Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick
- Israels neuer Generalstabschef Ejal Zamir tritt sein Amt an (10.39 Uhr)
- USA weisen Ägyptens Wiederaufbau-Plan für Gaza zurück (03.13 Uhr)
- Amnesty - Angriffe Israels auf Einrichtungen im Libanon untersuchen (00.01 Uhr)
- Aktuelle Nachrichten und Hintergründe auch bei tagesschau.de
Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
17.08 Uhr: USA führen Gespräche mit Hamas über israelische Geiseln
Die US-Regierung führt offenbar geheime Gespräche mit der islamistischen Hamas über die Möglichkeit der Freilassung von amerikanischen Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden. Der US-Sonderbeauftragte für Geiselverhandlungen, Adam Boehler, habe die direkten Gespräche mit der Hamas in den vergangenen Wochen in Doha geführt. Das berichtet der Mediendienst Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
16.50 Uhr: Berlin, Paris, London - Zugang zu Gazastreifen wieder herstellen
Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern von Israel den sofortigen Zugang für humanitäre Hilfe zum Gazastreifen. Die Außenminister der drei Staaten schrieben in einer Erklärung, es sei eine internationale Verpflichtung der israelischen Regierung, eine vollständige, schnelle, sichere und ungehinderte Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen zu gewährleisten.
Weiter heißt es: "Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal. Wir bringen unsere tiefe Besorgnis über die Ankündigung der israelischen Regierung vom 2. März zum Ausdruck, jegliche Einfuhr von Waren und Hilfsgütern in den Gazastreifen zu stoppen." Außerdem sei es wichtig, dass die Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas aufrechterhalten werde und dass alle israelischen Geiseln freikämen, heißt es in der Erklärung.
16.20 Uhr: Lebensmittelpreise im Gazastreifen seit Einfuhrstopp stark gestiegen
Die Lebensmittelpreise im Gazastreifen sind seit dem von Israel verhängten Einfuhrstopp für Hilfslieferungen stark gestiegen. Einwohner des blockierten Küstenstreifens berichteten, ein Kilo Tomaten oder Gurken koste rund drei US-Dollar - etwa doppelt so viel wie vor dem Stopp von Hilfslieferungen vor drei Tagen.
Ein Kilo Mehl habe während der sechswöchigen Waffenruhe etwa zehn Dollar gekostet - der Preis sei nun auf rund 30 Dollar gestiegen. Der Kilopreis für Hühnerfleisch habe vorher sechs Dollar betragen, inzwischen seien es 20 Dollar.
14.05 Uhr: Vorräte im Gazastreifen reichen weniger als zwei Wochen
Nach dem Stopp von Hilfslieferungen durch Israel gehen dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) im Gazastreifen die Vorräte aus. Man könne öffentliche Küchen und Bäckereien damit noch weniger als zwei Wochen offen halten, teilte das WFP am Mittwoch mit. Auch der gelagerte Treibstoff werde nur noch ein paar Wochen reichen.
Israel hatte die Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff in den Gazastreifen zuletzt gestoppt. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will so erreichen, dass die militant-islamistische Hamas auf den Vorschlag eingeht, die am Wochenende ausgelaufene erste Phase der Waffenruhe im Gazakrieg zu verlängern, anstatt wie ursprünglich vereinbart, Verhandlungen über die weitaus schwierigere zweite Phase aufzunehmen.
13.40 Uhr: Regierung distanziert sich von Aussage des Antisemitismusbeauftragten Klein
Die Bundesregierung hat sich von einer Aussage ihres Antisemitismusbeauftragten Felix Klein zur Zukunft des Gazastreifens distanziert. "Das ist nicht die Haltung der Bundesregierung", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Klein hatte am Dienstag in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärt, es lohne sich, bei den Plänen von US-Präsident Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens genauer hinzuschauen.
Er halte es nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken, so Klein weiter in dem Interview. Trump hatte unter anderem von einer Umsiedlung der im Gazastreifen lebenden Palästinenser und der Umwandlung des Küstenstreifens in die "Riviera des Nahen Ostens" gesprochen.
11.22 Uhr: Israel lässt Häuser in Ostjerusalem abreißen - trotz Ramadan
Israel hat weitere palästinensische Gebäude in Ostjerusalem abreißen lassen, die ohne Genehmigung errichtet wurden. Es handele sich um die ersten solcher Abrisse, die im islamischen Fastenmonat Ramadan vorgenommen worden seien, teilte die Organisation "Ir Amim" am Mittwoch mit. Bisher habe im Ramadan Zurückhaltung bei entsprechenden Maßnahmen geherrscht. "Ir Amim" (Stadt der Völker) setzt sich für ein friedliches Miteinander in Jerusalem ein. Nach Angaben der Friedensaktivisten ließen israelische Behörden in der ersten Woche des Fastenmonats vier Gebäude abreißen. Betroffen seien mehrere Bauernfamilien. Der Schaden liege bei umgerechnet rund 1,9 Millionen Euro.
11.08 Uhr: Israels Armee zerstört Häuser von zwei Attentätern
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Häuser von zwei Palästinensern zerstört, die bei einem Anschlag in Tel Aviv sieben Menschen getötet hatten. Auf Videos war zu sehen, wie die Truppen in den Häusern in Hebron im südlichen Westjordanland Sprengstoff zur Explosion brachten. Die beiden Männer hatten im vergangenen Oktober in einer Stadtbahn und an einer Haltestelle in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole Tel Aviv, sieben Fahrgäste und Passanten getötet.
10.49 Uhr: Ägypten wirft Israel Sturheit und Extremismus vor
Ägypten hat Israels Ablehnung des arabischen Nachkriegsplans für den Gazastreifen als Halsstarrigkeit verurteilt. Israel handle "stur und extremistisch", sagte Außenminister Badr Abdelatty. Ohne die Gründung eines palästinensischen Staates gemäß den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates werde es keinen Frieden geben, weder für Israel, noch für die Region. Abdelatty sagte, es sei inakzeptabel, dass Israel die international unterstützte Palästinensische Autonomiebehörde und die UN-Hilfsorganisation für palästinensische Flüchtlinge UNRWA ablehne, schließlich repräsentierten beide "internationale Legitimität".
Der von Ägypten entwickelte Plan sieht vor, dass die etwa zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens während des Wiederaufbaus in dem Palästinensergebiet bleiben. Für sie sollen Hunderttausende provisorische Unterkünfte errichtet werden. In einer ersten Phase sollen nicht explodierte Kampfmittel beseitigt und mehr als 50 Millionen Tonnen Schutt beräumt werden, die Israels Bombardierungen und Militäroffensiven hinterlassen haben. Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf 53 Milliarden Dollar (rund 50,3 Milliarden Euro) beziffert.
10.39 Uhr: Israels neuer Generalstabschef Ejal Zamir tritt sein Amt an
Israels neuer Generalstabschef, Ejal Zamir, hat offiziell sein Amt angetreten. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz ernannten den 59-Jährigen bei einer Zeremonie zur Amtsübergabe in Tel Aviv zum Generalleutnant. Netanjahu sagte Zamir, auf seinen Schultern laste nun eine große Verantwortung. Israel befinde sich in einem langen Krieg, dessen Ergebnisse sich auf künftige Generationen auswirken werden. Samir sagte, dass die Hamas zwar einen schweren Schlag erlitten habe, sie aber noch nicht besiegt sei". "Die Mission ist noch nicht erfüllt." Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte bei der Amtseinführung von Samir in Tel Aviv, dass Israel "entschlossen" sei, den Sieg zu erringen.
03.13 Uhr: USA weisen Ägyptens Wiederaufbau-Plan für Gaza zurück
Der ägyptische Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens stößt in den USA auf Vorbehalte. Das Weiße Haus teilt mit, dass der auf einem arabischen Gipfeltreffen in Kairo angenommene Vorschlag die "derzeitige Unbewohnbarkeit" des schmalen Küstenstreifens nicht berücksichtige. US-Präsident Donald Trump stehe zu seinem Vorschlag, einen von der Hamas befreiten Gazastreifen wiederaufzubauen. Am Mittwoch hatte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen auf fünf Jahre angelegten Plan vorgestellt, der im Gegensatz zu der Vision der "Riviera des Nahen Ostens" von Trump stehe. Der 53 Milliarden Dollar schwere Vorschlag würde eine Umsiedlung der Palästinenser vermeiden.
00.01 Uhr: Amnesty - Angriffe Israels auf Einrichtungen im Libanon untersuchen
Amnesty International hat eine Untersuchung israelischer Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen während des Konflikts im Libanon im vergangenen Jahr gefordert. Israel habe diese Angriffe nicht ausreichend begründet, heißt es in einer Mitteilung der Menschenrechtsorganisation. Sie fordert daher eine Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen. Die israelische Armee habe "keine ausreichenden Begründungen oder konkrete Beweise dafür vorgelegt, dass sich an den angegriffenen Orten militärische Ziele befanden", welche wiederholte israelische Angriffe gerechtfertigt hätten, heißt es. Amnesty spricht von "schweren Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht". Die Organisation rief die neue libanesische Regierung auf, sich an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zu wenden.