Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Berichte über 20 Tote bei israelischem Angriff in Chan Junis (08.30 Uhr)
- Israel greift Militärstützpunkte in syrischer Küstenregion Tartus an (00.52 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
23.34 Uhr: Israels Unterhändler zu Gaza-Gesprächen in Katar
Eine israelische Delegation ist Medienberichten zufolge in Katar zu Gesprächen über einen Austausch von Geiseln im Gazastreifen gegen inhaftierte Palästinenser und einen Waffenstillstand eingetroffen. Das berichteten die Zeitung "Times of Israel", der israelische TV-Sender Channel 12 und Barak Ravid, gut vernetzter Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios.
21.45 Uhr: Trump – Hatte "sehr gutes Gespräch" mit Netanjahu
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu über die israelischen Geiseln der militant-islamistischen Hamas ausgetauscht. Er habe ein "sehr gutes Gespräch" mit Netanjahu geführt, sagte der 78-Jährige bei einer Pressekonferenz auf seinem Anwesen Mar-a-Lago. "Ich habe gewarnt, dass die Hölle losbrechen wird, wenn diese Geiseln bis zu diesem Datum nicht zu Hause sind", sagte er. In sozialen Netzwerken hatte er damit gedroht, es werde die Hölle losbrechen, wenn die Geiseln im Gazastreifen nicht bis zu seinem Amtsantritt freigelassen seien.
21.20 Uhr: Israel verlegt Truppen vom Libanon in den Gazastreifen
Angesichts der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz verlegt die israelische Armee nach eigenen Angaben einen Teil ihrer Truppen aus dem Südlibanon in den Gazastreifen. Die 98. Division des Heeres habe ihren dreimonatigen Kampf gegen die proiranische Miliz im nördlichen Nachbarland beendet und bereite sich auf ihren Einsatz im Gazastreifen vor, teilte die Armee mit. Eine Division besteht in der Regel aus 10.000 bis 15.000 Soldatinnen und Soldaten.
20.15 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Geiselabkommen "noch nie so nahe" wie derzeit
Die Verhandlungen über die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz so weit fortgeschritten wie seit über einem Jahr nicht mehr. "Wir waren seit dem vorherigen Abkommen nicht mehr so nahe an einem Geiselabkommen", sagte Katz seinem Sprecher zufolge vor Mitgliedern des Auswärtigen Ausschusses des israelischen Parlaments.
17.10 Uhr: Ausfuhr von Waffen von Deutschland nach Israel weiter rechtens
Die Ausfuhr von Waffen von Deutschland nach Israel ist einem Gerichtsbeschluss zufolge weiter rechtens. Das Außenwirtschaftsrecht biete keinen Schutz für Ausländer im Ausland, teilte das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main mit. Es lehnte einen Eilantrag eines Palästinensers aus dem Gazastreifen erneut ab. Eine leichtfertige und willkürliche Art und Weise der Genehmigungen sei nicht erkennbar, hieß es. (Az.: 5 L 3799/24.F)
Der Mann hatte bereits im September ohne Erfolg einen Eilantrag gegen sämtliche Genehmigungen für die Ausfuhr von Waffen nach Israel gestellt. Seine Beschwerde vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel nahm er dann aber zurück.
15.55 Uhr: Ankara wirft Israel "Grenzausweitung" vor
Die Türkei hat Israel vorgeworfen, mit den Plänen zur Bevölkerungsverdoppelung auf den besetzten Golanhöhen eine Ausweitung seines Staatsgebietes anzustreben. "Diese Entscheidung bedeutet eine neue Phase bei Israels Ziel, seine Grenzen durch Besetzung zu erweitern", erklärte das türkische Außenministerium. Der neue israelische Schritt sei "ein Anlass zu schwerer Besorgnis".
Das türkische Außenministerium kritisierte auch das Vorrücken der israelischen Armee in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen. Das derzeitige israelische Vorgehen würde den Bemühungen um Stabilität in Syrien nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad "schwer schaden", hieß es. Das israelische Kabinett hatte am Sonntag beschlossen, die israelische Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen zu verdoppeln.
14.55 Uhr: Warnsirenen in Tel Aviv wegen erneutem Raketenangriff aus dem Jemen
Eine weitere aus dem Jemen abgefeuerte Rakete hat nach Militärangaben Warnsirenen im Großraum Tel Aviv ausgelöst. Das Geschoss sei von Israels Luftabwehr abgefangen worden, bevor es in israelisches Gebiet eindrang, teilte die Armee mit. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Raketenteile durch den Abschuss ausgelöst worden. Am Morgen waren bereits eine aus dem Jemen abgefeuerte Drohnen von der Marine abgefangen worden.
13.34 Uhr: Mehrheit der Israelis für Waffenruhe gegen Geiselfreilassung
Die Mehrheit der Israelis unterstützt eine Beendigung des Krieges mit der Terrorgruppe Hamas, wenn diese alle im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilässt. Auch für einen Plan, der die Freilassung von etwa 30 Geiseln gegen eine 60-tägige Waffenruhe vorsieht, sprachen sich laut einer aktuellen Erhebung 72 Prozent der Befragten aus. Laut den Ergebnissen der vom Sender Channel 12 vorgenommenen Befragung lehnten indes 15 Prozent einen solchen Deal ab, 13 Prozent waren unentschlossen.
Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober 2023 ein Massaker in Israel angerichtet und rund 250 Israelis entführt. Von diesen befinden sich laut Schätzungen noch etwa 100 in Gefangenschaft. Etliche kamen inzwischen frei, viele wurden getötet.
11.35 Uhr: Bundesregierung kritisiert Israel wegen Golanhöhen
Die Bundesregierung kritisiert die Ankündigung der israelischen Regierung, die annektierten Golanhöhen stärker zu besiedeln. Die Bundesregierung rufe Israel dazu auf, "von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Er bekräftigt, die Golan-Höhen seien syrisches Gebiet, Israel sei dort eine Besatzungsmacht.
11.30 Uhr: Hamas-Ministerium meldet mehr als 45.000 Tote im Gazastreifen
Die Zahl der Kriegstoten im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben auf über 45.000 gestiegen, darunter viele Frauen und Kinder. Tausende Leichen sollen noch unter Trümmern liegen. Menschenrechtsgruppen werfen Israel mangelnden Schutz von Zivilisten vor, während Israel die Hamas für Opfer unter der Zivilbevölkerung verantwortlich macht.
10.54 Uhr: Nothelfer – Mindestens zehn Tote bei israelischem Angriff in Gaza-Stadt
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind nach Angaben der Notdienste mindestens zehn Menschen getötet worden, unter ihnen eine vierköpfige Familie. Der Angriff am späten Sonntagabend habe ein Haus im Viertel Schidschaija in Gaza-Stadt getroffen, teilte der Notdienst des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mit. Retter hätten zehn Leichen aus den Trümmer geborgen, darunter ein Elternpaar und ihre beiden Kinder.
09.36 Uhr: Israel greift Raketendepots an der syrischen Küste an
Israel flog nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die heftigsten Luftangriffe in Syrien seit 2012. Ziele waren Raketendepots und syrische Militäranlagen, darunter ein Lager in Tartus. Heftige Explosionen wurden gemeldet. Israel zerstörte nach eigenen Angaben Teile der syrischen Luftverteidigung und des Armeearsenals und rückte in eine Pufferzone an der Grenze ein. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen von 1974. Syriens neue Machthaber beschwerten sich beim UN-Sicherheitsrat, erklärten aber, keine militärische Konfrontation mit Israel anzustreben.
09.32 Uhr: Israel – Neuer Drohnenangriff aus dem Jemen abgewehrt
Die israelische Armee hat laut eigenen Angaben einen Drohnenangriff aus dem Jemen abgewehrt. Ein Marineboot schoss die Drohne ab, bevor sie israelisches Territorium erreichte. Die jemenitischen Huthis, Verbündete des Iran, unterstützen die Palästinenser im Gazastreifen und setzten Angriffe auf Israel fort. Vor einer Woche traf eine Drohne aus dem Jemen ein Haus in Israel. Israel reagierte im Juli und September mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen, wobei mehrere Menschen starben.
08.30 Uhr: Berichte über 20 Tote bei israelischem Angriff in Chan Junis
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben rund 20 Menschen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, unter den Opfern seien auch Kinder. Die israelische Armee teilte dagegen mit, der Angriff am Sonntagabend habe einem "Kommando- und Kontrollzentrum von Hamas-Terroristen" gegolten. Diese hätten von dem ehemaligen Schulgebäude in der sogenannten humanitären Zone in Chan Junis aus agiert. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
03.59 Uhr: Umbruch in Syrien im Fokus der EU-Außenminister
Acht Tage nach dem Sturz von Baschar al-Assad beraten die EU-Außenminister in Brüssel über die Stabilisierung Syriens. Israel nutzte das Machtvakuum, um über die Waffenstillstandslinie auf die Golanhöhen vorzurücken, angeblich zur Abwehr feindlicher Gruppen. Das Gebiet, 1967 von Israel erobert und 1981 annektiert, wird völkerrechtlich weiterhin Syrien zugeordnet. Die israelische Regierung plant jedoch eine Investition von über zehn Millionen Euro und eine Verdoppelung der Bevölkerung auf den Golanhöhen, wo derzeit rund 50.000 Menschen leben. Arabische Staaten verurteilen den Schritt.
Karte: Die militärische Lage im Norden Israels
01.16 Uhr: Kameramann von Al-Dschasira bei israelischem Angriff im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist am Sonntag ein Kameramann des Senders Al-Dschasira bei einem Angriff auf die Flüchtlingssiedlung Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet worden. Dies teilte der Sender mit Sitz in Katar mit. In einer Erklärung des Senders war von einer "gezielten Tötung" des 39-Jährigen die Rede. Die israelische Armee bestätigte den Tod des Kameramanns. Al-Luh habe der mit der Hamas verbündeten Palästinensermiliz Islamischer Dschihad angehört und sei in der Vergangenheit der Kommandeur einer Einheit gewesen, erklärte die Armee. Der Stützpunkt des Zivilschutzes in Nuseirat sei von der Hamas und dem Islamischen Dschihad als "Kommando- und Kontrollzentrum" genutzt worden.
00.52 Uhr: Israel greift Militärstützpunkte in syrischer Küstenregion Tartus an
Die israelische Armee hat nach Angaben von Aktivisten in der Nacht zum Montag Angriffe auf Militärstützpunkte in der syrischen Küstenregion Tartus geflogen. Israelische Kampfflugzeuge hätten verschiedene Ziele beschossen, unter anderem Standorte der Luftabwehr und Raketenlager, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe sich um die schwersten Angriffe in Tartus seit Beginn der israelischen Angriffe im Jahr 2012 gehandelt. In Tartus befindet sich auch ein russischer Marinestützpunkt.