Übergabe der getöteten israelischen Geiseln in Chan Jounis
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Nahost-Ticker: Entsetzen über Hamas-Inszenierung der Übergabe

Nahost-Ticker: Entsetzen über Hamas-Inszenierung der Übergabe

Die Palästinenserorganisation Hamas hat erstmals im Zuge der Waffenruhe im Gazastreifen vier tote Geiseln an Israel übergeben und mit der inszenierten Aktion international Bestürzung ausgelöst. Die News im Ticker.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

  • Entsetzen über Hamas-Inszenierung der Geisel-Übergabe (17.30 Uhr)
  • Israels Staatspräsident Herzog bittet Geiseln um Verzeihung (10.11 Uhr)
  • Israelische Armee meldet Entgegennahme toter Geiseln (09.40 Uhr)
  • Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln (08.39 Uhr)
  • "Tag der Trauer" - Hamas will Leichen von Geiseln übergeben (04.43 Uhr)
  • Weitere aktuelle Nachrichten und Hintergründe auf tagesschau.de

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

19.50 Uhr: Rotes Kreuz fordert Respekt für Geiseln bei der Übergabe

Das Rote Kreuz hat im Zusammenhang mit Geiselfreilassung durch die militant-islamistische Hamas Respekt für die Lebenden und die Toten gefordert. Solche Übergaben müssen mit Würde und unter Wahrung der Privatsphäre durchgeführt werden, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Zuvor übergab die Hamas im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz. Die Extremisten führten zunächst einer Menschenmenge die Särge auf einer Bühne vor.

17.30 Uhr: Entsetzen über Hamas-Inszenierung der Geisel-Übergabe

Die Hamas hat erstmals im Zuge der Waffenruhe im Gazastreifen vier tote Geiseln an Israel übergeben und mit der inszenierten Aktion international Bestürzung ausgelöst. Die UNO, die israelische Regierung und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigten sich entsetzt über die Inszenierung der Übergabe.

Die Hamas reihte auf einer Bühne in Chan Junis im Süden des Gazastreifens vier Särge neben Geschosshülsen auf, daneben standen vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer. An jedem Sarg war ein Foto der Geisel angebracht. Im Hintergrund der Bühne war ein großes Plakat mit Fotos der Geiseln zu sehen, auf dem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Vampir dargestellt war.

Die Inszenierung der Leichenübergabe löste Erschütterung aus. Vom Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte hieß es, die Zurschaustellung der Leichen sei "abscheulich und grausam" und stehe im Gegensatz zum Völkerrecht. Bundesaußenministerin Baerbock beklagte, die Bilder der Vorführung der vier Särge durch die Hamas seien "kaum zu ertragen". Israels Regierungschef Netanjahu sagte in einem Video, "wir sind alle wütend auf die Monster der Hamas".

15.24 Uhr: Identität der Leiche eines Mannes bestätigt

Die Familie einer zuvor von der Hamas übergebenen Leiche ist eigenen Angaben zufolge darüber informiert worden, dass ihr Angehöriger identifiziert wurde. Es handelt sich demnach um den 84-jährigen Oded Lifschitz. "Mit tiefer Trauer haben wir die offizielle und bittere Nachricht erhalten, die die Identifizierung des Leichnams unseres geliebten Oded bestätigt", teilte die Familie in einer vom Forum der Geisel-Angehörigen verbreiteten Erklärung mit.

Der Mann war ein pensionierter Journalist und Aktivist für die Rechte von Palästinensern. 

14.40 Uhr: UN verurteilen Inszenierung von Leichen-Übergabe

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die von der Terrororganisation Hamas inszenierte Übergabe der sterblichen Überreste israelischer Geiseln im Gazastreifen scharf verurteilt.

"Das Zurschaustellen von Leichen, wie es heute Morgen geschehen ist, ist verabscheuungswürdig und verstößt gegen das Völkerrecht", teilte Türk in Genf mit. "Nach internationalem Recht muss jede Übergabe der sterblichen Überreste von Verstorbenen dem Verbot grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung entsprechen und die Achtung der Würde der Verstorbenen und ihrer Familien gewährleisten."

14.20 Uhr: Israelisches Militär trauert um vier tote Geiseln

Das israelische Militär hat eine kurze Trauerfeier für vier Menschen veranstaltet, deren Särge die militant-islamische Hamas im Gazastreifen übergab. Ein Rabbiner der Streitkräfte sprach auf Wunsch der Familien der verschleppten Geiseln ein Gebet und las aus dem Buch der Psalmen vor. Soldaten gaben Ehrenschüsse in die Luft ab.

Nach den Gebeten wurden die sterblichen Überreste in ein Labor in Israel gebracht, wo sie einem DNA-Test unterzogen werden, der bis zu zwei Tage dauern kann. Erst dann sollen die Todesfälle offiziell bestätigt werden.

11.01 Uhr: Israels Militär – Särge von vier toten Geiseln in Israel

Die Särge mit den sterblichen Überresten von vier israelischen Geiseln sind dem israelischen Militär zufolge nach der Übergabe durch die Hamas in Israel angekommen.

10.21 Uhr: Scholz drückt Angehörigen toter Geiseln Mitgefühl aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angehörigen der deutsch-israelischen Geisel Shiri Bibas und ihrer beiden Söhne Kfir und Ariel sein Mitgefühl ausgesprochen. Der Tod der drei am 7. Oktober von der radikalislamischen Hamas verschleppten Menschen sei "zur schrecklichen Gewissheit geworden", erklärte Scholz am Donnerstag anlässlich der Übergabe vier toter Geiseln an Israel im Onlinedienst X. "Ich fühle mit allen, die mit dieser schrecklichen Gewissheit umgehen müssen", fügte er hinzu.

10.11 Uhr: Israels Staatspräsident Herzog bittet Geiseln um Verzeihung

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat sich nach der Übergabe von vier Leichen durch die islamistische Hamas zutiefst betrübt geäußert. "Qual. Schmerz. Es fehlen die Worte", hieß es in einer Mitteilung Herzogs. "Unsere Herzen – die Herzen einer ganzen Nation – sind gebrochen." Er neige im Namen des Staates Israel das Haupt und bitte um Vergebung. "Vergebung dafür, dass wir euch an dem schrecklichen Tag nicht beschützt haben. Vergebung dafür, dass wir euch nicht sicher nach Hause gebracht haben."

09.40 Uhr: Israelische Armee meldet Entgegennahme toter Geiseln

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen toter Geiseln entgegengenommen, die die islamistische Hamas zuvor dem Roten Kreuz übergeben hatte. "Die Leichen der Geiseln wurden an Vertreter der IDF und der ISA im Gazastreifen übergeben", erklärte ein Militärsprecher am Donnerstag mit Verweis auf die israelischen Streitkräfte und den israelischen Inlandsgeheimdienst. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, Israel habe "die Särge von vier gefallenen Geiseln erhalten".

08.39 Uhr: Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln

Die Hamas hat im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz übergeben. Die Zeremonie in Chan Junis war in einer Live-Übertragung im Fernsehen zu sehen. Die Hamas hatte am Übergabeort eine Bühne errichtet, zahlreiche jubelnde Schaulustige versammelten sich neben Dutzenden vermummten und maskierten Islamisten in Uniformen zu lauter Musik. Israel will nun die Identität der Leichen prüfen, bei denen es sich laut Hamas um tote Geiseln handeln soll.

 Im Gazastreifen hat am Donnerstag die vereinbarte Übergabe von vier getöteten Geiseln der Hamas an Israel begonnen. Fahrzeuge des Roten Kreuzes kamen am Übergabeort außerhalb von Chan Junis an, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten. Vier schwarze Särge waren dort auf einer Bühne platziert, rundherum waren Flaggen der Hamas zu sehen.
Bildrechte: REUTERS/Ramadan Abed
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Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln

04.43 Uhr: "Tag der Trauer" - Hamas will Leichen von Geiseln übergeben

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast eineinhalb Jahren will die islamistische Hamas am Donnerstag die Leichen von Menschen übergeben, die aus Israel verschleppt worden waren. Nach Hamas-Angaben und israelischen Medienberichten sollen unter den vier Toten die Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihre zwei Söhne sein. Alle drei haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei der vierten Geisel-Leiche handelt es sich den Angaben zufolge um die eines älteren Mannes. Die sterblichen Überreste sollen im Gazastreifen zunächst dem Roten Kreuz und von diesem dann an Israel übergeben werden.

Sechs weitere israelische Geiseln sollen am Samstag freikommen, in der kommenden Woche dann vier weitere Leichen übergeben werden. Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar ließen die Islamisten in mehreren Runden 19 Geiseln frei. Zusätzlich kamen fünf aus Israel entführte Thailänder unabhängig von der Vereinbarung frei. 

Donnerstag, 20. Februar 2025