ARCHIV (09.12.2023) Symbolbild Israelischer Luftangriff im Westjordanland - Ein israelisches Kampfflugzeug feuert Leuchtraketen ab
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Israelischer Luftangriff im Westjordanland

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Nahost-Ticker: Israelischer Luftangriff im Westjordanland

Nahost-Ticker: Israelischer Luftangriff im Westjordanland

Nach einem Anschlag mit drei toten Israelis im Westjordanland hat die israelische Luftwaffe eine Gruppe Bewaffneter angegriffen. In der Nacht ist es zu Angriffen radikaler jüdischer Siedler auf palästinensische Orte gekommen. Die News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Nahost-Konflikt im Überblick

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.00 Uhr: Gaza-Geiseln - Trump erneuert Höllen-Drohung

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Druck für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort von der Hamas festgehaltenen Geiseln erhöht. "Im Nahen Osten wird die Hölle losbrechen, und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein", wenn die Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar zurück seien, sagte er vor Journalisten in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Wer außer der Hamas gemeint war, sagte Trump nicht und nannte auch wie auch schon bei einer ähnlichen Äußerung Anfang Dezember keine weiteren Details.

20.33 Uhr: Geiseln in Gaza - Israels Präsident trifft Krisenbeauftragte

Im Bemühen um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas hat Israels Staatspräsident Izchak Herzog in Jerusalem internationale Krisenbeauftragte getroffen. Die Repräsentanten aus den USA, Großbritannien, Kanada, Deutschland und aus Österreich seien eigens für ein Treffen mit dem für Geiseln und Vermisste zuständigen Brigadegeneral Gal Hirsch angereist, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Für Deutschland war Jens Jokisch dabei, Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amtes.

100 Geiseln - darunter auch Tote - werden nach israelischen Angaben noch von der Hamas festgehalten. Darunter sind auch vier Israelis, zwei davon getötete Soldaten, die sich schon seit einem Jahrzehnt in der Gewalt der Hamas befinden. Unter den 96 verbliebenen Geiseln vom 7. Oktober 2023 sind 83 Männer, 13 Frauen und zwei Kinder unter fünf. 86 von ihnen sind Israelis, zehn sind Ausländer - darunter acht Personen aus Thailand, ein Nepalese und ein Tansanier. Ob der Besuch auf möglicherweise bevorstehende Fortschritte bei den zähen Gesprächen über eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas hindeuten könnte, ist unklar.

18.30 Uhr: Weitere Tote im Westjordanland

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei zwei Einsätzen im Westjordanland drei militante Palästinenser getötet. Zwei der Männer seien getötet worden, als die israelische Luftwaffe eine "bewaffnete terroristische Zelle" in der nördlichen Stadt Tamun ins Visier genommen habe, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Die Angreifer hätten zuvor das Feuer auf israelische Einheiten eröffnet, die dort einen "Anti-Terror-Einsatz" ausgeführt hätten. Zudem habe die Armee mehrere Waffen beschlagnahmt und "mehrere gesuchte Personen festgenommen", hieß es in der Armee-Erklärung weiter. Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, dass "in Folge des Beschuss" ein 18-Jähriger getötet und fünf weitere Menschen schwer verletzt worden seien. Die Leiche des jungen Mannes sei zur Identifizierung ins nahegelegene Tubas gebracht worden.

Bei einem weiteren "Anti-Terror-Einsatz" in dem Ort Talusa nahe Nablus wurde nach Angaben der Armee ein weiterer bewaffneter Palästinenser "im Nahkampf" getötet. Zudem sei ein Gewehr beschlagnahmt und ein Verdächtiger festgenommen worden.

15.08 Uhr: Israels Präsident Herzog trifft Krisenbeauftragte

Im Bemühen um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas hat Israels Staatspräsident Izchak Herzog in Jerusalem internationale Krisenbeauftragte getroffen. Die Repräsentanten aus den USA, Großbritannien, Kanada, Deutschland und aus Österreich seien eigens für ein Treffen mit dem für Geiseln und Vermisste zuständigen Brigadegeneral Gal Hirsch angereist, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Für Deutschland war Jens Jokisch dabei, Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amtes. Auch Gespräche mit Angehörigen von Geiseln waren geplant. 

14.40 Uhr: Gespräche über Gaza-Waffenruhe dauern auf "technischer Ebene" an

Die indirekten Verhandlungen zum Erreichen einer Waffenruhe im Gazastreifen und zur Freilassung der von der radikalislamischen Hamas gehaltenen israelischen Geiseln werden laut Vermittler Katar derzeit auf "technischer Ebene" fortgesetzt. "Die technischen Gespräche zwischen beiden Seiten dauern an", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched al-Ansari. Gespräche auf einer höheren Hierarchie-Ebene gebe es derzeit nicht, bestätigte er. Die Delegierten würden eine "Vielzahl von Themen" besprechen, Details wollte er zum Schutz der Verhandlungen aber nicht preisgeben.

14.18 Uhr: Israel verlängert Schließung von Al-Dschasira-Büro

Israel hat eine Schließung des Büros des katarischen Senders Al-Dschasira im besetzten Westjordanland verlängert. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, brachten israelische Soldaten am Eingang des Gebäudes in Ramallah eine entsprechende Anordnung an. Demnach gilt die Schließung rückwirkend ab dem 22. Dezember und für 45 Tage. Bereits im September hatte das israelische Militär eine Razzia in den Redaktionsräumen in Ramallah vorgenommen und eine Schließung der Büros für 45 Tage angeordnet. Seit Mai darf Al-Dschasira auch nicht aus Israel senden, die dortigen Büros wurden ebenfalls geschlossen. Die Vergabe von Presseausweisen an die Journalisten des Senders in Israel wurde im September widerrufen.

11.06 Uhr: Siedlergewalt gegen mehrere palästinensische Dörfer

Nach einem Terroranschlag mit drei toten Israelis ist es in der Nacht zu Angriffen radikaler jüdischer Siedler auf palästinensische Orte im Westjordanland gekommen. Wie örtliche Medien berichteten, setzten Dutzende Siedler in der Nacht zu Dienstag in mehreren palästinensischen Dörfern Fahrzeuge in Brand und warfen Fensterscheiben ein. Die israelische Menschenrechtsgruppe "Jesch Din" warf der israelischen Armee in einem Beitrag auf der Plattform X vor, nicht gegen die gewalttätigen Siedler einzuschreiten und öffentliche Aufrufe zur Gewalt gegen Palästinenser zu ignorieren. Es seien unter anderem die Dörfer Funduk, Turmusaja und Immatin im nördlichen Westjordanland angegriffen worden.

08.57 Uhr: Mindestens zwei Palästinenser im Westjordanland getötet

Bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland sind nach Angaben von Sanitätern mindestens zwei Palästinenser getötet worden. Ein 18-Jähriger kam nach Informationen des Rettungsdienstes Roter Halbmond bei einem Drohnenangriff südlich von Tubas ums Leben. Die israelische Armee teilte mit, man habe "eine Zelle bewaffneter Terroristen" angegriffen. Bei einem zweiten Vorfall wurde nach palästinensischen Angaben ein 40-Jähriger vor seinem Haus in der Nähe von Nablus getötet. Es soll sich um ein gesuchtes Mitglied des bewaffneten Arms der Terrororganisation Hamas handeln.

05.30 Uhr: Welternährungsprogramm beklagt Beschuss von Fahrzeugen in Gaza

An einem Checkpoint im umkämpften Gazastreifen wurde nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) ein Hilfskonvoi von israelischen Schüssen getroffen. Die Organisation verurteilte "den schrecklichen Vorfall vom 5. Januar aufs Schärfste". Der WFP-Konvoi sei deutlich gekennzeichnet gewesen, hieß es. Mindestens 16 Kugeln hätten die drei Fahrzeuge getroffen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. "Die Sicherheitsbedingungen in Gaza müssen dringend verbessert werden, damit die lebensrettende humanitäre Hilfe fortgesetzt werden kann", forderte die UN-Organisation.

05.30 Uhr: Kämpfe in Gaza gehen weiter

Bei erneuten Angriffen der israelischen Armee auf Wohnhäuser in Gaza wurden nach Informationen des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira sechs Menschen, darunter ein Kind, getötet. Insgesamt seien im Verlaufe des Montags mindestens 28 Menschen durch Israels Armee getötet worden, hieß es. Die Angaben des Senders konnten nicht unabhängig überprüft werden. 

05.29 Uhr: Israels Armee kündigt verstärkten Kampf gegen Terror an

Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas in Israel mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten rund 800 Palästinenser getötet. "Wir werden diesen Kampf intensivieren und fortsetzen", sagte Halevi laut einer Mitteilung der Armee auf ihrem Telegram-Kanal. "Für die Terroristen, die diesen Anschlag verübt haben, tickt die Uhr", fügte der Generalstabschef hinzu.

02.56 Uhr: Israelischer Luftangriff im Westjordanland

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht eine Gruppe Bewaffneter im Westjordanland aus der Luft angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe die "Terroristen" in der Gegend von Tamun im Jordantal attackiert, teilte die Armee in der Nacht auf X mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Bei einem Anschlag im nördlichen Westjordanland waren am Vortag laut eines israelischen Rettungsdienstes zwei Frauen und ein Mann getötet und acht weitere Menschen verletzt worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, man werde die Mörder finden.

Dienstag, 7. Januar 2025