Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Sonntag, 1. Dezember 2024
20.45 Uhr: Israel - Hisbollah bricht Waffenruhe
Trotz der vereinbarten Waffenruhe ist die israelische Armee eigenen Angaben zufolge am Samstag von der Hisbollah beschossen worden. Der Beschuss sei von einer Kirche im Südlibanon ausgegangen, darunter habe man einen Tunnel mit Waffen und Wohnräumen entdeckt, nachdem man die Hisbollah-Kämpfer getötet habe. Der Standort der Kirche wurde nicht mitgeteilt.
17.24 Uhr: Humanitäre Konferenz für Gaza-Zivilbevölkerung in Ägypten
Vertreter verschiedener Länder beraten am Montag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo über die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Eingeladen zu der Konferenz haben Ägypten und die Vereinten Nationen. Die Bundesregierung wird durch den Grünen-Politiker Tobias Lindner, Staatsminister im Auswärtigen Amt, vertreten.
Besonders das Erreichen einer Waffenruhe und sicherzustellen, dass ausreichend humanitäre Hilfe im Gazastreifen ankommt, werden nach Angaben von Lindner wichtige Themen sein.
16.14 Uhr: Ex-Verteidigungsminister Jaalon spricht von "ethnischer Säuberung" in Gaza
Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat seinem Land "ethnische Säuberung" im Gazastreifen vorgeworfen. In einem Gespräch mit dem israelischen Kan-Sender bekräftigte er dies. Jaalon sprach von angeblichen Plänen Israels, die palästinensischen Einwohner des nördlichen Gazastreifens zu vertreiben und dort stattdessen israelische Siedlungen zu errichten.
Jaalon sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandeure, die im Norden Gazas im Einsatz seien und sich große Sorgen darüber machten, was dort geschehe. "Sie werden in Lebensgefahr gebracht, sie werden vor moralische Dilemmas gestellt", sagte der Ex-Verteidigungsminister. Außerdem hätten sie eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu befürchten. Israel begehe im Gazastreifen Kriegsverbrechen, sagte er. Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verurteilte seine Äußerungen als "bösartige Lügen".
- Zum Artikel: Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu
14.20 Uhr: Trotz Waffenruhe Beschuss im Südlibanon
Trotz der vereinbarten Waffenruhe kommt es im Libanon weiter vereinzelt zu Zwischenfällen zwischen Israel und der Hisbollah. Am Samstag meldete die israelische Armee Angriffe auf ein Waffenlager der Miliz im Südlibanon. Auch die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von mehreren Vorfällen.
11.40 Uhr: Hilfslieferungen über Kerem Schalom nach Plünderungen gestoppt
Hilfslieferungen über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen wurden nach Angaben des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) aus Sicherheitsgründen gestoppt. Es sei zu Plünderungen durch bewaffnete Banden gekommen, weshalb die Hilfslieferungen zunächst eingestellt würden, teilt UNRWA-Chef Philippe Lazzarini mit.
10.45 Uhr: Mindestens 15 Tote in Gaza nach israelischem Bombardement
Im Gazastreifen sind bei israelischen Angriffen nach Angaben von Medizinern mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Im Flüchtlingslager Nuseirat wurden durch einen Luftangriff am Sonntag sechs Menschen getötet, in Gaza-Stadt drei. Bei dem Einschlag einer Rakete auf ein Zeltlager in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens kamen zwei Kinder ums Leben. Vier weitere Menschen starben bei einem Luftangriff auf Rafah, nahe der Grenze zu Ägypten.
08.41 Uhr: Berichte über Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland
Bei einem israelischen Luftangriff nahe Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dass ein Fahrzeug mit mehreren jungen Männern beschossen wurde. Die israelische Armee gab an, dass "Terroristen im Gebiet von Dschenin" aus der Luft angegriffen wurden. Laut Wafa blockierten mehrere israelische Militärfahrzeuge den Ort des Angriffs und verhinderten den Zugang von Krankenwagen.
06.43 Uhr: Israels Militär - Haben aus dem Jemen kommendes Geschoss abgefangen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben ein Geschoss abgefangen, das aus dem Jemen stammte, bevor es Israel erreichte. Zuvor war in Zentralisrael ein Luftalarm ausgelöst worden. Die Huthis im Jemen haben seit Beginn des Krieges wiederholt Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert, um ihre Solidarität mit den Palästinensern auszudrücken, wie sie erklärten. Die Huthis, wie auch die Hamas, werden vom Iran unterstützt.
05.49 Uhr: Israelisches Militär meldet Sirenenalarm in Zentralisrael
In mehreren Gebieten Zentralisraels ertönen dem israelischen Militär zufolge die Sirenen. Grund dafür sei ein Abschuss aus dem Jemen.
Samstag, 30. November 2024
22.28 Uhr: Ex-Verteidigungsminister Jaalon wirft Israel "ethnische Säuberung" vor
Der frühere israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat der Armee seines Landes eine "ethnische Säuberung" im Gazastreifen vorgeworfen und damit empörte Reaktionen ausgelöst. "Die Straße, die wir entlanggeführt werden, ist Eroberung, Annexion und ethnische Säuberung", sagte Jaalon in einem Interview mit dem privaten Sender DemocratTV.
Auf die Nachfrage der Journalistin, ob er glaube, dass Israel sich in Richtung "ethnische Säuberung" bewege, sagte Jaalon: "Was passiert dort? Es gibt kein Beit Lahija mehr, kein Beit Hanun, die Armee interveniert in Dschabalija und in Wahrheit wird das Land von Arabern gesäubert."
21.34 Uhr: Hamas-Delegation zu Gaza-Gesprächen in Kairo
Eine Delegation der islamistischen Hamas ist in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen über eine Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen zusammengetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hamas-Delegation. Die Gespräche der Hamas-Delegation unter Leitung des stellvertretenden Chefs des Hamas-Politbüros, Chalil al-Haja, seien auf mehrere Tage angelegt.
Dabei dürfte es auch um die Frage der Freilassung von noch rund 100 Geiseln aus Israel im Gazastreifen gehen, von denen vermutlich jedoch viele nicht mehr am Leben sind. Teilnehmen sollten auch Vertreter der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Westjordanland und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, die bereits in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen seien.
19.00 Uhr: Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video
Die islamistische Hamas hat erneut ein Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Darin ist ein 20-jähriger Soldat zu sehen, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt. In dem mit bedrohlicher Musik unterlegten Video in dunkler Umgebung ruft er den künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf, sich für Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen einzusetzen.
Zudem solle Trump nicht "den Fehler" von US-Präsident Joe Biden wiederholen, Israel Waffen zu liefern, die die Geiseln töten würden. In der Gewalt der Entführer sollen sich noch rund 100 Geiseln befinden, von denen viele jedoch schon tot sein dürften.
17.45 Uhr: Israel bestätigt Tötung eines Gaza-Helfers
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen gezielt getötet. Er habe zwar für WCK gearbeitet, soll aber am Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein. Der Terrorangriff löste den Gaza-Krieg aus.
Der Mitarbeiter sei aufgrund "glaubwürdiger Informationen über seinen Echtzeit-Standort" angegriffen worden, während er mit einem Auto unterwegs war, teilte die Armee mit. Israel habe die Hilfsorganisationen wiederholt aufgefordert, die Namen einheimischer Mitarbeiter mitzuteilen, damit Terroristen nicht im humanitären Bereich Unterschlupf finden könnten.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, bei dem Angriff auf das Auto in der Nähe der Stadt Chan Junis seien insgesamt fünf Menschen getötet worden, darunter drei lokale Mitarbeiter von WCK.
16.40 Uhr: Ministerium - mehrere Verletzte bei israelischen Angriffen im Libanon
Das libanesische Gesundheitsministerium meldet nach israelischen Angriffen mehrere Verletzte. Bei einer Attacke auf ein Auto im Süden des Landes seien drei Personen verwundet worden, darunter ein siebenjähriges Kind, teilt das Ministerium mit. Einen weiteren Verletzten habe es bei einem anderen Angriff nahe der Stadt Sidon ebenfalls im Süd-Libanon gegeben.
Das israelische Militär erklärt, in Sidon eine mit Raketenwerfern ausgestattete Einrichtung der Hisbollah attackiert zu haben. Zudem sei ein Auto angegriffen worden, in dem Granaten, Munition und Militärausrüstung transportiert worden seien. Am Mittwoch war eine Waffenruhe in Kraft getreten, die die seit über einem Jahr andauernden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah beenden sollte. Beide Seiten werfen sich gegenseitig vor, die Vereinbarung zu brechen.
World Central Kitchen teilte mit, ihr sei "nicht bekannt gewesen, dass eine Person in dem Fahrzeug mutmaßlich Verbindungen zum Angriff der Hamas am 7. Oktober" gehabt habe. "Mit gebrochenen Herzen haben wir erfahren, dass ein Fahrzeug, das Kollegen von World Central Kitchen transportierte, bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getroffen wurde", hieß es in einer Mitteilung. Eine Zahl der getöteten Kollegen nannte die Organisation nicht. Sie verfüge derzeit nur über "unvollständige Informationen", hieß es. Dennoch gab die Organisation an, die die Arbeit im Gazastreifen vorerst auszusetzen.
16.15 Uhr: Trotz Waffenruhe - Israel greift Ziele im Libanon an
Israels Armee hat eigenen und libanesischen Angaben zufolge im Laufe des Tages trotz Waffenruhe mit der Hisbollah erneut mehrfach im Libanon angegriffen. Als Grund nannte sie Verletzungen des Abkommens etwa durch bewaffnete Gruppen dort.
In einem Fall hätten Menschen im Nachbarland ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und anderer militärischer Ausrüstung beladen. Israels Luftwaffe habe den Wagen angegriffen. Ziel eines weiteren israelischen Luftschlags waren demnach Mitglieder der Hisbollah, die sich einer Anlage der Miliz genähert hätten. Sie seien mit Granaten und Gewehren bewaffnet gewesen.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete eine verletzte Person bei einem israelischen Luftangriff nahe der Küstenstadt Sidon im Süden des Landes. Israels Armee zufolge war ein Raketenwerfer das Ziel.Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
15.15 Uhr: Zahlreiche Opfer bei israelischen Angriffen in Gaza
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Berichten zufolge mehrere Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Acht Menschen seien südlich der Stadt Chan Junis bei einem israelischen Luftschlag getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise.
Zudem seien am Morgen fünf Palästinenser bei einem Angriff auf ein Auto in der Nähe von Chan Junis im Süden des umkämpften Küstengebiets getötet worden. Darunter sollen drei Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) sein. Diese äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.
13.30 Uhr: Sieben Tote bei israelischem Angriff auf Auto in Chan Junis
Bei einem israelischen Angriff auf ein Auto im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben von Medizinern sieben Palästinenser getötet worden. Das Auto sei in der Nähe einer Ausgabestelle für Mehl in Chan Junis getroffen worden, berichten Anwohner.
13.25 Uhr: Trotz Waffenruhe weiter Zwischenfälle im Libanon
Drei Tage nach Beginn der Waffenruhe kommt es israelischen und libanesischen Angaben zufolge weiter zu vereinzelten Angriffen. Bei einem israelischen Luftangriff seien drei Menschen im Südlibanon verletzt worden, meldete das libanesische Gesundheitsministerium. Libanesischen Medien zufolge war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Am frühen Morgen seien zudem Außenbezirke eines Orts im Südlibanon von israelischem Artilleriebeschuss getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Berichte über Verletzte gab es dabei zunächst nicht.
12.26 Uhr: Israel greift wegen Hisbollah-Waffenschmuggels in Syrien an
Israels Luftwaffe hat Militärangaben zufolge am Morgen in Syrien militärische Anlagen in der Nähe zu Grenzübergängen zum Libanon angegriffen. Die Infrastruktur sei für den Waffenschmuggel an die Hisbollah im Nachbarland genutzt worden, teilte Israels Militär mit. Die libanesische Schiitenmiliz habe auch noch nach Beginn der Feuerpause mit Israel Waffen aus Syrien erhalten. Dies sei ein Verstoß gegen das Abkommen, das am Mittwochmorgen in Kraft getreten ist. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
03.50 Uhr: US-Senator: Trump will Waffenruhe in Gaza vor Amtsantritt erreichen
Der designierte US-Präsident Trump strebt einem Bericht zufolge noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln an. Der republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham sagte dem Nachrichtenportal "Axios", Trump wolle eine schnellstmögliche Einigung zur Freilassung der Geiseln und Beendigung des Krieges erreichen, am besten noch vor seinem Einzug ins Weiße Haus. "Trump ist entschlossener denn je, dass die Geiseln freigelassen werden, und unterstützt eine Waffenruhe, die ein Geiselabkommen beinhaltet. Er möchte, dass dies jetzt geschieht", wurde Graham zitiert.
03.25 Uhr: Tausende demonstrieren in Tel Aviv für Freilassung der Geiseln
Erneut haben in Israel Tausende Menschen für die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert. Bei der Kundgebung in Tel Aviv wurde die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu aufgefordert, mehr zu unternehmen, um die Freilassung der am 7. Oktober 2023 aus Israel entführten Menschen in der Gewalt der Islamisten sicherzustellen. "Es ist sehr wichtig für uns, dass die gesamte Nation auf allen Seiten mit uns ist", wurde Harut Nimrodi, Mutter eines entführten Mannes, in Medienberichten zitiert. Schätzungen zufolge dürften noch etwa die Hälfte der rund 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen am Leben sein.
01.12 Uhr: Hisbollah kündigt Gedenkveranstaltung für Anführer an
Die Schiitenmiliz Hisbollah will heute mit einer Veranstaltung in den südlichen Vororten Beiruts ihres getöteten Anführers Hassan Nasrallah gedenken. Der charismatische Chef der mit dem Iran verbündeten Schiitenmiliz wurde am 27. September durch einen israelischen Luftschlag auf das Hisbollah-Hauptquartier getötet.
00.16 Uhr: Hamas will in Ägypten über Waffenruhe sprechen
Vertreter der radikalislamischen Hamas und der ägyptischen Regierung werden Angaben der Miliz zufolge am heutigen Samstag die stockenden Gespräche über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen wieder aufnehmen. Eine Delegation der Hamas werde in Kairo mit ägyptischen Regierungsvertretern über "Ideen für eine Waffenruhe und einen Gefangenenaustausch im Gazastreifen sprechen", sagte ein Hamas-Funktionär der Nachrichtenagentur AFP.
Freitag, 29. November 2024
19.51 Uhr: Palästinenser: 120 Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben seit der Nacht zu Freitag mindestens 120 Menschen getötet worden. Die israelische Armee betonte auf Anfrage, für eine Stellungnahme benötige sie die exakten geografischen Koordinaten der Angriffe. Diese liegen aber wegen der starken Zerstörungen nur selten vor. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Mitarbeiter palästinensischer Rettungsdienste sagten der Deutschen Presse-Agentur, im Norden des Gazastreifens habe es etwa 25 Tote und im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Küstenstreifens weitere 20 Todesopfer gegeben. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden zudem 75 Menschen bei Angriffen in dem Ort Beit Lahia im Norden des Gebiets getötet. Bei den Angaben wurde nicht zwischen Bewaffneten und Zivilisten unterschieden.
19.03 Uhr: Hisbollah-Chef will mit libanesischer Armee zusammenarbeiten
Der neue Hisbollah-Chef Naim Qassem verspricht in seiner ersten Ansprache seit Inkrafttreten der Waffenruhe, eng mit der libanesischen Armee zusammenzuarbeiten, um die Vereinbarungen mit Israel umzusetzen. Er erklärt, die radikalislamische Hisbollah habe die Vereinbarung "mit erhobenem Haupt" akzeptiert.
Die Waffenruhe sieht vor, dass sich die Hisbollah aus Gebieten südlich des Litani-Flusses zurückzieht, der etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zu Israel verläuft. Die libanesische Armee wird dort Truppen stationieren, israelische Bodentruppen sollen in ihre Heimat zurückkehren.
Außerdem kündigte Naim an, dass eine Delegation der Hamas am Samstag zu Gesprächen mit ägyptischen Staatsvertretern nach Kairo reisen werde. Der Besuch erfolgt wenige Tage, nachdem die USA erklärt hatten, sie würden neue Anstrengungen mit Katar, Ägypten und der Türkei unternehmen, um die Gespräche über eine Feuerpause für den Gazastreifen wiederzubeleben.
17:01 Uhr: Israel bombardiert trotz Waffenruhe Raketenwerfer im Südlibanon
Zwei Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe hat das israelische Militär im Südlibanon nach eigenen Angaben eine fahrbare Raketenabschussrampe der Hisbollah-Miliz aus der Luft angegriffen. Die Armee veröffentlichte ein Video, das einen explodierenden Lastwagen zeigte. Dort habe es «terroristische Aktivität» gegeben, hieß es zur Begründung des Luftangriffs.
Wo genau der Angriff erfolgte, wurde nicht mitgeteilt. Es war bereits der dritte bekanntgewordene Angriff der israelischen Luftwaffe, seit Beginn der zunächst auf 60 Tage angelegten Waffenruhe am Mittwochmorgen.
Das israelische Militär verhängte außerdem für die dritte Nacht in Folge eine Ausgangssperre für den Südlibanon. Es sei den Bewohnern zwischen 17.00 Uhr und 07.00 Uhr Ortszeit "strengstens verboten, sich südlich des Litani-Flusses zu bewegen oder dorthin zu reisen".
16.55 Uhr: UN-Delegation - Gazastreifen in "Anarchie" abgerutscht
Der Gazastreifen ist nach Einschätzung einer UN-Delegation in die "Anarchie" abgerutscht. "Die Anarchie in Gaza, vor der wir vor Monaten gewarnt haben, ist da", sagte der UN-Menschenrechtsbeauftragte für die Palästinensergebiete, Ajith Sunghay, am Freitag nach einer Reise in den Gazastreifen. "Besonders alarmiert" habe ihn "das Ausmaß des Hungers".
Sunghay sagte weiter, erschwert werde die Lage insbesondere durch den "Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung und der Sicherheit". Es spielten sich "weit verbreitete Plünderungen" und "Kämpfe um die knapper gewordenen Ressourcen" ab.
Mit drastischen Worten beschrieb Sunghay auch die Lage junger Frauen im Gazastreifen. Einige von ihnen hätten berichtet, dass "die Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt und Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und anderen Formen der Gewalt" in den Flüchtlingslagern aufgrund des Kriegs und des Zerfalls der öffentlichen Ordnung zugenommen hätten.
16.50 Uhr: Sanitäter und Ärzte melden mindestens 40 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben von Medizinern in der Nacht zum Freitag und tagsüber mindestens 40 Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet worden. Allein im Bereich des Flüchtlingslagers Nuseirat im Zentrum des Gebiets seien 19 Leichen geborgen worden, nachdem zuvor Soldaten unterstützt von Panzern dort vorgestoßen waren und sich später wieder zurückzogen. Bei einem Luftangriff auf ein Haus in Beit Lahija im Norden sind nach Angaben von Sanitätern mindestens zehn Menschen getötet worden. Auch aus anderen Bereichen des Gazastreifens wurden Tote gemeldet. Das israelische Militär nahm zu den Darstellungen zunächst nicht Stellung.
14.45 Uhr: Verletzte bei Anschlag im Westjordanland
Bei einem bewaffneten Angriff auf einen Bus nahe einer israelischen Siedlung im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge mehrere Menschen verletzt worden. Drei Personen seien durch Schüsse schwer verletzt worden, eine weitere Person mittelschwer, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Zudem seien weitere Menschen durch Glasscherben verletzt worden.
Der mutmaßliche Täter habe das Feuer auf den israelischen Bus eröffnet, teilte die israelische Armee mit. Das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete den Tod des Palästinensers. Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas war er ein Mitglied der Islamistenorganisation, gegen die Israel seit mehr als einem Jahr im Gazastreifen Krieg führt.
14.05 Uhr: Di Fabio rät zu diplomatischer Lösung für Netanjahu-Haftbefehl
Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio hat sich für eine diplomatische Lösung im Umgang mit dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ausgesprochen. Im Interview mit dem Fernsehsender phoenix betonte er, Deutschland solle prüfen, "ob es eine politische Räson gibt, die die Bundesrepublik Deutschland zumindest dazu bringen könnte in Den Haag darauf hinzuwirken, diesen Haftbefehl womöglich auszusetzen".
Er argumentierte, dass der Haftbefehl ausgesetzt werden könnte, wenn Israel Schritte unternehme, um sich "wieder näher zum Völkerrecht hinzubewegen", wie durch humanitäre Lieferungen in den Gazastreifen oder ein Waffenstillstand mit der Hisbollah. Darauf diplomatisch hinzuwirken, "das würde ich für eine gute und richtige Politik halten, um dieses Dilemma aufzulösen, das ein echtes Dilemma ist", so Di Fabio.
11.46 Uhr: Mindestens 30 Tote bei israelischem Angriff in Nordgaza
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind in der Nacht nach Angaben von Medizinern mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Die meisten Opfer habe es im Lager Nuseirat gegeben, wie Mediziner am Freitag mitteilten. Israel habe dort Panzer eingesetzt, von denen ein Teil später abgezogen worden sei. Rettungsteams seien nicht in der Lage gewesen, auf Notrufe von Bewohnern zu reagieren, die in ihren Häusern eingeschlossen waren. Israel äußerte sich dazu zunächst nicht. Am Donnerstag hatte das Militär erkläre, man greife weiterhin "Terrorziele im Rahmen der operativen Tätigkeit im Gazastreifen" an. Im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon gibt es seit Mittwoch eine Waffenruhe, im Gazastreifen aber nicht. Monatelange Verhandlungen haben keinen Fortschritt gebracht, derzeit liegen Gespräche auf Eis.
07.36 Uhr: Israel erklärt Gebiet im Südlibanon zur Sperrzone
Die israelische Armee hat im Rahmen der Waffenruhe ein Grenzgebiet im Südlibanon bis auf Weiteres zur Sperrzone erklärt. Vor den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz geflohene Einwohner seien aufgefordert, noch nicht in die mehr als sechzig Ortschaften in diesem Gebiet zurückzukehren, teilt das Militär mit. Jeder, der sich südlich der festgelegten Linie bewege, "bringe sich in Gefahr". Die Armee hatte am Donnerstag das Feuer auf als "Verdächtige" bezeichnete Personen eröffnet, die mit Fahrzeugen in diese Zone vorgedrungen sein sollen. Das Betreten dieses Gebiets stelle eine Verletzung der Vereinbarung für eine Waffenruhe mit der Hisbollah dar, die am Mittwoch in Kraft getreten ist. Ein Hisbollah-Vertreter warf Israel seinerseits vor, mit dem Beschuss gegen die Vereinbarung zu verstoßen und zurückkehrende Bewohner von Grenzdörfern anzugreifen.
Donnerstag, 28. November 2024
21.50 Uhr: EU - Waffenruhe zwischen Israel und Libanon ist entscheidend
Die Europäische Union hat Israel und die libanesische Hisbollah dazu aufgerufen, die vereinbarte Waffenruhe einzuhalten. Dies sei entscheidend, um die Sicherheit der Menschen sowohl im Libanon als auch in Israel zu gewährleisten und damit Vertriebene auf beiden Seiten der Grenze in ihre Häuser zurückkehren könnten, erklärte der Außenbeauftragte Josep Borrell im Namen der EU.
Die Souveränität der beiden Staaten müsse vollständig respektiert werden und grenzübergreifende müssten Angriffe aufhören, forderte der Spanier darüber hinaus. Regionale und internationale Akteure rief er dazu auf, die Waffenruhe aktiv zu unterstützen. Borrell sicherte darüber hinaus insbesondere dem Libanon dazu, dass die EU ihre humanitäre Hilfe fortsetzen und den Wiederaufbau unterstützen werde.
20.59 Uhr: Netanjahu droht Hisbollah-Miliz bei Bruch von Waffenruhe mit "intensivem Krieg"
Der israelische Regierungschef Netanjahu hat der libanesischen Hisbollah-Miliz im Falle einer Verletzung der Waffenruhe einen "intensiven Krieg" angedroht. Er habe die israelische Armee angewiesen, im diesem Falle einen "intensiven Krieg" gegen die Hisbollah zu führen, sagte Netanjahu in einem Interview im israelischen Sender Channel 14.
Netanjahu bekräftigte zudem, er sei bereit, "alles" zu tun, um den Iran am Bau einer Atombombe zu hindern. Um zu verhindern, dass der Iran eine "Atommacht" werde, werde er "alle verfügbaren Mittel einsetzen", sagte der Ministerpräsident in dem Fernsehinterview.
Zudem erklärte der israelische Ministerpräsident, die Bedingungen für ein mögliches Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen hätten sich erheblich verbessert. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
20.00 Uhr: Israel wirft Hisbollah erneut Verstöße gegen Waffenruhe vor
Das israelische Militär hat der Hisbollah-Miliz erneut vorgeworfen, seit Inkrafttreten der Feierpause mehrfach gegen die Vereinbarung verstoßen zu haben. Israelische Soldaten seien in den vergangenen Stunden im Einsatz gewesen, um zu verhindern, dass weitere Mitglieder der Miliz in den Süden des Libanons vordringen, teilte das Militär mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die nach mehr als einem Jahr Krieg mühsam ausgehandelte Einigung sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht.
Zuvor hatte die israelische Luftwaffe laut Armeeangaben zwei Hisbollah-Mitglieder angegriffen. Israelischen Medien zufolge war es der zweite Drohnenangriff seit Beginn der Waffenruhe im Libanon. Die libanesische Armee, die eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Abkommens spielt, aber nicht aktiv Partei im Krieg zwischen der Hisbollah und Israel ist, warf Israel mehrere Verstöße gegen die Vereinbarung vor.
18.41 Uhr: Israel hebt vielerorts Beschränkungen für Versammlungen auf
Einen Tag nach Beginn der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz hat Israel Versammlungsbeschränkungen in weiten Teilen des Landes aufgehoben. Wegen des Beschusses der Hisbollah hatte das zuständige Heimatfrontkommando in den vergangenen Monaten vielerorts Teilnehmerzahlen bei Treffen in Innenräumen und im Freien begrenzt.
Diese Beschränkungen gelten nun unter anderem im Zentrum des Landes sowie in der Gegend um Haifa im Norden des Landes nicht mehr. Dort können jetzt wieder größere Veranstaltungen stattfinden. Im Großraum der Küstenmetropole Tel Aviv etwa durften sich zuvor nur bis zu 2.000 Personen versammeln.
In Gebieten in Grenznähe zum Libanon in Nordisrael gelten den Angaben nach weiterhin Auflagen. Dort bleiben demzufolge auch Schulen weiterhin geschlossen.
17.39 Uhr: Armee im Libanon wirft Israel "mehrfachen" Bruch der Waffenruhe vor
Einen Tag nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz im Libanon hat die libanesische Armee Israel wiederholte Verstöße gegen die Vereinbarung vorgeworfen. Israel habe am Mittwoch und Donnerstag "mehrfach" gegen die Waffenruhe verstoßen, erklärte die libanesische Armee. Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag insbesondere einen Luftangriff auf eine Anlage der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Landes geflogen.
16.10 Uhr: Laut Klinik 16 Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen
Bei einem neuen Angriff der israelischen Armee im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben mindestens 16 Palästinenser getötet worden. Dies teilte die Awda-Klinik nach Berichten über einen Artillerieangriff im Flüchtlingsviertel Nuseirat mit. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, es habe es auch mehrere Verletzte gegeben. Ein israelischer Militärsprecher teilte dazu mit, die Armee greife "weiter Terrorziele als Teil der operativen Aktivitäten im Gazastreifen an". Nach Angaben von Einwohnern von Nuseirat wurde dort auch ein markanter Turm zerstört.
15.10 Uhr: Israels Luftwaffe greift erstmals seit Waffenruhe Hisbollah-Ziel an
Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben im Süden des Libanons ein Waffenlager der Hisbollah-Miliz angegriffen. Übereinstimmenden israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich um den ersten Luftangriff des Militärs im Libanon seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe in der Nacht zum Mittwoch.
Das Militär teilte mit, an dem angegriffenen Ort sei «terroristische Aktivität identifiziert worden». Die proiranische Hisbollah habe dort Raketen mittlerer Reichweite gelagert. Die Bedrohung sei durch einen israelischen Kampfjet abgewehrt worden. "Die israelische Armee bleibt im Süden des Libanons und ist im Einsatz, um gegen Verstöße gegen die Waffenruhe-Vereinbarung vorzugehen", hieß es in der Mitteilung. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
15.00 Uhr: Libanesisches Parlament soll am 9. Januar Staatschef wählen
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel soll das libanesische Parlament einen neuen Staatspräsidenten wählen. Er habe versprochen, unmittelbar mit Inkrafttreten der Feuerpause ein Datum für eine Sitzung zur Wahl eines Staatschefs anzusetzen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur NNA Parlamentspräsident Nabih Berri. Diese solle am 9. Januar stattfinden.
Das Amt des Staatspräsidenten ist seit Ablauf der Amtszeit von Michael Aoun Ende Oktober 2022 unbesetzt. Dem Proporzsystem des Landes zufolge muss der Posten mit einem Vertreter der christlich-maronitischen Bevölkerungsgruppe besetzt werden. Für die Wahl eines Kandidaten oder einer Kandidatin ist eine Zweidrittelmehrheit der Abgeordneten erforderlich. Die Amtszeit beträgt in der Regel sechs Jahre.
13.00 Uhr: Israel und Hisbollah werfen sich Verletzung von Waffenruhe vor
Israel und die radikal-islamische Hisbollah-Miliz werfen sich gegenseitig eine Verletzung der Waffenruhe-Vereinbarung im Libanon vor. Das israelische Militär teilt mit, mehrere Verdächtige, einige in Fahrzeugen, seien in Gebiete im Süden des Libanon vorgedrungen. Israelische Panzer beschossen einige Gebiete in dem Grenzstreifen, wie Medien berichten und aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautet. Der Hisbollah-Abgeordnete im Beiruter Parlament, Hassan Fadlallah, wirft Israel daraufhin vor, Einwohner zu beschießen, die nach der Vereinbarung der Waffenruhe in ihre Dörfer zurückkehren wollten. Das israelische Militär hatte allerdings die Bewohner der Städte und Dörfer entlang des Grenzstreifens aufgefordert, aus Sicherheitsgründen noch nicht zurückzukehren. Laut der Vereinbarung für die Waffenruhe soll die Hisbollah nicht in das Grenzgebiet zurückkehren.
12.55 Uhr: Libanon meldet Verletzte bei israelischem Beschuss
Die israelische Armee hat libanesischen Staatsmedien zufolge im Südlibanon das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen verletzt. Zu dem Vorfall sei es am Donnerstag in Markaba nahe der Grenze gekommen, meldete die Nachrichtenagentur NNA, ohne Einzelheiten zu berichten. Außerdem habe Israel drei weitere Orte mit Artillerie beschossen. Von dort gab es keine Berichte über Opfer. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP hörte im Norden Israels Drohnen über sich hinwegfliegen und Geschützfeuer auf der libanesischen Seite der Grenze.
12.25 Uhr: EU-Außenbeauftragter sieht Demokratie in Israel in Gefahr
Der scheidende EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat mit drastischen Worten die Entwicklungen in Israel kritisiert. "Die israelische Gesellschaft wird heute leider von innen heraus von Extremisten und gewalttätigen Menschen kolonisiert", sagte der Spanier bei einer internationalen Konferenz für eine Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt in Brüssel. Die "Kolonisierung des Denkens der Menschen" sei aus seiner Sicht die größte Gefahr, der die israelische Gesellschaft gegenüberstehe. Sie untergrabe die Grundpfeiler ihrer Demokratie.
11.35 Uhr: UN-Hilfswerk – Bis zu 75.000 Menschen noch im Norden Gazas
Im umkämpften Norden des Gazastreifens halten sich nach Schätzungen des UN-Palästinenserhilfswerks noch bis zu 75.000 Menschen auf. In dem blockierten Gebiet hätten sie seit mehr als 50 Tagen zunehmend geringe Überlebenschancen, schrieb die Organisation UNRWA auf der Plattform X. Der Norden sei wegen heftiger Kämpfe seit Wochen weitgehend von humanitären Hilfslieferungen abgeschnitten.
Seit dem 6. Oktober seien 91 Versuche unternommen worden, lebensnotwendige humanitäre Hilfe in das Gebiet zu bringen, hieß es weiter. 82 davon seien von der israelischen Seite abgelehnt und neun weitere behindert worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Israel hatte zuletzt weitere Übergänge in den Gazastreifen geöffnet, um mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen.
10.45 Uhr: Israelischer Panzer feuern auf drei Städte im Libanon
Israelische Panzer haben Insidern und Medienberichten zufolge trotz der Waffenruhe im Libanon drei Städte beschossen. Es handelt sich demnach um Markaba, Wazzani und Kfarchouba im Südosten des Libanons. Die Ortschaften liegen weniger als zwei Kilometer von der sogenannten Blauen Linie entfernt, die die Grenze zwischen dem Libanon und Israel markiert. Israelische Truppen sind weiterhin auf libanesischem Territorium in Städten entlang der Grenze im Einsatz. Am Morgen fordert das israelische Militär die Bewohner der Städte entlang des Grenzstreifens auf, zu ihrer eigenen Sicherheit noch nicht zurückzukehren. Die drei beschossenen Städte liegen innerhalb dieses Streifens.
10.00 Uhr: Insider: Israelischer Panzer feuert zwei Salven auf Stadt im Südlibanon
Trotz der seit Mittwochmorgen geltenden Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz hat ein israelischer Panzer am Donnerstag Insidern zufolge zwei Salven auf die Stadt Markaba im Südlibanon abgefeuert. Das sagen zwei Angehörige der libanesischen Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. Zwei Menschen seien verletzt worden, sagt einer der Insider. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur meldet, dass nach einem israelischen Angriff auf die Stadt zwei Personen verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden seien. Die Art des Angriffs wurde jedoch nicht näher bezeichnet. Die auf 60 Tage angesetzte Waffenruhe untersagt "offensive Militäreinsätze".
9.52 Uhr: Israel verstärkt Beschuss im Zentrum des Gazastreifens
Das israelische Militär hat den Beschuss des Gazastreifens vor allem im Zentrum verstärkt. Auch im Norden und Süden flog die Luftwaffe Angriffe. Im gesamten palästinensischen Küstenstreifen wurden dabei nach Angaben von Medizinern in der Nacht zu Donnerstag und am Morgen 17 Menschen getötet. Israel kommentierte dies zunächst nicht. Im Gazastreifen gibt es keine Anzeichen dafür, dass es zu einer Waffenruhe zwischen dem israelischen Militär und der radikalen Hamas kommen könnte. Israels Regierung hat die Vernichtung der Hamas als Ziel ausgerufen.
9.29 Uhr: Berichte – Mindestens neun Tote bei Angriff im Gazastreifen
Bei einem neuen Angriff der israelischen Armee im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sind nach Medienberichten mindestens neun Palästinenser getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, bei dem Artillerieangriff im Flüchtlingsviertel Nuseirat habe es auch mehrere Verletzte gegeben. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Angaben von Einwohnern von Nuseirat wurde dort auch ein markanter Turm zerstört.
9.25 Uhr: Israelische Armee warnt Libanesen vor Rückkehr in Süden
Kurz nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah hat die israelische Armee die zahlreichen Binnenflüchtlinge im Libanon eindringlich davor gewarnt, schon jetzt in den Süden des Landes zurückzukehren. Armeesprecher Avichay Adraee verwies am Donnerstagmorgen auf eine Linie oberhalb der Grenze zu Israel zwischen den libanesischen Orten Mansuri im Westen und Schebaa im Osten des Libanon.
"Sie haben bis auf Weiteres nicht das Recht, in Ihre Häuser südlich dieser Linie zurückzukehren", erklärte der Armeesprecher an die aus diesem Gebiet stammenden Libanesen gerichtet. "Wer auch immer sich südlich dieser Linie bewegt, setzt sich Gefahr aus."
9.11 Uhr: Journalisten durch israelischen Beschuss im Südlibanon verletzt
Drei Journalisten sind bei der Berichterstattung aus dem Libanon nach eigenen Angaben von israelischen Truppen beschossen und verletzt worden. Sie hätten am Mittwoch über die Rückkehr von Kriegsvertriebenen in die Stadt Chiam berichtet, erklärten die Journalisten, unter ihnen ein Fotograf, der freiberuflich für die Nachrichtenagentur AP arbeitet. In der Gegend etwa sechs Kilometer nördlich der Grenze hatten heftige Kämpfe getobt, bis Mittwochfrüh die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz in Kraft trat.
Das israelische Militär erklärte, es wisse nichts von Schüssen auf Journalisten. Soldaten in dem Gebiet hätten nur Warnschüsse abgefeuert.
4.06 Uhr: Waffenruhe hält – Israel warnt Hisbollah vor Verstößen
Während es in der Nacht ruhig geblieben ist in Israel, warnt Israels Armee die Hisbollah-Miliz im Libanon energisch vor Verstößen gegen die Waffenruhe und setzt den Krieg im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas fort. Israelische Soldaten hätten im Süden des Libanons am ersten Tag nach Inkrafttreten der Feuerpause Verdächtige festgenommen, die sich Sperrgebieten mit weiterhin dort stationierten israelischen Truppen genähert hätten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Abend. Zudem seien mehrere Terroristen getötet worden. Die Anwesenheit Bewaffneter dort stelle einen Verstoß gegen das Abkommen dar. "Jede Verletzung der Waffenruhe wird mit Feuer beantwortet", warnte der Armeesprecher. Jeder Bewaffnete werde "neutralisiert" oder festgenommen.
Die israelische Armee warnt alle Bewohner des Gebietes davor, dorthin zurückzukehren. Wer sich südlich der Linie bewegt, setze sich einer Gefahr aus, so das israelische Militär.
Mittwoch, 27. November 2024
21.21 Uhr: Hisbollah - Werden Widerstand gegen Israel fortsetzen
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut bekräftigt, ihren Widerstand gegen Israel fortzusetzen und die Palästinenser zu unterstützen. In der ersten Stellungnahme der Hisbollah-Kommandozentrale seit Inkrafttreten des Waffenstillstands heißt es, dass die Kämpfer in allen militärischen Disziplinen vollständig ausgerüstet seien, um "den Bestrebungen und Angriffen des israelischen Feindes zu begegnen".
20.02 Uhr: Israel - Waffen aus dem Iran auf dem Weg zu Extremisten gestoppt
Israel hat laut eigenen Angaben eine umfangreiche Waffenlieferung aus dem Iran sichergestellt, die auf dem Weg zu palästinensischen Extremisten im Westjordanland gewesen sein soll. Diese Lieferung umfasste demnach Raketen, Sprengstoffe, Mörser und Scharfschützengewehre. Am Mittwoch veröffentlichten das israelische Militär und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet Fotos, die den Fund dokumentieren sollen.
Der genaue Ort der Beschlagnahmung wurde nicht bekannt gegeben. Verantwortlich für den Waffenschmuggel seien zwei Einheiten der iranischen Revolutionsgarde, so die Angaben.
17.55 Uhr: US-Regierung macht Weg für Rüstungslieferungen an Israel frei
Die scheidende US-Regierung unter Präsident Joe Biden macht Insidern zufolge den Weg für den Verkauf von Rüstungsgütern an Israel im Wert von 680 Millionen Dollar frei. Es gehe dabei um Tausende Nachrüstsätze für ungelenkte Bomben, die dadurch zu gelenkten Präzisionsbomben werden, heißt es in Regierungskreisen. Zudem sollen Hunderte Bomben kleinerer Bauart geliefert werden.
17.29 Uhr: Israel will Berufung gegen Netanjahu-Haftbefehl einlegen
Die Nachrichten-Seite Axios meldet, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe angekündigt, Israel werde Berufung gegen die Ausstellung von Haftbefehlen beim Internationalen Strafgerichtshof einlegen. Axios beruft sich auf einen Regierungsmitarbeiter. Der Internationale Strafgerichtshof sieht den Verdacht als begründet an, Netanjahu und Verteidigungsminister Joaw Galant hätten im Gazakrieg Kriegsverbrechen zugelassen.
16.30 Uhr: Israel erlässt nächtliche Ausgangssperre im libanesischen Grenzgebiet
Die israelische Armee warnt Libanesen davor, sich zwischen 17.00 und 07.00 Uhr Ortszeit in dem Gebiet südlich des Flusses Litani im Freien zu bewegen. Der für Stellungnahmen in Arabisch zuständige Armee-Sprecher begründet die Ausgangssperre damit, dass immer noch israelische Soldaten in dem Gebiet präsent seien.
16.20 Uhr: Libanons Armee - verstärken bereits Positionen im Südlibanon
Nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah hat die libanesische Armee eigenen Angaben zufolge angefangen, ihren Einsatz im Südlibanon zu verstärken. Auf Bildern der Armee war zu sehen, wie Kolonnen von Armeefahrzeugen auf den Straßen unterwegs waren.
Zuvor hatte die Armee bereits angekündigt, "die notwendigen Schritte" zur Umsetzung der Waffenruhe zu unternehmen. Daran arbeiteten die Streitkräfte in Abstimmung mit der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon, teilte die Armee auf X mit.
15.15 Uhr: Bundesregierung will bei Absicherung der Waffenruhe im Libanon helfen
Die Bundesregierung setzt sich für eine Absicherung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon ein. Am eingerichteten Überwachungsmechanismus sei Deutschland nicht beteiligt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Deutsche Soldaten seien aber seit geraumer Zeit in der UN-Beobachtungsmission Unifil engagiert, der jetzt eine weiterhin wichtige Aufgabe zukomme, die Vorgänge entlang der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu beobachten. Dort flankiere man Bemühungen von Amerikanern und Franzosen, langfristig zu einer Beruhigung entlang dieser "blauen Linie" zu kommen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind für die Unifil-Mission knapp 100 Soldaten und Soldatinnen vor Ort. Dabei bleibe es vorerst auch, sagte ein Sprecher. Deutschland führe derzeit die maritime Task Force von Unifil mit der Korvette Ludwigshafen. Die Hauptaufgabe bestehe darin, Waffenlieferungen an die Hisbollah zu unterbinden, sagte der Sprecher.
13.45 Uhr: USA dringen auf Waffenruhe im Gazastreifen
Die USA wollen eine Waffenruhe im Gazastreifen zügig angehen. Präsident Joe Biden beabsichtige noch am Mittwoch mit der Arbeit daran zu beginnen, sagt der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan im Interview mit dem Sender MSNBC. Seine US-Gesandten würden diesbezüglich mit der Türkei, Katar, Ägypten und anderen Akteuren in der Region in Kontakt treten. Biden hatte bereits tags zuvor bei der Verkündung der Waffenruhe für den Libanon erklärt, dass sich die USA auch für eine Einigung bezüglich des Gazastreifens einsetzen würden.
11.55 Uhr: Libanons Regierung will UN-Resolution vollständig umsetzen
Nach Worten des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati plant Libanons Regierung die vollständige Umsetzung einer entscheidenden UN-Resolution zur Friedenssicherung. "Der Ministerrat bekräftigte seine Entscheidung, dass die Regierung verpflichtet ist, die Resolution 1701 in all ihren Bestimmungen umzusetzen", sagte Mikati in Beirut. Er forderte, dass auch Israel die Waffenruhe einhält und die Resolution respektiert.
Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah basiert laut Medienberichten auf der wichtigen UN-Resolution 1701, die bereits den Krieg von 2006 beenden sollte, aber nie vollständig umgesetzt wurde. Die Resolution sieht unter anderem vor, dass sich Kämpfer der Hisbollah bis zum Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zurückziehen. 10.000 Soldaten der libanesischen Armee sollen im Grenzgebiet stationiert werden - 5.000 sind schon jetzt dort.
11.26 Uhr: Erdogan fordert Ende des Gaza-Kriegs
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Waffenruhe zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel begrüßt und zugleich ein Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen gefordert. Alle Beteiligten, insbesondere Israel, müssten nun ihre Verpflichtungen einhalten, sagte Erdogan bei einer Rede vor seiner Fraktion in Ankara. Die Türkei werde weiterhin alles tun, um eine bleibende Waffenruhe zu gewährleisten und das Töten im Gazastreifen zu stoppen, so der türkische Präsident.
11.19 Uhr: Scholz erleichtert wegen Waffenruhe
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich wegen der Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz erleichtert gezeigt. "Endlich" sei es zu einer Verständigung gekommen, schrieb er auf der Plattform X (Externer Link). Er mahnte: "Wichtig ist, dass sich alle an das Vereinbarte halten, damit die Menschen auf beiden Seiten der Grenze wieder in Sicherheit leben können." Eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe war um 4.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten.
11.11 Uhr: Hamas zu Zusammenarbeit für Waffenruhe im Gazastreifen bereit
Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas hat sich zur Zusammenarbeit bei Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen bereiterklärt. Jegliche Vereinbarung müsse zu einem Ende des Krieges und dem Abzug des israelischen Militärs aus dem Palästinenser-Gebiet führen, teilt die Hamas mit.
10.52 Uhr: Mehr als 17 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 17 Palästinenser getötet worden. Zehn Menschen seien bei dem Beschuss eines Schulgebäudes in der Stadt Gaza ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher des Zivilschutzes mit. Sieben weitere seien bei einem Angriff auf ein Wohngebäude in dem Viertel Al-Saitun im Norden des Küstenstreifens getötet worden. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten. Die Gesundheitsbehörde teilte mit, seit Beginn des Krieges vor fast 14 Monaten seien mehr als 44.200 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 104.700 weitere verletzt worden.
10.43 Uhr: Arabische Staaten begrüßen Waffenruhe im Libanon
Mehrere arabische Staaten haben die Waffenruhe zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel begrüßt. Unter den ersten Ländern, die sich positiv dazu äußerten, waren unter anderem der Irak, Jordanien und Ägypten. Die Außenministerien von Irak und Jordanien erklärten, die Waffenruhe biete eine Gelegenheit, die Gewalt gegen Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland zu beenden. Ägyptens Regierung teilte mit, die Waffenruhe könne zu einer regionalen Deeskalation beitragen. Eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe war um 4.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten.
10.29 Uhr: Militante Gruppen deuten Waffenruhe als Erfolg
Die jemenitischen Huthi-Rebellen und eine militante Gruppe im Irak haben die Waffenruhe im Libanon als Zeichen der Stärke ihrer Allianz gegen Israel gedeutet. "Der israelische Feind hätte den Waffenstillstand nicht akzeptiert, wenn er nicht auf massiven Widerstand gestoßen wäre", sagte ein Sprecher der Huthi-Miliz. Eine irakische Schiitenmiliz, die sogenannten Hisbollah-Brigaden, die unabhängig von der libanesischen Organisation agieren, äußerten sich ähnlich. Die Waffenruhe werde nicht die Einheit des Widerstands beeinträchtigen.
09.45 Uhr: Nur reguläre Streitkräfte dürfen Waffen im Libanon tragen
Laut der zwischen dem Libanon und Israel geschlossenen Vereinbarung für eine Waffenruhe mit der Hisbollah dürfen nur reguläre libanesische Soldaten oder Sicherheitskräfte im Land Waffen mit sich führen. Neben der libanesischen Armee werden in dem Abkommen, das Reuters in Kopie vorliegt, konkret Kräfte der allgemeinen Sicherheit, der Staatssicherheit, des Zolls und der Polizei genannt. Beide Seiten verpflichten sich, die UN-Resolution 1701 vollständig einzuhalten. Sie ermöglicht es den im Süden des Libanon eingesetzten UN-Friedenstruppen (Unifil), die reguläre libanesische Armee darin zu unterstützen, das Einsatzgebiet von Waffen und nicht dem libanesischen Staat unterstehenden bewaffneten Kämpfern frei zu halten. Zudem wird die Friedensmission darin angewiesen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten sicherzustellen, dass ihr Einsatzgebiet nicht für feindliche Aktivitäten jeglicher Art genutzt wird.
09.20 Uhr: Israels Armee meldet Zwischenfall im Südlibanon
Wenige Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz ist es nach israelischen Angaben im Südlibanon zu einem Zwischenfall gekommen. Die Armee teilte mit, Soldaten hätten "ein Fahrzeug mit mehreren Verdächtigen in einer Zone ausgemacht, in der Bewegung verboten" sei. Die Soldaten hätten Schüsse abgegeben, um sie am Weiterfahren zu hindern. Daraufhin hätten die Menschen das Gebiet wieder verlassen. Die israelische Armee werde gegen jeden vorgehen, der versuche, gegen die Waffenruhe-Vereinbarung zu verstoßen, hieß es.
09.18 Uhr: Aufräumarbeiten im Libanon begonnen
Im Libanon haben nur Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel nach Worten eines Hisbollah-nahen Ministers die Aufräumarbeiten begonnen. Drei Stunden nach Beginn der Waffenruhe habe man Arbeiten in den südlichen Vororten von Beirut gestartet, sagte der geschäftsführende Minister für öffentliche Arbeiten und Transport, Ali Hamija. Ziel sei es unter anderem, Straßen aus dem zerstörten Vorort Haret Hreik nach Beirut wieder zu öffnen.
09.06 Uhr: Türkei fordert Wiedergutmachung von Israel für Schäden im Libanon
Die Türkei hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, dafür zu sorgen, dass die Waffenruhe im Libanon hält. "Es ist zwingend erforderlich, dass die internationale Gemeinschaft Druck auf Israel ausübt, damit es die Waffenruhe vollständig einhält und Wiedergutmachung für die Schäden leistet, die es im Libanon verursacht hat", so das türkische Außenministerium. Die Türkei sei bereit, die Friedensbemühungen im Libanon zu unterstützen. Um dauerhaft Frieden und Stabilität in der Region sicherzustellen, müsse es zudem so bald wie möglich eine Waffenruhe im Gazastreifen geben.
08.48 Uhr: Irans Regierung begrüßt Waffenruhe im Libanon
Irans Regierung hat die seit den frühen Morgenstunden bestehende Waffenruhe im Libanon begrüßt. Der Iran werde auch in Zukunft "die Regierung, das Volk und den Widerstand im Libanon" unterstützen, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut einer Erklärung seines Ministeriums. Nun sei es an der Zeit, Druck auszuüben, um auch eine Waffenruhe für Gaza zu erzielen, hieß es.
08.41 Uhr: Hamas beharrt auf Bedingungen für Gaza-Waffenruhe
Die islamistische Hamas hat nach der Waffenruhe Israels mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ihre grundsätzliche Bereitschaft für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen bekräftigt. Ein Hamas-Vertreter sagte Agenturen, die Organisation bestehe aber auf ihren Bedingungen für eine Waffenruhe. Man respektiere die Entscheidung der Hisbollah, aber das palästinensische Volk sei trotz des Leidens im Gazastreifen nicht bereit, seinen Widerstand gegen Israel aufzugeben, sagte er. Die Hamas fordert unter anderem im Gegenzug für eine Freilassung von rund 100 Geiseln eine umfangreiche Haftentlassung palästinensischer Gefangener und einen vollständigen Rückzug der israelischen Armee. Israel will seine Truppen in strategischen Positionen in dem abgeriegelten Küstenstreifen belassen.
07.37 Uhr: Zahl der Toten nach Angriffen auf Grenzübergänge gestiegen
Die Zahl der Toten nach israelischen Angriffen auf Grenzübergänge zwischen Syrien und dem Libanon ist gestiegen. Nach syrischen Angaben wurden vor Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah sechs Menschen getötet. Darunter seien Zivilisten und ein Freiwilliger des Syrischen Roten Halbmonds, meldete die syrische Staatsagentur Sana. Zwölf Menschen wurden demnach verletzt. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden insgesamt zehn offizielle und inoffizielle Grenzübergänge angegriffen. Israel zielte nach Einschätzung der Beobachtungsstelle darauf ab, Versorgungswege der libanesischen Hisbollah zu kappen.
07.15 Uhr: Libanons Armee kündigt Truppenverlegung Richtung Süden an
Wenige Stunden nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat die libanesische Armee die Verlegung von Truppen in den Süden des Landes Richtung Israel angekündigt. Mit dem Inkrafttreten der Feuerpause ergreife die Armee "die notwendigen Maßnahmen, um ihre Verlegung in den Süden abzuschließen", hieß es in einer Erklärung. Die Armeeführung rief aus ihren Dörfern nahe der israelischen Grenze geflohene Bewohner auf, vorerst nicht in ihre Häuser zurückzukehren. Stattdessen sollten sie warten, bis sich die israelischen Truppen vollständig zurückgezogen hätten. Die Armee ist keine aktive Kriegspartei in dem Konflikt zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär.
05.40 Uhr: Mindestens zehn Tote nach israelischen Angriffen auf Beirut
Bei den israelischen Angriffen auf das Zentrum von Beirut sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens zehn Menschen getötet worden. Überall in der Hauptstadt waren schwere Explosionen zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht schilderte. Um 4.00 Uhr seien die Explosionen und das Donnern der Kampfflugzeuge dann verstummt.
03.56 Uhr: Israels Armee – Bleiben im Süden des Libanon stationiert
Israels Armee hat das Inkrafttreten der Waffenruhe im Libanon bestätigt und zugleich erklärt, dass ihre Truppen vorerst im Süden des Landes stationiert bleiben. "Mit dem Inkrafttreten der Waffenruhe und ihren Bestimmungen zufolge werden (die israelischen Streitkräfte) an Positionen im Süden des Libanon stationiert bleiben", teilte ein israelischer Militärsprecher auf Arabisch bei X mit.
03.05 Uhr: Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft getreten
Die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz ist in Kraft getreten. Die Feuerpause begann um 04.00 Ortszeit (03.00 MEZ). Sie soll die seit mehr als einem Jahr anhaltenden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Miliz beenden.
02.57 Uhr: Trumps Team verbucht Einigung auf Waffenruhe für sich
Das Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump hat die Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz für sich reklamiert. "Alle kommen wegen Präsident Trump an den Tisch", sagte der von Trump als Nationaler Sicherheitsberater nominierte republikanische Abgeordnete Mike Waltz in einem Beitrag auf X. Nach Angaben der scheidenden Regierung des US-Präsidenten Joe Biden hatte diese die neue Regierung von Trump über ihre Bemühungen um die Vermittlung einer Waffenruhe auf dem Laufenden gehalten. Ein Beamter, der anonym bleiben wollte und mit Reportern in einer vom Weißen Haus organisierten Telefonkonferenz sprach, sagte, dass die neuen Mitglieder der Trump-Regierung nicht direkt an den Gesprächen beteiligt waren.
02.27 Uhr: Ein Toter und Verletzte bei israelischen Angriffen auf Grenze zum Libanon
Bei israelischen Angriffen auf drei Grenzübergänge zwischen dem Libanon und Syrien ist nach Angaben des syrischen Roten Halbmonds ein Helfer getötet worden. Ein weiterer sei verletzt worden, teilt die Hilfsorganisation mit. Mehrere Krankenwagen und Einrichtungen seien bei den Angriffen beschädigt worden. Nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens wurden 18 Menschen zum Teil schwer verletzt. Nach Angaben des libanesischen Verkehrsministers Ali Hamieh ist zunächst unklar, ob die Straßenverbindungen durch die Angriffe unterbrochen wurden. Das israelische Militär äußert sich zunächst nicht.
01.23 Uhr: Evakuierungsaufruf für Teile von Beirut
Die israelische Armee hat kurz vor Inkrafttreten einer geplanten Waffenruhe Einwohner in mehreren Teilen der libanesischen Hauptstadt Beirut zur Evakuierung aufgerufen. "Dringende Warnung an die Bewohner der Region Beirut", schrieb Armeesprecher Avichay Adraee in der Nacht im Onlinedienst X. Die Evakuierungsaufruf richte sich an die Einwohner des Viertels Baschura im Stadtzentrum sowie die Menschen im Süden Beiruts, insbesondere im Vorort Ghobeiry.
01.20 Uhr: Rüstungsexporte für mehr als 130 Millionen Euro nach Israel
Die Bundesregierung hat im laufenden Jahr bisher Rüstungsexporte nach Israel für mindestens 131 Millionen Euro genehmigt. Das ergibt sich aus einer aktuellen Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der BSW-Abgeordneten Sevim Dagdelen und früheren Antworten, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Kriegswaffen wurden seit Anfang März aber nicht mehr genehmigt. Den aktuellen Angaben zufolge erlaubte die Regierung vom 18. Oktober bis zum 19. November Rüstungslieferungen für 23,6 Millionen Euro nach Israel. "Hiervon entfällt der gesamte Wert auf sonstige Rüstungsgüter", heißt es in dem Schreiben des Ministeriums. Aus früheren Antworten auf parlamentarische Anfrage geht hervor, dass bis zum 17. Oktober Exporte für mindestens 107,5 Millionen Euro nach Israel genehmigt wurden. Daraus ergibt sich eine Summe von 131,1 Millionen Euro seit Jahresanfang.
00.20 Uhr: Hisbollah greift "militärische Ziele" in Tel Aviv an
Kurz nach der Ankündigung einer Waffenruhe im Libanon hat die Hisbollah-Miliz einen Drohnenangriff auf Israel gemeldet. Dabei seien "sensible militärische Ziele" in und um Tel Aviv ins Visier genommen worden, teilte die pro-iranische Miliz am späten Dienstagabend mit. Der Angriff sei eine Reaktion auf die israelischen Bombardements in Beirut. Die israelische Armee hatte zuvor Ziele in mehreren Stadtteilen von Beirut unter Beschuss genommen.
Dienstag, 26. November 2024
23.45 Uhr: Israel greift nach Bekanntgabe von Waffenruhe weiter in Beirut an
Israel hat nach Bekanntgabe eines Waffenruheabkommens mit der militant-islamistischen Hisbollah seine Angriffe auf die libanesische Hauptstadt Beirut fortgesetzt. Nur wenige Momente, nachdem US-Präsident Joe Biden die Einigung bestätigt hatte, wurden am späten Dienstagabend erneut Ziele in Beirut getroffen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachten. In Kraft treten soll die Waffenruhe laut Biden am Mittwoch um 4 Uhr Ortszeit (3 Uhr MEZ).
23.30 Uhr: Israel bombardiert Grenzübergänge vom Libanon nach Syrien
Israel hat nach der Ankündigung einer Waffenruhe erneut einen libanesischen Grenzübergang zu dessen Nachbarland Syrien bombardiert. Das erfuhr die dpa aus libanesischen Sicherheitskreisen. Israels Armee habe insgesamt zehn offizielle und inoffizielle Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern angegriffen, darunter erstmals den Übergang Arida, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zwei Soldaten der syrischen Regierungstruppen seien getötet worden.
Ziel der Angriffe ist nach Einschätzung der Beobachtungsstelle, Versorgungswege der libanesischen Hisbollah-Miliz zu kappen, die ihre Waffen laut Experten aus dem Iran unter anderem über Syrien bezieht. "Die Israelis versuchen, alle Wege zu zerstören, auf denen die Hisbollah Waffen aus Syrien schmuggelt", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdul Rahman.
23.25 Uhr: Macron sieht in Waffenruhe Chance für Libanon
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz als Chance für den Libanon bezeichnet. "Es ist wichtig, dass diese Waffenruhe eingehalten wird und das auf Dauer", sagte Macron. Auch für Israel sei die Einigung ein wichtiger Moment. Macron forderte: "Das vor wenigen Stunden unterzeichnete Abkommen muss ein neues Kapitel für den Libanon aufschlagen." Es biete für das krisengeplagte Land die Möglichkeit zur dauerhaften Stabilisierung.
Macron betonte aber auch, trotz der Einigung dürfe der Krieg im Gazastreifen nicht vergessen werden. Frankreich setze sich hier weiterhin ebenfalls für eine Waffenruhe, eine Befreiung der Geiseln, humanitäre Hilfe in großem Umfang sowie eine dauerhafte und gerechte politische Lösung ein.
23.05 Uhr: UN-Koordinatorin - Erhebliche Arbeit steht im Libanon bevor
Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon sieht bei der erwarteten Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel noch große Hürden. "Erhebliche Arbeit liegt vor uns, um sicherzustellen, dass die Einigung hält", teilte Jeanine Hennis-Plasschaert mit. "Nicht weniger als der vollständige und unerschütterliche Einsatz beider Parteien ist notwendig."
Mit der erwarteten Waffenruhe beginne ein entscheidender Prozess, um die Sicherheit für Menschen im Libanon wie in Israel wiederherzustellen, erklärte Plasschaert. Es werde nicht ausreichen, nur Teile der UN-Resolution 1701 von 2006 umzusetzen, die als Grundlage für die Waffenruhe dient. "Keine Seite kann sich noch eine Phase unaufrichtiger Umsetzung leisten unter dem Deckmantel angeblicher Ruhe."
22.50 Uhr: Israel fordert Räumung von südlichen Vororten Beiruts
Israel veröffentlicht eine neue Räumungs-Aufforderung für die südlichen Vororte von Beirut. Der Bereich der Hauptstadt gilt als Hochburg der Hisbollah-Miliz.
22.45 Uhr: Baerbock - Waffenstillstand "Lichtblick für die ganze Region"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nannte den vereinbarten Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah einen "Lichtblick für die ganze Region". Die Ministerin erklärt in Berlin: "Hunderttausende Frauen, Kinder und Familien in Libanon können neue Hoffnung schöpfen auf ein Leben ohne Flucht und Angst vor Bombardierungen." Zugleich lasse eine Waffenruhe die zehntausenden Menschen aus dem Norden Israels aufatmen.
"Auf beiden Seiten der Grenze erwarten die Menschen ein Leben in echter und dauerhafter Sicherheit." Dies sei ein Erfolg der Diplomatie. Aber: "Die Terroristen der Hisbollah haben alle Menschen im Libanon in diesen Krieg hineingezogen." Jetzt gelte es, "dass alle Parteien die von ihnen zugesagten Schritte rasch in die Tat umsetzen".
22.10 Uhr: Biden - Waffenruhe mit Hisbollah schürt Hoffnungen für Gazastreifen
US-Präsident Joe Biden hat ein Abkommen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah im Libanon als Chance für eine Feuerpause auch im Gazastreifen gewertet. Seine Regierung werde einen neuen Vorstoß wagen, um auch ein Ende der Kämpfe zwischen der Hamas und Israel zu erreichen, sagte Biden am Dienstag bei einer Rede im Rosengarten des Weißen Hauses.
Die Einigung zwischen der Hisbollah und Libanon bezeichnete Biden als "gute Nachricht". Ziel der zunächst vorübergehenden Feuerpause ab dem frühen Mittwochmorgen sei eine dauerhafte Einstellung aller Kämpfe.
21.45 Uhr: Netanjahus Büro bestätigt: Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah
Israel hat einem Waffenruheabkommen mit der militant-islamistischen Hisbollah im Libanon zugestimmt. Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte am Dienstagabend, dass das israelische Sicherheitskabinett dem von den USA vermittelten Vorschlag mit einem Votum von 10 zu 1 zugestimmt habe. Laut US-Präsident Joe Biden soll sie um 4 Uhr Ortszeit in Kraft treten.
21.10 Uhr: Medien - Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah
Mehr als ein Jahr nach Beginn des Kriegs mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach übereinstimmenden Berichten israelischer Medien eine von den USA vermittelte Waffenruhe gebilligt. Sie solle am Mittwochvormittag in Kraft treten, berichteten das Nachrichtenportal ynet und der Sender Channel 12. Zuvor war berichtet worden, die Waffen sollten zunächst für 60 Tage schweigen. "Die Dauer der Waffenruhe hängt davon ab, was im Libanon geschieht", warnte Netanjahu jedoch im Fernsehen.
Nach der Einstellung der Kämpfe soll sich die Iran-treue Miliz den zunächst unbestätigten Berichten zufolge zunächst hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der faktischen israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen. Danach sollten Israels Bodentruppen innerhalb von 60 Tagen aus dem Libanon abziehen. "Wenn die Hisbollah das Abkommen verletzt und versucht, sich zu bewaffnen, werden wir angreifen", betonte Netanjahu.
20.10 Uhr: Medien - Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah
Mehr als ein Jahr nach Beginn des Kriegs mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach übereinstimmenden Berichten israelischer Medien eine von den USA vermittelte Waffenruhe gebilligt. Sie solle am Mittwochvormittag in Kraft treten, berichteten das Nachrichtenportal ynet und der Sender Channel 12. Zuvor war berichtet worden, die Waffen sollten zunächst für 60 Tage schweigen. "Die Dauer der Waffenruhe hängt davon ab, was im Libanon geschieht", warnte Netanjahu jedoch im Fernsehen.
Nach der Einstellung der Kämpfe soll sich die Iran-treue Miliz den zunächst unbestätigten Berichten zufolge zunächst hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der faktischen israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen. Danach sollten Israels Bodentruppen innerhalb von 60 Tagen aus dem Libanon abziehen. "Wenn die Hisbollah das Abkommen verletzt und versucht, sich zu bewaffnen, werden wir angreifen", betonte Netanjahu.
19.45 Uhr: Netanjahu empfiehlt Waffenruhe mit Hisbollah
Das israelische Sicherheitskabinett will nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu noch am Dienstagabend für eine Waffenruhe im Libanon stimmen. "Heute Abend werde ich dem Kabinett den Entwurf für eine Waffenruhe im Libanon zur Zustimmung vorlegen", sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache.
Eine Waffenruhe im Libanon werde es Israel erlauben, sich auf die "Bedrohung durch den Iran zu konzentrieren". Auch nach der Zustimmung zu einer Feuerpause behalte sich Israel weiter "völlige militärische Handlungsfreiheit" im Libanon vor, betonte Netanjahu. Israel werde "angreifen", falls die libanesische Hisbollah-Miliz gegen die Waffenruhe verstoße und versuche, sich wieder zu bewaffnen. Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati forderte die sofortige Umsetzung der Waffenruhe.
18.40 Uhr: Panik in Beirut nach Ankündigungen weiterer Angriffe
Nach erneuten Ankündigungen israelischer Angriffe auf Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist unter Anwohnern Panik ausgebrochen. Auf vielen Straßen in zentralen und belebten Vierteln in der Küstenmetropole herrschte Augenzeugen zufolge Verkehrschaos. Viele Menschen versuchten demnach aus den vom israelischen Militär anvisierten Gebieten zu fliehen.
"Ich versuche, meine Kinder aus der Gegend zu bringen", sagte ein Bewohner im Stadtteil Ras Beirut. Leuchtraketen stiegen als Warnung vor den Bombardierungen über der Stadt auf. Ein Luftschlag traf etwa 45 Minuten nach Veröffentlichung der Evakuierungsaufrufe das zentrale Wohnviertel Barbour. Dabei wurden nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet.
Vor einer möglichen Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz hat Israels Militär am Dienstag seine Angriffe intensiviert und Dutzende Ziele in der Hauptstadt bombardiert.
16.58 Uhr: Zahl der Toten in Beirut steigt
Nach den israelischen Angriffen auf Beirut steigt die Zahl der Opfer. Im Zentrum sei ein Gebäude in der Gegend der dicht besiedelten Stadtteile Nuweiri und Ras Al Naba bombardiert worden, berichteten Augenzeugen und Quellen im Sicherheitsbereich. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dabei mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 37 weitere verletzt. Die Bergungsarbeiten dauerten an. Israels Militär hatte keine Warnung für den Angriff veröffentlicht.
In den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt, einer Hochburg der Hisbollah-Miliz, flog Israels Luftwaffe massive Bombardierungen. Augenzeugen berichteten von Dutzenden Luftschlägen und einer der schwersten Angriffswellen seit der jüngsten Eskalation zwischen der Hisbollah und Israels Militär. Dichte Rauchwolken stiegen demnach auf, Teile der Vororte standen in Flammen.
16.46 Uhr: Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Schule in Gaza
In einer Schule in Gaza-Stadt sind bei einem israelischen Angriff nach Angaben palästinensischer Sanitäter mindestens zehn Menschen getötet worden. Es seien Dutzende Menschen in der Schule im Viertel Seitun verletzt worden. Den Angaben nach hatten Familien in der Schule Schutz gesucht.
16.28 Uhr: Schwere Vorwürfe gegen Netanjahu wegen Hamas-Massaker
Eine von israelischen Bürgern organisierte Untersuchungskommission hat schwere Vorwürfe gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu und andere wegen des Überraschungsangriffs der Hamas vom Oktober 2023 erhoben. Das Massaker vom 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und rund 250 Verschleppten sei durch "Arroganz" der Führung unter Netanjahu und des Sicherheitsapparats ermöglicht worden, heißt es im Abschlussbericht der Kommission. Warnende Stimmen seien unterdrückt und die Hamas für käuflich gehalten worden. Die Kommission war im Juli von Angehörigen der Opfer und Bewohnern von der Hamas überfallener Ortschaften sowie von Organisationen der Zivilgesellschaft gebildet worden. Sie steht unter Leitung einer früheren Richterin und befragte nach eigenen Angaben rund 120 Personen, darunter Augenzeugen, frühere Regierungschefs und Militärs im Ruhestand. Die Kommission fordert eine offizielle Untersuchung.
16.20 Uhr: Sitzung von Israels Sicherheitskabinetts zu Libanon-Feuerpause
In Israel hat die mit Spannung erwartete Sitzung des Sicherheitskabinetts begonnen, in der über eine Feuerpause im Libanon entschieden werden soll. Nach Angaben des Büros von Regierungschef Benjamin Netanjahu begann das Treffen am Nachmittag in Tel Aviv. Zuvor hatten sich die Hinweise auf eine möglicherweise bevorstehende Eingung auf eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah im Libanon verdichtetet.
16.14 Uhr: Tote und Verletzte nach Angriffen in Beirut
Bei den israelischen Luftangriffen auf Beirut sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens drei Menschen getötet und 26 verletzt worden. Ziel war demnach das dicht besiedelte Viertel. Ein Wohngebäude stürzte dabei in sich zusammen.
15.46: IStGH-Haftbefehl gegen Netanjahu: G7 wollen sich an "jeweilige Verpflichtungen" halten
Die G7-Staaten wollen sich nach der Ausstellung eines Haftbefehls gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) an ihre "jeweiligen Verpflichtungen" halten. "Wir bekräftigen unser Bekenntnis zum humanitären Völkerrecht und werden unseren jeweiligen Verpflichtungen nachkommen", teilten die Außenminister der G7-Staaten in einer gemeinsamen Erklärung mit. Der IStGH hatte vergangene Woche unter anderem gegen Netanjahu Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg erlassen.
In der vergangenen Woche hatte Regierungssprecher Steffen Hebestreit noch erklärt: "Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass wir auf dieser Grundlage Verhaftungen durchführen." Hebestreit erklärte damals, man nehme den Haftbefehl zur Kenntnis. Die Frage einer Verhaftung stelle sich erst, wenn Netanjahu nach Deutschland käme.
15.16 Uhr: Ärzte beklagen Lage der Kinder in Gaza
Die Zahl der kranken Kinder im Gaza-Streifen ist laut "Ärzte ohne Grenzen" dramatisch gestiegen. Die katastrophalen Lebensbedingungen, Krieg, Zerstörung und Vertreibung führten zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen und gefährde das Leben der Kinder, teilte die Organisation mit. Von Juni bis Oktober hätten Beschäftigte von "Ärzte ohne Grenzen" mehr als 10.000 Kinder unter fünf Jahren mit Atemwegsinfektionen im Nasser-Krankenhaus behandelt. Von 35 Krankenhäusern im Gaza-Streifen funktionierten am 19. November laut der Organisation noch 17 teilweise. Die Entbindungsstation im Nasser-Krankenhaus sei eine der letzten im Süden des Küstengebietes. Die Kapazitäten reichten bei Weitem nicht aus.
15.03 Uhr: Baerbock hofft auf Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah
Eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon ist nach Einschätzung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) "in greifbarer Nähe". Dank der Vermittlung der USA und Frankreichs befinde sich der Konflikt "an einem kritischen Moment", der "Hoffnung" geben könne, sagte Baerbock beim G7-Außenminister-Treffen im italienischen Fiuggi. Die Bundesregierung habe dazu mit ihrer "eng abgestimmten Pendeldiplomatie mit den Amerikanern und den Franzosen" beigetragen. Die humanitäre Lage im Gazastreifen beschrieb sie als "hochdramatisch" und appellierte, "dass wir jetzt all die Kraft auf eine Verbesserung der humanitären Lage lenken müssen und auf eine Freilassung der Geiseln". "Dafür gibt es einfach keine Ausreden mehr", betonte Baerbock an Israel gewandt.
14.35 Uhr: Israelisches Militär bestätigt Angriffe auf Beirut
Das israelische Militär greift nach eigenen Angaben in großem Umfang Ziele der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut an. Reuters-Reporter berichten von mindestens zehn zeitgleichen Angriffen auf Vororte von Beirut - die bislang größten dieser Art. Das Militär hatte zuvor den bislang umfassendsten Evakuierungsbefehl für Vororte der libanesischen Hauptstadt ausgegeben. Betroffen seien 20 Gebiete, teilt ein Sprecher der Armee auf X mit.
14.14 Uhr: Zentrum von Beirut von israelischem Angriff getroffen
Kurz von den geplanten Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts am Nachmittag über eine Waffenruhe im Libanon ist das Zentrum von Beirut nach libanesischen Angaben von einem Luftangriff getroffen worden. "Ein israelischer Angriff hat Beirut getroffen", erklärte ein libanesischer Beamter, der anonym bleiben wollte. Zuvor hatte die israelische Armee nach Evakuierungsaufrufen bereits vermeintliche Hochburgen der Hisbollah-Miliz im Süden der Hauptstadt angegriffen. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.
13.40 Uhr: Explosion im Zentrum von Beirut
In der libanesischen Hauptstadt ist eine Explosion zu hören. Rauchwolken stiegen über dem Zentrum auf, berichten Reuters-Reporter.
12.52 Uhr: Israels Bodentruppen erreichen Litani-Fluss im Libanon
Bei ihrem Vorstoß im Süden des Libanons haben israelische Bodentruppen nach Militärangaben den symbolträchtigen Litani-Fluss erreicht. Die israelische Armee veröffentlichte auf X ein Bild, das Soldaten beim Überqueren einer Brücke über das Gewässer zeigen soll. Zahlreiche Waffen und feindliche Infrastruktur seien in der Gegend gefunden und zerstört worden, hieß es zudem in der Mitteilung.
Im Rahmen einer in Kürze erwarteten Waffenruhe will Israel erreichen, dass sich die libanesische Hisbollah-Miliz dauerhaft hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UN-Resolution 1.701 vorsieht, die das Ende des vergangenen Krieges von 2006 markierte. Ein Entwurf für eine Waffenruhe-Vereinbarung sieht unter anderem die vollständige Umsetzung der Resolution und einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon vor.
12.46 Uhr: Israels Sicherheitskabinett berät am Nachmittag über Waffenruhe im Libanon
Das israelische Sicherheitskabinett wird am Dienstagnachmittag über ein Abkommen für eine Waffenruhe mit der pro-iranischen Hisbollah im Libanon beraten. Es wolle "heute Nachmittag" zusammentreten, um darüber zu beraten, sagte die stellvertretende israelische Außenministerin Scharren Haskel in Jerusalem. Nähere Angaben zum Inhalt des Abkommens wollte sie mit Verweis auf den "heiklen Charakter" der Angelegenheit nicht machen. Allerdings sagte sie, dass es "auch eine Abstimmung" geben könne.
In dem Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah im Libanon verdichteten sich die Anzeichen für eine bevorstehende Einigung auf eine Waffenruhe. Aus Washington hieß es, eine Einigung sei "nahe". Die französische Präsidentschaft sprach von "bedeutenden Fortschritten". Ein israelischer Regierungsmitarbeiter hatte zuvor erklärt, das Sicherheitskabinett werde am Dienstagabend über einen "Waffenruhe-Deal" für den Libanon entscheiden.
12.33 Uhr: Israel greift vor erhoffter Waffenruhe Ziele im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat vor einer möglichen Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz Ziele in dem nördlichen Nachbarland angegriffen. Nach Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung griff die Armee erneut in Burdsch al-Baradschinah an, einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Einwohner der Stadt berichteten von schweren Explosionen.
Die israelische Armee teilte außerdem mit, bei einem Luftangriff in der Nähe der libanesischen Küstenstadt Tyrus sei ein Kommandeur der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah gezielt getötet worden. Der Mann sei an der Planung von Angriffen auf israelische Ziele beteiligt gewesen. Seine Tötung verringere die Fähigkeit der Hisbollah, zivile Ziele im Norden Israels anzugreifen. Die Angriffe kamen wenige Stunden vor einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts. Nach Medienberichten könnte dabei eine 60-tägige Waffenruhe mit der Hisbollah gebilligt werden.
12.04 Uhr: Irans Generalstabschef - Israel hat rote Linien überschritten
Nach den Worten des iranischen Generalstabschefs Mohammed Bagheri hat Israel mit seinem Luftangriff vor einem Monat rote Linien überschritten. "Wir werden auf die jüngste Aggression des zionistischen Regimes mit einer Antwort reagieren, die deren Vorstellungskraft übersteigt", sagte der Generalmajor laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna vor Kommandeuren. Zuletzt hatte Israel Ende Oktober militärische Ziele im Iran zerstört, darunter Teile der Luftverteidigung und der Raketenindustrie.
Bagheri koordiniert sowohl die militärischen Einsätze der Revolutionsgarden, Irans Eliteeinheit, als auch der regulären Streitkräfte. Im August hatte sich der General noch zurückhaltender zu direkten Angriffen auf den Erzfeind Israel geäußert. Man dürfe nicht in die Falle des Feindes tappen, sagte er damals.
11.56 Uhr: Regierungssprecher - Israel würde mit einem Abkommen Handlungsfreiheit behalten
Israel wird nach Angaben von Regierungssprecher David Mencer bei einer Vereinbarung über eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah seine Handlungsfreiheit behalten. Es werde weiterhin die Bedrohung durch die Hisbollah abwenden können, sagt er der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bewohnerinnen und Bewohner im Norden Israels würden in ihre Häuser zurückkehren können.
11.18 Uhr: Libanon hofft auf Vereinbarung über Waffenruhe
Die libanesische Regierung hofft auf die Vereinbarung einer Waffenruhe mit Israel noch an diesem Dienstag. "Hoffen wir, dass es heute Abend eine Waffenruhe gibt", sagt Außenminister Abdullah Bou Habib. Sein Land werde im Rahmen einer solchen Vereinbarung 5.000 Soldaten in den Süden des Libanons entsenden. Dort hat die radikale Hisbollah-Miliz ihre Hochburgen und wird vom israelischen Militär auch mit Bodentruppen bekämpft. Habib zufolge könnten die USA beim Wiederaufbau der Infrastruktur im Südlibanon eine Rolle spielen.
11.11 Uhr: Israels Verteidigungsminister Katz - Keine Toleranz gegen Terroristen
Israel wird nach den Worten seines Verteidigungsministers Israel Katz keinerlei Toleranz walten lassen, sollte es zu irgendeinem Verstoß gegen eine Waffenruhe im Libanon kommen. "Jedes Haus im Südlibanon, das wiederaufgebaut und als Terroristenbasis eingerichtet wird, wird zerstört", sagt Katz gegenüber der UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert. "Jede Aufrüstung und Terroristen-Umgruppierung wird angegriffen, jeder Versuch, Waffen zu schmuggeln, wird vereitelt, und jede Bedrohung unserer Streitkräfte oder israelischer Bürger wird sofort vernichtet."
10.31 Uhr: Zivilschutz im Gazastreifen meldet elf Tote bei israelischen Angriffen
Bei nächtlichen israelischen Angriffen auf verschiedene Teile des Gazastreifens sind nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes mindestens elf Menschen getötet worden. In der nördlichen Stadt Dschabalija seien bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus sieben Menschen gestorben und mehrere weitere verletzt worden, teilte der Sprecher des Zivilschutzes, Mahmud Bassal, am Dienstag mit. Ein weiterer Mensch starb demnach bei einem Angriff auf die nahe gelegene Ortschaft Beit Lahia.
Tote und Verletzte wurden laut Bassal auch aus dem Flüchtlingscamp Nuseirat und aus der südlichen Stadt Rafah gemeldet.
09.20 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell mahnt zu rascher Waffenruhe
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mahnt, die angepeilte Waffenruhe für den Libanon jetzt umzusetzen. Die auf dem Tisch liegende Vorlage umfasse alle erforderlichen Sicherheitsgarantien für Israel, sagte Borrell beim Treffen der G7-Außenminister im italienischen Fiuggi. Entsprechend müsse Druck auf die israelische Regierung ausgeübt werden, um die Vereinbarung noch heute zu beschließen. Der Vorschlag enthalte alle nötigen Sicherheitsgarantien für Israel. Sollte keine Waffenruhe umgesetzt werden, werde "der Libanon auseinanderfallen", warnte der scheidende Außenbeauftragte.
07.16 Uhr: Israel und Hisbollah nähern sich offenbar Waffenstillstand
Israel und Hisbollah nähern sich offenbar Waffenstillstand: Dafür verdichten sich inzwischen die Zeichen - nach mehr als einem Jahr Krieg im Libanon. Israels Ministerpräsident Netanjahu wird am Abend das Sicherheitskabinett einberufen. Ziel ist ein 60-tägiger Waffenstillstand mit der Hisbollah. Laut der Nachrichtenagentur DPA ist eine Zustimmung des Kabinetts wahrscheinlich.
Zuletzt war der Druck aus der EU und den USA gewachsen, eine Waffenruhe zu erreichen. Die diplomatischen Bemühungen wurden verstärkt. Scharfe Kritik an einer möglichen Waffenruhe kam vom israelischen Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir. Dieser erklärte im Onlinedienst X, eine Feuerpause im Libanon wäre "eine verpasste historische Gelegenheit, die Hisbollah zu vernichten".
01.47 Uhr: Ultraorthodoxe nehmen in Israel Abschied von in Emiraten getötetem Rabbiner
Hunderte ultraorthodoxe Juden haben am Montagabend in Israel Abschied von dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten ermordeten Rabbiner Zvi Kogan genommen. Der 28-jährige in den Emiraten lebende Chabad-Rabbiner mit israelischer und moldauischer Staatsbürgerschaft war dort am Sonntag tot aufgefunden worden. Die emiratischen Behörden gaben die Festnahme von drei Verdächtigen bekannt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur WAM vom Montag handelt es sich bei den mutmaßlichen Tätern um usbekische Staatsangehörige.
Kogan gehörte der ultra-orthodoxen chassidischen Chabad-Bewegung an und war seit der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Rahmen der Abraham-Abkommen im Jahr 2020 in Abu Dhabi tätig.
Montag, 25. November 2024
22.56 Uhr: Krankenhauschef im Gazastreifen soll bei Angriff verletzt worden sein
Bei einem israelischen Angriff soll der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens verletzt worden sein. Hossam Abu Safija habe sich in seinem Büro aufgehalten, als dort am Sonntag eine israelische Drohne eingeschlagen sei, berichtete die internationale humanitäre Organisation MedGlobal, die seit 2018 im Gazastreifen tätig ist. Der Mediziner sei am Oberschenkel und Rücken verletzt worden, wodurch er schwere Blutungen erlitten habe, die einen chirurgischen Eingriff nötig gemacht hätten. Abu Safija ist leitender Arzt von MedGlobal im Gazastreifen.
22.46 Uhr: Israel verschärft Sicherheitsvorkehrungen an Grenze zum Libanon
Israel hat die Regeln für öffentliche Versammlungen und Aktivitäten im Freien nahe der Grenze zum Libanon verschärft. Eine Einheit des Militärs teilte am Montag mit, die Richtlinie für die öffentliche Sicherheit laute jetzt «begrenzte Aktivität», statt «Teil-Aktivität». Im Rahmen der Anordnung wurde der Schulunterricht in dem Gebiet abgesagt.
19.31 Uhr: Heftige israelische Angriffe auf Beirut
Inmitten wachsender Hoffnung auf einen Waffenstillstand zwischen der Schiitenmiliz Hisbollah und Israel hat das israelische Militär erneut in den Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Auf Videos in sozialen Medien war zusehen, wie ganze Gebäude infolge der Lufteinschläge zusammenbrachen. Augenzeugen berichteten, dass die Explosionen in ganz Beirut zu hören waren. Zuvor hatte ein Armeesprecher mehrere Evakuierungsaufrufe an die Bewohner in den anvisierten Gegenden gerichtet.
18.35 Uhr: Israels Sicherheitskabinett entscheidet Dienstag über Feuerpause im Libanon
Eine mögliche Waffenruhe mit der militant-islamitischen Hisbollah im Libanon ist laut dem israelischen UN-Botschafter Danny Danon noch nicht unter Dach und Fach. Es gebe noch keine Einigung, aber man komme voran, sagte Danon am Montag."Es wird nicht über Nacht passieren." Das Sicherheitskabinett des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu will am Dienstag über ein Abkommen abstimmen. Eine Einigung soll dem Vernehmen nach zum Greifen nahe sein. Teil davon ist demnach der Rückzug israelischer Soldaten aus dem Süden des Libanons und ein Abzug von Hisbollah-Kämpfern aus der Grenzgegend zu Israel. Das israelische Sicherheitskabinett will nach Angaben aus Regierungskreisen am Dienstagabend über eine mögliche Waffenruhe im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz entscheiden.
17.09 Uhr: G7-Außenminister beraten über Haftbefehl gegen Netanjahu
Der Krieg im Nahen Osten und der Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beschäftigen die Außenminister der G7-Staaten. Das Thema steht auf der Tagesordnung eines Ministertreffens der demokratischen Industrienationen USA, Kanada, Großbritannien, Japan, Frankreich, Deutschland, Italien sowie der EU in der Kleinstadt Fiuggi. Eine einheitliche Linie ist allerdings nicht zu erwarten. So erkennen die USA den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag, der den Haftbefehl gegen Netanjahu verhängte, nicht an. Präsident Joe Biden zeigte sich empört über die Entscheidung.
Der Gastgeber, Italiens Außenminister Antonio Tajani, sieht durch den Haftbefehl keine baldigen Schwierigkeiten. Er sagte der Tageszeitung "Corriere della Sera" vor den Beratungen: "Es handelt sich nicht um ein unmittelbares und tatsächliches Problem. Ich glaube nicht, dass Netanjahu nach Italien oder sonst wohin kommen wird." In Staaten, die den Gerichtshof anerkennen, muss Israels Regierungschef verhaftet werden, wenn er sich dort aufhält.
16.52 Uhr: Anklage gegen mutmaßliche Hamas-Mitglieder
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen vier mutmaßliche Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas erhoben, die im Dezember 2023 in Deutschland und den Niederlanden festgenommen wurden. Den vier in Untersuchungshaft sitzenden Männern werde die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen, teilte die Behörde am Montag in Karlsruhe mit. Es geht in der Anklage auch um mutmaßliche Vorbereitungshandlungen für Anschläge in Deutschland.
Die ARD hatte bereits am Freitag über die Erhebung der Anklage berichtet. Bei den Beschuldigten handelt es sich um den im Libanon geborenen Abdelhamid Al A., den ägyptischen Staatsangehörigen Mohamed B., den im Libanon geborenen Ibrahim El-R. sowie den niederländischen Staatsangehörigen Nazih R., wie die Bundesanwaltschaft nun mitteilte.
16.30 Uhr: Baerbock hofft auf Waffenruhe im Libanon
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußert sich hoffnungsvoll, dass zumindest im Libanon bald die Waffen schweigen. "Das Momentum scheint nun näher als noch vor ein paar Tagen oder auch ein paar Wochen", sagt Baerbock am Rande eines Treffens der G7-Außenminister in Fiuggi. "Auch ich habe in diese Richtung in den letzten Tagen nochmal intensiv gesprochen." Der Nahost-Konflikt ist Gegenstand des zweitägigen G7-Treffens in der Ortschaft östlich von Rom, an dem auch Vertreter aus Nahost teilnehmen. Es stünden Beratungen an, "wie wir in dieser Situation dazu kommen können, dass zumindest vielleicht eine der großen Herausforderungen, die Lage im Libanon, dazu gebracht wird, dass wir endlich zu einem Waffenstillstand kommen", sagt Baerbock.
15.20 Uhr: Bericht - Israel und Libanon einig bei Bedingungen für Waffenruhe
Die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz sind US-Regierungskreisen zufolge einen großen Schritt vorangekommen. Israel und die libanesische Regierung hätten sich auf die Bedingungen eines Abkommens zur Beendigung des Konflikts geeinigt, berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten US-Regierungsvertreter. Die israelische Regierung hatte am Montag erklärt, man bewege sich auf eine Waffenruhe im Krieg mit der Hisbollah zu, es gebe aber noch offene Fragen.
15.13 Uhr: Bericht – Iran will Spannungen mit EU-Staaten abbauen
Irans Regierung will bei einem für Freitag geplanten Treffen mit Vertretern von EU-Staaten einem Bericht zufolge einen Kurs der Wiederannäherung einschlagen. Das Hauptziel der Genfer Gespräche sei, "gemeinsame Grundlagen zu finden, die dazu beitragen könnten, einige unnötige Spannungen durch Dialog abzubauen", berichtete das Portal Iran Nuances, das gute Kontakte zur Regierung pflegt.
Am Sonntag hatte Außenamtssprecher Ismail Baghai eine neue Gesprächsrunde mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien bestätigt. Von anderer Seite gab es zunächst keine Bestätigung dafür.
14.38 Uhr: Israel – Waffenruhe im Libanon hängt von ihrer Durchsetzung ab
Die Vereinbarung einer Waffenruhe im Libanon hängt nach Einschätzung der israelischen Regierung davon ab, dass sie auch umgesetzt wird. "Der Prüfstein für jedes Abkommen wird nicht in Worten oder Formulierungen liegen, sondern in der Durchsetzung der beiden Hauptpunkte", sagt Außenminister Gideon Saar vor dem israelischen Parlament. Erstens muss die Hisbollah daran gehindert werden, sich Richtung Süden jenseits des (Flusses) Litani zu bewegen, und zweitens muss die Hisbollah daran gehindert werden, ihre Streitkräfte wieder aufzubauen und sich im gesamten Libanon neu zu bewaffnen."
Zuvor hat der Sprecher der Regierung erklärt, man bewege sich "in Richtung eines Abkommens". Es gebe aber noch einige Fragen zu klären, sagte Sprecher David Mencer, nannte aber keine Einzelheiten. Michael Herzog, Israels Botschafter in den USA, sagte dem israelischen Hörfunksender GLZ, eine Einigung stehe kurz bevor und "es könnte innerhalb weniger Tage klappen". Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben-Gwir wiederum sagte, Israel müsse den Krieg bis zum "absoluten Sieg" fortsetzen. An Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gerichtet erklärte Ben-Gwir auf X: "Es ist nicht zu spät, dieses Abkommen zu stoppen!"
14.08 Uhr:. Rechtsextremer israelischer Minister - Waffenruhe für Libanon wäre großer Fehler
Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat eine mögliche Waffenruhe im Libanon als "großen Fehler" bezeichnet. Ein solches Abkommen wäre "eine verpasste historische Gelegenheit, die Hisbollah zu vernichten", erklärte er im Onlinedienst X. Ben Gvir forderte Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, "dieses Abkommen zu beenden". "Wir müssen bis zum absoluten Sieg weitermachen!", fuhr er fort. Zuletzt waren die diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Uhr:
Konfliktes zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon verstärkt worden.
Um eine Waffenruhe im Libanon zu erreichen, war in der vergangenen Woche der US-Sondergesandte Amos Hochstein in den Libanon und nach Israel gereist. Er sprach mit dem der Hisbollah nahestehenden libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri sowie mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Während der Reise sprach Hochstein von "weiteren Fortschritten" auf dem Weg zu einer Waffenruhe.
12.45 Uhr: Behörden der Emirate identifizieren mutmaßliche Mörder von Rabbiner als Usbeken
Die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate haben drei Usbeken als die mutmaßlichen Mörder eines in dem Golfstaat getöteten Rabbiners identifiziert. Bei den Tatverdächtigen handele es sich nach ersten Ermittlungen um drei "usbekische Staatsbürger" im Alter von 28 bis 33 Jahren, meldete die amtliche Nachrichtenagentur WAM unter Berufung auf das Innenministerium. Die genauen Tatumstände und das Motiv würden noch ermittelt.
Der in den Emiraten lebende Rabbiner Zvi Kogan war am Wochenende tot aufgefunden worden. Israel stufte seine Ermordung als "antisemitischen Terrorakt" ein. Der 28-jährige Kogan gehörte der ultra-orthodoxen chassidischen Chabad-Bewegung an und hatte die Staatsangehörigkeiten von Moldau sowie von Israel.
12.42 Uhr: Israel - Hisbollah-Kommandozentrum in Beirut bei Angriff vom Samstag getroffen
Die israelische Armee hat bei ihrem tödlichen Angriff am Wochenende im Zentrum von Beirut nach eigenen Angaben ein Kommandozentrum der pro-iranischen Hisbollah-Miliz bombardiert. Bei dem Angriff waren nach libanesischen Angaben mindestens 29 Menschen getötet und 67 weitere verletzt worden.
Die israelische Armee hatte die Bevölkerung vor der Attacke nicht gewarnt. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es danach, der Angriff habe sich gegen einen hochrangigen Hisbollah-Anführer gerichtet. Angaben dazu, ob dieser getötet wurde, wurden nicht gemacht.
12.11 Uhr: UN - Regen verschärft die Not der Vertriebenen in Gaza
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnt angesichts der ersten heftigen Regenfälle im Gazastreifen vor noch mehr Leid für die Menschen dort. Rund eine halbe Million Anwohner seien gefährdet, da sie sich in Gebieten aufhielten, die von Überschwemmungen betroffen seien. Am Sonntag hatte es in einigen Teil des Küstengebiets heftig geregnet. Dort harren viele durch die Kämpfe Vertriebene in Zelten aus. Viele der provisorischen Behausungen seien beschädigt worden, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Einige tiefergelegenen Gebiete seien überflutet worden, auch weil es dort kein funktionierendes Abwassersystem gebe.
Seit Beginn des Kriegs sind UN-Angaben zufolge rund 90 Prozent der 2,2 Millionen Bewohner des Gazastreifens vertrieben worden, viele mehrfach. "Mit jedem Regentropfen, jeder Bombe, jedem Angriff wird die Situation nur noch schlimmer", schrieb UNRWA auf X.
11.04 Uhr: Neue israelische Angriffe auf den Süden von Beirut
Die israelische Armee hat im Libanon erneut Ziele am südlichen Stadtrand von Beirut angegriffen. Über dem Gebiet, das als Hochburg der Hisbollah-Miliz gilt, stiegen Rauchwolken auf. Zuvor hatte die israelische Armee die Bevölkerung in den betroffenen Stadtteilen der libanesischen Hauptstadt zum Verlassen des Gebietes aufgefordert, ein israelischer Armeesprecher kündigte auf Arabisch im Onlinedienst X Angriffe auf Hisbollah-Einrichtungen im Süden Beiruts an.
Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober hatte die mit der Hamas verbündete pro-iranische Hisbollah mit regelmäßigen Raketenangriffen vom Libanon aus eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Infolge der permanenten Angriffe wurden rund 60.000 Menschen im Norden Israels aus ihren Häusern vertrieben. Als Reaktion beschoss Israel seinerseits Hisbollah-Ziele im Nachbarland.
10.55 Uhr: Irans Oberster Führer fordert Todesstrafe für Netanjahu
Ayatollah Ali Khamenei, geistliches Oberhaupt des Iran, hat die Todesstrafe für den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Mitglieder seiner Regierung gefordert. Die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag seien nicht ausreichend, schrieb er auf X. "Was das zionistische Regime in Gaza und im Libanon getan hat, ist kein Sieg, sondern ein Kriegsverbrechen", so Khamenei. Zuvor hatte er sich bereits entsprechend vor Vertretern einer paramilitärischen Organisation geäußert: "Jetzt haben sie einen Haftbefehl gegen sie erlassen. Das ist nicht genug!", sagte Khamenei: "Netanjahu und die kriminellen Führer dieses Regimes müssen zum Tode verurteilt werden."
Das Gericht hatte am vergangenen Donnerstag Haftbefehle gegen Netanjahu und seinen früheren Verteidigungsminister Joav Gallant erlassen. Sie trügen mutmaßlich Mitschuld an Kriegsverbrechen des Aushungerns als Methode der Kriegsführung, des Mordes, der Verfolgung und weiterer unmenschlicher Handlungen.
10.45 Uhr: Israelischer Botschafter hält baldiges Abkommen mit Hisbollah für möglich
Der israelische Botschafter in den USA hält eine Waffenruhe zwischen seinem Land und der libanesischen Hisbollah-Miliz in den nächsten Tagen für möglich. "Wir stehen kurz vor einem Abkommen", sagte Botschafter Mike Herzog dem israelischen Armeeradio. Es gebe aber einige Punkte zu klären. "Es kann innerhalb von Tagen passieren", sagte er.
Das Abkommen zielt darauf ab, dass sich die Hisbollah und die israelischen Truppen aus dem Südlibanon zurückziehen. Zu den offenen Fragen gehört die israelische Forderung, einschreiten zu können, falls die Hisbollah ihre Verpflichtungen aus dem sich abzeichnenden Abkommen verletzt. Ob der Libanon darauf eingeht, ist offen.
09.54 Uhr: Berichte über israelische Zustimmung für Waffenstillstand mit Hisbollah
Laut bislang unbestätigten Berichten mehrerer israelischer Medien wie der Zeitung "Haaretz" und dem Fernsehsender Kan hat die israelische Regierung einem Waffenstillstand mit der Hisbollah bereits grundsätzlich zugestimmt. Demnach müssen aber noch Details geklärt und die Art der Bekanntgabe geplant werden.
Israelischen Medien zufolge beriet Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bis in die Nacht mit Verteidigungsminister Israel Katz und hochrangigen Vertretern des Sicherheitsapparats über ein Abkommen. Der Sender Kan meldete am Morgen unter Berufung auf israelische Beamte, eine Einigung könnte noch in dieser Woche erzielt werden.
09.12 Uhr: Tote nach Zusammenstößen bei Militäreinsatz im Westjordanland
Im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge im Zuge einer Razzia der israelischen Armee zwei Menschen getötet worden. Der Vorfall habe sich in Jabad nahe der Stadt Dschenin ereignet, hieß es vom Gesundheitsministerium in Ramallah. Die beiden Getöteten seien 13 und 20 Jahre alt. Palästinensische Medien gaben das Alter des Jüngeren dagegen mit 16 an.
Den lokalen Berichten zufolge waren israelische Soldaten am späten Sonntagabend in den Ort eingerückt. Jugendliche hätten Steine auf sie geworfen, woraufhin die Israelis auf sie geschossen hätten, hieß es weiter. Die beiden Getöteten seien in den Oberkörper getroffen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
08.52 Uhr: Iran weist Verantwortung für Tötung eines Rabbiners zurück
Der Iran hat entschieden zurückgewiesen, für die Tötung eines israelischen Rabbiners in den Vereinigten Arabischen Emiraten verantwortlich zu sein. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die iranische Botschaft in den Emiraten. Am Sonntag hatten Behörden in dem Golfstaat gemeldet, dass drei mutmaßliche Täter festgenommen worden seien und Details veröffentlicht.
Der Mann lebte laut dem Nachrichtenportal "ynet" in den Emiraten und betrieb in Dubai einen koscheren Supermarkt. Er galt seit Donnerstag als vermisst. Das Portal berichtete über Hinweise, dass der Iran für das Verschwinden des Rabbiners verantwortlich sei. Das israelische Außenministerium hatte den Tod des Rabbiners der ultraorthodoxen Chabad-Gemeinschaft zuvor bestätigt. Sein Tod sei ein Fall von "antisemitischem Terrorismus", so das Ministerium.
06.44 Uhr: G7-Außenminister treffen sich in Italien
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) trifft ihre Kollegen aus der Gruppe der sieben demokratischen Industrienationen heute in Italien, dabei dürfte sie zum letzten Mal mit US-Außenminister Blinken zusammen kommen, die zweitägige Konferenz ist auch das letzte geplante Treffen der G7-Außenminister in diesem Jahr. Zu den wichtigsten Themen wird der Krieg im Nahen gehören, insbesondere die Frage, wie mit dem internationalen Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu umzugehen ist.
05.23 Uhr: Trotz Gesprächen über Waffenruhe – 250 Raketen auf Israel
Trotz Berichten über Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe gehen die Gefechte zwischen den israelischen Streitkräften und der libanesischen Hisbollah-Miliz weiter. Nach schweren israelischen Luftangriffen mit vielen Opfern im Libanon schoss die mit dem Iran verbündete Hisbollah ungewöhnlich viele Raketen auf Israel ab. Rund 250 Geschosse wurden nach Angaben des israelischen Militärs am Sonntag gezählt.
02.23 Uhr: Unterricht an Schulen und Unis in Beirut wegen heftiger Angriffe ausgesetzt
Angesichts der anhaltenden israelischen Angriffe auf Beirut wird der Präsenzunterricht in der libanesischen Hauptstadt am Montag ausgesetzt. Die Maßnahme gelte für Schulen, technische Institute und private Hochschulen in Beirut und den angrenzenden Bezirken Metn, Baabda und Schuf, teilte Bildungsminister Abbas Halabi mit. Die Entscheidung sei angesichts der derzeit "gefährlichen Bedingungen" getroffen worden, um die Sicherheit der Schüler und der Bildungseinrichtungen zu gewährleisten. Bis Ende Dezember sollen demnach Online-Kurse als Option angeboten werden.
Israel und die Hisbollah-Miliz hatten am Wochenende ihre gegenseitigen Angriffe mit unverminderter Härte fortgesetzt.