Die Nichte von Gadi Moses, Efrat Machikawa, hält ein Plakat mit dem Foto ihres Onkels hoch.
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Der Deutsch-Israeli Gadi Moses soll heute freikommen

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Nahost-Ticker: Freilassung weiterer Hamas-Geiseln hat begonnen

Nahost-Ticker: Freilassung weiterer Hamas-Geiseln hat begonnen

Im Rahmen des Gaza-Waffenruheabkommens hat die Freilassung weiterer Geiseln begonnen. Freikommen sollen heute auch die Deutsch-Israelis Gadi Moses (80) und Arbel Yehud (29). Beide wurden am 7. Oktober 2023 verschleppt. Die News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

09.10 Uhr: Übergabe weiterer Geiseln in Gaza an Rotes Kreuz hat begonnen

Islamisten im Gazastreifen haben mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die israelische Soldatin Agam Berger zwischen Trümmern in Dschabalija von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde. Nach vorab veröffentlichten Informationen sollen heute außerdem die Deutsch-Israelis Arbel Yehud und Gadi Moses sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen.

08.44 Uhr: Vorbereitungen für Geisel-Übergabe im Gazastreifen begonnen

Im Gazastreifen haben die Vorbereitungen für die erwartete Übergabe von acht weiteren aus Israel entführten Geiseln begonnen. An verschiedenen Orten im Norden und Süden des zerstörten Küstenstreifens waren bereits Menschenmengen sowie schwarz gekleidete und vermummte Islamisten zwischen Ruinen zu sehen, die mit palästinensischen Flaggen geschmückt waren. Nach Informationen israelischer Medien sollte die Übergabe zwischen 9.00 und 10.00 Uhr (MEZ) beginnen. Als mögliche Orte wurden Dschabalija, Chan Junis und die Stadt Gaza genannt. 

Der israelische Fernsehsender Chadschot 13 berichtete, die palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad werde die beiden Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) freilassen. Die Organisation veröffentlichte kurz vor der erwarteten Freilassung ein Video, das zeigte, wie Yehud und Moses sich treffen und umarmen. Die 20-jährige israelische Soldatin Agam Berger solle dagegen von der islamistischen Hamas an einem anderen Ort übergeben werden. In der Stadt Gaza wiederum sollten fünf Thailänder dem Roten Kreuz übergeben werden. 

06.30 Uhr: Acht Hamas-Geiseln sollen heute freikommen

Im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sollen am Donnerstag acht weitere Geiseln freigelassen werden, darunter auch der Deutsch-Israeli Gadi Moses und Arbel Yehud, die Medienberichten zufolge ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat. Gadi Moses ist der erste Mann, der im Zuge der aktuellen Waffenruhe freikommen soll. Yehud und Moses waren beide während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 aus ihren Häusern im Kibbuz Nir Oz entführt worden. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Drei weitere männliche Geiseln sollen laut dem Büro von Ministerpräsident Netanjahuam Samstag übergeben werden. Es ist das erste Mal, dass die islamistischen Gruppen im Rahmen der seit 19. Januar geltenden Waffenruhe Männer aus der Gefangenschaft entlassen. In den vergangenen Wochen waren bereits sieben weibliche Geiseln nach Israel zurückgekehrt. Im Gegenzug hatte Israel hunderte palästinensische Gefangene freigelassen.

03.22 Uhr: Israelisches Arbeitsverbot für UNRWA tritt in Kraft

In Israel treten an diesem Donnerstag zwei Gesetze in Kraft, die die Arbeit des palästinensischen UN-Hilfswerks UNRWA verbieten. Untersagt wird der Organisation demnach, eine Vertretung auf israelischem Territorium zu betreiben und Dienstleistungen anzubieten. Die Mitarbeiter des Hilfswerks müssen ihre Tätigkeiten in Ost-Jerusalem einstellen und die UNRWA-Gebäude verlassen. 

Israel wirft der Organisation vor, von der islamistischen Hamas unterwandert zu sein. Mehrere Mitarbeiter der Terrororganisation waren israelischen Angaben zufolge in das Massaker vom 7. Oktober 2023 verwickelt,1.500 Angestellte der UNRWA sollen auch Hamas-Mitglieder sein. UN-Generalsekretär António Guterres sieht hingegen keine Alternative für die Arbeit des Hilfswerks. Die Vereinten Nationen (UN) fürchten verheerende Folgen für Millionen palästinensischer Flüchtlinge.

01.44 Uhr: Bundestag beschließt Resolution gegen Antisemitismus an Hochschulen

Nach zahlreichen antisemitischen Vorfällen an deutschen Schulen und Hochschulen hat sich der Bundestag gegen Judenfeindlichkeit im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb gewandt. Er verabschiedete am späten Mittwochabend eine mit Mehrheit von SPD, Union, Grünen und FDP getragene Resolution. Auch die AfD stimmte zu, das BSW stimmte dagegen, die Linke enthielt sich. Nach dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 war es in Deutschland wiederholt zu einschlägigen Vorfällen und Protesten gekommen, bei denen etwa Hochschulgebäude besetzt wurden.

Der Bundestag fordert nun unter anderem mehr Förderung von Antisemitismusforschung und jüdischer Gegenwartsforschung. Die Bundesregierung solle sich weiter gegen einen Boykott der Kooperation mit der israelischen Wissenschaft stellen. Aktivitäten von Gruppierungen, die israelbezogenen Antisemitismus etwa in Form von Boykottaufrufen verbreiteten, seien zu unterbinden. Schulen und Hochschulen müssten darin unterstützt werden, rechtliche Möglichkeiten gegen antisemitisches Verhalten voll auszuschöpfen. Dazu gehöre auch der Ausschluss von Schülern und Studenten von Unterricht und Studium.

Donnerstag, 30. Januar 2025

22.46 Uhr: Ministerium - Mindestens zehn Menschen im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Luftangriff wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens zehn Palästinenser im besetzten Westjordanland getötet. Das israelische Militär erklärte, es seien bewaffnete Kämpfer angegriffen worden. Seitdem am 19. Januar eine Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft getreten ist, hat Israel seine Einsätze im Westjordanland verstärkt.

18.48 Uhr: Trump will pro-palästinensische Demonstranten ausweisen

US-Präsident Donald Trump will pro-palästinensische Demonstranten, die an Kundgebungen an Universitäten teilgenommen haben, ausweisen, wenn sie keine us-amerkanische Staatsbürgerschaft haben. In einem Informationsblatt heißt es: "An alle Ausländer, die sich an den pro-dschihadistischen Protesten beteiligt haben: Wir werden Sie 2025 finden und abschieben." US-Präsident Donald Trump kündigt an, rasch die Studentenvisa "aller Hamas-Sympathisanten" an den Universitäten zu annullieren.

16.58 Uhr: Deutsch-Israeli Gadi Moses soll morgen freikommen

Unter den acht Geiseln, die morgen freikommen sollen, befindet sich offenbar auch der Deutsch-Israeli Gadi Moses. Das meldet das Büro von Ministerpräsident Netanjahu. Außerdem stünden auf der Liste die Geisel Arbel Yehud, die Medienberichten zufolge ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat, und die Isrealin Agam Berger sowie fünf thailändische Staatsbürger. Am Samstag stehen demnach weitere Geiselübergaben bevor. 

16.39 Uhr: Hamas schickt Liste mit freizulassenden Geiseln

Bei der israelischen Regierung ist eine Liste der Hamas mit den Namen der Geiseln angekommen, die morgen freigelassen werden sollen. Das meldet das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.

Vor einigen Tagen wurde bereits angekündigt, dass die deutsch-israelische Geisel Arbel Yehud sowie eine weitere aus Israel entführte Soldatin am Donnerstag freikommen sollen. Laut Medienberichten steht auf der Liste auch eine männliche Geisel. Die Zeitung "Haaretz" berichtet außerdem, dass sich unter den morgen freizulassenden Geiseln auch fünf thailändische Arbeiter befänden.

Die Hamas muss Israel gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Im Gegenzug sollen wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

14.11 Uhr: Israel will Einsatz in Dschenin ausweiten

Der israelische Außenminister Israel Katz will den Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland ausweiten. Die israelische Armee werde auch im Lager Dschenin bleiben, selbst wenn die Militäroperation dort beendet ist. Außenminister Israel Katz sagte: "Nach Abschluss der Operation wird die Armee in dem Lager bleiben, um sicherzustellen, dass der Terror nicht zurückkommt."

Bei einem neuen größeren Militäreinsatz in der palästinensischen Stadt Dschenin seit vor gut einer Woche sind dort 16 Menschen getötet worden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium meldet. Laut Katz ist es Ziel der Operation "Eisenmauer", die "mit iranischer Finanzierung und Ausrüstung gebaute Terror-Infrastruktur in palästinensischen Lagern" zu zerschlagen.

13.11 Uhr: Hamas - Israel behindert Hilfslieferungen

Laut der Hamas verzögert und behindert israel die Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Außerdem fehlten bei den gelieferten Gütern - anders als vereinbart - Treibstoff, Zelte und schweres Gerät. Das bringe den geplanten Zeitablauf beim Austausch von Geiseln in Gefahr. "Wir warnen davor, dass fortgesetzte Verzögerungen (...) den natürlichen Verlauf des Abkommens, einschließlich des Gefangenenaustauschs, beeinträchtigen werden", sagte ein Hamas-Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Man habe die ägyptischen Vermittler darum gebeten, einzugreifen, so die Hamas.

12.30 Uhr: Zwölf Palästinenser wegen Freudenbekundungen festgenommen

Die israelischen Behörden haben eigenen Angaben zufolge in Ostjerusalem zwölf Palästinenser festgenommen, die die Freilassung von Gefangenen im Rahmen des Waffenruheabkommens im Gaza-Krieg feierten. Der israelische Geheimdienst Schin Bet und die Polizei teilten am Mittwoch mit, die Männer hätten gegen das Verbot von Freudenbekundungen und Identifikation mit der Hamas verstoßen. Zu Beginn der Woche waren Videoaufnahmen aufgetaucht, die zeigten, wie die Männer Hamas-Fahnen schwenkten und in die Luft schossen, um die Freilassung der Häftlinge zu feiern.

Bei der Durchsuchung der Männer seien am Dienstagabend Hamas-Fahnen, Plakate, Feuerwerkskörper, ein Luftgewehr und Bargeld gefunden worden, erklärten Schin Bet und die Polizei. Die Verdächtigen seien daraufhin festgenommen worden.

10.38 Uhr: Zwei Tote im Westjordanland

Im Westjordanland haben israelische Soldaten am Mittwoch laut palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, in Tulkarem sei ein 23-jähriger Mann erschossen worden. In Dschenin, wo das israelische Militär kürzlich einen Großeinsatz startete, sei ein 25-Jähriger ums Leben gekommen. Das Ministerium unterscheidet in seinen Angaben nicht zwischen Zivilisten und gewalttätigen Extremisten. Die israelischen Streitkräfte äußerten sich nicht.

05.33 Uhr: Kritik an Trumps Umsiedlungsplänen

Jordanien und Ägypten sind Verbündete der USA, doch den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, die Bewohner des Gazastreifens in Nachbarländer umzusiedeln, lehnen sie entschieden ab. Trumps Plan sei "eine Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität" der beiden Nachbarn Israels, sagt Oraib Rantawi, Leiter der Denkfabrik Al Kuds Center in Amman. Der jordanische Oppositionspolitiker Saleh al-Armuti spricht sogar von einer "Kriegserklärung".

Trump hatte am Samstag vorgeschlagen, den Gazastreifen von Palästinensern zu "räumen", da er nach 15 Monaten Krieg ohnehin einem "Abrissgebiet" gleiche. "Deshalb würde ich lieber mit einigen arabischen Ländern zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo sie vielleicht zur Abwechslung einmal in Frieden leben können", sagte der US-Präsident.

03.11 Uhr: Berlin plant deutschen Grenzschützer-Einsatz in Rafah

In der Bundesregierung laufen Planungen für eine mögliche Entsendung deutscher Grenzschutzexperten an den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, soll ein Kabinettsbeschluss aus dem Jahr 2005 so angepasst werden, dass auch ein Einsatz bewaffneter Einsatzkräfte möglich wird. Der Beschluss aus dem Jahr 2005 sah demnach nur die Entsendung unbewaffneter Grenzschützer vor. In der aktuellen Situation wird das aber für zu gefährlich gehalten. Der Einsatz deutscher Experten könnte im Rahmen der EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah) erfolgen, die in Kürze erstmals nach jahrelanger Pause wieder vor Ort tätig werden soll.

00.02 Uhr: Fast 380.000 Vertriebene in Norden des Gazastreifens zurückgekehrt

Im Zuge der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind nach UN-Angaben bislang fast 380.000 Palästinenser in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt. Mehr als 376.000 Menschen kehrten bis Dienstagmittag in ihre Heimatorte im nördlichen Teil des Küstengebiets zurück, wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) mitteilte. Seit dem Beginn des Kriegs im Oktober 2023 war ein Großteil der 2,4 Millionen Bewohner innerhalb des Gazastreifens vertrieben worden - viele von ihnen bereits mehrfach.

Mittwoch, 29. Januar 2025