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Arzt und Patient (Symbolbild)

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Medizin: Behandlungsfehler vermeiden

Medizin: Behandlungsfehler vermeiden

Medizinische Behandlungsfehler sorgen nicht nur für Leid, sie ziehen auch erhebliche Kosten nach sich. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit ist dabei davon überzeugt, dass ein großer Teil der Behandlungsfehler vermeidbar wäre. Von Nikolaus Nützel

Behandlungsfehler aufzuarbeiten, ist nicht nur ein Thema für Mediziner, auch Kommunikationswissenschaftler befassen sich inzwischen damit. Denn nach verschiedenen Studien gehen mindestens 25 Prozent aller Behandlungsfehler auf misslungene Kommunikation zurück - einige Untersuchungen sprechen gar von bis zu 80 Prozent, erklärt die Kommunikationswissenschafts-Professorin Annegret Hannawa von der Universität Lugano.

"Um das ein bisschen greifbar zu machen: das bedeutet das mindestens alle zwei bis sechs Sekunden ein Patient aufgrund von unsicherer Kommunikation vermeidbaren Schaden erfährt, und das kann man sogar mit Geld beziffern, mit Kosten. Das kommt dann auf 57 bis 180 Millionen Euro vermeidbare Kosten pro Tag." Kommunikationswissenschafts-Professorin Annegret Hannawa

Diese weltweiten Zahlen lassen sich zwar nur bedingt auf Europa und Deutschland herunterrechnen, aber eines ist nach Ansicht der Kommunikationswissenschaftlerin Hannawa sicher: Ärzte besser in Gesprächsführung und Kommunikation auszubilden, wäre eine gute Investition. Aber sie empfiehlt auch Patienten, von Ärzten aktiv einzufordern, dass sie sich verständlich machen – und dass die Ärzte so gut wie nur möglich versuchen, ihre Patienten zu verstehen.