Das Landgericht Dortmund muss nun nach "SZ"-Informationen entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird. Mit dem Beginn des Prozesses noch in diesem Jahr ist demnach nicht zu rechnen. W. hat die Tat über seinen Rechtsanwalt bestritten, schweigt aber selbst.
Verteidiger verletzt
Bei der Abfahrt des BVB vom Hotel L'Arrivée zum Champions-League-Heimspiel am 11. April gegen den AS Monaco waren neben dem Mannschaftsbus drei Sprengsätze explodiert. Der spanische Verteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer an Arm und Hand verletzt.
Sprengsatz zu hoch platziert
Der mittlere von W.s Sprengsätzen war in einer Hecke zu hoch platziert und hatte daher glücklicherweise wenig Wirkung. Sergej W. wurde als Tatverdächtiger ermittelt. Er wollte sich angeblich an sinkenden BVB-Aktienkursen bereichern. Er war wenige Tage nach dem Anschlag festgenommen worden.
Die Indizien sprechen eindeutig für W. als Täter. Die Ermittlungen wurden von Spezialisten des Bundeskriminalamts (BKA) durchgeführt, die Ergebnisse in fast 70 Ordnern zusammengefasst.
Bekennerschreiben als Ablenkungsmanöver
Nach dem Anschlag war die Bundesanwaltschaft aktiv geworden, nachdem in Dortmund zunächst drei Bekennerschreiben, die einen radikal-islamistischen Hintergrund vermuten ließen, aufgetaucht waren. Diese Schreiben hatte W. aber offensichtlich selbst verfasst, um von seiner Person abzulenken. Mitte Mai wurde der Fall von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe an die Staatsanwaltschaft Dortmund abgegeben.