rief dazu auf, an die vielen Ausgegrenzten zu denken, für die es scheinbar keinen Platz auf der Welt, keine Würde, keine Hoffnung gebe. Christus sei Mensch geworden und habe damit ein "Zeichen der Nähe, des Friedens und einer erneuerten Beziehung zwischen Gott und den Menschen" gesetzt. Die gesamte Existenz Jesu bis zum Ende sei darauf ausgerichtet gewesen, sein Leben für andere hinzugeben, so der Kardinal in seiner Weihnachtsbotschaft.
14.09 Uhr: UN-Nothilfekoordinator – Im nördlichen Gaza-Streifen droht Hungersnot
Den Menschen im nördlichen Gaza-Streifen droht laut dem UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher eine Hungersnot. Das Gebiet sei seit zwei Monaten nahezu vollständig von Israel belagert, erklärte Fletcher in Jordaniens Hauptstadt Amman.
Die israelischen Behörden verweigerten den UN-Helfern und ihren Partnern den Zugang in den nördlichen Gaza-Streifen. Seit dem 6. Oktober seien mehr als 100 Anträge auf Einreise abgelehnt worden. Außerdem sei der Zusammenbruch von Recht und Ordnung zu erleben. Bewaffnete lokale Banden plünderten systematische Hilfsgüter. Infolgedessen sei es trotz des enormen humanitären Bedarfs fast unmöglich geworden, auch nur einen Bruchteil der dringend benötigten Hilfe zu leisten.
Der Süden des Gaza-Streifens sei extrem überbevölkert. Das führe zu entsetzlichen Lebensbedingungen und einem großen Bedarf an humanitärer Hilfe. Im gesamten Gaza-Streifen gingen die israelischen Luftangriffe auf dicht besiedelte Gebiete weiter. Zerstörung, Vertreibung und Tod seien die Folge.
13.49 Uhr: Palästinenser halten in Dschenin Generalstreik ab
Palästinenser sind in der Stadt Dschenin im Westjordanland einem Aufruf militanter Gruppen zu einem Generalstreik gefolgt. Der Protest richtete sich gegen israelische Militäreinsätze in dem Palästinensergebiet.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP hörte in Dschenin Schüsse und Explosionen, die offenbar auf Zusammenstöße zwischen Extremisten und palästinensischen Sicherheitskräften zurückgingen. Es war zunächst unklar, ob Menschen getötet oder verletzt wurden. Hinweise auf israelische Truppen in dem Gebiet gab es zunächst nicht. Geschäfte blieben in der Stadt geschlossen. Am Sonntag hatten Angreifer ein Mitglied der palästinensischen Sicherheitskräfte getötet und zwei weitere verletzt.
13.34 Uhr: Annäherung in Gesprächen über Waffenruhe zwischen Hamas und Israel
Bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen der radikalen Hamas und Israel ist es nach Angaben beider Seiten zu einer Annäherung gekommen. Die Meinungsverschiedenheiten seien geringer geworden, entscheidende Streitpunkte seien aber nicht beigelegt, hieß es am Montag. Ein palästinensischer Insider sagte, man habe sich noch immer darauf geeinigt, welche palästinensischen Gefangenen genau von Israel im Austausch gegen Geiseln freilassen werden sollen.
12.34 Uhr: Libanons Regierungschef besucht Militärstellungen im Süden
Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati hat am Montag Militärstellungen im Süden des Landes besucht. Ende November war eine Waffenruhe in Kraft getreten, die den Krieg zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah vorerst beendete. Für Mikati war es der erste Besuch an den südlichen Frontlinien. Es wird erwartet, dass dort im Rahmen des von den USA vermittelten Abkommens schrittweise mehr libanesische Soldaten zum Einsatz kommen und sich Hisbollah-Kämpfer und israelische Truppen bis Ende Februar zurückziehen.
12.12 Uhr: Lateinischer Patriarch besucht vor Weihnachten Gaza
Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der höchste katholische Würdenträger im Heiligen Land, hat vor Weihnachten den umkämpften Gazastreifen besucht. Während des Solidaritätsbesuchs habe Pizzaballa in der kleinen christlichen Gemeinde der Pfarrei der Heiligen Familie in der Stadt Gaza eine Messe zelebriert, teilte das lateinische Patriarchat in Jerusalem mit Abschluss der Reise mit.
11.26 Uhr: UN – Bewaffnete Banden plündern im Gazastreifen
Der neue UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher sieht einen Zusammenbruch von Recht und Ordnung im Gazastreifen. "Wir erleben (...) die systematische bewaffnete Plünderung unserer Vorräte durch lokale Banden", teilte Fletcher bei einem Besuch der Nahost-Region mit. Es sei fast unmöglich, auch nur einen Bruchteil der Hilfsgüter in das Palästinensergebiet zu schaffen. Die Lebensbedingungen seien fast unerträglich.
Der Norden des Gazastreifens sei seit mehr als zwei Monaten praktisch unter Belagerung. Dort drohe eine Hungersnot. Israel habe seit dem 6. Oktober mehr als 100 Anfragen für die Genehmigung von UN-Hilfslieferungen abgelehnt, teilte Fletcher mit, der das UN-Nothilfebüro OCHA leitet. Die Angriffe Israels in dicht besiedelten Gegenden - auch solchen, in die die israelischen Streitkräfte die Menschen vertrieben hätten - gingen weiter. Nirgends seien die Menschen sicher. "Schulen, Krankenhäuser und die zivile Infrastruktur sind in Schutt und Asche gelegt worden."
Nach Israels Darstellung sind genügend Hilfsgüter da, aber die Vereinten Nationen schaffen es nicht, sie im Gazastreifen zu verteilen. Nach internationaler Rechtsauffassung - etwa des Internationalen Gerichtshofs - ist der Gazastreifen von Israel besetztes Gebiet, in dem Israel für die Aufrechterhaltung der Ordnung zuständig ist.
05.43 Uhr: Sorgenvolle Weihnachten in Bethlehem – Ohne Pilger fehlt das Geld
Die Geburtskirche in Bethlehem bleibt aufgrund des aktuellen Gaza-Kriegs und verschärfter israelischer Checkpoints leer. Die Weihnachtszeit, normalerweise von Touristen überfüllt, ist dieses Jahr still. Lokale Christen und Muslime sehen sich durch die Konflikte und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zur Abwanderung gezwungen. Die Stadt verliert nicht nur Besucher, sondern auch Einwohner, da viele, besonders junge Menschen, keine Zukunftsperspektive mehr sehen. Weihnachten 2024 wird als rein religiöses Fest ohne prunkvolle Feierlichkeiten begangen, um die schwierige Lage zu reflektieren.
05.30 Uhr: Winter im Gazastreifen: "Nachts laufen Ratten über uns"
Die Palästinenser im Gazastreifen leiden im Winter unter extremen Bedingungen. Viele sind durch die Kämpfe vertrieben und leben in provisorischen Unterkünften, die Wind, Kälte und Regen kaum standhalten. Es mangelt an Decken, warmer Kleidung und Feuerholz. Reda Abu Zarada, 50, die mit ihrer Familie aus dem Norden des Gazastreifens vertrieben wurde, sagte, die Erwachsenen würden mit den Kindern im Arm schlafen, damit sie es in ihrem Zelt warm haben. "Nachts laufen Ratten über uns, weil wir keine Türen haben und die Zelte zerrissen sind. Die Decken halten uns nicht warm. Wir spüren, wie der Frost aus dem Boden kommt. Wir wachen am Morgen frierend auf", sagte sie.
Hilfsorganisationen wie das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) und das Internationale Rettungskomitee (IRC) bemühen sich, Winterhilfen zu liefern, stoßen jedoch auf logistische und bürokratische Hindernisse. Die Vereinten Nationen warnen, dass viele Menschen den Winter nicht überstehen könnten. Israel und die Hamas verhandeln über eine Waffenruhe, die auch mehr Hilfslieferungen ermöglichen könnte.
03.02 Uhr: Oxfam – Nur zwölf Lkw konnten binnen zweieinhalb Monaten Hilfe in Nordgazastreifen verteilen
In den letzten zweieinhalb Monaten konnten nur zwölf von 34 Lastwagen Hilfsgüter im nördlichen Gazastreifen verteilen, da die israelische Armee die Mehrheit dieser Lieferungen verhinderte, so Oxfam, ein internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. Bei drei der Lieferungen sei die Schule, in der die hilfsbedürftigen Menschen untergebracht waren, wenige Stunden nach der Verteilung von Nahrung und Wasser geräumt und beschossen worden, erklärte Oxfam weiter. Israel wirft ihrerseits Hilfsorganisationen Unfähigkeit beim Verwalten und Verteilen der Hilfsgüter vor. Human Rights Watch kritisiert Israel in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht, systematisch Wasser im Gazastreifen zu verweigern. Dies habe "wahrscheinlich zu Tausenden Todesfällen geführt" und weitere würden vermutlich folgen, hieß es demnach.