Nach der G7-Demonstration am Samstag in München wurden noch vier Aktivisten festgehalten, die während und nach der Demo festgenommen worden waren. Drei von ihnen wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sind keine Haftbefehlsanträge gestellt worden.
Die Hauptvorwürfe der gefährlichen Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte habe man nicht bestätigt gesehen. Gegen einen Aktivisten hat die Münchner Polizei demnach Antrag auf Ingewahrsamnahme beantragt. Dieser Antrag wurde von einem Richter bestätigt, der Mann müsse nun bis Montagmittag hinter Gitter bleiben. Allerdings habe der Aktivist gegen die Entscheidung Einspruch eingelegt.
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Auseinandersetzung mit schwarzem Block
Zu den Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten, die dem sogenannten schwarzen Block zugerechnet werden, kam es angesichts der Festnahme eines per Haftbefehl gesuchten Mannes auf der Theresienwiese. Ihm wird das Erschleichen von Leistungen, in diesem Fall Schwarzfahren, vorgeworfen.
Laut den Beamten solidarisierten sich Umstehende mit dem Festgenommenen und es kam zu Auseinandersetzungen. Insgesamt ermittelt die Polizei in diesem Zusammenhang gegen sechs Aktivisten, die mit Gewalt gegen die Beamten vorgingen. Drei von ihnen sollen laut Polizei mit einer Teleskopfahnenstange zugeschlagen haben, andere warfen volle Plastikflaschen oder schlugen mit der Hand zu.
LKA überprüft Vorgehen von Einsatzbeamten
Im Zusammenhang mit diesem Vorfall wird auch das Vorgehen eines Einsatzbeamten überprüft, der während der Auseinandersetzungen einem Demonstranten mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben soll. Auf Twitter tauchten Videos auf, die diesen Vorfall zeigen. Das Münchner Präsidium erklärte heute dazu, dass diese Szene, von der Videos aus verschiedenen Perspektiven vorlägen, dem Landeskriminalamt zur Überprüfung vorgelegt wurde.
Deutlich weniger Demonstranten als erwartet
Zu der G7-Demonstration in der Landeshauptstadt waren deutlich weniger Menschen gekommen, als im Vorfeld erwartet worden war. Die Polizei sprach von etwa 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstalter von etwa 6.000 Protestierenden. Nach offiziellen Angaben hatte die Münchner Polizei rund 3.000 Beamte im Einsatz.
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