"Wir haben ein ernstes Problem mit der Versorgung", sagte der italienische Wirtschaftsminister Carlo Calenda. Italien bezieht einen Großteil seines Gases aus Russland. Dieses Gas wird über die Verteilstation in Niederösterreich nach Mittel- und Südeuropa weitergeleitet. Allerdings: Italien hat Lagerbestände, auf die jetzt zurückgegriffen werden kann.
Gasversorgung in Deutschland gesichert
Der italienische Netzbetreiber Snam teilte daher auch mit, dass die Belieferung möglicherweise noch im Laufe des Tages wieder aufgenommen werden könnte. Außerdem soll das Gas, das aus Russland kommt, über andere Routen geleitet werden.
Auch bei den Lieferungen nach Kroatien könnte es zu Beeinträchtigungen kommen, da die Anlage schwer beschädigt worden sei, teilte die Betreiberfirma der Gasstation, Gas Connect, mit. Deutschland ist demnach nicht betroffen. Auch in Österreich selbst sei die Gasversorgung bis auf weiteres gesichert.
Explosion wohl durch technischen Defekt ausgelöst
Was genau die Explosion verursacht hat, wird noch untersucht. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei deutet alles auf eine technische Ursache hin. Ein Mensch war laut Rotem Kreuz bei der Explosion ums Leben gekommen, mindestens 18 Personen wurden verletzt. Die Feuerwehr war mit 240 Mann im Einsatz. Die Anlage nahe der österreichisch-slowakischen Grenze wurde vollständig runtergefahren und sei derzeit außer Betrieb, teilte der Betreiber mit.
Gaspreis so teuer zuletzt 2013
An der Rohstoffbörse in London stieg der Gaspreis nach der Explosion zunächst enorm - um etwa 20 Prozent auf bis zu 73,70 britischen Pence je British Thermal Unit. Das ist der höchste Preis seit März 2013. Inzwischen ist er zwar wieder gefallen, liegt aber noch immer deutlich über dem Preis von gestern.