Rauch über Gaza-Stadt
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"Dutzende" Hamas-Anhänger seien getötet worden. Sie hätten sich in "Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert und versucht, die Truppen anzugreifen."

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 44 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 44 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 30. Oktober bis 5. November im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Sonntag, 5. November

22.40 Uhr: Mehr als tausend antisemitische Vorfälle in Frankreich seit dem 7. Oktober

In Frankreich sind seit dem 7. Oktober mehr als tausend antisemitische Vorfälle gemeldet worden. "Die Zahl der antisemitischen Akte ist explodiert", sagte Innenminister Gérald Darmanin am Sonntagabend dem Fernsehsender France 2. Im Zusammenhang mit den insgesamt 1040 gemeldeten Vorfällen seien 486 Menschen festgenommen worden, darunter 102 Ausländer, sagte der Minister.

22.25 Uhr: Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Zentrum Israels

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Sonntagabend erneut Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.

Aus dem Gazastreifen wurden laut Militärangaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 8000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende Hamas die Verantwortung.

21.45 Uhr: Israels Militärchef - "Sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen"

Israels Militär ist nach Angaben von Generalstabschef Herzi Halevi auf einen möglichen größeren Angriff im Libanon vorbereitet. "Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen", sagte Halevi bei einem Truppenbesuch am Sonntag an der Grenze zum Libanon. "Wir wissen, dass es dazu kommen kann." Er habe jedoch großes Vertrauen, dass die Verteidigung im Norden stark sei. "Wir haben das klare Ziel, eine deutlich bessere Sicherheitslage an den Grenzen wiederherzustellen, nicht nur im Gazastreifen."

20.55 Uhr: Drei Kinder durch israelische Drohne im Libanon getötet

Beim Angriff einer israelischen Drohne im Libanon sind nach Angaben libanesischer Sicherheitskreise sowie der Hisbollah-Miliz drei Kinder und deren Großmutter getötet worden. Die Drohne habe das Auto von Verwandten des libanesischen Journalisten Samir Ajub getroffen, teilte die Hisbollah am Sonntagabend mit. Das israelische Militär erklärte auf Nachfrage, die Berichte zu prüfen. Ein Militärsprecher betonte jedoch, man führe Angriffe nur auf Grundlage von Geheimdienstinformationen aus.

20.42 Uhr: Armeesprecher - Zivilist bei Angriff aus Libanon getötet

Bei einem Angriff aus dem Libanon ist im Norden Israels nach Militärangaben am Sonntag ein israelischer Zivilist getötet worden. "Die (libanesische) Hisbollah greift israelische Militäreinrichtungen und zivile Städte an, ohne zwischen Zivilisten und Militärangehörigen zu unterscheiden", schrieb ein Sprecher der israelischen Armee auf der Plattform X. Bei einem dieser Angriffe sei ein israelischer Staatsbürger getötet worden.

Am Nachmittag war nach Armeeangaben ein israelisches Fahrzeug an der Grenze zum Libanon von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden. Ob es sich dabei um den Angriff handelte, bei dem der Zivilist starb, war zunächst unklar. Die libanesische Hisbollah-Miliz teilte mit, sie habe eine Gruppe israelischer Soldaten angegriffen und dabei Opfer verursacht. Das israelische Militär erwiderte nach eigenen Angaben das Feuer.

20.40 Uhr: Israelische Armee: Gazastreifen in nördliche und südliche Hälfte geteilt

Der Gazastreifen ist nach Militärangaben von israelischen Truppen vollständig in zwei Hälften geteilt worden. Es gebe nun "ein Nordgaza und ein Südgaza", sagte Sprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Die Einheiten hätten die Küste im südlichen Teil der Stadt Gaza erreicht und «halten» den Bereich, sagte Hagari. Die Stadt Gaza sei nun vollständig eingekreist. Dies sei ein entscheidender Schritt. Zivilisten soll es nach seiner Darstellung jedoch weiter möglich sein, in den südlichen Teil des Gazastreifens zu flüchten. Hagari bestätigte zudem, dass am Abend Luftschläge auf den dicht besiedelten Küstenstreifen ausgeweitet wurden.

Zuvor waren dort nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen.

Im Video: Das Statement von Armeesprecher Daniel Hagari

19.30 Uhr: Blinken überraschend im Irak eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist auf seiner Nahostreise zu einem unangekündigten Besuch im Irak eingetroffen. Blinken wurde am Abend in Bagdad vom irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani empfangen. Blinken sagte, ein wichtiges Augenmerk der USA liege auf einer Freilassung der Geiseln, die sich im Gazastreifen in der Gewalt der Hamas befinden. Bei der Zukunft des Gazastreifens komme es wesentlich auf palästinensische Stimmen an. Noch für den heutigen Sonntag war eine Weiterreise Blinkens in die Türkei vorgesehen.

19.10 Uhr: Hisbollah spricht von Vergeltungsangriff auf israelische Stadt

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben mehrere Raketen auf die nordisraelische Stadt Kirjat Schmona geschossen. Es handle sich um Vergeltung für einen israelischen Luftangriff, bei dem drei Kinder und eine Frau gestorben seien, teilt die Hisbollah mit.

18.50 Uhr: Bisher 79 UN-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet

Im Gaza-Krieg ist die Zahl der bisher getöteten Mitarbeiter der Vereinten Nationen auf 79 angestiegen. Fünf Mitarbeiter seien innerhalb der vergangenen 48 Stunden getötet worden, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag mit. Mindestens 24 weitere seien verletzt worden. Wie die meisten Bewohner des Küstenstreifens seien auch UN-Mitarbeiter gemeinsam mit ihren Familien vertrieben worden. "Sie arbeiten weiterhin unermüdlich, um humanitäre Hilfe zu leisten."

In dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wo rund 2,2 Millionen Menschen leben, ist die humanitäre Lage weiter verheerend. Fast 1,5 Millionen wurden nach UN-Angaben seit Kriegsbeginn vertrieben. Die Hälfte davon halte sich in etwa 150 UN-Einrichtungen auf, die inzwischen zumeist hoffnungslos überfüllt sind. 

18.30 Uhr: Telekomanbieter - Internet im Gazastreifen ausgefallen

Im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben sämtliche Telekommunikations- und Internetdienste ausgefallen. Die Hauptverbindungen seien nach einer Wiederherstellung erneut von israelischer Seite unterbrochen worden, teilt der Telekommunikationsanbieter Paltel mit.

Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Medienberichten zufolge soll das israelische Militär am Sonntagabend Luftschläge auf den dicht besiedelten Küstenstreifen intensiviert haben. Von der Armee gab es zunächst keine Reaktion.

17.36 Uhr: Schulze sichert Jordanien Hilfe bei Versorgung von Flüchtlingen zu

Entwicklungsministerin Svenja Schulze beginnt an diesem Montag einen Besuch in Jordanien, bei dem es vor allem um deutsche Unterstützung bei der Versorgung von Flüchtlingen in dem arabischen Land gehen soll. Die Reise der SPD-Politikerin war bereits vor der jüngsten Eskalation im Nahost-Konflikt geplant worden. Das Königreich hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen. Ein Großteil der Bevölkerung hat palästinensische Wurzeln. Auch viele Iraker und Syrer haben in Jordanien Zuflucht gefunden.

Schulze besucht unter anderem das Flüchtlingslager Zaatari. Am Dienstag will sie sich vom Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA), Philippe Lazzarini, die humanitäre Lage im Gazastreifen schildern lassen.

17.30 Uhr: Israelisches Militär meldet Fund von Waffenlager im Gazastreifen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in einem Wohnhaus in Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen ein umfangreiches Waffenlager entdeckt. Es seien Gewehre, Granaten, Sprengsätze, Selbstmorddrohnen und Raketen in dem Domizil gefunden worden, hieß es am Sonntag. Einige der Waffen seien zur näheren Untersuchung nach Israel gebracht worden. Einsatzkräfte hätten zudem ein nahe gelegenes Sprengstofflabor zerstört, erklärte das Militär.

17.26 Uhr: Laut Israel Netz von Tunneln unter Krankenhäusern entdeckt

Das israelische Militär erklärt, ein Netzwerk von Tunneln, Kommandozentralen und Raketenwerfern unter und neben Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen entdeckt zu haben. "Die Hamas nutzt Krankenhäuser systematisch als Teil ihrer Kriegsmaschinerie", sagt Armeesprecher Daniel Hagari. Er zeigt Videos, Fotos und Tonaufnahmen, die seiner Meinung nach die Strategie der Hamas belegen, Krankenhäuser als Deckung zu nutzen und Zivilisten am Verlassen der Kampfgebiete zu hindern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die islamistische Hamas bestreitet die Vorwürfe.

17.11 Uhr: Drei Menschen im Libanon bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Angriff auf einen Wagen im Süden des Libanon sind drei Menschen getötet worden, heißt es in libanesischen Sicherheitskreisen. Auch die libanesische Nachrichtenagentur National News Agency meldet einen israelischen Luftangriff.

16.26 Uhr: Netanjahu lehnt Waffenruhe weiterhin ab

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunkts Ramon im Süden des Landes seine Ablehnung einer Waffenruhe im Gazastreifen bekräftigt. "Ohne die Rückkehr unserer Geiseln wird es keine Waffenruhe geben", sagte Netanjahu am Sonntag an Piloten des Stützpunkts gerichtet. "Wir sagen das sowohl unseren Feinden als auch unseren Freunden. Wir werden weitermachen, bis wir sie schlagen", fügte Netanjahu hinzu.

Im Video: Israel wirft Flugblätter über dem Gazastreifen ab

16.14 Uhr: Palästinenser im Gazastreifen fliehen Richtung Süden

Im Gazastreifen sind manche Menschen am Sonntag offenbar der israelischen Aufforderung gefolgt, sich in einem vierstündigen Zeitfenster in den Süden des dicht besiedelten Küstenstreifens zu begeben. Im Norden des Gebiets dauerten die heftigen israelischen Bombardements an.

Es waren Menschenmengen zu sehen, darunter Frauen und Kinder, die die wichtigste Straßenverbindung in Richtung Süden entlangliefen. Bei sich hatten sie nur das, was sie tragen konnten. Anderen führten auf der Straße Eselskarren. Ein Mann sagte, sie hätten 500 Meter mit erhobenen Händen gehen müssen, während sie israelische Soldaten und Panzer auf der Straße passierten. Ein anderer berichtete von Leichen in beschädigten Autos. «Die Kinder haben zum ersten Mal Panzer gesehen», sagte ein Palästinenser.

Israelische Flugzeuge hatten zuvor erneut Flugblätter abgeworfen, in denen die Menschen aufgefordert wurden, sich in Richtung Süden zu begeben. Israelische Bodentruppen rückten unterdessen in den Außenbezirken der Stadt Gaza vor.

Im Video: Menschen flüchten in den Süden des Gaza-Streifens

16.06 Uhr: Abbas fordert von Blinken sofortige Waffenruhe im Gazastreifen

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat am Sonntag bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Ramallah eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Abbas habe sich außerdem dafür ausgesprochen, mehr Hilfsgüter und auch Treibstoff in den Küstenstreifen zu lassen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Abbas sprach von einem "Genozid" Israels an den Einwohnern des Gazastreifens. Israel weist diese Vorwürfe zurück und betont, es greife nur Ziele der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas an. Israels Ziel ist es, nach dem Massaker am 7. Oktober die militärischen Fähigkeiten der Hamas komplett zu zerstören.

Abbas warnte auch vor einer Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen, dem Westjordanland oder Jerusalem. Frieden und Sicherheit könne es nur durch eine Beendigung der israelischen Besatzung geben.

16.00 Uhr: Abbas fordert mit Blick auf Gazakrieg umfassende politische Lösung

Die Palästinensische Autonomiebehörde wäre nach den Worten ihres Präsidenten Mahmud Abbas nur im Rahmen einer "umfassenden politischen Lösung" für den israelisch-palästinensischen Konflikt zu einer Machtübernahme im Gazastreifen bereit. Entsprechend habe sich Abbas am Sonntag gegenüber US-Außenminister Antony Blinken geäußert, berichtete die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Abbas habe die israelische Bombardierung des Gazastreifens als "völkermörderischen Krieg" bezeichnet und Blinken aufgefordert, Israel zu einem sofortigen Stopp "solcher Verbrechen" zu bringen.

Abbas habe auch eine sofortige Lieferung von humanitärer Hilfe und Treibstoff und die Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung im Gazastreifen gefordert, berichtete Wafa. Die von Abbas geführte Palästinensische Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah im Westjordanland spielt seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen 2007 dort keine Rolle.

15.35 Uhr: Atombomben-Äußerung - Riad fordert Entlassung von Israels Minister

Saudi-Arabien hat die Äußerungen eines rechtsextremen israelischen Ministers zum Vorgehen im Gazastreifen scharf kritisiert und dessen sofortige Entlassung gefordert. Israels Kulturerbeminister Amichai Elijahu hatte den Abwurf einer Atombombe auf den Gazastreifen in einem Radiointerview als mögliche Option bezeichnet. Diese Äußerung zeige, wie verbreitet Extremismus und Brutalität in einigen Teilen der israelischen Regierung seien, teilte das Außenministerium in Riad am Sonntag mit. Dass Elijahu nicht mit sofortiger Wirkung entlassen werde, zeige die Missachtung "aller menschlichen, moralischen, religiösen und rechtlichen Standards und Werte" durch die Regierung Israels.

Jordaniens Außenministerium sprach von "rassistischen, provokativen Äußerungen". Elijahu Äußerungen seien eine "Aufforderung zum Genozid und ein nicht zu tolerierendes Hassverbrechen, zudem eine zu verurteiltende Anstiftung zu Mord und Kriegsverbrechen", hieß es.

15.20 Uhr: Ausschreitungen in der Türkei vor US-Stützpunkt

Während einer antiisraelischen Demonstration vor dem US-Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei ist es Medienberichten zufolge zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Einige Demonstranten hätten sich von der Kundgebung entfernt und versucht, auf das Gelände des Stützpunktes zu gelangen, berichteten der Sender NTV und die Zeitung "Hürriyet" am Sonntag. Die Polizei habe Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt und die Demonstranten zurückgedrängt.

Die islamische Stiftung für humanitäre Hilfe (IHH) hatte die Kundgebung organisiert. Auf Aufnahmen der Stiftung war zu sehen, wie Demonstranten palästinensische Flaggen und solche der islamistischen Hamas schwenkten. Die in Gaza herrschende Hamas ist in Israel, den USA und Europa als Terrororganisation gelistet, in der Türkei nicht.

Die IHH hatte sich bereits am Freitag mit einem Konvoi aus dem mehr als 900 Kilometer entfernten Istanbul auf den Weg gemacht und war am Sonntag in Incirlik angekommen. Die islamistische Partei Hüda Par, die Teil der Regierungsallianz ist, fordert die Schließung Incirliks für die US Luftwaffe, weil Israel von den USA unterstützt wird.

14.30 Uhr: Vier Palästinenser im Westjordanland von israelischer Armee getötet

Im besetzten Westjordanland sind am Sonntag vier Palästinenser nach Angaben der palästinensischen Behörden von der israelischen Armee getötet worden. Zwei von ihnen im Alter von 20 und 22 Jahren seien bei einem "Angriff der israelischen Besatzungstruppen" auf Abu Dis getötet worden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Das Dorf Abu Dis liegt direkt an der israelischen Grenzmauer zwischen dem Westjordanland und Jerusalem.

Ein dritter Palästinenser wurde nach Angaben der israelischen Armee bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten im Westjordanland erschossen. Der Mann habe der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angehört und sei in der Vergangenheit wegen "terroristischer Aktivität" festgenommen worden. Als die israelischen Soldaten ihn nun erneut hätten festnehmen wollen, habe er das Feuer eröffnet und sei daraufhin erschossen worden.

Ferner wurde in Nuba nordwestlich von Hebron nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein junger Palästinenser von der israelischen Armee erschossen.

14.25 Uhr: Israelisches Fahrzeug von Panzerabwehrrakete aus Libanon getroffen

Ein israelisches Fahrzeug ist am Sonntag nach Militärangaben an der Grenze zum Libanon von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden. Diese sei vom Libanon aus abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Das Militär erwidere das Feuer und greife den Ort der Attacke an.

Die libanesische Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe eine Gruppe israelischer Soldaten nahe der Grenze angegriffen und dabei Opfer verursacht.

14.05 Uhr: Opferzahl im Gazastreifen laut Hamas bei 9.770

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 9.770 gestiegen. Rund 25.000 Menschen seien verletzt worden. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, Experten halten sie jedoch für weitestgehend glaubwürdig.

Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand größte Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

13.58 Uhr: Gaza-Hilfen erreichen Bedürftige nur unzureichend

Nirgendwo im Gazastreifen komme genügend Hilfe an, erklärt die Chefin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Cindy McCain. "Wir müssen weiter zusammenarbeiten, um einen sicheren und dauerhaften Zugang zum Gazastreifen in einem Umfang zu erhalten, der den katastrophalen Bedingungen für die Familien dort entspricht", sagt sie nach einem Besuch des Grenzübergangs Rafah.

"Im Moment wissen die Eltern in Gaza nicht, ob sie ihre Kinder heute ernähren können und ob sie überhaupt den morgigen Tag erleben werden", sagte Cindy McCain. Sie rief dazu auf, die Hilfslieferungen für den Gazastreifen aufzustocken, um den katastrophalen Bedingungen gerecht zu werden, denen Familien dort ausgesetzt seien.

13.55 Uhr: Galant-Berater sieht Sieg über Hamas noch in weiter Ferne

Israel ist nach Einschätzung eines Beraters von Verteidigungsminister Joav Galant noch weit davon entfernt, die Hamas zu besiegen. "Wir sehen nicht, dass Hunderte von Menschen anfangen, sich zu ergeben", sagte Giora Eiland, ein General der Reserve und ehemaliger Leiter des nationalen Sicherheitsrats, dem Armeeradio. "Wir sehen sehr, sehr ausgeklügelte Angriffe der anderen Seite, bei denen Gleitschirmflieger, Panzerabwehrraketen und Mörser erfolgreich koordiniert eingesetzt werden." Dies erfordere ein hohes Maß an Koordination, die Extremisten seien darin erfolgreich.

13.43 Uhr: USA wollen für Autonomiebehörde führende Rolle in Gaza

Die Palästinensische Autonomiebehörde soll aus Sicht der USA eine zentrale Rolle in der Zukunft des Gazastreifens spielen. Das habe US-Außenminister Antony Blinken Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas bei deren gemeinsamen Treffen erklärt, sagt ein führender Mitarbeiter des US-Außenministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Er ergänzt, Abbas habe den Eindruck erweck, Aufgaben bei der Gestaltung der Zukunft des Gebiets übernehmen zu wollen. Bislang wird der Gazastreifen von der mit der Autonomiebehörde konkurrierenden, radikal-islamischen Hamas beherrscht.

13.13 Uhr: Papst fordert Ende der Kämpfe im Gazakrieg

Papst Franziskus hat die Konfliktparteien im Gazakrieg dazu aufgerufen, die Gefechte einzustellen. Er betete am Sonntag auf dem Petersplatz dafür, dass "Sie im Namen Gottes aufhören und das Feuer einstellen." Er hoffe, dass alle verfügbaren Wege beschritten würden, um eine Ausweitung des Konflikts um jeden Preis zu vermeiden, sagte er. Ein Waffenstillstand würde die Versorgung der Verwundeten und die Ankunft von Hilfsgütern ermöglichen, um die schlimme humanitäre Situation zu lindern, sagte Franziskus.

"Befreit alle Geiseln, sofort. Unter ihnen sind auch so viele Kinder. Mögen sie zu ihren Familien zurückkehren", sagte er vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast aus. "Ja, lasst uns an die Kinder denken, an alle Kinder, die in diesem Krieg gefangen sind, auch in der Ukraine und in anderen Konflikten." Die Zukunft dieser Kinder werde vernichtet. Er rief zum Gebet auf, damit "sie die Kraft haben, 'genug!' zu sagen."

12.38 Uhr: Iran warnt USA vor Ausbleiben von Feuerpause

Der Iran warnt die USA vor Konsequenzen, falls die Kämpfe im Gazastreifen nicht sofort eingestellt werden. "Unser Rat an die Amerikaner ist, den Gaza-Krieg umgehend zu stoppen und eine Feuerpause durchzusetzen", erklärt Außenminister Mohammad-Reza Ashtiani nach einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Tasmin. "Andernfalls werden sie schwer getroffen werden." Aus Sicht des Iran sind die USA auch militärisch an dem Konflikt beteiligt.

12.12 Uhr: Im Video – US-Außenminister trifft Palästinenser-Präsident Abbas

US-Außenminister Antony Blinken hat sich überraschend mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas im besetzten Westjordanland getroffen. Beide berieten rund eine Stunde in Ramallah, traten danach aber nicht vor die Presse. Abbas habe eine sofortige Feuerpause im Gazastreifen und die Lieferung von Hilfsgütern gefordert, erklärt ein Sprecher des Präsidenten. Ein Sprecher des US-Außenministeriums teilt mit, Blinken habe verdeutlicht, dass die USA an der Verwirklichung der legitimen palästinensischen Ansprüche auf einen eigenen Staat arbeiteten. Abbas leitet die Palästinensische Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah. Ihre Vertreter wurden 2007 von der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen entmachtet, die seitdem über das Küstengebiet herrscht. Im Westjordanland ist die Fatah von Abbas bestimmende palästinensische Kraft.

12.07 Uhr: Netanjahu maßregelt Minister nach Gedankenspielen über Atomschlag

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Kulturminister Amihay Elijahu von einer rechtsextremen Koalitionspartei nach öffentlichen Gedankenspielen über einen Atomschlag im Gaza-Krieg vorerst von Kabinettssitzungen ausgeschlossen. Elijahu hatte einem Radiosender zur Frage über eine hypothetische nukleare Option geantwortet: "Das ist eine Möglichkeit." Netanjahus Büro hatte daraufhin am Sonntag erklärt: "Elijahus Aussagen entsprechen nicht der Realität." Israel und sein Militär handelten gemäß des Völkerrechts, damit keine Unschuldigen Schaden nähmen.

Die Äußerungen Elijahus fanden ein breites Echo in arabischen sowie israelischen Medien und wurden scharf kritisiert. Elijahu ruderte daraufhin zurück. "Jedem vernünftigen Menschen ist klar, dass die Bemerkung über die Atomwaffen metaphorisch gemeint war", schrieb er in sozialen Medien. Er erklärte dort auch: "Eine starke und unverhältnismäßige Antwort auf den Terrorismus ist definitiv erforderlich, die den Nazis und ihren Anhängern klar machen wird, dass sich Terrorismus nicht lohnt."

11.20 Uhr: Evakuierung Verletzter am Grenzübergang Rafah weiterhin ausgesetzt

Die Evakuierung von Verletzten aus dem Gazastreifen und von Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ist Sicherheitskreisen zufolge seit Samstag ausgesetzt. Hintergrund sei der israelische Angriff auf einen Krankenwagen im Gazastreifen am Freitag, der für den Transport von Verletzten genutzt worden sei, erklären ein Vertreter der ägyptischen Sicherheitsbehörden und ein Mitarbeiter eines medizinischen Dienstes. Lastwagen mit Hilfsgütern könnten weiterhin in das Palästinenser-Gebiet fahren. Die von der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen hatte am Freitag mitgeteilt, Israel habe einen Konvoi von Krankenwagen angegriffen. Israel hingegen erklärte, der Krankenwagen sei von der Hamas zum Transport von Kämpfern und Waffen genutzt worden.

11.15 Uhr: Französische Außenministerin beklagt hohe Zahl von Toten im Gazastreifen

Die französische Außenministerin Catherine Colonna hat die hohe Zahl der Todesopfer im Gazastreifen beklagt und einen Schutz der Zivilbevölkerung gefordert. Schulen, Krankenhäuser, humanitäre Helfer und Journalisten müssten geschützt werden, sagt sie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha. Die internationale Konferenz in Frankreich am Donnerstag zur Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen werde sich um die Einhaltung des Völkerrechts und die Forderung nach konkreten Hilfsmaßnahmen wie die Versorgung bei Grundbedürfnissen mit Wasser, Energie und Nahrung sowie die medizinische Versorgung drehen.

11.13 Uhr: Hunderttausende bei propalästinensischem Massenprotest in Jakarta

Hunderttausende propalästinensische Demonstranten sind am Sonntag durch das Zentrum der indonesischen Hauptstadt Jakarta marschiert und haben ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen gefordert. Viele der Demonstranten trugen Halstücher mit der Aufschrift "Rettet Palästina". Sie skandierten Parolen, als sie sich im Park des Nationaldenkmals im Stadtzentrum versammelten. Dazu schwenkten sie indonesische und palästinensische Flaggen.

Es war der bislang größte Protest in Indonesien seit Ausbruch des Gazakriegs, der von einem terroristischen Großangriff der im Gazastreifen regierenden Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde. Mehrere Kabinettsminister und Politiker, darunter die Außenministerin Retno Marsudi und die Vorsitzende des Volksvertretungsrats, Puan Maharani, nahmen an dem Protestmarsch teil, der vom muslimischen Ulema-Rat (MUI) organisiert wurde.

10.37 Uhr: Demonstranten in Tel Aviv fordern Freilassung von Hamas-Geiseln

Tausende Menschen haben sich am Samstag in Tel Aviv einer von Familien der rund 240 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln der militant-sialmistischen Hamas angeschlossen. «Jetzt!», riefen die Demonstranten immer wieder, um ihrer Forderung nach einer unverzüglichen Befreiung der Menschen Ausdruck zu verleihen, die sich seit fast einem Monat in der Gewalt der Extremisten befinden. Viele hielten Bilder von Geiseln in die Höhe, unter denen auch Kinder und ältere Menschen sind.

Hadas Kalderon aus dem Kibbuz Nir Os, dessen Kinder im Alter von zwölf und 16 Jahren verschleppt wurden, forderte einen Waffenstillstand im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln, deren Schicksal seit dem 7. Oktober das Land in Atem hält. Die 23-jährige Ella Ben-Ami, deren Eltern entführt wurden, sagte, sie mache Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verantwortlich. Sie forderte eine Einstellung aller humanitären Hilfen für den Gazastreifen, bis die Geiseln befreit sind.

10.13 Uhr: Mindestens 38 Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

Israelische Kampfflugzeuge sollen im Flüchtlingslager Maghazi im Zentrum des Gazastreifens ein Haus bombardiert haben. Mindestens 38 Menschen seien dabei am frühen Sonntagmorgen getötet worden, so die Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden. Ersthelfer suchten in den Trümmern mit Hilfe von Anwohnern nach Leichen und möglichen Überlebenden.

Ein Journalist der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu sagte der Nachrichtenagentur AFP, sein Haus sei teilweise eingestürzt, als ein Luftangriff das Haus seiner Nachbarn im Flüchtlingslager Maghazi getroffen habe. Dabei seien zwei seiner Kinder getötet worden.

Das Lager liegt in dem vom israelischen Militär deklarierten Evakuierungsgebiet. Palästinensische Zivilisten waren aufgerufen worden, sich in das Gebiet zu begeben, während sich die israelische Offensive auf die nördlichen Gebiete des Gazastreifens konzentriert. Trotz derartiger Aufforderungen hat Israel weiterhin Ziele im gesamten Gazastreifen bombardiert und darauf verwiesen, auf Kämpfer und Einrichtungen der Hamas überall in dem abgeriegelten Küstengebiet abzuzielen. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

09.25 Uhr: Christlich-jüdischer Verein: Mehr tun gegen Judenhass an Schulen

Die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit fordert mehr Einsatz gegen Judenhass an deutschen Schulen. Antisemitische Beleidigungen auf Schulhöfen und judenfeindliche Äußerungen im Unterricht seien kein neues Problem, sagte der Vorsitzende Jürgen Wilhelm am Wochenende dem Kölner katholischen Portal domradio.de. Umso wichtiger seien Aufklärung und Bildungsarbeit, wozu seine Gesellschaft auch Material für Schulen anbiete.

08.55 Uhr: Staatsmedien: Iran und Taliban nehmen Mossad-Agenten fest

Der Iran und die in Afghanistan regierenden Taliban haben laut Berichten von Staatsmedien drei mutmaßliche Mossad-Agenten festgenommen. Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete am Sonntag auf Telegram, dass die angeblichen Agenten in einer Geheimdienstoperation in der bergigen Grenzregion der Nachbarländer aufgespürt worden sein.

Laut Irna wird den mutmaßlichen Agenten vorgeworfen, Drohnenangriffe auf Ziele im Iran geplant zu haben. Die Beschuldigten sollen die iranische Staatsbürgerschaft haben und in Kürze zum Verhör in den Iran ausgeliefert werden.

Von den Taliban gab es zunächst keine Bestätigung für die Operation.

Immer wieder gibt es Berichte iranischer Staatsmedien über Festnahmen angeblicher Agenten und Operationen gegen den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen nicht.

08.44 Uhr: Biden deutet auf Fortschritte in Gesprächen mit Israel hin

US-Präsident Joe Biden hat am Samstag Fortschritte bei Bemühungen angedeutet, Israel zu einer vorübergehenden Einstellung der Angriffe auf den Gazastreifen aus humanitären Gründen zu bewegen. Als er eine katholische Kirche in Rehoboth Beach, Delaware, verließ, wurde Biden bei einem kurzen Austausch mit Journalisten gefragt, ob es Fortschritte gebe. "Ja", sagte er, nannte jedoch keine Details.

Auch am Samstag hatte US-Außenminister Antony Blinken die Außenminister mehrerer arabischer Staaten getroffen. Er stimmte nicht mit seinen Kollegen überein, dass ein unverzüglicher Waffenstillstand notwendig sei. Stattdessen machte er deutlich, dass er sich höchstens für eine vorübergehende Pausierung der Angriffe einsetzen könne, damit Hilfen Zivilisten im Gazastreifen erreichen können. "Wir sind der Ansicht, dass ein Waffenstillstand der Hamas nur die Möglichkeit geben würde, an Ort und Stelle zu bleiben, sich neu zu gruppieren und das zu wiederholen, was sie am 7. Oktober getan hat", sagte Blinken bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Gespräche.

Blinken will sich nach Medienberichten am Sonntag in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen. Blinken landete am Morgen auf dem Flughafen bei Tel Aviv. Den Berichten zufolge soll es bei dem Treffen mit Abbas um die Frage gehen, wie eine Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg aussehen könnte.

08.26 Uhr: Israels Armee: Seit Beginn des Bodenkampfes 2.500 Ziele angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben während ihres Bodeneinsatzes gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen bislang mehr als 2.500 Ziele angegriffen. Dies sei im Verbund mit der Luftwaffe und der Marine geschehen. Die Truppen setzten die "Ausschaltung von Terroristen" im Nahkampf fort, teilte die Armee am Sonntagfrüh mit. Am vergangenen Wochenende hatte das israelische Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gaza herrschende palästinensische Organisation eingeläutet und seine Einsätze am Boden ausgeweitet.

Der Gazastreifen hat eine Länge von etwa 40 Kilometer und erstreckt sich über eine Fläche, die nur etwas größer als die von München ist. In dem dicht besiedelten Gebiet leben mehr als 2,2 Millionen Menschen.

05.45 Uhr: "Lasst uns aufstehen": DOSB und Makkabi gegen Antisemitismus

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ruft seine Mitgliedsorganisationen sowie Athletinnen und Athleten im ganzen Land zu einer klaren und sichtbaren Haltung gegen Antisemitismus auf. In einer gemeinsamen Erklärung mit dem jüdischen Sportverband Makkabi Deutschland erinnerte der DOSB am Samstag an die "integrative Kraft und Vorbildfunktion" des Sports. "Lasst uns alle aufstehen gegen antisemitische Äußerungen in unseren mehr als 86.000 Sportvereinen in Deutschland", heißt es in dem Statement: "Lasst uns dafür sorgen, dass sich Jüdinnen und Juden bei uns sicher fühlen und wir weiterhin miteinander Sport treiben können! Der DOSB und Makkabi Deutschland stellen klar: 'Nie wieder!' ist jetzt."

Seit dem Angriff auf Israel am 7. Oktober erlebe Deutschland "eine seit 1945 nie dagewesene Eskalation des Antisemitismus: Jüdinnen und Juden fühlen sich in Deutschland nicht sicher". Dieser Entwicklung müsse "unmissverständlich widersprochen werden. Überall, ob auf der Straße, am Stammtisch, im Netz oder auf unseren Sportplätzen".

05.22 Uhr: KZ-Gedenkstätten beklagen Zunahme von Übergriffen

KZ-Gedenkstätten in Deutschland beklagen eine spürbare Zunahme von Übergriffen. Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Zahl der Vorfälle nimmt spürbar zu: Vandalismus durch Hakenkreuz-Schmierereien, Beschädigungen von Gedenktafeln oder Leugnung der NS-Verbrechen stellen ein Problem in einer ernsthaften Dimension dar."

Die Täter seien häufig im rechten Spektrum zu verorten: "Menschen mit rechter Gesinnung scheuen sich nicht länger, KZ-Gedenkstätten zu besuchen und hier offen rechtsextremistisches Gedankengut zu äußern."

Mit Blick auf die Anti-Israel-Demonstrationen und antisemitische Haltungen auch unter Migranten sagte von Wrochem: "Bislang habe ich in Gedenkstätten, die an NS-Unrecht erinnern, keine vermehrten Vorfälle beobachtet, die sich unmittelbar darauf zurückführen lassen."

04.58 Uhr: Israels Armee nennt erneut Zeitfenster für Flucht in den Süden Gazas

Die israelische Armee hat den Zivilisten im Gazastreifen für Sonntag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die israelischen Streitkräfte würden zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (9.00 und 13.00 Uhr MEZ) Verkehr auf einer Straße in Richtung Süden zulassen, schrieb ein israelischer Armeesprecher am Samstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Armee veröffentlichte auch eine Karte mit der ausgewiesenen Straße. Der Sprecher rief die Menschen auf, zu ihrer eigenen Sicherheit die nächste Gelegenheit zu nutzen, nach Süden zu gehen.

Das Militär bekämpft derzeit vor allem im Norden die Einrichtungen der islamistischen Hamas. Doch auch im Süden kam es bereits zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee gibt es dort in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Attacken auf Führer der Hamas. Der Bereich sei keine "sichere Zone", aber sichererer "als jeder andere Ort in Gaza".

04.44 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Werden Chef der Hamas "eliminieren"

Die israelischen Bodentruppen haben beim Vorrücken im Gazastreifen auch den Chef der islamistischen Hamas im Visier. Israels Truppen "nehmen ein Hamas-Bataillon nach dem anderen auseinander" und würden Hamas-Chef Jihia al-Sinwar "eliminieren", zitierte die Zeitung "The Times of Israel" Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am späten Samstag. "Wir werden Yahya Sinwar finden und ihn eliminieren. Wenn die Bewohner des Gazastreifens vor uns dort ankommen, wird das den Krieg verkürzen", sagte Gallant dem Bericht zufolge. Israels Truppen griffen Terrorziele in der Stadt Gaza sowohl vom Süden als auch vom Norden her an und seien in städtische Gebiete vorgedrungen, hieß es.

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte kürzlich erklärt, es sei die Absicht der Hamas und ihres Anführers Al-Sinwar, das Bild eines zerstörten Gazas zu zeigen und Israel verantwortlich zu machen für das Leid der Menschen dort. "Sie werden die echten Schuldigen nicht verbergen können, und zwar sie selbst, die Verderben über Gaza gebracht haben", hatte Hagari gesagt.

04.40 Uhr: Spahn: Deutschland soll Moscheen selbst finanzieren

Unionsfraktionsvize Jens Spahn hat einen neuen Umgang mit islamischen Organisationen in Deutschland gefordert. "Es geht nicht mehr, dass die größte Zahl der Moscheen aus dem Ausland finanziert wird und Imame Staatsangestellte der Türkei sind", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). "Wir brauchen deutsche Moscheegemeinden, nicht türkische."

Es sei höchste Zeit, die türkische Staatsfinanzierung zu beenden. "Selbst mit deutschem Steuergeld einzuspringen, wäre besser, auch wenn dafür möglicherweise eine Verfassungsänderung nötig ist", sagte der CDU-Politiker weiter. Er forderte zudem, ausländischen Imamen keine Visa mehr zu erteilen.

Spahn nannte es "eine Schande, dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht mehr sicher fühlen können". Dies sei aber keine Überraschung. "Wir haben durch ungesteuerte Zuwanderung Antisemitismus im großen Stil importiert", sagte der CDU-Politiker. Judenhass sei oft von Kindesbeinen an gelernt. "Am Mittagstisch, vor dem Fernseher, unter Schulfreunden - zu oft wird genau dieser Antisemitismus als Selbstverständlichkeit gepflegt, er ist Teil der Alltagskultur."

02.18 Uhr: Bericht: Israels Armee im Süden des Gazastreifens angegriffen

Im Gazastreifen dauern die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas unvermindert an. Palästinensische Terroristen hätten am frühen Sonntagmorgen israelische Soldaten im Süden des Gazastreifens in Grenznähe mit Panzerabwehrraketen angegriffen, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post". Das israelische Militär habe zurückgeschossen. Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Bodeneinsatzes hat Israels Armee Journalisten mit in das umkämpfte Palästinensergebiet genommen.

01.23 Uhr: Zehntausende bei propalästinensischer Demonstration in Washington

Bei einer Großdemonstration in der US-Hauptstadt Washington haben Zehntausende Teilnehmer "Freiheit für Palästina" gefordert. Sie verlangten am Samstag unter anderem einen Waffenstillstand in den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas und dass die USA Hilfszahlungen an Israel einstellen. Die Veranstalter sprachen von der größten propalästinensischen Demonstration in der Geschichte der Vereinigten Staaten, an der 300.000 Menschen teilgenommen hätten. Auch Prominente wie Schauspielerin Susan Sarandon und der Sänger Macklemore waren mit dabei. Offizielle Schätzungen der Polizei zur Zahl der Teilnehmer gab es zunächst nicht.

Nach einer Kundgebung zogen viele Demonstrierende in einem Protestzug vor das Weiße Haus. Ein Journalist der "New York Post" veröffentlichte auf X (früher Twitter) ein kurzes Video aus der Menge: Darin ist zu sehen, dass die Demonstrierenden am Zaun vor dem Amtssitz des US-Präsidenten rütteln und die Pfeiler des Zauntors mit Handabdrücken in roter Farbe beschmiert worden sind.

Auf Plakaten wurde US-Präsident Joe Biden wegen seiner Unterstützung für Israel als "Genozid-Joe" verunglimpft. Ein Redner auf der Bühne stachelte die Teilnehmer dazu auf, mit ihm zu skandieren: "It is right to rebel! Israel can go to hell!" ("Es ist richtig zu rebellieren! Israel kann zur Hölle fahren!").

00.10 Uhr: NRW-Innenminister Reul will Demo-Auflagen prüfen

Nach der propalästinensischen Demonstration in Essen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul angekündigt, die Auflagen für Kundgebungen zu prüfen. Wer auf den Straßen den Kalifat-Staat ausrufe, habe die demokratische Grundordnung in Deutschland nicht verstanden, sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". "Wir werden die Auflagen dafür noch mal genau überprüfen und gegebenenfalls noch enger fassen. Und vor allem werden wir den Bund auffordern, Verbote weiterer hier relevanter islamistischer Vereinigungen rechtlich prüfen zu lassen."

Bei der Demonstration sei eine "neue Qualität" erreicht. "Ein derart deutliches Werben für islamistische Ziele auf offener Straße war bisher in NRW nicht feststellbar."

Bei der Kundgebung am Freitagabend in Essen waren unter anderem Transparente mit der Forderung nach der Errichtung eines Kalifats gezeigt worden.

Samstag, 4. November

23.20 Uhr: Tausende in Israel demonstrieren für Freilassung der Geiseln

In Israel haben tausende Menschen für eine Freilassung der von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln demonstriert. In Tel Aviv skandierten die Menschen, darunter Verwandte und Freunde der mehr als 240 Geiseln, am Samstagabend vor dem Verteidigungsministerium: "Bringt sie jetzt nach Hause". Hadas Kalderon sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Ich erwarte und verlange von meiner Regierung, dass sie ihre Vorgehensweise ändert."

In Jerusalem versammelten sich vor dem Wohnsitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hunderte Menschen und forderten seinen Rücktritt. "Wir wollen eine Abstimmung, um Netanjahu loszuwerden. Ich hoffe, dass die Demonstrationen weitergehen und wachsen werden", sagte die 39-jährige Netta Tzin. "Sie haben uns verraten."

Netanjahu stand schon vor dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober unter starkem politischen Druck. Seit Januar gingen jede Woche zehntausende Menschen gegen die umstrittene Justizreform von Netanjahus rechts-religiöser Regierung auf die Straße. Die Justizreform zielt darauf ab, die Befugnisse der Justiz und des Obersten Gerichts einzuschränken.

22.47 Uhr: Tausende bei propalästinensischen Demos - Ermittlungen in Essen

Bei propalästinensischen Kundgebungen sind in mehreren deutschen Städten Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In Essen prüft die Polizei nach einer als Pro-Palästina-Demonstration angemeldeten Kundgebung am Freitagabend, ob Straftaten begangen wurden. Bei der Kundgebung waren Transparente unter anderem mit der Forderung nach der Errichtung eines islamistischen Kalifats gezeigt worden. Dazu ruft beispielsweise Hizb ut-Tahrir auf, für die seit 2003 ein Betätigungsverbot gilt. In Berlin zählte die Polizei am Samstagabend etwa 8.500 Menschen bei einer Kundgebung. Die Beamten überprüften die Personalien Dutzender Teilnehmer und fertigten Dutzende Anzeigen.

Bei der Kundgebung in Essen habe sich herausgestellt, dass das Pro-Palästina-Thema der Kundgebung vorgeschoben gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Ziel sei gewesen, eine religiöse Veranstaltung auf den Straßen von Essen durchzuführen.

22.28 Uhr: Jüdin in Lyon mit Messer angegriffen

Eine jüdische Frau ist in Lyon an ihrer Haustür mit einem Messer angegriffen worden. Die Frau wurde leicht verletzt, wie es am Samstag von der Polizei hieß. In ihre Tür war zudem ein Hakenkreuz geritzt. Es sei allerdings unklar, wann es in die Tür geritzt wurde, sagte ein Polizeisprecher. Der Sender France Info schrieb unter Verweis auf die Staatsanwaltschaft Lyon, die Tat könnte antisemitisch motiviert gewesen sein.

In Frankreich hatte es zuletzt vermehrt antisemitische Übergriffe gegeben. Ende Oktober sprach Innenminister Gérald Darmanin von mehr als 800 Fällen seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober.

21.11 Uhr: Baerbock verteidigt Verbote menschenverachtender Demonstrationen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat nach einzelnen Verboten von propalästinensischen Demonstrationen das Vorgehen der deutschen Behörden verteidigt. Bei Kundgebungen "gerade in den letzten Tagen, die verboten worden sind, da leitet uns, wie glaube ich jedes Land auf der Welt, unsere Verfassung", sagte Baerbock am Samstag vor Journalisten in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan am Kaspischen Meer, Bruderstaat der Türkei, ist muslimisch geprägt.

Demonstrationen würden untersagt, wenn sie etwa die Menschenwürde verletzten, sagte die Ministerin. Sie reagierte auf die Frage eines aserbaidschanischen Journalisten, der Doppelmoral beklagte, weil etwa der Westen immer wieder das autoritäre Vorgehen und die Demonstrationsverbote in Aserbaidschan kritisiert.

20.57 Uhr: Hamas - Mehr als 60 israelische Geiseln nach Luftangriffen vermisst

Die Hamas gibt an, dass aufgrund der israelischen Luaftangriffe mehr als 60 der entführten Geiseln vermisst würden. Allein 23 israelische Geiseln seien unter Trümmern verschüttet, so die Hamas. Zuletzt sprach die Hamas von 240 Geiseln.

20.35 Uhr: 30.000 demonstrieren in London für Waffenstillstand in Gaza

In Großbritannien haben zehntausende Menschen gegen den Krieg in Gaza protestiert - allein London waren es 30.000, so berichtet die BBC unter Berufung auf Schätzungen der Polizei. in Manchester, Sheffield, Liverpool, Leeds, Edinburgh, Glasgow, Cardiff und Belfast fanden ebenfalls propalästinensische Demonstrationen statt.

Die Demonstranten forderten unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand. Unter anderem wegen eines Plakates, das laut Polizei zu Hass aufstacheln könne, sind elf Menschen festgenommen worden, wie Scotland Yard am Abend mitteilte.

19.39 Uhr: Frau bei mutmaßlich antisemitischem Angriff in Frankreich verletzt

In Frankreich ist eine Frau jüdischen Glaubens mit einer Stichwaffe verletzt worden. Die Tat könnte "aus einem antisemitischen Motiv heraus begangen worden sein", teilte die Staatsanwaltschaft in Lyon, der drittgrößten Stadt Frankreichs, mit. Das Opfer sei zu Hause angegriffen worden und befinde sich nicht in Lebensgefahr. Es habe noch keine Festnahmen gegeben.

Ähnlich wie in Deutschland hat der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas die Zahl gemeldeter antisemitischer Akte in Frankreich ansteigen lassen. Innerhalb von drei Wochen verzeichneten die Behörden mehr als 850 solcher Akte. Da in Frankreich sowohl die größte jüdische als auch die größte muslimische Gemeinde Europas lebt, ist die Sorge der Regierung groß, dass der Nahost-Konflikt auf das Land übergreift.

19.30 Uhr: Israel - Schule möglicherweise bei Angriff auf anderes Ziel getroffen

Nach Berichten über Bombentreffer auf dem Gelände einer Schule in Dschabalia im Norden des Gazastreifens erklärt das israelische Militär, einer vorläufigen Untersuchung zufolge habe es die Anlage nicht gezielt angegriffen. Es sei jedoch möglich, dass eine Explosion auf diesem Gelände Folge eines israelischen Angriffs auf ein anderes Ziel gewesen sei. Die Untersuchung des Vorfalls dauere an.

18.16 Uhr: Schwesig will Einbürgerung an Ja zum Existenzrecht Israels knüpfen

Wer deutscher Staatsbürger werden will, sollte sich muss sich zum Existenzrecht Israels bekennen müssen, meinte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Deutschlandfunk. Jeder müsse akzeptieren, dass Juden Teil der deutschen Gesellschaft seien. Jüdinnen und Juden müssten in Deutschland ohne Angst leben können.

18.04 Uhr: Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Chamenei empfängt Hamas-Chef

Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat den Chef des politischen Büros der im Gazastreifen regierenden palästinensischen Terrororganisation Hamas in Teheran empfangen. Ismail Hanija sei "vor einigen Tagen" für Gespräche in die iranische Hauptstadt gereist, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Samstag unter Berufung auf Osama Hamdan, einen Vertreter der islamistischen Organisation im Libanon. Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran und hat als Religionsführer in allen strategischen Fragen das letzte Wort.

Iranische Medien hatten bisher nicht über das Treffen berichtet - die Reise wurde offenbar geheim gehalten. Wann Hanija genau in Teheran war, blieb unklar.

In den vergangenen Wochen hatte sich Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian regelmäßig mit Hanija über den Gaza-Krieg zwischen der Hamas und Israel ausgetauscht. Der Iran unterhält gute Beziehungen zur Hamas. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind.

18.01 Uhr: Rund 17.000 Teilnehmer bei propalästinensischer Demo in Düsseldorf

In Düsseldorf haben am Samstag nach Polizeiangaben fast 17.000 Menschen an einer propalästinensischen Demonstration teilgenommen. Ursprünglich waren von einer Privatperson lediglich 1.000 Teilnehmer angemeldet worden. Die Polizei musste nach eigenen Angaben vereinzelt einschreiten. Ein Polizeisprecher sprach am späten Nachmittag von einem insgesamt friedlichen Verlauf. Mehrere Plakate seien sichergestellt worden, auf denen der Holocaust relativiert wurde. Die Polizei kündigte deshalb Strafverfahren an.

In Münster waren bis zu 400 Menschen für die Rechte der Palästinenser auf der Straße. Die Polizei sprach von einem weitestgehend friedlichen Verlauf.

17.40 Uhr: Ägypten und Katar fordern humanitäre Gefechtspausen in Gaza

Ägypten und Katar setzen sich für humanitäre Gefechtspausen im Gazastreifen ein. Das berichteten ägyptische Behördenvertreter, die anonym bleiben wollten. Dabei gehe es um Feuerpausen von sechs bis zwölf Stunden täglich, in denen Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet gelangen könne und Verletzte evakuiert werden könnten. Die Behördenvertreter forderten Israel zudem auf, eine Reihe von inhaftierten Palästinenserinnen und älteren Häftlingen gegen von der militant-islamistischen Hamas bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppte Geiseln auszutauschen, wenngleich es unwahrscheinlich erschien, dass Israel dies akzeptieren könnte.

17.36 Uhr: Hamas feuert erneut Rakete in Richtung Hafenstadt Eilat

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat am Samstag erneut eine Rakete mit größerer Reichweite in den Süden Israels gefeuert. Die Kassam-Brigaden teilten mit, sie hätten eine Rakete des Typs Ajasch 250 auf die israelische Hafenstadt Eilat am südlichsten Punkt Israels geschossen. Sie hatte nach Hamas-Angaben eine Reichweite von 250 Kilometern. Die israelische Armee teilte mit, das Geschoss sei von der Raketenabwehr Arrow (Pfeil) abgefangen worden. Es soll keine Verletzten gegeben haben.

17.32 Uhr: Arabische Außenminister und PLO rufen zu sofortiger Waffenruhe auf

Mehrere arabische Staaten und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) haben nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken einen "sofortigen Waffenstillstand in Gaza" gefordert. Ein "sofortiger und bedingungsloser Waffenstillstand in Gaza" sei dringend notwendig, sagte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Amman am Samstag. Angemessene Hilfen müssten unverzüglich im Gazastreifen ankommen. Die "Vertreibung der Palästinenser" müsse gestoppt werden. "Mord und Kriegsverbrechen müssen aufhören und die Immunität Israels gegenüber dem Völkerrecht muss enden", so Al-Safadi.

US-Außenminister Antony Blinken erklärte, dass mehr getan werden müsse, um palästinensische Zivilisten zu schützen, verurteilte aber auch das Handeln der im Gazastreifen herrschenden, von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas. Blinken setzte sich erneut für eine humanitäre Feuerpause ein. Diese ermögliche es aus Sicht der USA, humanitäre Unterstützung nach Gaza zu bringen, und verbessere die Bedingungen für mögliche Freilassungen von Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Am Freitag hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei einem Treffen mit Blinken einen solchen Vorschlag abgelehnt und erklärt, dass es kein zwischenzeitliches Aussetzen der Kampfhandlungen geben könne, bevor nicht alle Geiseln befreit sind.

17.02 Uhr: Schuster: Juden müssen wieder Angst haben in Deutschland

Nach Ansicht des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ist das jüdische Leben seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel massiv bedroht. Der 7. Oktober 2023 sei "das Pogrom unserer Zeit, der blutigste Tag für Jüdinnen und Juden seit der Shoah", schrieb er in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" zum 85. Jahrestag der Nazi-Pogrome vom 9. November 1938.

Die Angst sei tief verankert in den historischen Pogromerfahrungen. Jüdische Eltern hätten Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken, geschweige denn zum Sport, so Schuster weiter: "Ja, die jüdischen Einrichtungen sind geschützt, und die sichtbare Präsenz der Behörden strahlt Sicherheit aus, aber die Wahrheit ist, dass die Verunsicherung und die Angst bei all dem Hass auf den Straßen und vor allem im Netz so schnell nicht gebändigt werden kann. Das ist psychischer Terror."

Schuster kritisierte in seinem Beitrag rechte, linke und muslimische Kreise. Von links gebe es eine "Dämonisierung Israels als westlicher kolonialer Staat", und laut aktuellen Umfragen seien fast 80 Prozent der AfD-Anhänger der Meinung, Deutschland habe keine besondere Verantwortung für Israel. Außerdem glaubten 20 Prozent der befragten AfD-Anhänger, dass Juden die eigentlichen Herrscher der Welt seien. Darüber liege nur die Gruppe des muslimischen Milieus, aus dem 26 Prozent dieser Aussage zustimmten.

16.28 Uhr: Zentralrat der Muslime verurteilt erneut Antisemitismus

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat erneut Antisemitismus hierzulande verurteilt. Der Vorsitzende Aiman Mazyek kritisierte am Samstag im Deutschlandfunk, dass es antisemitisches Verhalten und Judenhass unter in Deutschland lebenden Musliminnen und Muslimen gebe. "Jede Form von Menschenfeindlichkeit muss bekämpft werden", hob er hervor.

Antisemitische Äußerungen etwa bei pro-palästinensischen Demonstrationen müssten bestraft werden, sagte der Zentralrats-Vorsitzende weiter.

Zugleich wandte sich Mazyek gegen Alltagsrassismus gegen Musliminnen und Muslime in Deutschland, der wieder stark zugenommen habe.

15.40 Uhr: Mindestens 15 Tote bei Angriff auf Schule im Gazastreifen

Israel hat nach palästinensischen Angaben eine Schule im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens angegriffen. Mindestens 15 Menschen seien dabei am Samstag ums Leben gekommen, teilte die Gesundheitsbehörde in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Gebiet mit. Dutzende weitere seien verletzt worden. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNWRA) bestätigte die Attacke. Das israelische Militär nahm zunächst nicht zu den Angaben Stellung.

15.34 Uhr: Hamas stoppt Ausreisen aus Gazastreifen nach Angriff auf Krankenwagen

Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas stoppt die Ausreisen von Ausländern. Zur Begründung führt sie einen israelischen Angriff auf einen Krankenwagen an. Die israelische Armee macht geltend, dass der Krankenwagen von der Hamas missbraucht worden sein soll.

Betroffen von dem Ausreiseverbot der Hamas sind verletzte Palästinenser ebenso wie Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft. Aus Sicherheitskreisen in Gaza hieß es, dass Ausländer den Gazastreifen nicht verlassen könnten, ehe nicht die Verwundeten nach Ägypten gebracht werden können.

Israels Armee hatte bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben einen von der islamistischen Hamas benutzten Krankenwagen angegriffen.

Laut Palästinensischem Roten Halbmond und dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sollten Verwundete zum Grenzübergang Rafah gebracht werden, damit sie in Ägypten behandelt werden können.

15.32 Uhr: Katar - Andauernde Bombardierung erschwert Freilassung der Geiseln

Katar warnt, die fortdauernde Bombardierung des Gazastreifens erschwere die Bemühungen um die von Hamas verschleppten Geiseln. Dies habe Außenminister Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani seinem amerikanischen Kollegen Antony Blinken verdeutlicht, heißt es in einer Mitteilung des katarschen Außenministeriums.

15.30 Uhr: Tausende Teilnehmer bei propalästinensischer Demo in Berlin

Tausende Menschen haben sich am Samstagmittag zum Beginn der propalästinensischen Demonstration in Berlin versammelt. Die Umgebung rund um den Neptunbrunnen am Alexanderplatz im Bezirk Mitte füllte sich ab 14.00 Uhr zunehmend mit Menschen, die Palästina-Flaggen und Plakate mit Aufschriften wie "Stoppt den Genozid in Gaza" oder "From the river to the sea - we demand equality" bei sich trugen. Eine Rednerin forderte ein Ende der "Apartheidskultur" und den Stopp der Bombardierungen in Gaza.

Gegen 15 Uhr zählte die Polizei rund 6.000 Menschen. Es sei aber mit einem "weiteren Zustrom zu rechnen", sagte eine Sprecherin vor Ort. Demnach überprüfte die Polizei die Personalien einzelner Teilnehmer. Einige Plakate, die gegen die Auflagen verstoßen hätten, seien übermalt oder abgenommen worden.

Die Demonstration findet unter strengen Auflagen statt. Einsatzleiter Stephan Katte betonte im Vorfeld, auch wer das Existenzrecht Israels verneine, begehe eine Straftat, die unmittelbar geahndet werde. Nach Angaben der Polizei sind jegliche Äußerungen untersagt, die antisemitisch, antiisraelisch und gewalt- oder terrorverherrlichend sind.

14.54 Uhr: Erdogan: Türkei zieht Botschafter aus Israel ab

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen", sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros vom Samstag auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana. Die Türkei zieht ihren Botschafter aus Israel ab. Das teilt das Außenministerium in Ankara mit. Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen.

Netanjahu habe "die Unterstützung seiner Bürger" verloren und wolle nun Unterstützung für die "Massaker" gewinnen, indem er "religiöse Terminologie" verwende, sagte Erdogan weiter.

Die Türkei nutze alle diplomatischen Optionen, um "das Blutvergießen zu stoppen", sagte Erdogan. Dazu zählte er Gespräche mit israelischen Geheimdienstvertretern, dem Außenministerium sowie mit der Hamas und den palästinensischen Behörden.

Vor Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober hatten sich Erdogan und Netanjahu am Rande der UN-Vollversammlung im September persönlich getroffen und vereinbart, einander zu besuchen. Im Zuge eines Normalisierungsprozesses war der israelischen Regierungschef ursprünglich für Anfang November zu einem Türkeibesuch erwartet worden.

14.30 Uhr: Hamas meldet rund 9.500 Todesopfer im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind am Freitag nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 231 Menschen getötet worden. Die Zahl der Todesopfer in dem abgeriegelten Küstengebiet stieg damit seit Beginn des jüngsten Gazakriegs den Angaben zufolge auf mindestens 9.488. Die Zahlen können zum jetzigen Zeitpunkt nicht unabhänigüberprüft werden, Experten halten sie jedoch für weitestgehend glaubwürdig.

Ministeriumssprecher Aschraf al-Kudra sagte, unter den Toten seien 3.900 Kinder und 2.509 Frauen. Mehr als 24.000 Menschen im Gazastreifen seien zudem verletzt worden, seit der Krieg am 7. Oktober von Massakern der Hamas und anderer extremistischer Gruppen bei einem terroristischen Großangriff auf Israel ausgelöst wurde. Al-Kudra erklärte, 16 Krankenhäuser und 32 Zentren für die medizinische Grundversorgung seien wegen eines Mangels an Treibstoff und der anhaltenden israelischen Angriffe außer Betrieb. Er forderte unverzügliche Treibstofflieferungen an das Schifa-Krankenhaus, das größte des Gazastreifens, um den Betrieb dort zu sichern.

14.19 Uhr: Katholische Schule in Gaza-Stadt durch Bombenangriff beschädigt

Die katholische Schule in Gaza-Stadt ist bei einem Bombenangriff beschädigt worden. Der Angriff am Samstagmorgen habe Schäden im großen Schulhof sowie in umliegenden Gebäuden verursacht, berichtete die Direktorin der Schule, Schwester Nabila Saleh. "Kurz zuvor haben mich die drei Jugendlichen, die die Schule bewachen, um Plünderungen zu vermeiden, vor dem Bombeneinschlag gewarnt", so die Ordensfrau, die sich derzeit zusammen mit Dutzenden anderen Schutzsuchenden in der Pfarrei Heilige Familie in Gaza aufhält.

14.00 Uhr: Israel kritisiert Honduras nach Abzug von Botschafter

Das israelische Außenministerium hat Honduras dafür kritisiert, den Botschafter des Landes aus Israel zurückbeordert zu haben. Das mittelamerikanische Land hatte den Schritt mit der schlechten humanitären Situation im Gazastreifen begründet. Lior Haiat, Sprecher des israelischen Außenministeriums, schrieb im Netzwerk X, ehemals Twitter: "Wir erwarten von der honduranischen Regierung, die Hamas zu verurteilen, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen und keine Entscheidungen zu treffen, die den Terrorismus der Hamas unterstützen."

13.50 Uhr: Selenskyj - Russland will Gaza-Krieg in den Mittelpunkt rücken

Russland will den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge durch den Gaza-Krieg den Fokus von der Ukraine nehmen. Es sei klar, dass der Krieg im Nahen Osten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücke, sagte Selenskyj am Samstag in Kiew. Das sei eines der Ziele Russlands. "Sie haben verstanden, dass sich der Fokus von der Ukraine weg verlagern würde", so der Staatschef bei einem Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der ukrainischen Hauptstadt.

13.48 Uhr: Türkei ruft Botschafter in Israel zurück

Die Türkei ruft ihren Botschafter in Israel zurück. Die humanitäre Krise und die fortdauernden Angriffe Israels im Gazastreifen sollten beraten werden, teilt das Außenministerium in Ankara mit. Israel hat seinen Botschafter in Ankara bereits vor einem Monat in die Heimat beordert. Grund sei eine Bewertung der bilateralen Beziehungen.

13.46 Uhr: Wechselseitige Angriffe von Hisbollah und Israel im Grenzgebiet

Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon meldet mehrere gleichzeitige Angriffe auf israelische Stellungen im Grenzgebiet. Die israelische Armee teilt mit, Kampfflugzeuge hätten nach Angriffen von libanesischer Seite aus Hisbollah-Ziele angegriffen. Einwohner im Süden des Libanons sprechen von den schwersten Luftangriffen seit Ausbruch des Gaza-Krieges.

13.18 Uhr: Israel bombardiert Haus von Hamas-Führer Hanijeh

Das israelische Militär hat das Haus der Familie des im Exil lebenden Hamas-Führers Ismail Hanijeh am Samstag aus der Luft angegriffen. Das Gebäude im Flüchtlingslager Schati am nördlichen Rand der Stadt Gaza im Gazastreifen sei am Morgen getroffen worden, berichtete das Pressebüro der militant-islamistischen Hamas. Zu Schäden oder Opfern machte es zunächst keine Angaben. Der ranghohe Hamas-Vertreter Ghazi Hamad sagte der Nachrichtenagentur AP, das Haus werde von Hanijehs zwei Söhnen genutzt.

Das Gebäude befindet sich in einer engen Gasse des Flüchtlingslagers, das mit der Zeit zu einem dicht besiedelten Stadtteil von Gaza geworden ist. Hanijeh, ein früherer Mitarbeiter des Hamas-Gründers Ahmed Jassin, der im Jahr 2004 bei einem israelischen Luftangriff getötet wurde, befindet sich seit 2019 im Exil.

13.15 Uhr: Arabische Außenminister beraten sich vor Treffen mit US-Außenminister

Außenminister mehrerer arabischer Staaten und ein Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation beraten sich seit Samstagmittag in der jordanischen Hauptstadt Amman zur Lage im Gaza-Krieg. Ziel sei es, "den israelischen Krieg im Gazastreifen und die dadurch verursachte humanitäre Katastrophe zu stoppen", teilte die jordanische Nachrichtenagentur Petra mit.

An dem Treffen nehmen laut Petra die Außenminister Jordaniens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabiens, Katars und Ägyptens sowie ein Repräsentant der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) teil. Die säkulare Fatah-Fraktion innerhalb der PLO ist ein erbitterter Rivale der islamistischen Hamas.

Im Anschluss ist ein Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken geplant. Dabei soll die arabische Position bekräftigt werden, "die einen sofortigen Waffenstillstand und die sofortige und dringende Bereitstellung humanitärer Hilfe" für den Gazastreifen fordere.

12.55 Uhr: Erdogan: Netanjahu für uns kein Gesprächspartner mehr

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen", sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros vom Samstag auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana. Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen.

Netanjahu habe "die Unterstützung seiner Bürger"verloren und wolle nun Unterstützung für die "Massaker"gewinnen, indem er "religiöse Terminologie"verwende, sagte Erdogan weiter.

12.50 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf über 9.000

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9488 gestiegen. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde am Samstag mitteilte. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

12.25 Uhr: Erdogan - Israel muss für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden

Die Präsidenten der Türkei und des Iran wollen Ende des Monats über den Gaza-Krieg beraten. Dazu werde der iranische Präsident Ebrahim Raisi in die Türkei kommen, teilt der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit. Er kündigt auch an, dass der Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Riad ebenfalls Ende November die Voraussetzungen für eine Waffenruhe diskutieren werde. Erdogan erklärt nach einem Bericht des Senders Haberturk, wenn Israel nicht gestoppt und für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werde, werde es kein Vertrauen in das globale System mehr geben.

12.05 Uhr: Tote bei israelischem Angriff auf Schule im Gazastreifen

Bei den Kämpfen im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben eine Schule durch israelischen Beschuss getroffen worden, in der Menschen Schutz gesucht hätten. Mindestens 15 Menschen seien dabei getötet und zahlreiche weitere verletzt worden, sagt der Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, Mohammad Abu Selmeyah. Augenzeugen berichteten ebenfalls, dass die Al-Fachura-Schule im Flüchtlingslager Dschabalia in der Nähe von Gaza-Stadt getroffen worden sei. Unter den Menschen, die dort Zuflucht gesucht hätten, gebe es zahlreiche Tote und Verletzte.

Reuters-Bilder zeigten zerborstene Möbel und andere Gegenstände, die auf dem Boden verstreut lagen, sowie Blutflecken und weinende Menschen. Nach Angaben der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden zudem bei einem israelischen Raketenangriff zwei Frauen vor der Tür des Nasser-Kinderkrankenhauses getötet. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den beiden Vorfällen.

11.35 Uhr: Israel will Nutzung einer Gaza-Schnellstraße für Evakuierungen ermöglichen

Das israelische Militär will nach eigenen Angaben den Palästinensern im Gazastreifen am Nachmittag eine dreistündige Nutzung einer Schnellstraße ermöglichen, um vor den Kämpfen im Norden in den Süden des Küstengebiets zu fliehen. Dies sei Teil der seit drei Wochen andauernden Bemühungen während des Kriegs mit der Hamas, die Zivilbevölkerung zu einer Evakuierung in den Süden zu ermutigen. Zwischen 13.00 und 16.00 Uhr Ortszeit solle die Salah-a-Din-Straße genutzt werden können, teilt das Militär auf arabisch auf einer Online-Plattform mit. "Wenn Sie sich um sich selbst und Ihre Angehörigen sorgen, befolgen Sie unsere Anweisung, nach Süden zu fahren", heißt es dort.

11.30 Uhr: US-Sondergesandter - keine Belege, dass Hamas Hilfsgüter blockiert

Laut dem US-Sondergesandten David Satterfield gibt es keine Belege, dass die Hamas Hilfsgüter für Zivilisten im Gazastreifen blockiert oder beschlagnahmt hat. Es gebe keine dokumentierten Fälle darüber, sagt er bei einem Gespräch mit Reportern in der jordanischen Hauptstadt Amman. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge habe Zugang zu den Treibstoffdepots im Gazastreifen für Hilfslieferungen, Entsalzungsanlagen und Krankenhäuser im Süden des Gazastreifens. Inzwischen hätten sich zwischen 800.000 und einer Million Menschen in den Süden des Gazastreifens begeben, 350.000 bis 400.000 Menschen seien im Norden des Palästinenser-Gebiets geblieben.

11.25 Uhr: Bericht: Hamas wollte verletzte Kämpfer über Rafah herausschmuggeln

Die islamistische Hamas hat laut einem US-Medienbericht im Gaza-Krieg versucht, verletzte Mitglieder ihres militärischen Arms über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten herauszuschmuggeln. Damit habe sie die Evakuierung von Ausländern aus dem Gaza-Streifen verzögert, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf einen hohen amerikanischen Regierungsbeamten.

Die USA, die Europäische Union und Israel stufen die Hamas als terroristische oder Terror-Gruppe ein. Rafah ist der einzige Grenzübergang Gazas, der nicht von Israel kontrolliert wird. Erst am Mittwoch - mehr als drei Wochen nach Kriegsbeginn am 7. Oktober - konnten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen.

Der US-Offizielle sagte laut "New York Times" am Freitag, dass die Hamas zuvor Israel, den Vereinigten Staaten und Ägypten wiederholt Listen verwundeter Palästinenser vorgelegt habe, die zusammen mit US-Bürgern und anderen Ausländern ausreisen sollten. Nachprüfungen hätten aber ergeben, dass es sich bei vielen dieser Personen um Hamas-Kämpfer handelte. Dies sei für die Vertreter Ägyptens, der USA und Israels inakzeptabel gewesen. Hamas sei aber zunächst dabei geblieben, Listen vorzulegen, auf denen auch eigene Kämpfer standen.

Die Verhandlungen mit der Hamas seien laut US-Regierungsangaben indirekt geführt worden, nämlich mit Hilfe von Regierungsvertretern Katars, hieß es. Schließlich habe die Hamas nachgegeben.

11.07 Uhr: Erneut Raketenalarm in Israels Norden und Süden

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es habe Alarm in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen gegeben, teilte die Armee am Samstag mit. Zudem sei Raketenalarm auch im Norden ausgelöst worden. Es war zunächst unklar, woher der dortige Beschuss kam. Zuvor hatte die Armee aber Gefechte an der Grenze zum Libanon gemeldet. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Allein in den ersten drei Wochen des Gaza-Krieges, der am 7. Oktober begann, sind nach israelischen Angaben mehr als 8.000 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden.

11.05 Uhr: Luftangriffe treffen auch den südlichen Gazastreifen

Israelische Luftangriffe haben in der Nacht zum Samstag nach Angaben dort lebender Palästinenser erneut den Gazastreifen erschüttert. Auch der südliche Teil des abgeriegelten Küstengebiets sei beschossen worden. Israel hatte Zivilisten dazu aufgerufen, dort Schutz zu suchen, während die Bodenoperationen im nördlichen Gazastreifen ausgeweitet werden. Raed Mattar, der zum Beginn des Krieges aus dem nördlichen Gazastreifen geflüchtet war und in einer Schule in der südlichen Stadt Chan Junis Schutz vor den Angriffen suchte, berichtete, er habe offenbar auf Luftangriffe zurückgehende Explosionen gehört. "Die Menschen schlafen nie", sagte er. "Der Klang der Explosionen hört nie auf."

Luftangriffe wurden auch aus der Stadt Gaza gemeldet, die im Zentrum der israelischen Bemühungen steht, die militant-islamistische Hamas nach den Massakern vom 7. Oktober zu zerschlagen. Getroffen wurden etwa Ziele am Stadtrand und in der Nähe des Al-Kuds-Krankenhauses.

10.45 Uhr: Wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Samstag erneut Gefechte gegeben. Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Terrorzellen im Libanon attackiert, die versucht hätten, Ziele in Israel anzugreifen. Das Militär habe zudem mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland registriert und die Orte des Beschusses angegriffen, wie die Armee auf Telegram mitteilte. Berichte über Verletzte gab es den Angaben nach zunächst nicht.

10.30 Uhr: Bisher 421 Lastwagen mit Hilfslieferungen in Gaza eingetroffen

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am Samstagmorgen mitteilte, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen.

UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

09.35 Uhr: Deutsche in Gaza beklagen Untätigkeit der Botschaft

Deutsche im Gazastreifen haben fehlende Unterstützung der Bundesregierung bei der Ausreise aus dem Kriegsgebiet beklagt. "Nichts passiert, Anfragen bei der Botschaft bleiben unbeantwortet", sagte der Deutsch-Palästinenser Mazen Eldanaf in Gaza der Deutschen Presse-Agentur. Eldanaf lebt seit 43 Jahren mit seiner Frau in Bonn und kam für einen einwöchigen Familienbesuch in den Küstenstreifen. Er habe gesehen, wie die vergangenen Tage Hunderte ausländische Staatsbürger das Gebiet verlassen hätten - aber kaum Deutsche. "Ich bin einfach nur enttäuscht von unserer Regierung", sagt er.

Er und seine Familie seien tief verwurzelt in Deutschland. "Wir haben Geschäfte, Angestellte, zahlen Steuern, wählen, aber wenn es um unsere Rettung geht: nichts", sagte Eldanaf. Auch seine vier erwachsenen Kinder in Deutschland kommen nicht weiter. Keiner höre ihnen zu.

09.15 Uhr: Guterres bekräftigt Forderung nach humanitärer Waffenruhe

Knapp einen Monat nach der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts hat UN-Generalsekretär António Guterres seine Forderung nach einer humanitären Waffenruhe bekräftigt. Die Menschen in dem weitgehend abgeriegelten und umkämpften Gaza-Streifen müssten mit lebenswichtigen Gütern versorgt werden, verlangte Guterres am Freitag (Ortszeit) in New York. Es kämen nicht annähernd genug Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Gebiet, um den Bedarf der notleidenden Menschen zu decken.

Der Konflikt zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel müsse enden, forderte der UN-Generalsekretär. Die humanitäre Lage in Gaza sei entsetzlich und die ganze Bevölkerung sei traumatisiert. Nirgendwo sei es sicher. Der Treibstoff für die Versorgung der Krankenhäuser und Wasserwerke gehe zur Neige. Die Unterkünfte des Hilfswerks UNRWA seien überbelegt und würden immer wieder bombardiert.

07.55 Uhr: Israels Armee spricht von Tötung Dutzender Terroristen in Gaza

Die israelische Armee erklärte am Samstagmorgen, sie habe bei einem weiteren Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen "Dutzende Terroristen" getötet. Am Vortag habe es zahlreiche Versuche gegeben, die israelischen Truppen aus Tunnelschächten und militärischen Einrichtungen im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, so die Armee . Die Soldaten hätten Terroristen getötet, Waffen der Hamas gefunden und Tunnelschächte freigelegt, die für Terrorzwecke genutzt würden.

Israelische Panzer hätten im Norden des Gazastreifens drei Beobachtungsposten der Hamas zerstört und bei Gefechten mit 15 Terroristen mehrere von ihnen getötet, hieß es weiter. In der Nacht habe die israelische Armee zudem im südlichen Gazastreifen eine gezielte Razzia durchgeführt, um Gebäude zu räumen und Sprengsätze zu entschärfen. Während des Einsatzes seien die Truppen auf eine Terrorzelle gestoßen, die aus einem Tunnelschacht gekommen sei. Die Truppen hätten auf die Terroristen gefeuert und sie getötet, hieß es.

07.10 Uhr: Netanjahu lehnt US-Forderung nach humanitärer Feuerpause im Gazastreifen ab

US-Außenminister Antony Blinken hat sich bei seinem zweiten Israel-Besuch seit Beginn des Nahost-Krieges vergeblich für eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen eingesetzt. Ohne eine Freilassung der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln lehne sein Land eine "vorübergehende Feuerpause" ab, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Freitag nach Gesprächen mit Blinken.

06.56 Uhr: Islamistische Banner auf Großdemonstration in Essen

Rund 3000 Menschen haben in Essen an einer Großdemonstration zum Gaza-Krieg teilgenommen, bei der zahlreiche islamistische Banner gezeigt wurden. Zu sehen waren bei dem Protestzug am Freitagabend etwa offene Forderungen nach der Errichtung eines Kalifats. Die Polizei teilte am Morgen auf Anfrage mit, ihr seien keine Straftaten bekannt geworden. Eingegangene Hinweise wie Bildmaterial würden nun auf ihre strafrechtliche Relevanz geprüft, sagte eine Sprecherin.

Angemeldet worden war die Demonstration laut Polizei von einer Privatperson. Medienberichte, wonach eine islamistische Organisation hinter der Kundgebung stand, konnte die Sprecherin zunächst nicht bestätigen.

06.40 Uhr: Guterres "entsetzt" über Angriff auf Krankenwagen Konvoi

UN-Generalsekretär António Guterres hat seine Forderung nach einer humanitären Feuerpause im Gazastreifen bekräftigt. Seit Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe für die Überraschungsattacken der Hamas vom 7. Oktober würden Zivilisten in dem Küstengebiet "belagert, Hilfen verwehrt, getötet und aus ihren Häusern gebombt", hieß es in einer Stellungnahme von Guterres vom späten Freitagabend. Er zeigte sich zudem "entsetzt über den angeblichen Angriff in Gaza auf einen Krankenwagenkonvoi vor dem Al-Schifa-Hospital". Die Bilder von auf der Straße liegenden Leichen seien "erschütternd", erklärte Guterres.

06.20 Uhr: Angeblich Karten und Daten der Hamas gefunden

Nach massiven Luftangriffen im Flüchtlingslager Dschabalia, die nach israelischer Darstellung einem Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober galten, will die israelische Infanterie nach Militärangaben vom Freitag Einsatzpläne, Kartenmaterial und Kommunikationsausrüstung der Hamas sowie persönliche Daten von Hamas-Kommandeuren und Terroristen gefunden haben. Diese Informationen würden vom israelischen Nachrichtendienst ausgewertet und der Armee für künftige Kämpfe zur Verfügung gestellt, hieß es. 50 Terroristen seien bei dem Einsatz in Dschabalia getötet worden. Unter den Opfern waren nach palästinensischen Schilderungen viele Zivilisten. Israels Armee kann nach eigener Darstellung noch immer nicht sagen, wie viele Zivilisten getötet wurden. Die Angaben beider Seiten sind unabhängig kaum zu überprüfen.

06.15 Uhr: UN-Funktionär: Menschen in Gaza flehen um Wasser und Nahrung

Das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) beklagt einen akuten Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. "Maja! Maja" (dt. "Wasser"!), sei inzwischen der Ruf, der auf Straßen im abgeriegelten Küstengebiet zu hören sei, sagte der per Videokonferenz zugeschaltete UNRWA-Leiter für Gaza, Thomas White, am Freitag in einem Briefing für Diplomaten der 193 UN-Mitgliedsstaaten. In den vergangenen Wochen habe er den gesamten Gazastreifen bereist. Dabei hätten sich ihm Szenen von Tod und Zerstörung geboten, erklärte White.

Kein Ort im Gazastreifen sei sicher. Die Menschen hätten Angst um ihr Leben, ihre Zukunft, und dass sie nicht in der Lage sein würden, ihre Familien zu ernähren, berichtete er.

Lynn Hastings, die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in den besetzten Palästinensergebieten, sagte, aktuell funktioniere nur eine von drei Wasserzuleitungen aus Israel. "Viele greifen auf brackiges oder salzhaltiges Grundwasser zurück, wenn überhaupt."

06.10 Uhr: Israels Armee greift Krankenwagen in Gaza an

Israels Armee hat bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben einen angeblich von der islamistischen Hamas benutzten Krankenwagen angegriffen. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte das Militär am Freitag mit. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium behauptete dagegen, es seien Verwundete zum Grenzübergang transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. Der Angriff geschah demnach vor dem Eingang des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza. Laut dem Roten Halbmond handelte es sich um einen Konvoi von fünf Krankenwagen.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums Hamas wurden bei dem Angriff 15 Menschen getötet. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah mehrere Leichen und Verletzte neben einem beschädigten Krankenwagen.

Freitag, 3. November

23.53 Uhr: AFP-Büro in Gaza bei Beschuss erheblich beschädigt

Bei Angriffen auf Gaza ist das Büro der Nachrichtenagentur AFP getroffen und erheblich beschädigt worden. Wie ein AFP-Mitarbeiter nach einem Besuch vor Ort berichtete, schlug ein explosives Projektil offenbar horizontal in den Technikerraum des AFP-Büros in der größten Stadt des Gazastreifens ein. Eine israelische Armeesprecherin erklärte, die Armee habe einen Angriff nahe dem AFP-Büro ausgeführt, das Gebäude aber nicht gezielt angegriffen.

23.47 Uhr: Festnahmen bei Demo für Waffenruhe in Gaza in Frankfurt

Bei einer propalästinensischen Kundgebung mit anschließender Demonstration sind in Frankfurt/Main neun Menschen festgenommen worden. Es wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung, des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen und des Verdachts der Gewaltdarstellung eingeleitet, wie die Polizei mitteilte.

An der Demonstration unter dem Motto "Waffenruhe in Gaza" in der Frankfurter Innenstadt hätten bis zu 850 Menschen teilgenommen.

20.57 Uhr: Jordanien plant Treffen Blinkens und arabischer Außenminister

Jordanien empfängt nach eigenen Angaben am Samstag US-Außenminister Antony Blinken und die Außenminister Saudi-Arabiens, Katars, der Vereinigten Arabischen Emirate und Ägyptens sowie Vertreter der Palästinenser. Behandelt werden sollten dabei die Forderung arabischer Länder nach einer sofortigen Feuerpause im Gazastreifen und die Lieferung humanitärer Hilfen dorthin, kündigte das jordanische Außenministerium an. Erörtert werden sollten auch Möglichkeiten zur Deeskalation, um die Sicherheit der Region nicht weiter zu gefährden.

20.32 Uhr: Angriff auf Krankenwagen - laut Israel Terroristen getötet

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Norden des Gazastreifens einen Krankenwagen angegriffen, der ihrer Erkenntnis nach von der Terrororganisation Hamas benutzt wurde. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte die Armee am Freitag mit. Man habe Informationen, die belegten, dass die "Vorgehensweise der Hamas darin besteht, Terroristen und Waffen in Krankenwagen zu transportieren", hieß es weiter.

Das von den Islamisten kontrollierte Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien 13 Menschen getötet und 26 weitere verletzt worden.

20.20 Uhr: Frankreich meldet Evakuierung von 34 Staatsbürgern aus Gaza

Die französische Regierung hat die Evakuierung von 34 weiteren Landsleuten aus dem Gazastreifen bekannt gegeben. Sie gehörten zu den Hunderten Einwohnern des Küstengebiets mit doppelter Staatsbürgerschaft, die über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ausreisen durften, teilte das Außenministerium mit. Zuvor hatten im Laufe der Woche bereits fünf Franzosen das Kriegsgebiet verlassen können.

20.15 Uhr: Anwalt - Familien wollen nach Hamas-Attacke Ermittlungen in Den Haag

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel wollen mehrere israelische Familien Ermittlungen gegen die Organisation am Internationalen Strafgerichtshof. Man habe das Gericht in Den Haag aufgefordert, gegen die Hamas zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zu ermitteln, sagte ihr Anwalt François Zimeray im französischen Sender Radio Classique.

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen wurden dabei und bei Kämpfen in den folgenden Tagen getötet.

19.38 Uhr: Israelische Armee - Zahlreiche Terroristen im Gazastreifen getötet

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen erneut zahlreiche Terroristen getötet. Diese hätten auf israelische Truppen geschossen, teilte das Militär mit. In einem Fall hätten Terroristen einen Tunnel verlassen. Bodentruppen informierten den Angaben nach die Luftwaffe und diese habe dann die Terrorzelle angegriffen. Bei einem weiteren Gefecht hätten Terroristen einen Schacht in einem Wohnhaus verlassen und das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet. Das Militär habe zurückgeschossen und sie getötet.

18.54 Uhr: Hochschulrektorenkonferenz - Antisemitische Fälle an Unis

Wegen des Gaza-Krieges fühlen sich Juden und Jüdinnen an deutschen Hochschulen nach den Worten des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Walter Rosenthal, nicht sicher. "Wir wissen, dass viele jüdische Studierende sich gegenwärtig verstärkt sorgen", sagte Rosenthal der "Welt" am Freitag. Sie würden sich auf dem Campus lieber nicht als Juden oder Israelis zu erkennen geben.

18.52 Uhr: Auswärtiges Amt - Über 30 Deutsche haben Gazastreifen verlassen

Mehr als 30 Deutsche haben am Freitag nach Angaben der Bundesregierung den Gazastreifen verlassen können. Darunter seien auch Familien mit Kindern, teilte das Auswärtige Amt am Abend über X, vormals Twitter, mit.

Das Team der deutschen Botschaft in Kairo kümmere sich nun um sie. "Wir setzen unsere Bemühungen fort und arbeiten intensiv daran, dass weitere Deutsche ausreisen können", hieß es weiter.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober ist der Gazastreifen weitgehend abgeriegelt. Seit Mittwoch durften einige hundert Personen mit ausländischem Pass sowie Verletzte das Gebiet in Richtung Ägypten verlassen.

18.22 Uhr: Nach Pro-Palästina-Beitrag - Mainz kündigt Profi El Ghazi

Der FSV Mainz 05 hat den Vertrag mit Fußballprofi Anwar El Ghazi nach dessen propalästinensischen Beiträgen in den sozialen Medien beendet. Dem Niederländer sei "mit sofortiger Wirkung gekündigt" worden, teilte der Bundesligist in einer kurzen Mitteilung mit. Wenige Stunden zuvor hatte Sportvorstand Christian Heidel den Vorgang um die deutlich kritisierten Beiträge als "höchst politisches Thema" bezeichnet.

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass Ermittlungen gegen den 28-Jährigen aufgenommen worden seien. "Gegen den Beschuldigten besteht nach unserer Bewertung der Anfangsverdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch Billigen von Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung durch Verbreiten eines Inhalts", teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Es gilt die Unschuldsvermutung. El Ghazi war für eine Stellungnahme angefragt. Zunächst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung´" berichtet.

18.01 Uhr: Insider - Frankreich plant Gaza-Hilfskonferenz ohne Israel

Frankreich will Insidern zufolge am 9. November eine internationale humanitäre Hilfskonferenz für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ausrichten. Daran sollten Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister teilnehmen, sagen zwei Diplomaten, die namentlich nicht genannt werden wollten. Die Palästinenser-Regierung solle eingeladen werden, nicht jedoch Israel.

Zu den Themen sollten die Bereitstellung von Geldern und Notfallhilfen sowie die Wiederherstellung der Versorgung mit Wasser, Treibstoff und Strom gehören. Auch die Evakuierung von Verletzten über den Seeweg solle besprochen werden. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte dem TV-Sender BFM, Frankreich werde zwei weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten schicken.

17.43 Uhr: Israel warnt Hisbollah vor Konflikt-Ausweitung

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vor einer militärischen Eskalation gewarnt. "Ein solcher Fehler wird sehr kostspielig sein. Sie zahlen einen unvorstellbaren Preis", sagte Benjamin Netanjahu: "Ich sage unseren Feinden noch einmal: Täuschen Sie sich nicht über uns."

"Alle Optionen sind auf dem Tisch", hatte Nasrallah seinerseits zuvor Israel gewarnt. Eine Eskalation hänge vom Verlauf des Kriegs im Gazastreifen sowie von Israels Verhalten gegenüber dem Libanon ab. Er warnte bei seiner ersten öffentlichen Rede seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober vor einer "großen Schlacht" an der Grenze.

17.31 Uhr: Scholz und Jordaniens König drängen auf Zwei-Staaten-Lösung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Jordaniens König Abdullah II. zum Gaza-Krieg telefoniert. "Der Bundeskanzler und der König waren sich einig, dass es gilt, eine regionale Ausweitung des Konflikts zu verhindern", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Der Bundeskanzler und der König seien sich auch einig darüber gewesen, dass eine nachhaltige Lösung, die Israelis und Palästinensern ein Leben in Frieden und Sicherheit ermögliche, nur in einer Zwei-Staaten-Lösung liegen könne.

Scholz bekräftigte laut Hebestreit, dass sich Deutschland für den Schutz von Zivilisten und für einen "kontinuierlichen und sicheren Zugang" humanitärer Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen einsetze. Die Bundesregierung habe ihre humanitäre Hilfe für den Gaza-Streifen ausgeweitet.

17.26 Uhr: Palästinensischer Botschafter beklagt "Gleichgültigkeit" in Deutschland

Der Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, hat den Deutschen in Bezug auf die zivilen Opfer der israelischen Militäroperation im Gazastreifen mangelndes Mitgefühl vorgeworfen. "Unseren Opfern begegnet man nach wie vor mit Gleichgültigkeit", kritisierte der Botschafter. Dabei seien bereits mehr als 9.000 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Hunderttausende seien durch die Zerstörung von Gebäuden obdachlos.

Er beklagte zudem eine Verengung der politischen Debatte. Eine wachsende Cancel Culture in Deutschland sorge dafür, "dass das palästinensische Volk immer mehr verunglimpft und entmenschlicht wird", sagte Arafeh. Diese "Cancel Culture" verzerre den Diskurs, bringe Debatten zum Verstummen, bedrohe Karrieren und schüre gleichzeitig Rassismus, Bigotterie und Spaltung. "Wir fordern alle auf, sich zu besinnen und dem Ruf der Menschlichkeit zu folgen, bevor die Geschichte ihr Urteil fällt", appellierte der Leiter der palästinensischen Mission in Berlin.

16.50 Uhr: Hamas-Sender - Tote bei Beschuss von Rettungskonvoi

Nach Angaben des Hamas-Senders Al-Aqsa TV sind im Gazastreifen durch israelischen Beschuss eines Konvois von Rettungsfahrzeugen Dutzende Palästinenser getötet und zahlreiche verletzt worden. Der Konvoi habe schwer verletzte Menschen transportiert, berichtet der Sender und zitierte dabei die von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen.

Das israelische Militär erklärte, es überprüfe diese Angaben. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde hatte zuvor gesagt, dass schwer verletzte Palästinenser, die dringend zur Behandlung nach Ägypten gebracht werden müssten, aus Gaza-Stadt und dem Norden in den Süden des Küstengebiets transportiert werden sollten.

16.42 Uhr: USA setzen Drohnen bei Suche nach Geiseln im Gazastreifen ein

Die USA setzen Drohnen bei der Suche nach von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln ein. Unbewaffnete Drohnen würden das Palästinensergebiet seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober überfliegen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, mit. Die USA würden außerdem Israel bei der Suche nach den Geiseln "Beratung und Unterstützung" bieten.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1.400 Menschen getötet und mehr als 240 Menschen als Geiseln verschleppt wurden. Unter den Geiseln sind auch ausländische Staatsbürger. Einige wenige Geiseln - darunter zwei US-Bürgerinnen - wurden inzwischen freigelassen.

16.32 Uhr: Frankreich fordert von Israel Erklärung für Treffer auf Kulturinstitut

Im Gazastreifen sind das französische Kulturinstitut und das Büro der Nachrichtenagentur AFP französischen Angaben zufolge bei israelischen Angriffen getroffen worden. Von Verletzten wird nicht berichtet. Das Außenministerium in Paris erklärte, das Institut francais sei bei einem Luftangriff getroffen worden, und forderte Israel auf, unverzüglich eine konkrete Begründung dafür vorzulegen. AFP erklärte, das Büro der Agentur in Gaza-Stadt sei bereits am Donnerstag durch Beschuss der israelischen Armee schwer beschädigt worden. Dies werde aufs schärftste verurteilt. Die örtlichen Mitarbeiter seien bereits am 13. Oktober in den Süden des Gazastreifens verlegt worden.

16.04 Uhr: Netanjahu weist Forderung nach Kampfpause zurück

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen vorübergehenden Waffenstillstand im Gazastreifen ausgeschlossen. Der militärische Einsatz gegen die Hamas werde fortgesetzt, bis die von Extremisten verschleppten Geiseln freigelassen würden, sagte Netanjahu nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken. Blinken hatte auf eine humanitäre Kampfpause im Gazastreifen gedrängt.

In einer Fernsehansprache ergänzte Netanjahu, dass Israel "die Einfuhr von Treibstoff nach Gaza nicht zulassen wird". Auch Finanzhilfen für den Gazastreifen lehne er ab, so Netanjahu. Israel werde "nicht aufhören - bis zum Sieg", und dieser Sieg werde klar sein und über Generationen wirken. Ziel sei die Zerstörung der Hamas, die Rückkehr aller Geiseln sowie die Wiederherstellung der Sicherheit für Israel.

15.45 Uhr: USA warnen Iran und Hisbollah vor "Aggressionen" im Gaza-Krieg

US-Außenminister Antony Blinken hat den Iran und die Hisbollah im Libanon davor gewarnt, eine weitere Front im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu öffnen. "Wir setzen uns dafür ein, Aggressionen von jedweder Seite abzuschrecken", sagte er bei seinem Besuch in Israel. Er verwies auch auf die Stationierung mehrerer Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer. Ob die USA im Falle der Eröffnung einer zweiten Front auch selbst in den Konflikt eingreifen würden, sagte er nicht.

Die eng mit dem Iran verbündete Hisbollah gilt als einflussreiche politische Kraft im Libanon und als deutlich mächtiger und einflussreicher als die Hamas. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es auch an der libanesisch-israelischen Grenze immer wieder zu Gefechten.

15.37 Uhr: Israel warnt wegen Antisemitismus vor Auslandsreisen

Die israelische Regierung hat die Bürger des Landes wegen der Zunahme antisemitischer Vorfälle vor Auslandsreisen gewarnt. Die israelischen Behörden beobachteten eine "deutliche Zunahme des Antisemitismus" sowie "lebensgefährliche gewalttätige Angriffe auf Israelis und Juden in der ganzen Welt", erklärte der israelische Nationale Sicherheitsrat. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas vor vier Wochen haben auch in Deutschland die antisemitischen Vorfälle zugenommen.

15.14 Uhr: Blinken fordert Kampfpause im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken hat in Gesprächen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf eine humanitäre Kampfpause in Gaza gedrängt. Israel habe das Recht und auch die Pflicht zur Selbstverteidigung, um erneute Terrorangriffe wie am 7. Oktober zu verhindern, sagte Blinken und fügte hinzu: "Es kommt darauf an, wie Israel dies tut." Es gehe um den Schutz von Zivilisten, die ins Kreuzfeuer der Hamas gerieten, und um dringend nötige Hilfe.

"Wir müssen mehr tun, um palästinensische Zivilisten zu schützen", sagte Blinken. Sonst werde es keine Partner für einen Frieden geben. Blinken erklärte die nachhaltige humanitäre Hilfe für den Gazastreifen müsse sofort und erheblich verstärkt werden. Außerdem sei es entscheidend, den Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt wiederherzustellen. Eine solche Lösung sei die einzige Garantie für ein sicheres und demokratisches Israel und ein unabhängiges Palästina.

14.48 Uhr: Hisbollah-Chef droht mit Eskalation - "Alle Optionen offen"

Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, hat mit einer weiteren Eskalation im Krieg zwischen Israel und der Hamas gedroht. "Alle Optionen an der libanesischen Front bleiben offen", sagte Nasrallah in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zur aktuellen Lage seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Eine Eskalation sei eine "realistische Möglichkeit", alles hänge davon ab, wie der Krieg im Gazastreifen weiter verlaufen werde.

Die radikal-islamische Hisbollah-Miliz wird vom Iran unterstützt und operiert vom Libanon aus gegen Israel. Konkret mit einem großflächigen Angriff auf Israel drohte Nasrallah nicht. Er betonte, der Angriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober, den er als "weise und mutig" bezeichnete, sei "zu 100 Prozent palästinensisch" gewesen. Zugleich machte er den "großen Teufel" USA für die gegenwärtige Lage im Gazastreifen verantwortlich. Was dort gerade passiere, sei eine "entscheidende Schlacht". Israel werde seine Ziele nicht erreichen.

14.05 Uhr: US-Repräsentantenhaus stimmt für Milliardenhilfen für Israel

Das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus hat neue Hilfen in Höhe von 14,3 Milliarden Dollar (13,5 Milliarden Euro) für Israel im Krieg gegen die radikalislamische Hamas verabschiedet. Der von der Republikanischen Partei vorgelegte Gesetzestext passierte die Kongresskammer mit Hilfe der republikanischen Mehrheit und einer Handvoll Demokraten mit 226 zu 196 Stimmen. Der Gesetzestext hat wegen darin fehlender Ukraine-Hilfen und fehlender humanitärer Hilfen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen allerdings keine Chance, den von den Demokraten von Präsident Joe Biden kontrollierten Senat zu passieren.

Biden will, dass der Kongress zusammen mit den Israel-Hilfen auch neue Milliarden für die Ukraine freigibt. Neue Mittel für Kiew sind aber im republikanischen Gesetzentwurf nicht vorgesehen. Die Konservativen, die im Repräsentantenhaus die Mehrheit stellen, wollen außerdem, dass die neuen Israel-Hilfen durch Einsparungen bei den US-Steuerbehörden gegenfinanziert werden, was Biden entschieden ablehnt.

13.54 Uhr: Scholz spricht mit Xi über Lage in Nahost und Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über die Lage im Nahen Osten sowie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach der Videokonferenz in Berlin mit. Zu Nahost seien "der Terrorangriff der Hamas auf Israel und die aktuelle Situation in der Region" Thema gewesen, erklärte Hebestreit.

13.42 Uhr: UN-Nothilfebüro erhöht Gaza-Spendenaufruf auf 1,2 Milliarden Dollar

Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA) hat seinen Spendenaufruf für die vom Gaza-Krieg betroffenen Palästinenser mehr als vervierfacht. Die UN-Organisation will nun 1,2 Milliarden Dollar einsammeln (etwa 1,1 Milliarden Euro). Der ursprüngliche Spendenaufruf vom 12. Oktober in Höhe von 297 Millionen Dollar sei nur zu etwa einem Viertel erfüllt, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke in Genf.

Laerke sagte, die Zahl der innerhalb des Gazastreifens vertriebenen Menschen sei auf fast 1,5 Millionen - oder etwa 70 Prozent der Bevölkerung - angestiegen. Nach Angaben des Nothilfebüros haben fast 700.000 Menschen in Einrichtungen des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) Schutz gesucht, was mehr als der vierfachen Kapazität entspricht. Dies bedeute, dass sich in Klassenräumen von 40 bis 60 Quadratmetern teils bis zu 240 Menschen aufhielten, hieß es.

13.14 Uhr: Bisher kaum Deutsche aus Gazastreifen ausgereist

Eine "niedrige einstellige Zahl" deutscher Staatsbürgerinnen und -bürgern ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes (AA) in den vergangenen Tagen aus dem Gazastreifen ausgereist. Das Ministerium arbeite "mit Hochdruck" daran, dass auch andere Deutsche, die sich im Gazastreifen aufhalten, ausreisen können, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Das AA gehe von einer "niedrigen dreistelligen Zahl an Deutschen" dort aus.

Es gebe eine Zusage, dass eine festgelegte Anzahl von Menschen jeden Tag ausreisen könne, sagte der Sprecher weiter. Die Kontrollen am Grenzübergang seien allerdings "aufwendiger als gedacht". Daher seien bislang weniger Menschen aus dem Gebiet herausgekommen als ursprünglich angenommen. Das AA hat den Angaben zufolge ein Konsulatsteam an den Grenzübergang entsandt. "Wir stimmen uns mit Ägypten und den anderen Beteiligen ab", sagte der Ministeriumssprecher.

12.45 Uhr: UNO will 1,2 Milliarden Dollar Nothilfe für Palästinensergebiete sammeln

Die UNO hat am Freitag einen Nothilfeaufruf gestartet, um 1,2 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Euro) für rund 2,7 Millionen Menschen im Gazastreifen und dem Westjordanland zu sammeln. Die Summe entspreche den "Kosten für die Deckung des Bedarfs" der gesamten Bevölkerung im Gazastreifen und von rund 500.000 Menschen im Westjordanland, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Freitag. Ocha hatte am 12. Oktober noch 294 Millionen Dollar für die Unterstützung von rund 1,3 Millionen Menschen angestrebt. Die Situation sei seitdem jedoch "immer verzweifelter geworden", hieß es am Freitag. Der neue Aufruf werde "den Bedarf an Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung, Unterkünften, Hygiene und anderen dringenden Prioritäten" aufzeigen.

12.35 Uhr: Irlands Regierungschef bewertet Israels Reaktion als "Rache"

Irlands Regierungschef Leo Varadkar sieht Israels Vorgehen im Gazastreifen kritisch. Israel habe wie jeder Staat das Recht, sich zu verteidigen und die Hamas zu verfolgen, damit sie einen solchen Angriff nicht wieder begehen könne. "Aber was ich mittlerweile sehe, ist nicht nur Selbstverteidigung", sagte Varadkar vor Journalisten bei einem Besuch in Südkorea, wie ein Video des Rundfunksenders RTÉ zeigte. Es sehe eher wie Rache aus. Seiner Meinung nach sei das nicht der Weg, wie Israel seine Freiheit und Sicherheit in Zukunft garantieren werde. Varadkar hatte bereits wenige Tage nach dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober Verhältnismäßigkeit angemahnt und gewarnt, die internationale Unterstützung für Israel könnte schwinden, wenn das Land bei seiner Reaktion gegen die Hamas zu weit geht.

12.25 Uhr: Behörde der Hamas gibt  Zahl der Toten in Gaza mit 9.257 an

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9.257 gestiegen. Insgesamt wurden demnach 23.516 Menschen seit dem 7. Oktober verletzt. Mehr als 2.000 Menschen gelten als vermisst. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

12.05 Uhr: Israel beginnt mit Rücksendung palästinensischer Arbeiter

Israel hat palästinensischen Angaben zufolge damit begonnen, Tausende palästinensische Arbeiter in den Gazastreifen zurückzuschicken. "Tausende von Arbeitern, die seit dem 7. Oktober in Israel festsaßen, wurden zurückgebracht", sagte der Leiter der Grenzbehörde des Gazastreifens, Hischam Adwan, der Nachrichtenagentur AFP. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) äußerte sich "zutiefst besorgt" über den Schritt Israels.

12.03 Uhr: Schweden meldet Tod mehrerer seiner Staatsbürger in Gaza

Nach Erkenntnissen des Außenministeriums in Stockholm sind im Oktober im Gazastreifen mehrere schwedische Staatsangehörige gestorben. Die Informationen darüber stammten von lokalen Behörden, teilt das Ministerium mit. Zur Zahl oder zu den Todesumständen werden keine Angaben gemacht.

12.01 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro schlägt Alarm wegen Lage im Westjordanland

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte schlägt Alarm wegen der Lage im Westjordanland. "Während den Angriffen innerhalb Israels und der Eskalation der Feindseligkeiten in Gaza seit dem 7. Oktober große Aufmerksamkeit gewidmet wurde, ist die Lage im besetzten Westjordanland, einschließlich Ostjerusalems, alarmierend und dringlich", sagt eine Sprecherin. Israelische Einsatzkräfte nutzten dort bei Strafverfolgungseinsätzen zunehmend militärische Taktiken und Waffen. Mindestens 132 Palästinenser seien im Westjordanland getötet worden, davon 124 durch israelische Einsatzkräfte und etwa acht durch Siedler. Unter den Toten seien 41 Kinder. Außerdem seien zwei israelische Soldaten getötet worden.

11.33 Uhr: Palästinenser – Mehrere Tote bei Einsätzen Israels im Westjordanland

Bei Einsätzen des israelischen Militärs im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens acht Menschen getötet worden. Das berichtet die dpa. Fünf davon seien in der Nacht im Flüchtlingsviertel in Dschenin ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitagmorgen in Ramallah mit. Palästinensischen Berichten zufolge gehörten mehrere Männer extremistischen Gruppierungen im Lager an. Andere Nachrichtenagenturen berichten insgesamt von sieben (AP) oder sechs (AFP) Toten.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurde in Dschenin eine bewaffnete "Terrorzelle" aus der Luft angegriffen. "Mehrere Angreifer wurden getötet", teilte die Armee mit. Sie sollen zuvor Sprengsätze auf Einsatzkräfte geworfen haben.

Auch bei weiteren Anti-Terroreinsätzen des Militärs am frühen Morgen kam es den Angaben nach zu gewalttätigen Konfrontationen. Dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge wurden dabei südlich von Hebron zwei Palästinenser erschossen sowie ein Palästinenser in der palästinensischen Ortschaft Kalandia getötet.

11.27 Uhr: Ludwig Spaenle - Solidarität mit Palästinensern zeigen legitim

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle hat Solidaritätsbekundungen mit der palästinensischen Bevölkerung als legitim bezeichnet. Das sei aufgrund der Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Deutschland "völlig klar", sagte Spaenle der Münchner "Abendzeitung". Die Grenze sei da, wo das Existenzrecht Israels bestritten und eine Terrororganisation unterstützt werde, die Massenmord begangen habe.

11.07 Uhr: Israel mit Blick auf Grenze zum Libanon in hoher Alarmbereitschaft

Israel ist nach den Worten eines Militärsprechers in "sehr, sehr hoher Alarmbereitschaft", was Israels Nordgrenze zum Libanon angeht. Das Militär sei bereit, auf alle Entwicklungen im Lauf des Tages oder in nächster Zeit zu reagieren, betont er mit Blick auf die radikalislamische Hisbollah, die von Iran unterstützt aus dem Libanon heraus operiert. Hisbollah-Führer Sajjed Hassan Nasrallah will sich am Mittag erstmals öffentlich zu den aktuellen Entwicklungen äußern.

10.55 Uhr: UN - Bedarfsdeckung in Gaza und Westjordanland kostet 1,2 Milliarden Dollar

Das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA) teilt mit, dass die Kosten zur Deckung des Bedarfs der insgesamt 2,7 Millionen Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland auf 1,2 Milliarden Dollar geschätzt werden.

10.50 Uhr: Libanon meldet Beschuss im Grenzgebiet

In den Stunden vor der erwarteten Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah hat Israel laut der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur die Ausläufer mehrerer Städte entlang der Grenze mit dem Nachbarland beschossen. Am Donnerstag hatte die Hisbollah-Miliz simultane Angriffe auf 19 israelische Militärposten durch Mörserbeschuss, Panzerabwehrraketen und mit Sprengstoff beladene Drohnen bekannt gegeben.

10.27 Uhr: Medienbericht über Telefonat zwischen Papst und Abbas

Papst Franziskus soll am Donnerstagabend mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas telefoniert haben. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. In dem Gespräch sollen die jüngsten Entwicklungen im Heiligen Land erörtert worden sein. Abbas habe seine Wertschätzung für die Friedensbemühungen des Papstes betont, Franziskus die Notwendigkeit für ein Ende aller Kriege und humanitäre Hilfe. Beide wollten in Kontakt bleiben. Der Vatikan bestätigte das Gespräch bislang nicht.

09.52 Uhr: Erneut Raketenangriffe auf Israel

Nach rund zwölfstündiger Pause ist es am Freitag erneut zu Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel gekommen. In der weitgehend evakuierten Grenzstadt Kissufim heulten am Morgen die Warnsirenen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst keine.

09.10 Uhr: Blinken will sich in Israel für Feuerpause einsetzen

US-Außenminister Antony Blinken will bei seinen Gesprächen in Israel für eine Feuerpause einsetzen, damit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser geholfen werden kann. Es ist die zweite Israel-Reise des amerikanischen Chef-Diplomaten. Vorgesehen ist unter anderem ein Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die US-Regierung hat klargemacht, dass es ihr um zeitlich und lokal begrenzte Feuerpausen geht. Israels Fähigkeit zur Selbstverteidigung soll nicht beeinträchtigt werden.

09.09 Uhr: Welternährungsprogramm-Direktorin zu Gaza - Menschen verhungern

Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen kann laut seiner Direktorin Cindy McCain im Gazastreifen weiterhin nur dann helfen, wenn es einen "nachhaltig sicheren Zugang" bekommt. "Wenn wir auf der anderen Seite der Grenze sind und nicht reinkommen, können wir auch keine Hilfsgüter zur Verfügung stellen. Und dann werden Menschen verhungern. Sie verhungern sogar schon jetzt", sagte die WFP-Exekutivdirektorin im Deutschlandfunk.

Es gelte, "den Druck auf Ägypten und auf Israel aufrechtzuerhalten, um sicherstellen zu können, dass den humanitären Bedürfnissen nachgekommen wird", sagte McCain. Darauf müsse jetzt die gesamte Weltgemeinschaft dringen.

08.47 Uhr: Erdogan wirft Israel "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen geäußert. "Seit genau 28 Tagen werden in Gaza Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen", sagte Erdogan. Der türkische Staatschef hatte die islamistische Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, zuvor als Befreiungsorganisation bezeichnet und Israel "Barbarismus" vorgeworfen.

Seit den blutigen Terrorangriffen der Hamas mit 1.400 Toten hat Israel eigenen Angaben zufolge mehr als 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden im Gazastreifen bisher mehr als 9.000 Menschen getötet. 

08.23 Uhr: Augenzeugen - Tausende Arbeiter zurück in Gazastreifen geschickt

Tausende Arbeiter aus dem Gazastreifen, die in Israel und dem Westjordanland tätig sind, wurden Augenzeugen zufolge an diesem Freitag zurück in den Gazastreifen geschickt. Einige von ihnen seien über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Küstenstreifen zurückgekehrt.

Das Sicherheitskabinett hatte am Donnerstagabend beschlossen, dass in Israel festsitzende Arbeiter in den Gazastreifen zurückgeschickt werden und keine Palästinenser mehr von dort zur Arbeit kommen dürfen.

07.54 Uhr: US-Außenminister Blinken in Israel eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist zu erneuten Gesprächen in Israel eingetroffen. Er landete am Freitagmorgen in Tel Aviv, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Blinken will sich bei seinem Besuch für den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen einsetzen. Geplant sind einem Blinken begleitenden AFP-Journalisten zufolge Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und die Teilnahme an einer Sitzung des Sicherheitskabinetts.

07.38 Uhr: Israels Armee berichtet von heftigen Kämpfen in der Nacht

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei heftigen nächtlichen Kämpfen im Gazastreifen mehrere Terroristen getötet. Soldaten des 13. Bataillons der Golani-Brigade und gepanzerte Truppen des 53. Bataillons hätten in der Nacht gegen eine Reihe von Terrorkommandos gekämpft, gab das israelische Militär am Freitagmorgen auf Telegram bekannt. Die Terroristen hätten während langer Gefechte Panzerabwehrraketen abgefeuert, Sprengsätze gezündet und versucht, auf Fahrzeuge der israelischen Soldaten zu klettern. Dabei seien sie getötet geworden. Gleichzeitig hätten die Einsatzkräfte Luftangriffe mit Kampfflugzeugen und Artillerie angeleitet, hieß es.

07.27 Uhr: Japan fliegt weitere Asiaten aus Israel aus

Japan hat weitere Landsleute sowie andere Asiaten wegen des Gaza-Krieges aus Israel ausgeflogen. Wie die Regierung in Tokio am Freitag mitteilte, brachte ein Flugzeug der japanischen Luftwaffe 46 Passagiere zunächst nach Jordanien. Unter ihnen befanden sich 20 Japaner, 15 Südkoreaner, vier Vietnamesen sowie ein Taiwaner. Es war die zweite Evakuierungsaktion Japans seit Ausbruch des Krieges.

07.24 Uhr: UN - Israel wandte unverhältnismäßige Gewalt im Westjordanland an

UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel eine unverhältnismäßige Gewaltanwendung bei Einsätzen im Westjordanland vorgeworfen. In einigen Fällen seien Tötungen im israelisch besetzten Gebiet scheinbar "außergerichtlichen Hinrichtungen gleichgekommen", heißt es in einem neuen UN-Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Darin schrieb Guterres, israelische Truppen hätten den Einsatz von tödlicher Gewalt im Westjordanland in den vergangenen Jahren eskalieren lassen. Zugleich hätten auch Angriffe durch Palästinenser zugenommen.

07.19 Uhr: Hisbollah-Chef will sich an Öffentlichkeit wenden

Der Generalsekretär der schiitischen Hisbollah im Libanon will sich heute um 14 Uhr (MEZ) zum ersten Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs an die Öffentlichkeit wenden. Im ganzen Land liefen im Vorfeld Vorbereitungen auf die mit Spannung erwartete Rede Hassan Nasrallahs. Aussagen Nasrallahs könnten darauf hinweisen, ob die Hisbollah-Miliz verstärkt in den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas einsteigen wird.

Die Hisbollah hat sich zwar Auseinandersetzungen mit den israelischen Streitkräften an der libanesischen Grenze geliefert, aber bislang nur einen kleinen Teil ihres großen Waffenarsenals eingesetzt. Nun befürchten einige eine Eskalation des Konflikts und ein größeres Eingreifen der Hisbollah.

06.56 Uhr: Palästinensisches Gesundheitsministerium - Zwei Tote bei israelischem Angriff im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Freitagmorgen bekannt gab, ereignete sich der Angriff im Flüchtlingslager Dschenin. Vier Wochen nach dem Beginn des Kriegs im Gazastreifen finden auch im Westjordanland Kämpfe statt. Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte der Nachrichtenagentur AFP, dass israelische Streitkräfte "derzeit Terrorismusbekämpfungsmaßnahmen in dem Gebiet durchführen", ohne nähere Angaben zu machen.

06.49 Uhr: Zentralratspräsident Schuster kritisiert Schweigen von Islamverbänden

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, übt Kritik an der abwartenden Haltung vieler muslimischer Verbände nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. "Ich hätte mir gewünscht, dass die muslimischen Verbände Hamas ganz klar verurteilt hätten", sagte Schuster der Deutschen Presse-Agentur. "Von da haben wir leider sehr, sehr wenig gehört."

Wie Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) forderte auch Schuster, der Rechtsstaat solle gegen Aufstachelung zum Hass auf Juden alle Möglichkeiten nutzen.

06.46 Uhr: Innenpolitischer Streit in den USA blockiert Hilfe für Israel

Innenpolitischer Streit zwischen Demokraten und Republikanern im US-Parlament blockiert inmitten der Nahost-Krise Hilfen der Vereinigten Staaten für Israel. Das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus verabschiedete gestern zwar einen Gesetzentwurf, der milliardenschwere Unterstützung für Israel vorsieht. Diese ist aber an Bedingungen geknüpft, was bei US-Präsident Joe Biden und seinen Demokraten auf vehementen Widerstand trifft. Den Gesetzesplänen wird daher keine Chance eingeräumt, den demokratisch kontrollierten Senat zu passieren.

06.30 Uhr: Vereinigte Arabische Emirate warnen vor regionaler Auswirkung des Krieges

Die Vereinigten Arabischen Emirate warnen vor der Gefahr, dass der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas regional übergreift. Die Gefahr einer weiteren Eskalation sei real, ebenso wie das Risiko, dass extremistische Gruppen die Situation nutzten, um Ideologien zu verbreiten, die alle in einem Kreislauf der Gewalt gefangen hielten, sagte Noura al-Kaabi, Staatsministerin für auswärtige Angelegenheiten, auf einer politischen Konferenz in der Hauptstadt Abu Dhabi. "Während wir weiter daran arbeiten, diesen Krieg zu stoppen, können wir die regionalen Auswirkungen und die Notwendigkeit, die überhitzte Situation abzukühlen, nicht ignorieren", so Noura al-Kaabi.

06.10 Uhr: Israel will Arbeiter aus dem Gazastreifen zurückschicken

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs in Israel festsitzende Arbeiter aus dem Gazastreifen sollen nach dem Willen der israelischen Regierung in das abgeriegelte Gebiet zurückgeschickt werden. Es sollen auch keine Palästinenser von dort mehr zum Arbeiten nach Israel kommen dürfen, beschloss das Sicherheitskabinett am Donnerstagabend nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

05.38 Uhr: Thailand setzt auf Hilfe von Iran zur Freilassung von Geiseln

Thailand bemüht sich in Kontakt mit dem Iran und anderen Regierungen um die Freilassung von 23 von der Hamas als Geiseln gehaltenen thailändischen Staatsbürgern. Der thailändische Außenminister Parnpree Bahiddha-Nukara sagte, der Iran, der mit der Hamas kommuniziert, habe seine Hilfe bei den Verhandlungen zugesagt.

03.45 Uhr: Chiles Präsident - Habe Biden auf Verstoß gegen Völkerrecht hingewiesen

Der chilenische Präsident Gabriel Boric hat nach eigenen Angaben im Gespräch mit US-Präsident Joe Biden auf Israels Verstoß gegen das Völkerrecht hingewiesen. "Es besteht kein Zweifel, dass die Reaktion unverhältnismäßig war und gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt", sagt Boric vor Reportern nach seinem Treffen mit Biden im Weißen Haus. Das Recht eines Staates, sich selbst zu verteidigen, habe Grenzen.

01.00 Uhr: Israel hält Transfer von Steuereinnahmen für Gazastreifen zurück

Israel will einen Transfer von Steuereinnahmen an die palästinensische Autonomiebehörde im besetzten Westjordanland vornehmen, aber die für den von der Hamas regierten Gazastreifen bestimmten Mittel zurückhalten. Nach einer Debatte darüber, ob die Überweisung angesichts des Kampfes Israels gegen militante Hamas-Kämpfer im Gazastreifen vorgenommen werden soll, erklärt das israelische Kabinett, dass es auch Gelder zum Ausgleich von Stipendien einbehalten werde, die die palästinensische Autonomiebehörde an militante Palästinenser und deren Familien zahlt. Die palästinensische Autonomiebehörde, die sich in der Vergangenheit geweigert hat, gekürzte Steuerzahlungen zu akzeptieren, gab keinen unmittelbaren Kommentar ab.

Donnerstag, 2. November

23.22 Uhr: US-Repräsentantenhaus bewilligt Israel-Hilfen - Zustimmung im Senat unwahrscheinlich

Das US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag zwar einen Gesetzentwurf verabschiedet, der Unterstützung für Israel vorsieht in Höhe von 14,3 Milliarden US-Dollar - das sind rund 13,46 Milliarden Euro. Allerdings dürfte innenpolitischer Streit die Milliardenhilfen blockieren.

Denn zur Gegenfinanzierung sind in dem Gesetzentwurf Kürzungen bei der US-Steuerbehörde IRS im gleichen Umfang eingeplant. Biden und seine Demokraten werfen den Republikanern daher vor, sie wollten Israel-Hilfen politisieren und dass sie versuchten, damit ihre innenpolitische Agenda durchzusetzen. Außerdem will der US-Präsident, dass der Kongress zusammen mit den Israel-Hilfen auch neue Milliarden für die Ukraine freigibt - die sind aber im republikanischen Gesetzentwurf nicht vorgesehen.

Da die Demokraten in der anderen Kongresskammer, dem Senat, eine knappe Mehrheit haben, hat der Gesetzentwurf keine Chance, hier verabschiedet zu werden und am Ende in Kraft zu treten.

22.35 Uhr: Tausende bei Wiener "Lichtermeer" gegen Antisemitismus und Terror

Tausende Menschen haben in der österreichischen Hauptstadt Wien gegen Antisemitismus und Terrorismus sowie für die Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln demonstriert. "Sie alle zeigen, dass wir für eine offene Gesellschaft einstehen, eine liberale Demokratie", sagte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, am Donnerstagabend während des sogenannten "Lichtermeeres" auf dem Heldenplatz im Stadtzentrum.

Einer der Organisatoren der Kundgebung in Wien sprach danach von mehr als 20.000 Anwesenden. Die Wiener Polizei gibt grundsätzlich keine Zahlen zu Demonstrationen bekannt.

Vor der Kundgebung war in der Nacht auf Mittwoch im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs mutmaßlich ein Feuer gelegt worden. Außerdem wurden ein Hakenkreuz und eine NS-Parole auf eine Mauer des Friedhofs gesprüht. Zuvor waren im Oktober in mehreren Städten Österreichs israelische Fahnen an öffentlichen Gebäuden heruntergerissen worden.

22.22 Uhr: Nachrichtenagentur meldet vier Tote nach Beschuss im Südlibanon

Bei israelischen Angriffen sind im Südlibanon der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge vier Menschen ums Leben gekommen. Die Zivilisten seien Donnerstagnachmittag in der Gegend um das Saluki-Tal getötet worden, meldete NNA. Damit sei die Zahl der seit Beginn des Krieges zwischen der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen und Israel getöteten Libanesen auf zehn gestiegen.

Zuvor hatte die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Miliz erklärt, sie habe 19 israelische Stellungen entlang der Grenze angegriffen, eine davon mit zwei sogenannten Selbstmorddrohnen. Israel reagierte mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss.

21.19 Uhr: Frankreich schickt zweiten Hubschrauberträger zur Gaza-Küste

Im Bemühen um die medizinische Versorgung Verletzter schickt Frankreich einen zweiten Hubschrauberträger an die Küste des Gazastreifens. Die "Dixmude" werde so ausgerüstet, dass sie in ein Krankenhaus-Schiff umgewandelt werden könne, sagt Verteidigungsminister Sebastien Lecornu dem Sender France Info. Frankreich hat bereits die "Tonnerre" ins östliche Mittelmeer entsandt. Laut Präsident Emmanuel Macron sollen damit Krankenhäuser in Gaza unterstützt werden.

Lecornu erklärt, das Vorhaben befinde sich noch in der Planungs- und Abstimmungsphase mit den Behörden in Israel und Ägypten. Er hoffe, dass auch andere Länder Schiffe entsenden und so die notwendigen Kapazitäten erreicht würden.

21.10 Uhr: Papstbotschafter: Fundamentalisten großes Problem für Religionen

Radikale fundamentalistische Gruppen sind nach Einschätzung von Papst-Botschafter Nikola Eterovic ein großes Problem für die Religionen. Das betreffe nicht nur den Islam, sondern auch das Christentum, sagte der Apostolische Nuntius am Donnerstagabend in Dresden.

Mit Blick auf den Krieg in Nahost betonte der Nuntius, dass der Vatikan eine klare Position zur radikalen Terrororganisation Hamas und zum Selbstverteidigungsrecht Israels habe. Der Heilige Stuhl plädiere für eine Zwei-Staaten-Lösung.

20.06 Uhr: Scholz lobt Habeck für Videoansprache gegen Antisemitismus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) für seine Video-Ansprache gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel gelobt.

Habeck hatte für seine Videobotschaft viel Zuspruch erhalten. Er prangerte darin antisemitische Übergriffe an, beschrieb die Angst, die Juden und Jüdinnen hierzulande wieder spüren, und appellierte: "Wir haben sicherlich oft zu viel Empörung in unserer Debattenkultur, aber hier können wir gar nicht empört genug sein." Habeck verlangte "eine harte politische Antwort2 und forderte von Muslimen in Deutschland eine klarere Distanzierung von antisemitischen Äußerungen und Handlungen.

19.54 Uhr: Kanzler warnt Hisbollah vor Eingreifen in den Gaza-Krieg

Kanzler Olaf Scholz warnt die Hisbollah im Libanon vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Hisbollah verfüge über 150.000 Raketen. "Man stelle sich vor, die würden jetzt auf Israel abgeschossen", sagt er in einem Bürgerdialog in Mannheim. Wahrscheinlich würde Israel diesen Konflikt gewinnen. Aber es würde "furchtbare Zerstörung" geben.

19.30 Uhr: Scholz - Kein Spielraum mehr für Irans Revolutionsgarden

Die iranischen Revolutionsgarden haben nach Einschätzung von Kanzler Olaf Scholz auch ohne eine EU-Listung als Terrororganisation keinen Handlungsspielraum in Europa mehr. "Die können in Europa jetzt nichts mehr machen", sagt er in einem Bürgerdialog in Mannheim mit Hinweis auf andere rechtliche Regelungen gegen die Revolutionsgarden. Die Listung als Terrororganisation sei an bestimmte rechtliche Bestimmungen geknüpft. Scholz bezeichnet die iranische Regierung als "furchtbares Regime", das die eigene Bevölkerung unterdrücke. Der Kanzler wirft dem Iran zudem vor, viele Extremisten-Gruppen wie Hamas, Hisbollah und Ableger in anderen Ländern wie Syrien, Irak und Jemen zu finanzieren.

19.30 Uhr: Israelische Armee meldet Umzingelung von Gaza-Stadt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Gaza-Stadt umstellt. Der Ort sei der "Brennpunkt der Terrororganisation Hamas", sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Gaza ist das Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des dicht besiedelten Küstengebiets.

Außerdem hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstag mehr als 130 Terroristen "eliminiert". Ob diese getötet wurden, war zunächst unklar. Bei ihren Bodeneinsätzen im Gazastreifen hätten Streitkräfte am Donnerstag auch Militäranlagen und Infrastruktur der Hamas sowie viele Waffen zerstört. Flugzeuge hätten die Angriffe flankiert und mehrere militärische Kommando- und Kontrollzentren hochrangiger Hamas-Mitglieder angegriffen. Die "terroristische Infrastruktur" sei gezielt in zivilen Gebieten angesiedelt worden, hieß es weiter von der Armee.

Ein Raketenboot der Marine habe außerdem mit Sprengstoff versehene Gebäude und Beobachtungsposten der Hamas getroffen. Israels Luftwaffe und Marine hätten weiterhin Ziele der Marine der islamistischen Organisation attackiert.

Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, seit Kriegsbeginn mehr als 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben.

19.19 Uhr: Biden - 74 US-Staatsbürger haben Gazastreifen am Donnerstag verlassen können

Bei den Ausreisen aus dem Gazastreifen haben am Donnerstag auch 74 Menschen mit US-Staatsbürgerschaft das Palästinensergebiet verlassen können. "Gute Nachrichten, wir haben heute 74 Amerikaner, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft rausbekommen", sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus zu Journalisten.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, sagte, am Vortag hätten fünf US-Staatsbürger den Gazastreifen verlassen. Die Zahl der Ausreisen verändere sich "in Echtzeit".

Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten war am Mittwoch erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für Ausreisende und Verletzte geöffnet worden. 361 Ausländer und 46 Verletzte konnten laut den ägyptischen Behörden am Mittwoch das umkämpfte Gebiet verlassen, darunter mehrere Deutsche. Am Donnerstag sollten bis Ende des Tages ägyptischen Angaben zufolge bis zu 400 weitere Menschen mit ausländischem Pass sowie 60 Verletzte die Grenze passieren.

18.57 Uhr: UN-Experten sehen für Palästinenser Gefahr eines "Genozids"

Eine siebenköpfige Experten-Gruppe der Vereinten Nationen (UN) hat eine humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Diese sei nötig, damit Hilfe jene erreiche, die sie am dringendsten brauchten, erklären die UN-Sonderberichterstatter in Genf. Sie seien davon überzeugt, dass für die palästinensische Bevölkerung die Gefahr "eines Genozids" bestehe. Die Situation im Gazastreifen habe einen katastrophalen Punkt erreicht. Es herrsche ein Mangel an Wasser, Medikamenten, Treibstoff und anderen lebenswichtigen Gütern. Auch Israels Verbündete trügen Verantwortung und müssten zugunsten einer Feuerpause eingreifen.

"Wir sprechen von der Gefahr eines Völkermordes, weil der Prozess, der im Gange ist, absolut willkürlich ist und in diesem Fall mehr als zwei Millionen Menschen betrifft", sagt Pedro Arrojo Agudo, Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, zu Reuters. Die israelische Vertretung beim UN-Sitz in Genf kündigte eine Antwort auf die Äußerungen der Experten an.

18.33 Uhr: Parlament - Golfemirat Bahrain stellt Beziehungen zu Israel ein

Bahrain hat nach Angaben seines Parlaments seine Wirtschaftsbeziehungen zu Israel eingestellt und seinen Botschafter aus Israel abgezogen. Das Parlament erklärte, mit der Entscheidung würden "die legitimen Rechte des palästinensischen Brudervolkes" unterstützt. Das Parlament bezog sich damit auf den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

Laut der Parlamentserklärung beschloss das Emirat, "den bahrainischen Botschafter aus Israel ins Land zurückzuholen". Der israelische Botschafter habe "das Land verlassen". Die Regierung des Golfemirats betätigte die Parlamentsangaben zunächst nicht. Das israelische Außenministerium teilte mit, es sei nicht über derartige Entscheidungen Bahrains informiert: "Die Beziehungen zwischen Israel und Bahrain sind stabil."

18.29 Uhr: UN-Experten fordern humanitäre Waffenruhe für den Gazastreifen

Eine siebenköpfige Experten-Gruppe der Vereinten Nationen (UN) hat eine humanitäre Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Diese sei nötig, damit Hilfe jene erreiche, die sie am dringendsten brauchten, erklären die UN-Sonderberichterstatter in Genf. Zugleich warnen sie, dass für die palästinensische Bevölkerung die Gefahr eines Völkermords bestehe. Die Situation im Gazastreifen habe einen katastrophalen Punkt erreicht. Es herrsche ein Mangel an Wasser, Medikamenten, Treibstoff und anderen lebenswichtigen Gütern. Auch Israels Verbündete trügen Verantwortung und müssten zugunsten einer Feuerpause eingreifen. "Wir sprechen von der Gefahr eines Völkermordes, weil der Prozess, der im Gange ist, absolut willkürlich ist und in diesem Fall mehr als zwei Millionen Menschen betrifft", sagt Pedro Arrojo Agudo, Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, zu Reuters. Die israelische Vertretung beim UN-Sitz in Genf kündigt eine Antwort auf die Äußerungen der Experten an.

18.20 Uhr: Medwedew droht Warschau - Polnischer Staat stehe auf dem Spiel

Der für besonders drastische Äußerungen bekannte Putin-Vertraute Dmitri Medwedew droht der Regierung in Warschau und bringt dabei ein Ende des polnischen Staates ins Spiel. Russland habe in Polen inzwischen einen "gefährlichen Feind", schreibt der ehemalige russische Präsident und heutige Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates in einem langen Artikel zu den russisch-polnischen Beziehungen. Wenn es keine Hoffnung auf Versöhnung gebe, sollte Russland eine sehr harte Haltung einnehmen, so Medwedew. "Die Geschichte hat gegenüber den anmaßenden Polen mehr als einmal ein unbarmherziges Urteil gesprochen: Wie ehrgeizig die revanchistischen Pläne auch sein mögen, ihr Scheitern könnte zum Tod der polnischen Staatlichkeit in ihrer Gesamtheit führen." Eine Reaktion Polens liegt zunächst nicht vor. Medwedew gehört in Russland zu den schärfsten Kritikern des Westens. Laut Diplomaten deuten seine Äußerungen auf die Einstellungen in den obersten Rängen der Kreml-Elite hin.

18.15 Uhr: ARD-DeutschlandTrend - Große Sorge wegen Krieg in Israel und Gaza

Eine große Mehrheit der Deutschen verfolgt die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten mit Besorgnis. In einer repräsentativen Umfrage für den ARD-DeutschlandTrend erklärten 74 Prozent der Befragten, die Geschehnisse bewegten sie sehr stark oder stark. Acht von zehn Befragten (81 Prozent) machten sich Sorgen um die von der Hamas entführten Geiseln. Zwei Drittel (65 Prozent) waren besorgt über die Lage der israelischen Zivilbevölkerung, 72 Prozent über die Situation der Palästinenser. Gleichzeitig fürchteten 78 Prozent eine Ausweitung des Konfliktes in der Region.

Die militärische Reaktion Israels auf die Terrorschläge bewerteten 35 Prozent als angemessen, 41 Prozent ging sie zu weit. Acht Prozent gaben an, dass die Angriffe Israels nicht weit genug gingen. Rund drei Viertel der Befragten sahen die Hamas voll und ganz (45 Prozent) oder eher (32) in der Verantwortung für den Konflikt. Aber auch Israel wird von fast sechs von zehn Befragten entweder voll und ganz (15 Prozent) oder eher (42) verantwortlich gemacht. 52 Prozent teilten die Wahrnehmung eines sich in Deutschland ausbreitenden Antisemitismus, 37 Prozent teilten diese Ansicht nicht.

17.48 Uhr: WHO - Keine Kenntnis über Hamas-Stellungen in Kliniken

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegen keine Informationen über Hamas-Stützpunkte in Krankenhäusern im umkämpften Gazastreifen vor. Das sagte der oberste Krisenmanager der UN-Organisation, Mike Ryan, in Genf. Die WHO stehe in engem Kontakt mit dem medizinischen Personal vor Ort. Was sich eventuell unterhalb dieser Kliniken abspiele, sei der WHO nicht bekannt, schränkte Ryan ein.

Falls Krankenhäuser im Gazastreifen auf Wunsch Israels evakuiert werden sollen, müsse Israel als Besatzungsmacht in Abstimmung mit den palästinensischen Gesundheitsbehörden einen sicheren Abtransport der Patienten in alternative Behandlungszentren ermöglichen, betonte Ryan. "Diese Kriterien sind nicht erfüllt", sagte er während einer Pressekonferenz.

17.41 Uhr: Gefechte an israelisch-libanesischer Grenze gehen weiter

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee beschoss und traf nach eigenen Angaben erneut eine "Terrorzelle" und Ziele der Hisbollah im libanesischen Grenzgebiet. Das Militär habe zuvor mehrere Raketenstarts aus dem Libanon registriert. Das Militär teilte mit, die Streitkräfte seien bereit, "sofort und energisch auf jeden Angriff der Hisbollah zu reagieren".

Eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete verursachte in dem israelischen Grenzort Kiriat Schmona israelischen Medienberichten zufolge schwere Schäden. Autos und Geschäfte standen demnach in Flammen. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Hamas im Libanon bekannte sich zu dem Angriff. Die Islamisten hätten zwölf Raketen auf die Stadt gefeuert. Israel hatte vor rund zwei Wochen angekündigt, den nördlichen Grenzort mit rund 22.000 Einwohnern wegen der anhaltenden Gefechte zu evakuieren.

17.30 Uhr: WHO fordert sicheren Zugang zu Kliniken in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Sicherheitsgarantien für medizinische Hilfslieferungen an Kliniken im Gaza-Streifen gefordert. Der Transport von Hilfsgütern im Palästinensergebiet werde von den Konfliktparteien behindert, da es fast unmöglich sei, von ihnen Sicherheits-Zusagen zu erhalten, kritisierte der oberste Krisenmanager der WHO, Mike Ryan, in Genf. Laut Ryan klaffen Ankündigungen und Wirklichkeit auseinander: "Ich habe es satt, all diese Zusicherungen zu hören, die es dann für die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, vor Ort nicht gibt."

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus berichtete bei einer Pressekonferenz, dass seit dem Beginn des Krieges 218 mal Gesundheitseinrichtungen und -personal in Palästinensergebieten angegriffen worden seien. In Israel habe es 19 solcher Angriffe gegeben. Tedros forderte erneut eine humanitäre Feuerpause. Die Situation im Gaza-Streifen lasse sich kaum noch beschreiben: "Angst, Tod, Zerstörung und Verlust sind überall." Tedros und andere WHO-Vertreter berichteten von Operationen ohne Narkose, überfüllten Kliniken und Leichenhallen.

17.22 Uhr: US-Außenminister Blinken am Freitag erneut zu Gesprächen in Israel

US-Außenminister Antony Blinken besucht am Freitag erneut Israel. Bei seinen Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern in Tel Aviv will Blinken dem Land nicht nur erneut die Unterstützung der USA im Krieg gegen die radikalislamische Hamas zusichern, sondern sich auch für den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen einsetzen. Dabei dürfte es auch um eine Ausweitung der Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet gehen. Von Israel aus wird Blinken nach Jordanien weiterreisen.

Der US-Außenminister war bereits wenige Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober in das Land gereist. Die USA sind ein historischer und enger Verbündeter Israels. Die US-Regierung blickt aber zugleich kritisch auf die massiven Gegenangriffe Israels auf den Gazastreifen als Antwort auf den Hamas-Angriff. Washington befürchtet unter anderem eine Ausweitung des Kriegs.

17.14 Uhr: Israels Präsident - Arbeiten"unermüdlich" an Rettung der Geiseln

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat Botschafter von Ländern getroffen, aus denen Geiseln der- Hamas stammen. Er kam mit Vertretern Thailands, Nepals, der Philippinen und Tansanias zusammen. Die Hamas tötete nach Botschafterangaben bei dem Angriff am 7. Oktober 29 Thailänder, vier Philippiner und zehn Nepalesen. Zudem sollen 24 Thailänder, mindestens zwei Studenten aus Tansania, zwei Nepalesen und zwei Philippiner als Geiseln genommen worden sein.

Herzog versprach, dass Israel "unermüdlich arbeiten" werde, um die Geiseln zu retten. Die thailändische Botschafterin Pannabha Chandraramya sagte, man leide sehr stark: "Die Nachrichten über Israel sind jeden Tag in den thailändischen Medien und wir machen uns Sorgen um das Wohlergehen der Thailänder, die noch immer hier wohnen und hier in Israel arbeiten."

17.02 Uhr: Netanjahu - Truppen haben Randbezirke von Gaza-Stadt erreicht

Die israelischen Truppen haben nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei ihrem Vormarsch auf Gaza-Stadt die Außenbezirke erreicht. "Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der Schlacht", ließ Netanjahu durch sein Büro erklären: "Wir haben beeindruckende Erfolge erzielt und sind über die Außenbezirke von Gaza-Stadt hinausgekommen, wir sind auf dem Vormarsch."

In Gaza-Stadt hat die Hamas ihren Sitz. Zuvor hatte das israelische Militär erklärt, vor den Toren der Stadt zu stehen. Dabei stießen die Soldaten auf erbitterten Widerstand von Kämpfern der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation, die am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel - und dabei vor allem auf Zivilisten - gestartet hatte. Israel hat erklärt, die Hamas vernichten zu wollen.

16.52 Uhr: Britischer Außenminister - Feuerpause in Gaza schwer zu erreichen

Eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der Hamas ist nach Einschätzung des britischen Außenministers James Cleverly nur schwer zu erreichen. "So ziemlich die ganze Welt ist sich darüber einig, dass wir mehr humanitäre Hilfe nach Gaza bringen müssen", sagte Cleverly in London: "Wir, die USA, Stimmen auf der ganzen Welt haben auf Feuerpausen gedrängt - vorübergehend, lokal, speziell für humanitäre Zwecke." Es habe sich jedoch gezeigt, dass diese "sehr, sehr schwierig" zu bewerkstelligen seien.

Großbritannien werde sich weiterhin "so lange es nötig ist" für humanitäre Feuerpausen einsetzen, sagte Cleverly. Die Position seiner Regierung, dass Forderungen nach einem umfassenden Waffenstillstand verfrüht seien, bleibe bestehen.

16.47 Uhr: Israels Armeechef stellt Treibstofflieferungen nach Gaza in Aussicht

Israels Armee hat Bereitschaft für eine Lockerung des Kriegsembargos gegen den Gazastreifen unter bestimmten Bedingungen signalisiert. Krankenhäuser, denen der Treibstoff für Notstromaggregate ausgehe, könnten unter Aufsicht wieder beliefert werden, antwortete Generalstabschef Hersi Halevi auf eine Reporter-Frage. "Wir werden alles Notwendige tun, um sicherzustellen, dass der Treibstoff nicht in die Infrastrukturen der Hamas gelangt und dass er nicht für Kriegszwecke, sondern für die wirklichen Bedürfnisse der Krankenbehandlung verwendet wird", sagte Halevi.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe keine Treibstofflieferungen in den Gazastreifen genehmigt, stellte dessen Büro Medienberichten zufolge nach Bekanntwerden von Halevis Erklärung klar. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums können 16 von insgesamt 35 Krankenhäusern in dem Küstengebiet wegen Treibstoffmangels keine Patienten mehr behandeln.

16.43 Uhr: Söder ruft Muslime zur Distanzierung von Hamas auf

CSU-Chef Markus Söder hat die Muslime in Deutschland aufgerufen, sich vom Terror der Hamas zu distanzieren. "Bei der Verurteilung des Hamas-Terrors dürfen wir nicht generell Muslime bei uns unter Verdacht stellen", sagte er dem Münchner Merkur: "Deswegen mein Appell an alle: Distanziert euch bitte vom Terror der Hamas!“

Mit deutlicher Kritik reagierte Söder auf die antiisraelischen Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan: "Es ist gefährlich, wenn sich ein Nato-Mitglied so äußert wie die Türkei unter Erdogan. Das kann nicht unwidersprochen bleiben." Mit Blick auf eine mögliche Deutschland-Reise von Erdogan sagte Söder, er erwarte in diesem Fall von Kanzler Olaf Scholz "Klartext".

16.30 Uhr: Hamas - Mindestens 27 Tote bei israelischem Luftangriff nahe UN-Schule

Bei einem mutmaßlichen Angriff der israelischen Armee nahe einer UN-Schule im Flüchtlingslager Dschabalia sind nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas mindestens 27 Menschen getötet worden. Zudem gebe es nach dem Beschuss am Donnerstag eine "große Anzahl" an Verletzten, erklärte der Sprecher des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Aschraf al-Kudra.

Die Zahlenangaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Aufnahmen von dem Vorfall zeigten aber mehrere Verletzte und hinzueilende Rettungskräfte. Auf Bildern von AFPTV waren zahlreiche blutüberstömte Körper vor der Schule zu sehen, in der viele Zivilisten Zuflucht gesucht hatten. Die israelische Armee äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Israel wirft der Hamas vor, UN-Schulen und Krankenhäuser als Waffenlager zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück.

16.23 Uhr: Yad Vashem ruft zu "Krieg gegen Antisemitismus" auf

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat Führungspersönlichkeiten aus Politik, Kultur, Religion und dem akademischen Bereich zu einem "Krieg gegen Antisemitismus" aufgerufen. Dies sei als Reaktion auf einen alarmierenden Anstieg von Judenhass weltweit zu verstehen, teilte die Gedenkstätte in Jerusalem mit. Angesichts der Terrorangriffe der Hamas und der darauf folgenden Verteidigung Israels unterstrich Yad-Vashem-Direktor Dani Dayan "die dringende Notwendigkeit, dieser tödlichen Form des Hasses gegenüber dem jüdischen Volk entgegenzutreten".

Man verfolge den Anstieg von Antisemitismus in Worten und Taten, der auch Attacken gegen jüdische Gemeinschaften und Institutionen in vielen Teilen der Welt umfasse, betonte Dayan. Im Westen sei ein gefährlicher Trend zu beobachten, speziell am Campus von Hochschulen, Terrorismus zu legitimieren und die Vorstellungen, denen Terroristen anhingen, zu ignorieren. Antisemitismus sei eine "Bösartigkeit", die die Struktur der weltweiten Gesellschaft bedrohe. Es sei an der Zeit, überall Juden zu schützen und zu einem Diskurs zurückzukehren, der auf die Realität und nicht auf gefälschte Informationen gestützt sei.

16.10 Uhr: Erneut Raketenbeschuss aus Gaza auf Israels Norden und Süden

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es habe Alarm in der Wüstenstadt Beerscheva sowie in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen gegeben, teilte die Armee mit. Zudem sei mehrfach Raketenalarm im Norden ausgelöst worden. Es war unklar, woher der dortige Beschuss kam. Laut Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Allein in den ersten drei Wochen des Gaza-Krieges, der am 7. Oktober begann, sind nach israelischen Angaben mehr als 8000 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden.

16.02 Uhr: Größtes Krankenhaus in Gaza überfüllt und fast ohne Treibstoff

Das größte Krankenhaus im Gazastreifen ist nach Angaben eines Arztes völlig überfüllt. Neben Hunderten Patienten beherberge das Schifa-Krankenhaus in Gaza Stadt auch Tausende schutzsuchende Palästinenser, zitierte die Hilfsorganisation Medical Aid for Palestinians den Chefarzt für Chirurgie, Marwan Abussada. Er warnte wegen der Überfüllung vor der Verbreitung von Krankheiten. Zudem gehe dem Krankenhaus der Treibstoff für Notstromgeneratoren aus.

Das Krankenhaus ringt nach Angaben des Arztes darum, mehr als 800 Patienten zu behandeln. Die meisten von ihnen hätten mittelschwere oder schwere Verletzungen erlitten. Die Belegschaft sei "unter keinen Umständen in der Lage, all diese Verletzungen zu behandeln, insbesondere wegen fehlender Medikamente". Israel wirft der Hamas vor, unter dem Schifa-Krankenhaus ein Kommandozentrum eingerichtet zu haben.

15.51 Uhr: Israelisches Militär nähert sich Gaza-Stadt

Bei ihren Vorstößen in den Gazastreifen dringt die israelische Armee mit Panzern und Truppen auf Gaza-Stadt vor. Dabei stoßen die Soldaten auf erbitterten Widerstand von Kämpfern der radikalislamischen Palästinenser-Organisation. "Wir stehen vor den Toren von Gaza-Stadt", sagte der israelische Brigadegeneral Itzik Cohen. In Gaza-Stadt hat die Hamas ihren Sitz. Ihre Infrastruktur ist vor allem in einem weitläufigen Tunnelsystem organisiert, das das israelische Militär besonders im Visier hat.

Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihads kamen nach Berichten von Augenzeugen immer wieder aus Tunneln ans Tageslicht, um israelische Truppen unter Beschuss zu nehmen. Anschließend verschwanden sie wieder unter der Erde, wie auch auf Videomaterial der beiden extremistischen Gruppen zu sehen ist. Die Bodenoffensive des israelischen Militärs konzentriert sich zunehmend auf den Norden des Küstenstreifens, in dem insgesamt etwa 2,3 Millionen Menschen beheimatet sind. Israel hat die Zivilbevölkerung aufgefordert, den Norden des Gebiets zu verlassen.

15.32 Uhr: Weitere Ausländer verlassen den Gazastreifen

Am zweiten Tag in Folge haben Ausländer den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen können. In zwei Bussen seien zunächst "hundert Reisende mit ausländischer Staatsangehörigkeit" über den Grenzübergang nach Ägypten gelangt, sagte der palästinensische Grenzsprecher Wael Abu Mohsen. Bis Ende des Tages sollten ägyptischen Angaben zufolge bis zu 400 Menschen mit ausländischem Pass sowie 60 Verletzte die Grenze passieren.

Auf der Liste der Ausreisenden standen hunderte US-Bürger sowie 50 Belgier und Menschen aus verschiedenen europäischen, arabischen, asiatischen und afrikanischen Ländern. Bei einem Treffen mit ausländischen Diplomaten kündigte der stellvertretende ägyptische Außenminister Ismail Chairat an, sein Land werde bei der Evakuierung helfen und insgesamt 7000 Ausländer mit mehr als 60 Staatsbürgerschaften aus den umkämpften Küstenstreifen herausholen. Weitere Details oder einen Zeitplan nannte er nicht.

15.23 Uhr: Tunesien will Kontakte nach Israel zum "Hochverrat" erklären

In Tunesien sollen laut einem dem Parlament vorliegenden Gesetzentwurf Verbindungen nach Israel künftig als "Hochverrat" geahndet werden. Die im Parlament beratene Vorlage sieht für tunesische Bürger, die das "Verbrechen der Normalisierung" der Beziehungen zu Israel begehen, eine Haftstrafe von sechs bis zwölf Jahren wegen "Hochverrats" vor. Im Wiederholungsfall soll es eine lebenslange Haftstrafe geben.

Der Gesetzentwurf war von Unterstützern des autoritär regierenden Staatschefs Kais Saied ausgearbeitet worden. Er definiert "Normalisierung" als "die Anerkennung des zionistischen Gebildes oder die Aufnahme direkter oder indirekter Beziehungen" zu Israel. Sollte das Gesetz in Kraft treten, wären Tunesiern Vertragsabschlüsse, Zusammenarbeit und Kontakte mit Israelis verboten. Der Entwurf sieht ein Verbot der Interaktion mit israelischen "Einzelpersonen, Institutionen, Organisationen, staatlichen oder nichtstaatlichen Körperschaften" vor.

15.16 Uhr: Ein Israeli und vier Palästinenser im Westjordanland getötet

Bei verschiedenen Zwischenfällen im Westjordanland sollen ein israelischer Zivilist und vier Palästinenser erschossen worden sein. Palästinensische Extremisten töteten nach Angaben des israelischen Militärs und von Rettungskräften im Norden des Westjordanlands einen 35-jährigen Israeli. Der Mann sei in seinem Auto in der israelischen Siedlung Einav beschossen worden, wodurch sich das Fahrzeug überschlagen habe. Das Militär teilte mit, es habe in der Gegend Straßensperrungen eingerichtet und suche nach den Angreifern.

Unterdessen wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums vier Palästinenser in verschiedenen Gegenden des Westjordanlands erschossen. Unter den Toten seien drei Teenager. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober sollen mehr als 130 Palästinenser im Westjordanland getötet worden sein. Die meisten kamen bei gewaltsamen Protesten und Feuergefechten während israelischer Razzien ums Leben.

14.32 Uhr: Guterres und Sunak fordern mehr Hilfe für Menschen in Gaza

Der britische Premierminister Rishi Sunak und UN-Generalsekretär Antonio Guterres haben mehr Hilfe für die Menschen im Gazastreifen gefordert. Bei einem Treffen am Rande einer Veranstaltung in London sprachen die beiden über die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza, wie ein Sprecher Sunkas mitteilte: "Sie waren sich einig, dass die Lieferung lebensrettender Hilfe dringend ausgeweitet werden muss." Zudem plädierten Sunak und Guterres demnach dafür, die internationalen Bemühungen um eine dauerhafte Lösung des Konflikts und die Arbeit an einer Zwei-Staaten-Lösung zu verstärken.

13.45 Uhr: Gefechte an israelisch-libanesischer Grenze gehen weiter

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es am Donnerstag erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee beschoss und traf nach eigenen Angaben erneut eine "Terrorzelle" im libanesischen Grenzgebiet. Diese habe versucht, Panzerabwehrraketen nach Nordisrael zu schießen, teilte das Militär mit. Zusätzlich hätten Soldaten zwei Stellungen zum Abschuss von Panzerabwehrraketen im Libanon beschossen, hieß es weiter. Von dort seien Panzerabwehrraketen auch auf einen Stützpunkt der israelischen Armee bei dem Ort Manara abgefeuert worden. Es habe keine Berichte über Verletzten geben. Die Schiitenorganisation Hisbollah erklärte, ein israelisches "Spionagesystem" getroffen zu haben. Einer libanesischen Sicherheitsquelle zufolge beschoss das israelische Militär als Reaktion Dörfer im Grenzgebiet.

13.25 Uhr: Türkei bietet Aufnahme von Krebspatienten aus dem Gazastreifen an

Die Türkei erklärt sich bereit, Krebspatienten aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Sofern alles nötige koordiniert werde, könnten Krebspatienten und andere Notfallpatienten in der Türkei behandelt werden, teilt der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Das einzige Krankenhaus im Gazastreifen, das Krebstherapien anbot, musste nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden am Mittwoch seinen Dienst einstellen. Der Treibstoff für Notstromaggregate war demzufolge ausgegangen.

13.10 Uhr: Bahrain zieht wegen Gaza-Krieg seinen Botschafter aus Israel ab

Aus Protest gegen die Eskalation im Gaza-Krieg hat der Golfstaat Bahrain seinen Botschafter aus Israel abberufen. Gleichzeitig bestätigte das bahrainische Parlament am Donnerstag, dass der israelische Botschafter das Königreich verlassen habe. Alle Wirtschaftsbeziehungen mit Israel wurden demnach eingestellt. Bahrain bekräftigte seine !feste Unterstützung für die palästinensische Sache." 2020 hatten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet. Die Annäherung richtete sich vor allem gegen den schiitischen Iran, den auch die Emirate als Gefahr betrachten. Bis dahin unterhielten von den arabischen Staaten nur die Nachbarländer Ägypten und Jordanien diplomatische Beziehungen zu Israel.

13.00 Uhr: Israel bittet Ausland um Lazarettschiffe

Israel hat Deutschland und andere Länder zur Behandlung von Verletzten aus dem Gazastreifen um Lazarettschiffe gebeten. Diese sollten in Ägypten anlegen und dort verletzte Palästinenser aufnehmen, sagt der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, dem israelischen Radiosender Kan.

12.30 Uhr: Antisemitismusbeauftragter zu Habeck-Video - "eindringliche Botschaft"

Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat das Video von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Solidarität mit Israel gelobt. "Die eindringliche Botschaft von Herrn Vizekanzler Robert Habeck ist ein richtiger und wichtiger Beitrag in der aufgeheizten und von Falschmeldungen geprägten Diskussion", sagte Klein der Nachrichtenagentur dpa. "Er fasst in klaren wie besonnen Worten zusammen, was das Gebot der Stunde ist", so Klein. "Es gelingt ihm, ohne Schuldzuweisung an die Verantwortung aller in Deutschland lebenden Menschen zu appellieren, sich für die Sicherheit von Jüdinnen und Juden und gegen Antisemitismus einzusetzen."

12.20 Uhr: Israels Militär - Seit Kriegsbeginn 12.000 Ziele in Gaza angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn mehr als 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Waffenlager, Gebäude von führenden Mitgliedern der islamistischen Hamas, Hamas-Terroristen und Raketenarsenale gewesen, teilte Armee-Sprecher Daniel Hagari auf der Plattform X mit.

Die Armee betont seit Kriegsbeginn am 7. Oktober stets, nur Hamas-Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Allerdings lösen die hohe Zahl an zivilen Opern in dem dicht besiedelten Küstengebiet sowie die katastrophale Lage für die Bewohner international zunehmend Kritik am Vorgehen Israels aus. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe oder Feuerpause ab.

12.00 Uhr: Saudi-Arabien kündigt zwölf Millionen Euro Hilfe für Gaza an

Saudi-Arabien will die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen umgerechnet mit weiteren zwölf Millionen Euro unterstützen. Das kündigte das nach König Salman benannte Zentrum für humanitäre Hilfe am Donnerstag an. König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman würden diese Summe selbst spenden. Das 2015 gegründete saudische Zentrum arbeitet mit UN-Organisationen zusammen und hat nach eigenen Angaben Empfänger in fast 100 Ländern der Welt.

11.50 Uhr: Insider - Niedrige einstellige Zahl Deutscher aus Gaza ausgereist

Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt konnte bislang eine niedrige einstellige Zahl deutscher Staatsbürger aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah ausreisen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Eine niedrige dreistellige Zahl registrierter deutscher Staatsbürger befinde sich derzeit noch im Gazastreifen, heißt es aus dem Ministerium weiter.

10.21 Uhr: Innenministerin Faeser verbietet Hamas und Netzwerk Samidoun

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas und das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun verboten.

Die Hamas habe als Terrororganisation zum Ziel, den Staat Israel zu vernichten, erklärte Faeser in einer Mitteilung. "Samidoun verbreitete als internationales Netzwerk unter dem Deckmantel einer "Solidaritätsorganisation" für Gefangene in verschiedenen Ländern israel- und judenfeindliche Propaganda."

Im Fall von Hamas und den ausländischen Strukturen von Samidoun geht es um ein sogenanntes Betätigungsverbot, für die deutschen Strukturen von Samidoun zudem um ein Vereinsverbot. Die Folgen sind ähnlich. Eventuelles Vermögen wird eingezogen, Internetauftritte und Aktivitäten in sozialen Medien werden verboten. Wer weiter für die Organisationen aktiv ist, macht sich strafbar.

Die Hamas ist von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Hinter ihr stehen nach Schätzungen des Verfassungsschutzes in Deutschland rund 450 Menschen, von denen viele deutsche Staatsbürger sind. Einen offiziellen Ableger der islamistischen Gruppierung gibt es hierzulande aber nicht. Vereine, die der Bewegung nahestanden, wurden vor einigen Jahren bereits verboten.

10.20 Uhr: Israel gibt Zahl der Geiseln im Gazastreifen mit 242 an

Das israelische Militär gibt die Zahl der von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln mit 242 an. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hatte es bislang geheißen, darunter seien in acht Fällen auch deutsche Staatsbürger. Die verschleppte Deutsch-Israelin Shani Louk wurde Anfang der Woche als tot gemeldet.

09.40 Uhr: Israelisches Militär rückt auf drei Hauptrouten vor

Israelische Bodentruppen rücken nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War auf drei Hauptrouten im Gazastreifen vor. Einen Vorstoß habe es aus dem Nordosten gegeben, ein weiterer Vorstoß südlich der Stadt Gaza habe das abgeriegelte Küstengebiet durchschnitten und die wichtigste Nord-Süd-Straßenverbindung erreicht. Der dritte Vorstoß sei von der Nordwestspitze des Gazastreifens erfolgt, im Zuge dessen seien die israelischen Truppen etwa fünf Kilometer entlang der Mittelmeerküste vorgerückt und hätten die Ausläufer der Flüchtlingslager Schati und Dschabalija erreicht.

09.10 Uhr: Präsident Herzog warnt vor "psychologischer Kriegsführung"

Israels Präsident Isaac Herzog hat vor einer psychologischen Kriegskampagne der radikalislamischen Hamas gewarnt. "Wir dürfen nicht zulassen, dass sie grausam mit unseren Köpfen und Seelen spielen", sagte er in einer Ansprache an das israelische Volk. Man dürfe nicht in die Fallen der psychologischen Kriegsführung tappen, mit denen die Hamas versuche, Angst und Hass zu schüren. Er rief dazu auf, verantwortungsbewusst zu handeln und keine unbegründeten Gerüchte zu verbreiten. Die israelischen Medien seien mit ihrer Entscheidung, "dem brutalen psychologischen Terror unserer Feinde nicht in die Hände zu spielen", ein gutes Beispiel für dieses Verantwortungsbewusstsein.

08.50 Uhr: Roter Halbmond - Weitere 55 Lkw mit Hilfsgütern in Gaza eingetroffen

Im Gazastreifen sind weitere 55 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Wasser, Essen und Arzneimittel von Ägypten aus über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwochabend mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 272 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Die Lieferung von Treibstoff sei bisher nicht genehmigt worden, hieß es weiter.

08.20 Uhr: Heftige Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hamas in Gaza

Im Norden des Gazastreifens ist es in der Nacht zu Donnerstag zu heftigen Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der Hamas gekommen. Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation, die Kassam-Brigaden, berichteten von Konfrontationen im Nordwesten des Küstenstreifens. Die Kassam-Brigaden hätten Soldaten dort und südöstlich von der Stadt Gaza mit Panzerabwehrgranaten angegriffen. Die israelische Armee teilte mit, im Verlauf der Nacht seien Soldaten auf Terrorzellen gestoßen, die mit Panzerabwehrraketen, Sprengsätzen und Handgranaten angegriffen hätten. Es kam demnach zu langen Kämpfen, bei denen die Soldaten Unterstützung durch Artillerie und Luftwaffe bekamen. Es sei auch Infrastruktur der Hamas zerstört worden.

06.50 Uhr: Mehr als 400 Menschen verließen Gazastreifen

Bei der erstmaligen Öffnung des Grenzübergangs Rafah seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas haben mehr als 400 Menschen den Gazastreifen verlassen können, darunter mehrere Deutsche. Ein ägyptischer Behördenvertreter sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP, 76 Verletzte sowie 335 Menschen mit ausländischer oder doppelter Staatsbürgerschaft seien nach Ägypten gelangt.

06.10 Uhr: Israel kritisiert südamerikanische Länder für Protestaktionen

Israel hat Bolivien, Chile und Kolumbien für deren diplomatische Protestaktionen wegen dessen Krieg gegen die Hamas kritisiert. Chile und Kolumbien sollten die "Terrororganisation Hamas, die Babys, Kinder, Frauen und Ältere niedergemetzelt und verschleppt hat, ausdrücklich verurteilen", forderte das israelische Außenministerium. Zugleich erwarte Israel von den Führungen in Santiago und Bogotá, das Recht eines demokratischen Landes zu unterstützen, seine Bürger zu verteidigen und die sofortige Freilassung aller Entführten zu verlangen - und sich nicht nach Venezuela und dem Iran in der Unterstützung des Terrors der Hamas zu richten.

05.09 Uhr: Israel dementiert Abschuss israelischer Drohne durch Hisbollah

Bei grenzüberschreitenden Kämpfen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah gibt es widersprüchliche Berichte über den Abschuss einer israelischen Drohne. Die radikal-islamische Miliz teilt mit, sie habe eine israelische Drohne über dem Südlibanon mit einer Boden-Luft-Rakete zerstört. Das israelische Militär bestätigt den Raketenstart, erklärt aber, die Drohne sei "nicht beschädigt". Als Reaktion auf den versuchten Drohnenabschuss habe das Militär "die Terrorzelle, die die Rakete abgefeuert hatte, und die Abschussbasis angegriffen", erklärt das Militär ohne Verantwortliche für den Raketenstart zu nennen. Beweise für ihre Behauptungen legt zunächst keine der beiden Seiten vor.

04.24 Uhr: Japanische Staatsbürger aus dem Gazastreifen evakuiert

Alle zehn japanischen Staatsbürger und ihre acht palästinensischen Familienmitglieder, die den Gazastreifen verlassen wollten, sind nach Ägypten evakuiert, teilt die japanische Regierung mit. Ein in Gaza lebender japanischer Staatsbürger verbleibe bei seiner Familie.

03.19 Uhr: US-Präsident Biden erneut für eine "Pause" im Krieg

US-Präsident Joe Biden plädiert erneut für eine "Pause" im Konflikt zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. "Ich denke, wir brauchen eine Pause. Eine Pause bedeutet Zeit, um die Gefangenen herauszuholen", antwortet Biden bei einer Rede vor rund 200 Zuhörern auf einen Zwischenruf, wonach er zu einem sofortigen Waffenstillstand aufrufen solle. Das Weiße Haus stellt klar, dass sich Biden auf die Geiseln und nicht auf Gefangene bezog, die die Hamas nach ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober festgehalten hatte.

00.13 Uhr: Nach Hamas-Angaben 195 Palästinenser bei Angriffen auf Flüchtlingslager getötet

Bei israelischen Angriffen auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen am Dienstag und Mittwoch sind nach Angaben der Hamas mindestens 195 Palästinenser getötet worden. Rund 120 Menschen würden noch unter den Trümmern vermisst, mindestens 777 weitere seien verletzt, teilte die Pressestelle der von der Hamas geführten Verwaltung im Gazastreifen mit. Israel hat nach eigenen Angaben Hamas-Führer in dem Lager angegriffen und getötet.

Mittwoch, 1. November

23.47 Uhr: US-Regierung kündigt nationale Strategie gegen Islamophobie an

Die US-Regierung kündigt eine nationale Strategie gegen Islamophobie an. Der Start des Kampfes gegen Islam-Feindlichkeit wurde zwar schon seit Monaten erwartet, die Bemühungen wurden aber durch den Gaza-Krieg beschleunigt. Hintergrund dürfte auch sein, dass Präsident Joe Biden bei vielen muslimischen Amerikanern auf Skepsis stößt, weil er die israelischen Angriffe im Gazastreifen als Reaktion auf den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober unterstützt.

22.57 Uhr: Israelische Regierung streitet über Steuereinnahmen für Palästinenser

In der israelischen Regierung ist ein Streit über Steuereinnahmen ausgebrochen, die für die palästinensische Autonomiebehörde im besetzten Westjordanland bestimmt sind. Verteidigungsminister Joaw Gallant forderte am Mittwoch, dass die von israelischen Behörden in den von Israel kontrollierten Teilen des Westjordanlandes für die Palästinenser eingenommenen Steuern unverzüglich ausgezahlt werden. Finanzminister Bezalel Smotrich widersprach und warf Gallant einen schweren Fehler vor.

"Der Staat Israel ist daran interessiert, die Stabilität in Judäa und Samaria aufrechtzuerhalten, immer und vor allem in diesen Zeiten", sagte Gallant unter Verwendung des Begriffes, den viele Israelis für das Westjordanland verwenden. Die Mittel dienten der Autonomiebehörde auch zur Terrorismusprävention. "Ich denke, es ist nur angemessen, die Entscheidung des Kabinetts, die vor einigen Tagen getroffen wurde, aufrechtzuerhalten", sagte er.

Smotrich, dessen religiös-nationalistische Hardliner-Partei unter den jüdischen Siedlern im Westjordanland starken Rückhalt hat, sprach sich gegen die Auszahlung der Gelder aus, mit denen unter anderem die Gehälter der Mitarbeiter der Autonomiebehörde bezahlt werden. Er beschuldigte die Palästinenser im Westjordanland, den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober zu unterstützen. "Ich werde nicht zulassen, dass der Staat Israel unsere Feinde in Judäa und Samaria finanziert, die den Terrorismus der Hamas unterstützen", erklärte er.

22.44 Uhr Biden lobt Hilfe bei Ausreise von Ausländern aus dem Gazastreifen

US-Präsident Joe Biden hat regionalen Partnern seines Landes im Nahen Osten für Hilfe bei der Ausreise von Ausländern und verletzten Palästinensern aus dem Gazastreifen gedankt. Er habe viel mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi gesprochen, um Menschen diese Möglichkeit zu geben, sagte Biden am Mittwoch in Northfield im Staat Minnesota. "Ich möchte unseren Partnern, insbesondere Katar, danken, die so eng mit uns zusammengearbeitet haben", sagte er. Unter den Ausgereisten waren auch US-Bürger.

Biden sagte, es müsse noch mehr getan werden, um den Zustrom wichtiger humanitärer Hilfe in den Gazastreifen deutlich zu erhöhen. Der Präsident wiederholte, Israel habe nach den verheerenden Terrorangriffen der Hamas das Recht zur Selbstverteidigung, "in einer Weise, die dem humanitären Völkerrecht entspricht". Er verwies aber auch auf das Leid, das die Palästinenser während der israelischen Gegenangriffe erlitten hätten. "Wir alle haben die verheerenden Bilder aus Gaza gesehen", sagte Biden. "Palästinensische Kinder, die nach ihren verschollenen Eltern schreien (...) und auf ihre Hände und Beine schreiben, dass sie entschädigt werden, wenn das Schlimmste passiert."

22.13 Uhr: Israels Präsident erinnert an arabische Opfer des Hamas-Massakers

Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Terror-Überfall der Hamas gegen jede Form des Rassismus sowie gegen Hass zwischen jüdischen und arabischen Bürgern ausgesprochen. "Denken Sie daran, dass es hier Dutzende arabischer Bürger gibt, die bei dem schrecklichen Massaker sowie als Teil der Sicherheitskräfte und der IDF (der israelischen Armee) mit ihrem Leben bezahlt haben", sagte Herzog in einer Ansprache an die Nation am Mittwochabend. Die im Gazastreifen herrschende Hamas übe auch "brutalen psychologischen Terror" aus und versuche Hass und Gewalt zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Israel zu schüren. Die arabische Minderheit macht in Israel rund 20 Prozent der knapp zehn Millionen Einwohner aus.

Seine Gespräche mit den Angehörigen der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln seien "die schmerzhaftesten" seines Lebens, sagte Herzog in der Ansprache weiter.

21.46 Uhr: Huthi-Rebellen im Jemen feuern offenbar Drohen auf Israel ab

Im Jemen haben die Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben eine große Anzahl von Drohnen auf mehrere Ziele in Israel abgefeuert. Man werde die "militärischen Operationen zur Unterstützung der Palästinenser fortsetzen, bis die israelische Aggression im Gazastreifen aufhört", sagt der Huthi-Militärsprecher Jahja Sareahe. Die Huthis werden im Bürgerkrieg gegen die Regierungstruppen vom Iran unterstützt.

21.11 Uhr: Habeck besorgt über Antisemitismus

Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) hat sich beunruhigt über wachsenden Antisemitismus in Deutschland vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts gezeigt. Neben Antisemitismus bei Islamisten und Rechtsextremen bereite ihm dabei auch Antisemitismus "in Teilen der politischen Linken" Sorge, sagte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister am Mittwoch in einem Video auf der Online-Plattform X. Dies sei "leider auch bei jungen Aktivistinnen und Aktivisten" der Fall.

21.08 Uhr: Größtes Krankenhaus in Gaza fleht um Diesel-Spenden

Der Direktor des größten Krankenhauses in Gaza Stadt hat dringend um weiteren Diesel für die Notstromgeneratoren des Spitals gebeten. Der Treibstoff im Schifa-Krankenhaus reiche nur noch für ein paar Stunden, sagte Mohammed Abu Salmia am Mittwoch. Wer auch immer einen Liter Diesel zu Hause habe, solle ihn bitte spenden.

Israel hat nach den beispiellosen Terrorangriffen der in Gaza regierenden Hamas den Küstenstreifen abgeriegelt und lässt keine Treibstofflieferungen zu. Das türkisch-palästinensische Krankenhaus in Gaza habe wegen Treibstoffmangels den Betrieb einstellen müssen, teilte das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium mit. 70 Krebskranke in dem Spital seien in einer kritischen Lage.

20.47 Uhr: Papst Franziskus spricht sich für Ende der Kämpfe in Nahost aus

Papst Franziskus hat mehr als drei Wochen nach Beginn des neue Gaza-Kriegs Israel und Palästinenser zu einer Lösung am Verhandlungstisch aufgefordert. "Jeder Krieg ist eine Niederlage. Mit Krieg wird nichts gelöst. Nichts. Alles wird mit Frieden, mit Dialog gewonnen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwochabend in einem Interview des italienischen Fernsehsenders Rai. Der 86-Jährige warb mit Nachdruck für eine Zwei-Staaten-Lösung - also jeweils einen Staat für Israel und für Palästinenser.

20.44 Uhr: Baerbock verurteilt Vorgehen der Hamas im Gazastreifen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat das israelische Vorgehen im Gazastreifen verteidigt. "Israel hat nicht nur ein Recht, sich selbst zu verteidigen, sondern wie jeder Staat auf der Welt die Pflicht, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen", sagte sie am Mittwochabend im ZDF auf eine Frage nach den israelischen Angriffen auf das Flüchtlingslager Dschabalia. Die radikalislamische Hamas habe die Menschen in diesem Lager "ganz bewusst als menschliche Schutzschilde" benutzt. Baerbock betonte, dies unterstreiche, "wie wahnsinnig komplex diese furchtbare Situation gerade ist".

20.41 Uhr: USA fordern Ende der Gewalt durch israelische Siedler im Westjordanland

Die USA haben Israel dringend aufgefordert, Gewalttaten durch Siedler im besetzten Westjordanland zu unterbinden. Solche Akte seien "unglaublich destabilisierend", gefährdeten die langfristige Sicherheit Israels und seien "extrem schädlich" für die örtlichen Palästinenser, sagte Außenamtssprecher Matthew Miller am Mittwoch vor Journalisten. Washington habe der israelischen Regierung in Gesprächen die "sehr klare Botschaft" übermittelt, dass die Gewalt durch Siedler im Westjordanland aufhören und die Verantwortlichen "zur Rechenschaft gezogen" werden müssten, sagte Miller.

20.38 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro kritisiert Angriff auf Flüchtlingslager

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen schließt nicht aus, dass der Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia Gaza ein Kriegsverbrechen darstellen könnte. "Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und des Ausmaßes der Zerstörung (...) sind wir ernsthaft besorgt, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt, die Kriegsverbrechen darstellen könnten", erklärt das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte auf X.

19.53 Uhr: USA wollen neue Regierungsbeteiligung der Hamas in Gaza verhindern

Die radikal-islamische Hamas darf nach Darstellung der USA nicht Teil einer zukünftigen Regierung des Gazastreifens sein. Das erklärt der Sprecher des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, während eines Fluges von Präsident Joe Biden nach Minnesota.

19.49 Uhr: US-Außenminister will erneut in den nahen Osten fliegen

US-Außenminister Antony Blinken will noch in dieser Woche erneut Israel besuchen. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, kündigte am Mittwoch in Washington an, Blinken werde am Freitag nach Israel und Jordanien reisen. Er werde unter anderem mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und anderen Vertretern der israelischen Regierung zusammenkommen, um sich über deren militärische Pläne und Ziele zu informieren.

19.46 Uhr: Israels Militär tötet Hamas-Kommandeur im Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben den Chef der Panzerabwehrraketen-Einheit der Hamas im Gazastreifen getötet. Der hochrangige Kommandeur der in dem abgeriegelten Küstenstreifen herrschenden islamistischen Hamas sei bei einem Angriff eines Kampfflugzeuges getötet worden, teilte Israels Militär am Mittwoch mit. Die israelische Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.

19.44 Uhr: Israelischer Botschafter nennt Details zu Erstürmung des Flughafens in Dagestan

Der israelische Botschafter in Moskau hat am Mittwoch neue Einzelheiten zur Stürmung eines Flughafens in der russischen Teilrepublik Dagestan durch einen antisemitischen Mob geschildert. Einige Passagiere hätten sich im Terminal verstecken müssen, bis sie mit dem Hubschrauber in Sicherheit gebracht werden konnten, sagte Botschafter Alexander Ben Zvi der Nachrichtenagentur AP in einem Online-Interview aus Moskau. Der Diplomat machte Extremisten für die Angriffe vom Sonntagabend verantwortlich, die das Ergebnis einer Indoktrination in der überwiegend muslimischen Republik Dagestan seien. Insgesamt gebe es in Russland jedoch keinen organisierten Antisemitismus, sagte er. Dennoch müssten die Behörden den Vorfall ernst nehmen, damit sich solche Angriffe nicht wiederholten.

19.08 Uhr: Scholz spricht mit Netanjahu über Schutz von Zivilisten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bedeutung des Schutzes von Zivilisten und der humanitären Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen betont. Zugleich habe er die "unverbrüchliche Solidarität Deutschlands mit Israel" versichert, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch mit.

19.03 Uhr: Situation an Grenzübergang zu Ägypten laut US-Außenministerium "unbeständig"

Eine erste Gruppe ausländischer Staatsangehöriger, darunter US-Bürger, hat den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah verlassen, sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. "Die Situation ist nach wie vor äußerst unbeständig", sagt er weiter. "Wir werden weiter daran arbeiten, sicherzustellen, dass alle US-Bürger, die den Gazastreifen verlassen wollen, dies tun können."

18.51 Uhr: Britischer Außenminister entsetzt über Ankündigung der Hamas, Angriffe zu wiederholen

Großbritanniens Außenminister James Cleverly hat sich entsetzt über die Ankündigung der Hamas gezeigt, Massaker wie am 7. Oktober wiederholen zu wollen. "Wie kann es Frieden geben, wenn die Hamas sich der Ausrottung Israels verschrieben hat?", schrieb Cleverly auf der Plattform X. Er veröffentlichte dazu ein Video des Sprechers der Hamas, Ghazi Hamad, in dem er unter anderem davon sprach, das Land Israel "beseitigen" zu wollen. "Alles, was wir tun, ist gerechtfertigt." Das Massaker vom 7. Oktober sei nur das erste Mal gewesen und es werde weitere Male geben, kündigte Hamad darin an. "Wir müssen Israel eine Lektion erteilen, und das werden wir immer wieder tun."

18.44 Uhr: Ermittlungen wegen antisemitischer Gesänge in Frankreich

In Frankreich laufen Ermittlungen gegen eine Gruppe Jugendlicher, die in der Metro antisemitische Losungen skandiert haben. In einem Video ist zu sehen und zu hören, wie die Jugendlichen zudem rufen: "Wir sind Nazis und wir sind stolz darauf." Seit dem Ausbruch des Gazakrieges wurden in Frankreich nach Angaben von Innenminister Gerald Darmanin über 850 antisemitische Akte registriert, doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr.

18.22 Uhr: US-Regierung rechnet mit baldiger Ausreise von amerikanischen Staatsbürgern

US-Präsident Joe Biden erwartet noch im Laufe des Mittwochs eine Ausreise amerikanischer Bürger aus dem Gazastreifen. "Wir erwarten, dass amerikanische Staatsbürger heute ausreisen, und wir erwarten, dass in den nächsten Tagen noch mehr ausreisen werden", schrieb Biden am Mittwoch auf der Plattform X. "Dank amerikanischer Führung haben wir heute dafür gesorgt, dass verwundete Palästinenser und ausländische Staatsangehörige den Gazastreifen sicher verlassen können." Die Vereinigten Staaten ließen nicht nach, sich für die Ausreise von Amerikanern aus dem Gazastreifen einzusetzen.

17.47 Uhr: Erste Deutsche haben Gazastreifen verlassen können

Die ersten Deutschen haben den Gazastreifen nach Angaben des Auswärtigen Amts verlassen können. "Nach intensiven Bemühungen konnte ein Team unserer Botschaft Kairo soeben die ersten ausgereisten Deutschen am Grenzübergang in Rafah in Empfang nehmen", teilte das Auswärtige Amt im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit. Es handele sich dabei um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen.

17.39 Uhr: Israelischer Kommandeur - "Wir stehen vor den Toren von Gaza-Stadt"

Die israelische Armee kommt nach Angaben eines ranghohen Kommandeurs bei ihren Bodenangriffen im Gazastreifen voran. "Wir stehen vor den Toren von Gaza-Stadt", sagte der Befehlshaber der 162. Division, Itzik Cohen, in einem Pressestatement. Die Soldaten seiner Einheit befänden sich mitten im Einsatz und seien tief in den Gazastreifen vorgedrungen.

17.10 Uhr: Insider - Mindestens 320 Ausländer haben Gazastreifen verlassen

Mindestens 320 Inhaber von ausländischen Pässen haben Insidern zufolge heute den Gazastreifen verlassen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Ein Palästinenser-Vertreter sprach von sechs Bussen, die abgefahren seien. Die Zahl wurde auch von drei Mitgliedern der ägyptischen Sicherheitskräfte genannt. Insgesamt sollen in den kommenden Tagen zunächst etwa 500 Ausländer über den Grenzübergang Rafah den Gazastreifen verlassen.

16.28 Uhr: Ausreise aus Gazastreifen - Roter Halbmond bestätigt 285 Personen

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hat eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass die Grenze nach Ägypten überquert und den Gazastreifen verlassen. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Einreise von 285 Personen am Mittwoch.

15.53 Uhr: Israelische Armee - 13 Soldaten im Norden des Gazastreifens getötet

Bei Kämpfen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee 13 israelische Soldaten getötet worden. Sie seien am Mittwoch im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Bereits am Dienstag waren zwei Soldaten bei Kämpfen ums Leben gekommen. Seitdem die Armee den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen vorangetrieben hat, wurden demnach insgesamt 15 Soldaten getötet.

15.46 Uhr: Jordanien beruft Botschafter aus Israel zurück

Jordanien hat beschlossen, seinen Botschafter in Israel zurück zu berufen. Der teilte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi am Mittwoch mit. Gleichzeitig werde das israelische Außenministerium darüber informiert, seinen Botschafter, der das Königreich zuvor verlassen hatte, nicht zurückzuschicken.

Jordanien wolle damit seine Position im aktuellen Gaza-Krieg bekräftigen. Das Königreich verurteile den "wütenden israelischen Krieg", der unschuldige Menschen töte und eine "beispiellose humanitäre Katastrophe" ausgelöst habe. Der Krieg gefährde die Sicherheit der gesamten Region und den internationalen Frieden.

15.40 Uhr: Berlin mahnt "Verhältnismäßigkeit" an

Die Bundesregierung hat nach der israelischen Bombardierung eines Flüchtlingslagers im Gazastreifen ein verhältnismäßiges Vorgehen der israelischen Armee angemahnt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Mittwoch, es sei "essentiell", dass beim Kampf gegen die radikalislamische Hamas "mit der notwendigen Verhältnismäßigkeit" vorgegangen werde. Zugleich sei "wieder einmal eingetreten", dass die Hamas sich mit ihren Militärstrukturen und Führungsstrukturen "hinter der Zivilbevölkerung versteckt, diese als menschliche Schutzschilde nutzt und im Zweifelsfall opfert", sagte der Sprecher weiter.

15.27 Uhr: Patienten aus dem Gaza-Streifen nach Ägypten gebracht

Erstmals seit Beginn des Kriegs in Israel und Gaza sind Patienten aus dem Gaza-Streifen zur Behandlung nach Ägypten gebracht worden. Das bestätigte ein Sprecher des ägyptischen Gesundheitsministeriums dem US-Sender CNN. Ägypten hat sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Aufnahme von insgesamt 81 Verletzten und Kranken aus dem Gaza-Streifen bereiterklärt. Die WHO begrüßte die Entscheidung der ägyptischen Regierung. Die Organisation arbeite mit der ägyptischen Gesellschaft des Roten Halbmonds zusammen, um sicherzustellen, dass die Patienten auch psychologisch versorgt werden, sagte ein WHO-Sprecher.

14.50 Uhr: Palästinenser - Mindestens vier Tote bei Einsätzen des israelischen Militärs im Westjordanland

Mindestens vier Palästinenser sind nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbeamter während Einsätzen der israelischen Armee im besetzten Westjordanland getötet worden. Drei Menschen seien während einer Razzia in Dschenin im Norden des Westjordanlands getötet, ein weiterer sei in Tulkarem erschossen worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Mittwoch. Das israelische Militär sprach von Razzien gegen militante Palästinenser im Flüchtlingslager von Dschenin. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben kaum überprüfen.

14.14 Uhr: Innenministerium - Betätigungsverbot für Hamas-Organisation kommt bald

Das von der Bundesregierung geplante Betätigungsverbot der radikal-islamischen Hamas-Organisation kommt nach Angaben einer Sprecherin des Innenministeriums "sehr, sehr bald". Genaue Angaben machte sie nicht.

14.04 Uhr: Außenministerium informiert Deutsche über mögliche Ausreise

Das Außenministerium hat nach Angaben eines Sprechers deutsche Staatsangehörige im Gazastreifen über eine mögliche Ausreisemöglichkeit über den Grenzübergang Rafah informiert. Man hoffe, dass diese Möglichkeit einige Tage bestehen werde, weil sich mehrere Tausend Ausländer im Gazastreifen befänden, fügt er hinzu. Das Außenministerium habe ein konsularisches Team an den Grenzübergang in Ägypten geschickt. Es gebe noch keine konkreten Hinweise auf die erste Ausreise eines Deutschen. Die Personen würden zunächst nach Kairo gebracht.

13.52 Uhr: Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine "Terrorzelle" im Süden des Libanons angegriffen. Diese habe versucht, mehrere Panzerabwehrraketen auf den Norden Israels abzufeuern, teilte das Militär mit. Außerdem hat sie demnach zusätzlich das Feuer auf israelisches Staatsgebiet in der Nähe der Stadt Kiriat Schmona eröffnet und mit Panzerabwehrraketen geschossen. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hieß es.

13.39 Uhr: Türkei und Iran wollen mit Regionalkonferenz Ausweitung von Nahost-Krieg abwenden

Um eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas abzuwenden, wollen die Türkei und der Iran eine Regionalkonferenz einberufen. "Wir wollen nicht, dass die menschliche Tragödie in Gaza sich zu einem Krieg entwickelt, der die Länder der Region betrifft", sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan bei einem gemeinsamen Auftritt mit seinem iranischen Kollegen Hossein Amir-Abdollahian vor Journalisten in Ankara.

Amir-Abdollahian drang darauf, ein solches Treffen "regionaler Spitzenvertreter, muslimischer und arabischer Staaten so bald wie möglich" abzuhalten. Zudem rief er die muslimische Welt auf, israelische Produkte wegen des Krieges zu boykottieren. Der mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Iran hatte deren Großangriff auf Israel als "Erfolg" begrüßt, bestreitet jedoch eine Beteiligung daran.

13.29 Uhr: EU-Außenbeauftragter "entsetzt" über Opfer in Flüchtlingscamp

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich kritisch zum israelischen Vorgehen im Gazastreifen geäußert. Er sei "entsetzt" über die hohe Opferzahl beim Beschuss des Flüchtlingscamps Dschabalia, erklärte Borrell via Plattform X. Zugleich betonte er, Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung, allerdings im Rahmen des humanitären Völkerrechts. Die Sicherheit und der Schutz von Zivilisten sei nicht nur eine moralische, sondern auch eine rechtliche Verpflichtung, so Borrell.

13.24 Uhr: Hamas-Behörde - Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 8.700

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 8.796 gestiegen. Unter den Toten seien 3.648 Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren, berichtete die Behörde in Gaza. Insgesamt sind seit Kriegsbeginn demnach 22.219 Menschen verletzt worden. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

13.04 Uhr: Libanesischer Regierungschef fordert Waffenruhe in Nahost

Der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat eine fünftägige Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel gefordert. In dieser Zeit sollten internationale Gespräche über den Austausch von Gefangenen und einen dauerhaften Waffenstillstand geführt werden, sagte Mikati. So könne eine Einigung über die Bedingungen für einen Frieden erzielt werden. Es müsse dringend verhindert werden, dass der Krieg außer Kontrolle gerate und den Libanon und die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehe. Mikati verurteilte israelische Angriffe auf den Südlibanon und den Gazastreifen.

Mikati bemüht sich darum, den Libanon aus dem Krieg zwischen Israel und der Hamas herauszuhalten. Kämpfer der Hisbollah-Miliz und israelische Soldaten liefern sich seit Beginn des Krieges am 7. Oktober entlang der libanesisch-israelischen Grenze aber immer wieder Gefechte. Israel betrachtet die Hisbollah als seine unmittelbarste Bedrohung und schätzt, dass die Miliz rund 150.000 Raketen auf das Land gerichtet hat.

12.40 Uhr: Hamas meldet erneut Angriffe auf Wohnhäuser in Flüchtlingslager

Israel hat nach Angaben der Hamas erneut Wohngebäude in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Gaza angegriffen. Viele Menschen seien ums Leben gekommen oder verletzt worden, teilte die Regierung des Gazastreifens mit, nannte aber keine Details. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira, der immer noch aus dem nördlichen Gazastreifen berichtet, zeigte zerstörte Gebäude und mehrere Verletzte, darunter Kinder, die in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht wurden.

Das Lager Dschabalija wurde bereits am Dienstag von mehreren israelischen Luftangriffen getroffen. Das von der Hamas geführte Innenministerium im Gazastreifen berichtete von zahlreichen Opfern, nannte aber keine genauen Zahlen. Israel erklärte, der Angriff habe eine Hamas-Kommandozentrale in Wohnhäusern und ein darunter liegendes Tunnelnetz im Flüchtlingslager zerstört. Dabei sei eine große Zahl von Hamas-Terroristen getötet worden.

12.16 Uhr: Reporter ohne Grenzen will Ermittlungen zum Tod von Journalisten in Gaza

Wegen des Todes von Journalisten im Gaza-Krieg hat die Organisation Reporter ohne Grenzen den Internationalen Strafgerichtshof aufgefordert, zu Kriegsverbrechen zu ermitteln. Konkret geht es um acht palästinensische Journalisten, die bei Bombardierungen in Gaza umkamen, und einen israelischen Reporter, der getötet wurde, als er über den Angriff von Hamas-Terroristen auf seinen Kibbuz am 7. Oktober berichtete. "Das Ausmaß, die Schwere und die Wiederkehr von internationalen Straftaten gegen Journalisten, vor allem in Gaza, rufen nach einer prioritären Untersuchung des Chefanklägers des ICC", erklärte Generalsekretär Christophe Deloire.

Es ist bereits das dritte mal seit 2018, dass Reporter ohne Grenzen, den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu Ermittlungen zu Kriegsverbrechen gegen palästinensische Journalisten in Gaza aufruft. Der Chefankläger des Weltstrafgerichts, Karim Khan, hatte bereits angegeben, dass er sowohl gegen Israel als auch Palästinenser wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen ermitteln wolle.

11.38 Uhr: Erste Ausländer verlassen den Gazastreifen

Am Grenzübergang Rafah haben hunderte Zivilisten mit ausländischem Pass den Gazastreifen am Grenzübergang Rafah verlassen. In Krankenwagen wurden auch mehrere Verletzte über die Grenze nach Ägypten gebracht. Nach Angaben ägyptischer Behörden sollen im Laufe des Tages rund 400 Zivilisten und 90 Verletzte Gaza verlassen dürfen, weitere 1.000 Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft wollen nach ARD-Informationen ausreisen.

Insidern zufolge hatte das Golfemirat Katar die vorübergehende Öffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten vermittelt. Im Rahmen dieser Vereinbarung dürften alle ausländischen Staatsangehörigen den Gazastreifen verlassen, berichtete der US-Fernsehsender CNN. Die Vereinbarung sei unabhängig von Gesprächen über die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

11.22 Uhr: "Ein Zivilist bleibt ein Zivilist" - Blinken fordert Hilfe für Bevölkerung in Gaza

US-Außenminister Antony Blinken hat in einem Gastbeitrag für die "Washington Post" für die Unterstützung Israels im Kampf gegen die Hamas und gleichzeitige Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geworben. Die Hilfe für die mehr als zwei Millionen Palästinenser dort zu streichen, wie einige Mitglieder des US-Kongresses forderten, wäre ein schwerer Fehler, schrieb Blinken. Dies könnte Israels Sicherheit unterminieren und die Stabilität in der Region gefährden.

Zudem stehe die Bewältigung der humanitären Krise in Gaza im Einklang mit den Grundsätzen der USA, wonach jedes zivile Leben gleichermaßen schützenswert sei. "Ein Zivilist ist und bleibt ein Zivilist", so Blinken. Die Menschen in Gaza hätten nichts mit den Terrorangriffen der Hamas zu tun. Sie könnten dafür nicht verantwortlich gemacht werden, sondern seien selbst Opfer. Deshalb müssten Wasser, Medizin, Treibstoff und andere humanitäre Hilfe aufgestockt werden und sofort Gaza erreichen.

11.01 Uhr: Erste Verletzte und von Gaza nach Ägypten gebracht

Die ersten Rettungswagen mit Verletzten aus dem Gazastreifen sind einem ägyptischen Beamten zufolge am Mittwoch in Ägypten eingetroffen. Ägyptische Fernsehsender zeigten Aufnahmen von Rettungswagen, die auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah ankamen. Insgesamt sollen etwa 90 schwer verletzte Palästinenser zur medizinischen Behandlung in ägyptische Einrichtungen gebracht werden.

Auf palästinensischer Seite des Grenzübergangs beobachtete ein Journalist der Agentur AFP mindestens 40 Rettungswagen mit jeweils zwei Verletzten, die am Grenzübergang Rafah ankamen, um von dort nach Ägypten zu fahren. Die Verletzten sollen Berichten zufolge in ein Feldlazarett in der Stadt Scheich Suweid rund 15 Kilometer von Rafah entfernt sowie in ein Krankenhaus nach El Arisch und in den kompliziertesten Fällen auch nach Kairo gebracht werden.

10.58 Uhr: Zentralrat der Muslime prangert "Kriegsverbrechen" an - Antisemitismus-Vorwürfe gegen Muslime als "Entlastungs-Debatte"

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat Israel im Gaza-Krieg Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Wir sehen ja jetzt unbeschreibliches Leid, das auf Gaza niedergeht. Das Kriegsbombardement von Israel ist ein Kriegsverbrechen aus unserer Sicht und zeigt einmal mehr, dass Krieg niemals eine Antwort sein kann, Terror wirklich zu bekämpfen", sagte Mazyek im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. Er forderte Hilfskorridore und eine Waffenruhe auf beiden Seiten.

Mazyek sagte zu Antisemitismus-Vorwürfen gegen muslimische Demonstranten, dass man die fünf Millionen Muslime in Deutschland in einen Topf werfen dürfe, sondern "unterscheiden und differenzieren" müsse. Antisemitismus sei nicht neu: "Antisemitismus ist etwas, was wir in Europa und Deutschland immer wieder erleben, vor allen Dingen in den letzten Jahren. Der Rechtsextremismus hat es ja deutlich gemacht, wo die großen Gefahren kommen." Er warne davor, "eine Entlastungsdebatte zu führen: Wir haben jetzt hier sozusagen einen importierten Antisemitismus".

10.44 Uhr: Hamas - Sieben Geiseln bei Angriff auf Flüchtlingslager getötet

Bei dem israelischen Luftangriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia sind nach Angaben des bewaffneten Flügels der Hamas sieben verschleppte Geiseln getötet worden. Darunter seien drei mit ausländischem Pass, teilten die Kassam-Brigaden mit. Es wird davon ausgegangen, dass die Hamas mehr als 230 Geiseln hält. Vier Zivilisten wurden bislang freigelassen. Insgesamt sollen bei dem Angriff auf das Flüchtlingslager am Dienstag palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen umgekommen sein.

10.32 Uhr: Chamenei ruft muslimische Länder zum Boykott Israels auf

Das staatliche und geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat muslimische Länder zu einem Boykott gegen Israel aufgerufen. "Die Bombardierung des Gazastreifens muss sofort aufhören", zitierten iranische Staatsmedien Chamenei: "Öl- und Lebensmittelexporte an das zionistische Regime sollten aufhören."

10.20 Uhr: Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff auf Flüchtlingslager in Gaza

Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen mit mindestens 47 Toten scharf kritisiert. Der Angriff habe "den Tod und die Verletzung einer großen Anzahl unschuldiger Zivilisten" verursacht, erklärte das Außenministerium in Riad. Saudi-Arabien verurteile die Bombardierung "auf das Schärfste", es handele sich um "unmenschlichen Angriffe" durch "die israelischen Besatzungstruppen", hieß es weiter.

Israel hatte eigenen Angaben zufolge am Dienstag ein großes Tunnelsystem unter dem Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens bombardiert. Dabei seien der führende Hamas-Vertreter Ibrahim Biari und weitere Kämpfer getötet worden. Nach Hamas-Angaben wurden bei dem Angriff mindestens 50 Menschen getötet und 150 weitere verletzt. In einem AFP-Video ist zu sehen, dass mindestens 47 Tote aus den Trümmern geholt wurden.

10.04 Uhr: Israel - Boliviens Abbruch der Beziehungen ist "Kapitulation vor Terrorismus"

Das israelische Außenministerium hat Boliviens Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel scharf kritisiert. "Die Entscheidung der Regierung Boliviens, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen, ist eine Kapitulation vor dem Terrorismus und dem Ayatollah-Regime im Iran", erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Mit diesem Schritt stelle sich die bolivianische Regierung "auf die Seite der Terrororganisation Hamas".

09.54 Uhr: Israelischer Botschafter - Hamas nutzt palästinensische Bevölkerung als Schutzschild

Der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, hat im rbb Bedauern über die Situation der palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen geäußert. Prosor sagte, dass Israel nie unschuldige Zivilisten absichtlich angegriffen habe und das nie tun werde: "Doch die Hamas schießt auf die eigene Bevölkerung und erlaubt ihr nicht, den Fluchtkorridor zu nutzen. Weil sie sie als Schutzschild halten wollen.", führte der Botschafter aus. Man müsse die Hamasführung sowie deren Infrastruktur beseitigen, so Prosor, "weil wir ansonsten nicht in der Region überleben können".

Der Botschafter betonte, er sehe Deutschland als einen wahren Freund Israels. "Kanzler Scholz stand nach dem Terrorangriff der Hamas sofort an Israels Seite und dort steht er bis heute. (...) Deutschland ist der einzige Staat, wo der Kanzler, die Außenministerin und der Verteidigungsminister Israel besucht haben und ganz klar an der Seite Israels stehen.", sagte Prosor. Dennoch sei das Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UN enttäuschend. Hier brauche es einen Paradigmenwechsel im Auswärtigen Amt.

09.38 Uhr: Ausländische Staatsangehörige wohl kurz vor Ausreise aus Gazastreifen

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober steht eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass wohl kurz vor der Ausreise aus dem Gazastreifen nach Ägypten. Eine erste Gruppe von ihnen befinde sich im Transitbereich des Grenzübergangs Rafah, sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes. Sie warteten im palästinensischen Teil des Übergangs darauf, ihre Formalien für die Einreise nach Ägypten zu erledigen.

Geplant sei die Ausreise von mehr als 500 Ausländern und Palästinensern mit weiterer Staatsangehörigkeit, hieß es aus Sicherheitskreisen, vermutlich könnten aber nicht alle heute die Grenze überqueren. An der Grenze versammelten sich laut Augenzeugen rund 200 Halter ausländischer Pässe. Eine offizielle Bestätigung über eine mögliche Grenzöffnung für Zivilisten gab es zunächst nicht. Unklar blieb auch, wann die Grenze im Fall einer Öffnung wieder schließen wird.

09.22 Uhr: Israel verstärkt Militärpräsenz im Roten Meer

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge Kriegsschiffe mit Raketen im Roten Meer stationiert. Offenbar ist der Schritt eine Reaktion auf das Vorgehen der Hutis im Jemen, die eigenen Angaben vom Dienstag zufolge Israel mit Raketen und Drohnen beschossen und weitere solche Schritte angedroht haben. Die Hutis, die Teile des Jemen kontrollieren, werden vom Iran unterstützt. Israel hat über die Hafenstadt Eilat einen schmalen Zugang zum Roten Meer.

09.09 Uhr: UN - 217 LKW mit Hilfsgütern haben bislang Gaza erreicht

Bisher haben laut den UN insgesamt 217 Lastwagen mit Hilfsgütern den weitgehend abgeriegelten und umkämpften Gaza-Streifen erreicht. Die LKW hätten Lebensmittel, Wasser, Medizin und andere Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung in dem Palästinensergebiet geliefert, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe in Genf mit. Allerdings seien unter den Gütern nicht die dringend benötigten Treibstoffe für Generatoren und Fahrzeuge.

Der letzte Konvoi mit 59 LKW sei am Montag über den Grenzposten Rafah zwischen Ägypten und Gaza gerollt. Am 21. Oktober wurden die Lieferungen wieder aufgenommen, nachdem sich vor allem Israel, Ägypten, die USA und die UN darauf geeinigt hatten. UN-Experten betonen, dass täglich mindestens 100 LKW Waren in den Gaza-Streifen transportieren müssten, um die 2,3 Millionen Menschen zu versorgen.UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, dass das „Ausmaß der humanitären Hilfe, die bisher nach Gaza zugelassen wurde, völlig unzureichend ist und den Bedürfnissen der Menschen nicht entspricht“.

08.23 Uhr: Hoffnung auf Grenzöffnung für Verletzte und Ausländer

Die Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen in Ägypten rückt offensichtlich näher. Am Mittwochmorgen fuhren mehr als ein Dutzend ägyptische Krankenwagen zum Grenzübergang Rafah. Seit Beginn des Gaza-Kriegs war keine Behandlung von Verletzten in Ägypten möglich. Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmondes wurden jedoch informiert, sich für die Öffnung des Grenzübergangs bereitzuhalten. Ein Grenzbeamter berichtete, Ägypten, Israel und die Hamas hätten sich darauf geeinigt, einigen Schwerverletzten und auch einer Gruppe ausländischer Staatsbürger zu erlauben, den Gazastreifen zu verlassen.

07.10 Uhr: Israels Armee - Mehr als 11.000 Ziele seit Kriegsbeginn angegriffen

Das israelische Militär hat seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigener Darstellung mehr als 11.000 Stellungen von Terroristen wie von der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Auch in der Nacht zum Mittwoch hätten die Bodentruppen im Verbund mit der Luftwaffe und der Marine mehrere "Terrorziele" im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Kommandozentralen und Terrorzellen der Hamas, teilte die israelische Armee mit.

Bei Kämpfen am Vortag hätten die Bodentruppen in der Gegend von Dschabalia im Norden Gazas mehrere Hamas-Terroristen aufgespürt, die sich in einem mehrstöckigen Gebäude nahe einer Schule, eines medizinischen Zentrums und in Regierungsbüros verschanzt hatten. Die Bodentruppen hätten daraufhin die Luftwaffe angefordert, um die Terroristen anzugreifen, hieß es. Bei dem Großangriff kamen Dutzende von Menschen ums Leben.

07.01 Uhr: Israel - Neun Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen getötet

Bei Kämpfen gegen die radikalislamische Hamas sind nach Angaben der israelischen Armee am Dienstag neun ihrer Soldaten im Gazastreifen getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden bei Kämpfen in dem Palästinensergebiet schwer verletzt, wie die Armee mitteilte. Damit hat sich die Zahl der seit dem 7. Oktober getöteten israelischen Soldaten den Angaben zufolge auf 326 erhöht.

Die Hamas hatte am 7. Oktober bei einem beispiellosen Großangriff auf Israel nach israelischen Angaben mindestens 1.400 Menschen getötet und mindestens 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hat Israel den Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen. Durch die israelischen Bombardierungen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas seit dem 7. Oktober mehr als 8.500 Palästinenser getötet, darunter mehr als 3.500 Kinder.

06.47 Uhr: Laschet kritisiert Deutschlands Enthaltung bei Nahost-Resolution

Deutschland hat durch seine Enthaltung bei der UN-Abstimmung über die Nahost-Resolution zu einer sofortigen humanitären Waffenruhe nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Armin Laschet international an Respekt eingebüßt. Die Enthaltung sei keine "wertegeleitete und keine profilierte Außenpolitik", sondern eine "Bankrotterklärung der deutschen Außenpolitik", sagte Laschet dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Erst hat die Bundesregierung mit großem Pathos bekräftigt, dass Israels Sicherheit deutsche Staatsräson sei. Im Extremfall bedeutet das den Einsatz der Bundeswehr", sagte der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: "Wenn Israel sie schon nicht braucht, hätte Deutschland zumindest Nein zu der Resolution sagen müssen."

06.07 Uhr: Erneut Kommunikationsausfall im Gazastreifen

Im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben erneut die gesamte Internet- und Mobilfunkkommunikation ausgefallen. "Wir bedauern, (...) mitteilen zu müssen, dass die Kommunikations- und Internetdienste im Gazastreifen vollständig unterbrochen sind", teilte die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel auf X mit. Die Gruppe NetBlocks.org, die sich mit Internetzugang beschäftigt, bestätigte der Nachrichtenagentur AP per E-Mail, dass es einen "kompletten oder nahezu kompletten Ausfall der Telekommunikation" in dem Gebiet gebe, der mit der Situation vom Wochenende vergleichbar sei.

Bereits Ende vergangener Woche war das Netz unterbrochen, dann jedoch wieder hergestellt worden. Die radikalislamische Hamas hatte Israel beschuldigt, den Ausfall bewusst verursacht zu haben, um "Massaker" zu verüben. Der palästinensische Telekommunikationsanbieter Jawwal hatte Israels "massive Bombardierung" für den Stromausfall verantwortlich gemacht. Internationale Organisationen hatten durch den Ausfall den Kontakt zu ihren Mitarbeitern verloren und Sorge angesichts möglicher unentdeckt bleibender "Gräueltaten" geäußert.

05.25 Uhr: FBI-Chef warnt nach Hamas-Terror vor Anschlagsgefahr in den USA

FBI-Direktor Christopher Wray sieht nach dem Hamas-Großangriff auf Israel vom 7. Oktober eine erhöhte Terrorgefahr auch in den USA. Mehrere ausländische Extremistengruppen hätten in den vergangenen Wochen zu Anschlägen auf Amerikaner und den Westen aufgerufen, sagte der Chef der Bundespolizei in einer Anhörung vor dem Heimatschutzausschuss im US-Senat. "Wir gehen davon aus, dass die Aktionen der Hamas und deren Verbündeter als eine Inspiration dienen werden, wie wir es nicht mehr erlebt haben, seitdem Isis vor Jahren sein sogenanntes Kalifat errichtete", ergänzte er.

Zwar habe das FBI derzeit keine "organisierte Bedrohung" innerhalb der USA auf dem Radar, doch sorge sich die Strafverfolgungsbehörde vor potenziellen Anschlägen durch Einzelpersonen oder kleine Gruppen, wie es sie während des Aufstiegs des IS in Syrien und im Irak vor rund zehn Jahren gegeben habe. Das FBI beobachte bereits eine Zunahme von Angriffen auf Militärstützpunkte im Ausland. Es erwarte zudem, dass sich Cyberangriffe auf amerikanische Infrastruktur im Falle einer Ausweitung des Kriegs in Nahost verschärfen dürften.

03.03 Uhr: Chile und Kolumbien berufen Botschafter aus Israel zurück

Chile und Kolumbien haben ihre Botschafter in Israel für Konsultationen zurückbeordert. Damit reagiere Chile auf "die inakzeptablen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die von Israel im Gazastreifen begangen" würden, teilte das Außenministerium des südamerikanischen Landes mit. Kolumbiens Staatschef Gustavo Petro schrieb auf Twitter, er habe entschieden, die Botschafterin in Israel für Konsultationen zurückzurufen. "Wenn Israel das Massaker am palästinensischen Volk nicht stoppt, können wir nicht dort bleiben", ergänzte der linksgerichtete Präsident.

Erst am Dienstag brach die bolivianische Regierung die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab. Mit diesem Schritt werde eine aggressive und unverhältnismäßige israelische Militäroffensive im Gazastreifen verurteilt, erklärte der stellvertretende Außenminister Freddy Mamani in einer Pressekonferenz.

01.21 Uhr: Blinken reist am Freitag erneut zu Gesprächen nach Israel

US-Außenminister Antony Blinken wird am Freitag erneut in den Nahen Osten reisen. "Außenminister Blinken wird am Freitag zu Gesprächen mit Vertretern der israelischen Regierung nach Israel reisen und anschließend weitere Stationen in der Region ansteuern", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, vor Journalisten. Zuvor hatten bereits israelische Medien unter Berufung auf israelische Beamte über den geplanten Besuch berichtet.

Es ist der zweite Besuch Blinkens in der Region seit dem Beginn des Kriegs zwischen der Hamas und Israel. Der US-Außenminister war bereits wenige Tage nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Israel gereist, um dem Land die Unterstützung der USA zu signalisieren. Blinken besuchte zehn Tage lang weitere Länder der Region, darunter Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Israel besuchte er zweimal: Am 18. Oktober begleitete Blinken US-Präsident Joe Biden bei dessen Solidaritätsbesuch in Tel Aviv.

Dienstag, 31. Oktober

23.35 Uhr: Palästinenser - Zwei Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär sind im Westjordanland am Dienstag palästinensischen Angaben zufolge zwei Menschen getötet worden. Einem 70-Jährigen sei bei einem Armeeeinsatz in dem Ort Tubas nördlich von Nablus ins Gesicht geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Sechs weitere Menschen seien bei der Razzia verletzt worden, eine Person davon lebensgefährlich. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher soll den Angaben zufolge bei Konfrontationen mit Soldaten in der Stadt Beit Ummar nördlich von Hebron getötet worden sein. Die Armee sagte, sie prüfe die Berichte.

Israels Militär hat seit dem 7. Oktober im Westjordanland nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Terrorverdächtige festgenommen, darunter viele Hamas-Mitglieder. Seit dem 7. Oktober starben im Westjordanland bei Auseinandersetzungen mit der Armee und radikalen jüdischen Siedlern mindestens 123 Palästinenser.

23.04 Uhr: Knapp 60 Lastwagen bringen Hilfsgüter in den Gazastreifen

Im Gazastreifen sind am Dienstag insgesamt 59 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Der Konvoi habe vier Lastwagen umfasst, die vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gestellt wurden, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Dienstagabend mit. Der Rest sei vom Ägyptischen Roten Halbmond geliefert worden.

Mit diesem Konvoi, der Lebensmittel, Wasser und medizinische Hilfsgüter transportierte, sind den Angaben zufolge seit Beginn des Gaza-Krieges etwas mehr als 200 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen.

Laut UN werden täglich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lkw in den Gazastreifen.

22.18 Uhr: Katar - Ausweitung von Israels Militäreinsatz kann Verhandlungen untergraben

Der Golfstaat Katar hat die Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die im Gazastreifen regierende Hamas kritisiert. Die Angriffe könnten "die Bemühungen um Vermittlung und Deeskalation untergraben", erklärte das katarische Außenministerium am Dienstag laut der staatlichen katarischen Nachrichtenagentur. Mit Blick auf die israelische Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalija im Norden des Gazastreifens sprach das Außenministerium in Doha demnach von einem "erneuten Massaker gegen das wehrlose palästinensische Volk".

Katar ist Verbündeter der USA und wichtiger Handelspartner zahlreicher westlicher Staaten, bietet jedoch auch hochrangigen Hamas-Vertretern einen Wohnsitz. Das Emirat gilt als Vermittler im Nahostkonflikt und nahm zuletzt bei Verhandlungen um die Freilassung von Hamas-Geiseln eine Schlüsselrolle ein.

21.59 Uhr: Hamas - Wohngebäude bei Luftangriffen auf Lager im Gazastreifen zerstört

In einem Flüchtlingslager am Rand von Gaza sind nach Angaben des von der Terrororganisation Hamas geführten Innenministeriums bei israelischen Luftangriffen mehrere Wohnblöcke zerstört worden. Mindestens sechs Luftangriffe hätten das Lager Dschabalija getroffen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Es habe zahlreiche Opfer gegeben. Details wurden nicht genannt. Israel erklärte, der Angriff habe eine Hamas-Kommandozentrale in Wohnhäusern und ein darunter liegendes Tunnelnetz zerstört.

Die Zahl der Opfer im Flüchtlingslager war unklar. Das israelische Militär teilte mit, eine große Zahl von Hamas-Terroristen sei getötet worden, darunter auch der Kommandeur, der ihre Einsätze im nördlichen Gazastreifen koordiniert habe. Der Direktor eines nahe gelegenen Krankenhauses, in dem die Verletzten aufgenommen wurden, Atef Al-Kahlot, sagte, Hunderte Menschen seien verletzt oder getötet worden, genaue Zahlen nannte er jedoch nicht. Die Angaben beider Seiten konnten nicht unabhängig überprüft werden.

21.34 Uhr: 66 Lastwagen mit Hilfsgütern erreichen den Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der US-Regierung innerhalb von 24 Stunden 66 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Die Lieferung war damit die größte an einem Tag seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und die darauf folgenden israelischen Angriffe auf den Gazastreifen.

In den folgenden Stunden sollte ein Dutzend weitere Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten den Grenzübergang Rafah in Richtung Gazastreifen verlassen, erklärte er.

Vertreter des Weißen Hauses bekräftigten unterdessen ihre Besorgnis darüber, dass der Treibstoffvorrat in dem Küstengebiet gefährlich niedrig sei. Die Regierung versuche weiterhin, eine Einigung mit Israel zu finden, um Treibstoff ins Land zu bekommen, sagte Kirby.

20.57 Uhr: EU fordert Israel zu Maßnahmen gegen "Siedlerterrorismus" auf

Angesichts von Übergriffen extremistischer jüdischer Siedler auf Bewohner des Westjordanlands hat die EU von Israel Schutzmaßnahmen für Zivilisten gefordert. Eine Stellungnahme des Auswärtigen Dienstes in Brüssel sprach am Dienstag wörtlich von "Siedlerterrorismus". Zahlreiche Menschen seien getötet oder verletzt und ganze palästinensische Gemeinden vertrieben worden. Dieses Leiden der Bevölkerung im Westjordanland komme zu der bereits "tragischen Situation in Gaza" noch hinzu.

Es bestehe die Gefahr einer gefährlichen Eskalation, die um jeden Preis vermieden werden müsse, erklärte EU-Sprecher Peter Stano. Israel habe die Pflicht, Zivilisten vor Siedlergewalt zu schützen, Täter zur Rechenschaft zu ziehen und dafür zu sorgen, dass die Armee interveniere.

20.45 Uhr: Bolivien kappt diplomatische Beziehungen zu Israel

Bolivien bricht seine diplomatischen Beziehungen zu Israel ab. Das teilt das Außenministerium in La Paz mit und erhebt zugleich schwere Vorwürfe gegen Israel. Das Land begehe mit seinen Angriffen auf den Gazastreifen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, erklärte das Ministerium. Im Jahr 2009 hatte Bolivien schon einmal die diplomatischen Beziehungen zu Israel aus Protest gegen Angriffe auf den Gazastreifen gekappt - bis 2020.

20.11 Uhr: Ägypten bereitet für Mittwoch Aufnahme von Verletzten aus Gazastreifen vor

Angesichts der erbitterten Kämpfe im Gazastreifen ist Ägypten offenbar zur Aufnahme von Verletzten aus dem Palästinensergebiet bereit. "Medizinische Teams werden morgen am Grenzübergang vor Ort sein", sagte am Dienstag ein Vertreter der Gesundheitsbehörden in der ägyptischen Stadt El Arisch der Nachrichtenagentur AFP. Aus Sicherheitskreisen am nahegelegenen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wurden die Angaben bestätigt.

Demnach soll rund 15 Kilometer von Rafah entfernt im Norden der Sinai-Halbinsel ein 1.300 Quadratmeter großes Feldlazarett errichtet werden, um Verletzte aus dem Gazastreifen zu behandeln.

Die Entscheidung für die Aufnahme von Verletzten aus dem Gazastreifen fiel ein paar Stunden nach einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens, bei dem nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet und 150 weitere verletzt wurden. Das ägyptische Außenministerium verurteilte den Beschuss "auf das Schärfste" und warnte vor den "Folgen einer Fortsetzung dieser willkürlichen Angriffe, die wehrlose Zivilisten treffen". Die israelische Armee sprach von einem Angriff gegen "Terroristen und Terror-Infrastruktur" der Hamas, bei dem deren führender Vertreter Ibrahim Biari und zahlreiche weitere Kämpfer getötet worden seien.

19.58 Uhr: Gaza: Dutzende Tote nach Angriff auf "Hochburg der Hamas"

Bei israelischen Angriffen auf Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind am Dienstag israelischen und palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen getötet worden. Israels Armee teilte mit, Bodentruppen hätten rund 50 Terroristen getötet. Laut einem Arzt des Kamal-Adwan-Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen sind mindestens 35 Menschen gestorben, darunter auch Kinder und Frauen. Zudem seien mehr als 200 Verletzte in die Klinik eingeliefert worden, sagte Hussam Abu Safija der Deutschen Presse-Agentur.

Das israelische Militär sprach von einem "großangelegten Angriff" auf eine "militärische Hochburg der Hamas". Dort seien unter anderem Terroristen ausgebildet worden.

Bei dem Einsatz wurde demnach der Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari getötet, der den Angaben nach unter anderem an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt war. Die Hamas habe in der Gegend die Kontrolle über zivile Gebäude gehabt. Die israelische Armee wiederholte ihren Aufruf an die Bewohner des Gazastreifens, in den Süden zu fliehen.

19.31 Uhr: Strack-Zimmermann: Angriff auf die westliche Welt

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), sieht in den Kriegen gegen Israel und die Ukraine Angriffe auf die westliche Welt. Im Interview mit BR24 sagte Strack-Zimmermann, Despoten wie Wladimir Putin und Terroristen wie die Hamas wirkten zusammen. Begleitet werden diese Kriege laut Strack-Zimmerman durch Desinformationskampagnen und Angriffe auf westliche Werte im Internet. Nach Ansicht der FDP-Politikerin spielt Putin beim Krieg im Nahen Osten eine wichtige Rolle. Denn es seien russische Raketen, die von Syrien aus auf Israel gerichtet würden. Die Feinde Israels wollten das Land "weichkochen" und die Gunst der Stunde für ihre Angriffe nutzen.

19.22 Uhr: USA verlegen wegen Gaza-Krieg weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten

Das US-Militär verlegt angesichts des Gaza-Kriegs weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten. Sie würden von ihren Heimatstandorten auf dem amerikanischen Festland in die Region des Regionalkommandos Centcom verlegt, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag in Washington mit. Zu den genauen Einsatzorten könne er keine Angaben machen, die Soldaten würden aber nicht nach Israel verlegt, sagte er. Ziel der Verlegung sei es, die Abschreckungsbemühungen in der Region zu unterstützen und den Schutz der dort stationierten US-Streitkräfte zu verstärken.

Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Militär 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt. Im Irak und in Syrien waren stationierte US-Kräfte in den vergangenen Tagen Ziel von Attacken proiranischer Milizen geworden.

18.38 Uhr: Hamas kündigt Freilassung ausländischer Geiseln "in den kommenden Tagen" an

Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas hat die baldige Freilassung mehrerer ausländischer Geiseln angekündigt. "Wir haben die Vermittler informiert, dass wir eine bestimmte Zahl von Ausländern in den kommenden Tagen freilassen", sagte der Sprecher der zur Hamas gehörenden Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober hatten Hamas-Kämpfer etwa 240 Geiseln genommen, darunter auch mehrere deutsche Staatsbürger.

18.06 Uhr: Israelische Armee: Zwei Soldaten im Gaza-Streifen getötet

Zwei israelische Soldaten sind nach Angaben der Armee bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet worden. Die beiden 20 Jahre alten Männer seien am Dienstag im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Zwei weitere Streitkräfte wurden den Angaben nach bei den Gefechten schwer verletzt.

Die Armee hatte zuvor mitgeteilt, dass Israel den Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen vorantreibe. Innerhalb von 24 Stunden seien rund 300 Ziele angegriffen und Dutzende Terroristen getötet worden.

Der militärische Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, behauptete, Fahrzeuge der israelischen Armee unter anderem mit Raketen sowie Soldaten mit Mörsergranten angegriffen zu haben.

17.47 Uhr: Unicef: Gazastreifen ist "Friedhof für Kinder" - bereits über 3.450 Kinder getötet

Angesichts der katastrophalen Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef vor dem massenhaften Tod von Kindern gewarnt. Schon jetzt sei das Palästinensergebiet zu einem "Friedhof für Kinder" geworden, künftig könnte sich die Lage weiter verschlimmern, erklärte Unicef-Sprecher James Elder am Dienstag.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas seien "Berichten zufolge" mehr als 3.450 Kinder getötet worden, erklärte Elder. Doch ohne Lieferungen von Wasser, Medikamenten und Lebensmitteln und ohne "die Freilassung entführter Kinder" werde der Horror weiter zunehmen. Ohne besseren Zugang zu humanitärer Hilfe könnten die aktuellen Opferzahlen bald "nur die Spitze eines Eisbergs sein". Der Unicef-Sprecher forderte erneut eine sofortige humanitäre Feuerpause.

Nach UN-Angaben leben im Gazastreifen derzeit "130 Frühgeborene, die auf Brutkästen angewiesen sind, davon etwa 61 Prozent im Norden".

17.42 Uhr: UN-Generalsekretär zu Gaza-Krieg: Völkerrecht kein "à la carte Menü"

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich "zutiefst beunruhigt" über die Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der militanten Hamas gezeigt. Dazu gehörten die Ausweitung der Bodenoperationen der israelischen Streitkräfte genauso wie intensivierte Luftangriffe und der anhaltende Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag in New York mit. Guterres forderte erneut einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten Zugang von Hilfskräften in den Gazastreifen: "Das humanitäre Völkerrecht legt klare Regeln fest, die nicht ignoriert werden dürfen. Es handelt sich nicht um ein à la carte Menü und kann nicht selektiv angewendet werden".

Der UN-Chef sagte, die Attacken der Hamas seien durch nichts zu rechtfertigen. Er beklagte außerdem viele gestorbene UN-Mitarbeiter. 

17.20 Uhr: Pariser Polizei gibt acht Schüsse auf verschleierte Frau ab

Wegen ihres bedrohlichen Verhaltens und angeblicher "Allahu Akbar"-Rufe hat die Polizei in einem U-Bahnhof in Paris acht Schüsse auf eine offenbar vollverschleierte Frau abgefeuert. Die Frau sei lebensgefährlich verletzt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Regierungssprecher Olivier Véran zufolge hatten mehrere Zeugen am Morgen wegen der Frau telefonisch Alarm geschlagen. Sie hatte nach Polizeiangaben in einem Vorortzug auf dem Weg in die französische Hauptstadt mehrfach "Allahu Akbar" gerufen und Menschen mit dem Tod bedroht.

In der Pariser Station Bibliothèque François Mitterrand sei die Frau schließlich von der Polizei gestellt worden. Die Haltestelle wurde demnach geräumt. Nach Angaben des Pariser Polizeichefs Laurent Nuñez widersetzte sie sich anschließend der Aufforderung von Polizisten, sich auf den Boden zu setzen und ihre Hände zu zeigen.

Als sie sich weiter auf die Beamten zubewegte, hätten zwei Polizisten acht Schüsse auf die Frau abgefeuert und sie dabei lebensgefährlich im Bauchbereich verletzt. An ihrem Körper seien kein Sprengstoff oder andere Waffen gefunden worden, hieß es aus Polizeikreisen.

17.17 Uhr: UN-Chef fordert Kriegsparteien zur Rücksichtsnahme auf Zivilisten auf

UN-Generalsekretär Antonio Guterres appelliert an beide Seiten, der Schutz von Zivilisten habe jederzeit oberste Priorität. Bei den Kämpfen müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Die Menschenrechte seien eindeutig und könnten nicht ignoriert werden.

17.13 Uhr: Hamas und Iran tauschen sich über Gaza-Krieg aus

Der Chef des politischen Büros der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Irans Außenminister haben sich über die Entwicklungen im Gaza-Krieg ausgetauscht. Bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn kamen Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija in der katarischen Hauptstadt Doha zusammen, wie Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete.

Die Region stehe am Rande einer wichtigen Entscheidung, zitierte das Außenministerium den Minister. Der palästinensische Widerstand sei der definitive Sieger auf dem Platz, sagte Amirabdollahian laut der Mitteilung. "Das zionistische Regime ist kollabiert", sagte er.

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Der Iran unterhält gute Beziehungen zur Hamas. Die Islamische Republik will nach eigenen Angaben auch bei der Freilassung von Geiseln vermitteln.

Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas.

16.26 Uhr: Antisemitische Vorfälle in Frankreich

Unbekannte haben mehrere Gebäude in Paris mit Davidsternen besprüht und damit die Angst vor antisemitischen Angriffen weiter verstärkt. Seit Beginn des Kriegs, der am 7. Oktober mit einem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel startete, hat die Zahl antisemitischer oder radikalislamischer Vorfälle deutlich zugenommen.

Premierministerin Elisabeth Borne berichtete im Parlament von mehr als 850 antisemitischen "Vorfällen und knapp 6.000 Meldungen im Internet". Es habe seitdem mehr als 430 Festnahmen gegeben, mehr als 230 Ermittlungen liefen noch, sagte Borne weiter. Ihre Regierung verurteile diese "schändlichen Handlungen" auf "das Schärfste" und werde jede einzelne Tat ahnden.

Nach Angaben von Verkehrsministers Clément Beaune wurden zudem seit dem 18. Oktober 100 Bombendrohungen gegen Flughäfen gezählt. "Wir werden jedes Mal Anzeige erstatten, wir lassen nichts durchgehen", sagte Beaune dem Sender LCI.

In Frankreich gilt seit einem islamistisch motivierten Anschlag auf einen Lehrer in Arras Mitte Oktober die höchste von drei Terrorwarnstufen.

16.24 Uhr: BKA: Nach Hamas-Angriff über 2.000 Straftaten in Deutschland

Infolge des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober hat das Bundeskriminalamt (BKA) mehr als 2.000 Straftaten in Deutschland gezählt. Schwerpunktmäßig wurden laut der Zeitung "Tagesspiegel" Körperverletzungsdelikte, Landfriedensbrüche, Volksverhetzungen und Sachbeschädigungen registriert. Auch "Widerstandstraftaten im Zusammenhang mit propalästinensischen Veranstaltungen in Berlin" hätten eine größere Rolle gespielt.

Wie die Polizeibehörde zudem der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, beobachtet und analysiert sie die aktuelle Gefährdungslage intensiv und stimmt sich eng mit den Bundesländern und anderen Sicherheitsbehörden ab, um gewappnet zu sein.

16.10 Uhr: Grabesritter: Christen im Heiligen Land können Vermittler sein

Der Großmeister der Grabesritter hat auf die vermittelnde Rolle von Christen im Heiligen Land hingewiesen. Das christliche Zeugnis schlage sich auf keine Seite, so Kardinal Fernando Filoni vor Journalisten am Dienstag im Vatikan. Christinnen und Christen seien Vermittler zwischen den verschiedenen Realitäten, weil sie diese in ihre eigene Wirklichkeit miteinbezögen.

Der Großmeister des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem erklärte zur aktuellen Situation, dass niemand Israel das Existenzrecht absprechen könne. Gleiches gelte für das palästinensische Volk. Keines dieser beiden Rechte sei dem anderen überlegen. Wenn die gegensätzlichen Sichtweisen nicht überwunden und die Rechte aller nicht respektiert würden, würden die derzeitigen Kämpfe nicht enden, so Filoni.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein päpstlicher Laienorden mit Sitz im Vatikan. Er hat eigenen Angaben zufolge weltweit 30.000 Mitglieder, davon 1.460 in Deutschland.

15.52 Uhr: Demonstranten unterbrechen mehrfach Anhörung zu Israel im US-Senat

Demonstranten haben mehrfach eine Anhörung mit US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zum Nahostkonflikt und anderen Krisen im Senat unterbrochen. Während Blinkens Auftaktstatement bei der öffentlichen Sitzung am Dienstag in Washington standen alle paar Minuten einzelne Protestierende auf, hielten Plakate in die Höhe und riefen Forderungen wie: "Waffenruhe jetzt", "Stoppt den Genozid in Gaza", "Stoppt das Massaker Israels". Diverse Personen im Zuschauerraum hielten wiederholt schweigend ihre rot bemalten Hände in die Höhe, die aussahen, als seien sie mit Blut beschmiert. Mehrere von ihnen standen später gemeinsam auf und riefen ebenfalls Sprechchöre. Die amerikanische Bevölkerung sei nicht bereit, den brutalen Krieg Israels zu finanzieren, brüllten sie.

Sicherheitskräfte führten die Demonstranten nacheinander aus dem Saal. Blinken musste seine Stellungnahme wegen der Störaktionen ein halbes Dutzend Mal unterbrechen. Der Minister versicherte, alle setzten sich für den Schutz von Zivilisten in dem Krieg zwischen Israel und der in Gaza herrschenden Hamas ein. "Wir alle kennen das Leid, das in diesem Moment stattfindet. Wir alle sind entschlossen, es zu beenden."

Blinken und Austin standen bei der Anhörung Rede und Antwort zu dem rund 105 Milliarden US-Dollar (gut 99 Milliarden Euro) schweren Hilfspaket, das US-Präsident Joe Biden beim Kongress unter anderem zur Unterstützung von Israel und der Ukraine beantragt hat.

15.20 Uhr: Auschwitz-Komitee fordert deutsche Unterstützung für Israel

Das Internationale Auschwitz Komitee hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, Israel nach dem Terrorangriff der Hamas intensiv zu unterstützen. Der Präsident des Komitees, Marian Turski, sagte im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd), der Kampf Israels sei auch ein Kampf für die zivilisierte Welt. Es sei darüber hinaus wichtig, zu den Bemühungen um eine Befreiung der in der Hand der Hamas befindlichen Geiseln beizutragen, betonte der 97-Jährige nach einem Gespräch mit dem Chef des Bundeskanzleramts, Wolfgang Schmidt (SPD). Die Attacken der Hamas und die Verschleppung der Geiseln seien "kein Krieg, dies ist ein Pogrom, ein neues Auschwitz". Die Hamas versuche nicht nur Israel, sondern die gesamte Zivilisation zu zerstören. Auschwitz sei "nicht vom Himmel gefallen", der Holocaust könne sich jederzeit auch in anderen Ländern wiederholen.

15.18 Uhr: Mindestens 50 Tote bei israelischen Luftangriffen in Dschabalia

Bei israelischen Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen sind laut Krankenhausangaben mindestens 50 Palästinenser getötet worden. 150 weitere Palästinenser seien verletzt worden, sagt der Direktor des indonesischen Krankenhauses im Gazastreifen dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira.

14.51 Uhr: Rabbiner-Konferenz fordert besseren Schutz für jüdisches Leben

Europas Rabbiner fordern angesichts antisemitischer Übergriffe besseren Schutz für jüdische Einrichtungen in Europa. Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) appelliere an die Regierungen, "alles in ihrer Macht Stehende zum Schutz des jüdischen Lebens und der jüdischen Gemeinden zu unternehmen", teilte das Gremium in München am Dienstag mit. "Fast alle Synagogen und jüdischen Einrichtungen" seien von antisemitischen Vorfällen betroffen. "Jüdische Familien fürchten um ihr Leben." Das sei nicht hinnehmbar.

"Juden sollten keine Angst haben, in die Synagoge zu gehen, ihre Kinder zur Schule zu schicken oder in der Öffentlichkeit eine Kippa zu tragen", teilte die Rabbiner-Konferenz mit. Neben besserem Schutz forderte das Gremium unter anderem mehr Anstrengungen bei der Verfolgung antisemitischer Straftaten, hartes Durchgreifen in sozialen Medien und die Ausweisung von Nicht-EU-Bürgern, die "wegen Terrorismus oder Judenhass verurteilt wurden".

14.43 Uhr: WHO: Leistungen in Krankenhaus im Gazastreifen erheblich reduziert

Die Leistungen im türkisch-palästinensischen Freundschaftskrankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen schwindender Ressourcen und Stromknappheit erheblich reduziert worden. Das Krankenhaus ist die Hauptanlaufstelle für Krebspatienten in dem abgeriegelten Küstengebiet. Die WHO schrieb auf der Plattform X, ehemals Twitter, Berichte über Luftangriffe in der Nähe des Krankenhauses an den vergangenen zwei Tagen seien "extrem besorgniserregend".

14.24 Uhr: Israelisches Militär meldet "heftige Kämpfe" mit Hamas im Gazastreifen

Die israelische Armee hat sich nach eigenen Angaben am Dienstag "heftige Kämpfe" mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen geliefert. Diese fänden "tief im" Palästinensergebiet statt, erklärte die Armee und fügte hinzu, in den vergangenen Stunden seien Dutzende Hamas-Kämpfer getötet worden. Israelische Truppen hätten unter anderem Hamas-"Zellen" getroffen, die für den Abschuss von Panzerabwehrraketen verantwortlich gewesen seien, hieß es in der Erklärung weiter. Zudem hätten sie zahlreiche Waffen sowie Sprengstoff beschlagnahmt.

Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, berichteten ihrerseits, israelische Truppen im Gebiet Al-Tawam im Norden des Palästinensergebiets in einen Hinterhalt gelockt sowie das Feuer auf vorrückende Militärfahrzeuge eröffnet zu haben.

14.23 Uhr: Kirche verurteilt Bombardierung von orthodoxem Kulturzentrum

Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem hat Israel vorgeworfen, das orthodoxe Kulturzentrum im Tel-al-Hawa-Viertel in Gaza bombardiert zu haben. Der Angriff zeige "die ungerechtfertigte Entschlossenheit Israels", die zivile Infrastruktur und die Zentren für soziale Dienste sowie die Unterkünfte für die in der belagerten Enklave eingeschlossenen Zivilisten zu zerstören, heißt es in einer Erklärung des Patriarchats.

Die Kirche macht Israel für Angriffe auf insgesamt 19 Gotteshäuser seit Kriegsbeginn am 7. Oktober verantwortlich. Derartige Angriffe auf die Zivilbevölkerung sowie die vorsätzliche Zerstörung ziviler Infrastruktur ließen sich weder rational noch moralisch oder humanitär rechtfertigen.

14.01 Uhr: Israel fängt Rakete aus Rote-Meer-Region ab - Huthis schießen Drohnen gen Eilat

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Rakete abgefangen, die aus einem Gebiet am Roten Meer abgefeuert wurde. Das israelische Arrow-Raketenabwehrsystem habe das Geschoss erfolgreich abgefangen, vorsorglich seien zudem Kampfjets aufgestiegen, erklärte das Militär am Dienstag. Kein Geschoss aus der Region habe "israelisches Gebiet" erreicht.

Wenige Stunden zuvor hatten Huthi-Rebellen im Jemen nach eigenen Angaben Drohnenangriffe gegen Israel gestartet. Die Angriffe in Richtung des Badeorts Eilat seien eine Vergeltung für Israels Krieg gegen die palästinensische Hamas, sagte der Regierungschef der schiitischen Rebellen in Sanaa, Abdelasis ben Habtur, der Nachrichtenagentur AFP.

13.53 Uhr: Israel - Boden-Boden-Rakete am Rotem Meer abgefangen

Die israelische Raketenabwehr hat nach Angaben der Armee eine Boden-Boden-Rakete im Gebiet des Roten Meers abgefangen. Dies sei das erste operative Abfangen durch das Raketenabwehrsystem Arrow seit Beginn des Krieges, teilte die Armee mit. Die Rakete sei "vom Gebiet des Roten Meeres" nach Israel abgefeuert worden und außerhalb Israels abgefangen worden.

13.49 Uhr: Hamas bestätigt Kämpfe mit israelischen Truppen rund um Stadt Gaza

Im Gazastreifen ist es nach Angaben der islamistischen Hamas zu Kämpfen mit israelischen Bodentruppen an mehreren Punkten rund um die Stadt Gaza gekommen. Israel äußerte sich zunächst nicht zum Standort seiner Truppen.

Der militärische Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, teilten mit, Kämpfer hätten südlich der Stadt Gaza mit Panzerabwehrraketen und Sprengsätzen vier Fahrzeuge der israelischen Armee angegriffen. Nordwestlich von Gaza seien ein Panzer und ein Bulldozer mit Panzerabwehrraketen angegriffen, nördlich der Stadt weitere Fahrzeuge beschossen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

13.44 Uhr: Norwegen ermahnt Israel zur Einhaltung des Völkerrechts

Norwegen hat Israel ermahnt, bei seinem Vorgehen im Gazastreifen das Völkerrecht einzhalten. Außenminister Espen Barth Eide sagt der Nachrichtenagentur Reuters, seine Regierung unterstütze das Recht Israels auf Selbstverteidigung, das internationale Recht müsse dabei aber eingehalten werden. So müsse im Kampf gegen den Terrorismus zwischen den militanten Kämpfern und der Zivilbevölkerung unterschieden werden. "Wir glauben, dass es Fälle gegeben hat, in denen diese Verhältnismäßigkeit und diese Unterscheidung nicht vollständig respektiert worden ist", sagte Barth Eide am Rande eines Besuchs in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

13.38 Uhr: UN - 26 Lkw mit Hilfsgütern reichen nicht

Ein weiterer Hilfskonvoi mit 26 Lastkraftwagen hat laut den UN den Gaza-Streifen erreicht. Die Lkw hätten humanitäre Güter für die Versorgung der notleidenden Bevölkerung in das abgeriegelte und umkämpfte Gebiet geliefert, sagte ein UN-Sprecher in Genf.

Der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha), Jens Laerke, betonte, dass mit dem am Montag angekommenen Konvoi ein Anstieg der Lieferungen zu verzeichnen gewesen sei. Doch seien die derzeitigen Mengen an Lebensmitteln, Wasser und Medizin nur ein Bruchteil dessen, was benötigt werde, um eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage und Unruhen zu verhindern. Der Sprecher führte aus, rund 100 Trucks pro Tag seien nötig, um die Hilfslieferungen allmählich auf ein akzeptables Niveau zu führen.

13.22 Uhr: WHO warnt vor Katastrophe im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schlägt Alarm wegen der Lage im Gazastreifen. Es zeichne sich eine unmittelbar bevorstehende Katastrophe für die öffentliche Gesundheit ab, herbeigeführt etwa durch die Massenvertreibung und Schäden an der Wasser- und Sanitärinfrastruktur. Ein Sprecher des Kinderhilfswerks Unicef hob insbesondere das steigende Risiko für Kinder, vor allem Säuglinge, hervor, aufgrund von Dehydrierung zu sterben. Er fügte hinzu, dass etwa 940 Kinder im Gazastreifen als vermisst gemeldet worden seien.

13.10 Uhr: Faeser - Verbot von Hamas und Samidoun "in wenigen Tagen"

Die geplanten Verbote der Hamas und des propalästinensischen Netzwerks Samidoun sollen nach den Worten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser bald erfolgen. Die SPD-Politikerin sagte in Rabat auf die Frage, wann die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Betätigungsverbote gegen die islamistische Hamas und Samidoun verhängt würden, dies werde "in wenigen Tagen erfolgen".

Scholz hatte in einer Regierungserklärung am 12. Oktober Betätigungsverbote für die im Gazastreifen herrschende und unter anderem von den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas sowie für Samidoun angekündigt. Bislang wurden diese aber noch nicht umgesetzt. Eine Sprecherin des zuständigen Bundesinnenministeriums hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Verbote würden jetzt "sehr schnell" vollzogen.

12.58 Uhr: Mindestens 31 Journalisten im Gaza-Krieg getötet

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation bisher 31 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 26 Palästinenser und vier Israelis sowie ein Libanese, teilte das in den USA ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) mit. Der Krieg fordere von Journalisten einen hohen Tribut. In Gaza seien Journalisten "angesichts einer Bodenoffensive (...), verheerenden Luftangriffen Israels, unterbrochener Kommunikation und ausgedehnten Stromausfällen" besonders hohen Risiken ausgesetzt.

Bisher wurden dem CPJ zufolge acht Journalisten verletzt, neun weitere gelten als vermisst oder festgenommen. Zudem gebe ist nicht bestätigte Berichte über weitere Todesfälle, Fälle von Verschwinden sowie Bedrohungen gegen und Schäden an Büros von Medienhäusern und Wohnstätten von Journalisten.

12.40 Uhr: Geheimdienstbericht - Alle Palästinenser aus Gaza vertreiben

In israelischen Medien kursieren Teile eines Berichts für den Geheimdienst, der eine gewaltsame und dauerhafte Vertreibung aller Palästinenser aus Gaza empfiehlt. Der Rechtsanwalt Daniel Seidemann vom Jerusalem Peace Institute hält das Dokument für authentisch. Es sei schockierend und zutiefst beunruhigend, schreibt Seidemann auf X.

Der Bericht empfiehlt israelischen Medien zufolge, die 2,2 Millionen palästinensischen Bewohner des Gazastreifens auf die ägyptische Sinai-Halbinsel umzusiedeln. Solche Pläne würden nach internationalem Recht ein schweres Kriegsverbrechen darstellen. Das zehn Seiten umfassende Dokument vom 13. Oktober 2023 trägt demnach das Logo des Geheimdienstministeriums, einer kleinen Regierungsbehörde, die politische Forschung betreibt und ihre Vorschläge mit Geheimdiensten, Armee und anderen Ministerien teilt.

12.24 Uhr: Laut Hamas-Ministerium mittlerweile mehr als 8.500 Tote in Gaza

Die Zahl der Toten durch israelische Angriffe im Gazastreifen hat sich nach Angaben des von der extremistischen Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums auf 8.525 erhöht. Allein am Vortag seien 219 Tote registriert worden, sagte ein Ministeriumssprecher. Unter den Toten seit Beginn des jüngsten Gaza-Krieges seien 3.542 Kinder und 2.187 Frauen. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, Experten halten sie jedoch für weitestgehend glaubhaft. Der Hauptgenerator des indonesischen Krankenhauses in Beit Lahia im Norden des Gazastreifens sei ausgefallen, weil es keinen Diesel mehr gebe. Anderen Spitälern könne es ähnlich ergehen, falls kein Treibstoff nach Gaza gebracht werde.

11.55 Uhr: Augenzeugen - Haus von Hamas-Kommandeur im Westjordanland zerstört

Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben von Augenzeugen das Privathaus eines Hamas-Kommandeurs im Westjordanland zerstört. Dabei handelt es sich um den Familiensitz von Saleh al-Aruri, ein im Exil lebender Anführer der Hamas-Kampfeinheiten in dem teilweise von Israel besetzten Gebiet. Vermutet wird, dass Aruri im Libanon lebt. Er ist Stellvertreter von Hamas-Chef Ismail Hanijeh. Aruri gehört zu dem Führungsfunktionären der radikal-islamischen Organisation, die von Israel als Ziele für Vegeltung der Angriffe vom 07. Oktober benannt wurden. Nach Aussagen von Anwohnern war das Haus zum Zeitpunkt der Zerstörung unbewohnt. Die palästinensischen Gebieten des Westjordanlands werden von der Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas kontrolliert, die Hamas versucht allerings, auch dort stärker Fuß zu fassen.

11.50 Uhr: Israel - Mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt

Bei dem Hamas-Terrorüberfall am 7. Oktober auf Israel sind nach israelischen Armeeangaben mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Darüber seien die Angehörigen informiert worden, teilte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, mit. Das Militär geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat.

11.40 Uhr: Yad-Vashem-Chef kritisiert Auftritt von UN-Botschafter mit Judenstern

Der Chef der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat dem israelischen UN-Botschafter Gilad Erdan Geschichtsklitterung vorgeworfen. Dass Erdan sich bei seinem Auftritt im UN-Sicherheitsrat einen gelben Judenstern angesteckt habe, setze die Opfer des Holocaust und den Staat Israel herab, schrieb der Yad-Vashem-Vorstandsvorsitzende Dani Dajan im Kurznachrichtendienst X. Die Juden im Dritten Reich seien hilflos gewesen, der Staat Israel sei das nicht.

11.30 Uhr: Israel treibt Bodeneinsätze im Gazastreifen voran

Israel treibt nach eigenen Angaben die Bodeneinsätze in dem von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen voran. "Hunderte Ziele der mörderischen Hamas-Terrororganisation" seien bei "koordinierten Luft- und Bodenangriffen" attackiert worden, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari mit. Dabei sei auch ein führender Kommandant des Terror-Überfalls im Süden Israels am 7. Oktober getötet worden. Angaben zu den Standorten der Truppen oder einer Verstärkung der Einheiten machte er nicht.

"Während wir sprechen, kämpfen unsere Soldaten auf dem Schlachtfeld, (...) beteiligen sich an heftigen Nahkämpfen, bei denen sie Terroristen beseitigen", sagte er. "Die kommenden Wochen werden Widerstandsfähigkeit und Geduld von uns allen verlangen", sagte er.

09.12 Uhr: Gauck - Solidarität mit Israel deutlicher zeigen

Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Enthaltung Deutschlands bei der Resolution zu Gaza in der UN-Vollversammlung kritisiert. Wenn die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson sei, "dann sollte es wenigstens dazu reichen, bei so einer Resolution an der Seite Israels zu stehen", sagte Gauck bei einer Lesung in Nürnberg. Er könne die politischen Gründe für die Entscheidung verstehen, sagte Gauck, "aber wenn man so deutlich über unseren Beistand und unsere Solidarität gegenüber Israel spricht, dann muss man das auch besonders deutlich auf dieser Bühne zeigen".

09.06 Uhr: Israelische Armee - 300 Ziele bei Luftangriffen im Gazastreifen getroffen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei Luftangriffen rund 300 Ziele im Gazastreifen getroffen. Darunter seien Raketenabschussrampen und "Militärstellungen in unterirdischen Tunneln der Terrororganisation Hamas", erklärte das israelische Militär mit Blick auf die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation. Zudem seien "Terroristen" getötet worden.

Die Armee meldete "mehrere Gefechte", bei denen die israelischen Streitkräfte unter Feuer von Panzerabwehrraketen und Maschinengewehre geraten seien. Es war die vierte Nacht, in der die israelische Armee größere Bodeneinsätze im Norden des Gazastreifens ausgeführt hatte.

08.40 Uhr: UN-Hilfswerk nennt Feuerpause in Gaza Frage von Leben und Tod

Das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge hat auf eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gazakrieg gedrängt. Für Millionen Menschen sei das eine Frage von Leben und Tod, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini im UN-Sicherheitsrat. "Die Gegenwart und Zukunft von Palästinensern und Israelis hängt davon ab", betonte er.

08.31 Uhr: Unicef beklagt den hohen Verlust von Kinderleben in Gaza

Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, hat bei einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates die vielen Opfer unter den Kindern im Nahost-Konflikt beklagt. Die "wahren Kosten" der jüngsten Eskalation zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel würden in Kinderleben gemessen werden, sagte sie vor dem Gremium in New York. "Jeden Tag werden in Gaza mehr als 420 Kinder getötet oder verletzt, eine Zahl, die jeden von uns zutiefst erschüttern sollte", sagte sie. Kinder erlitten sowohl in Israel als auch in den besetzten palästinensischen Gebieten ein "schreckliches Trauma, dessen Folgen ein Leben lang anhalten können".

08.30 Uhr: Uhr: Luftalarm in Eilat - Drohne laut Medien abgeschossen

Im israelischen Badeort Eilat ertönt Luftalarm. Kurz darauf meldet Israel Radio, dass über dem Roten Meer eine Drohne abgeschossen worden sei. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

08.20 Uhr: UN-Hilfswerk - Unterstützung für Gazastreifen reicht nicht aus

Die Hilfe für die Menschen im Gazastreifen reicht dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zufolge bei weitem nicht aus. "Die Handvoll Konvois, die über (den Grenzübergang) Rafah zugelassen wurden, ist nichts im Vergleich zu den Bedürfnissen von mehr als zwei Millionen Menschen, die in Gaza festsitzen", sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini. Rafah liegt an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.

08.00 Uhr: Israelische Armee - Truppen in mehreren Teilen im Norden von Gaza

Die israelische Armee hat einem Militärsprecher zufolge ihren Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen fortgeführt. Israelische Truppen befänden sich in "verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens", sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. Schwer gepanzerte Fahrzeuge, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Bulldozer seien in den Gazastreifen bewegt worden.

Armeesprecher Conricus sagte, er verstehe, dass die humanitäre Situation in dem dichtbesiedelten Küstenstreifen schwierig sei. Dies sei jedoch nicht die Schuld der israelischen Armee.

07.45 Uhr: Weitere 26 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen

Im Gazastreifen sind weitere 26 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Essen und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 144 Lkw in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Die Lieferung von Treibstoff sei weiterhin nicht genehmigt worden, hieß es.

05.00 Uhr: Spaenle schlägt Maßnahmenpaket zur Solidarität mit Israel vor

Um die Solidarität mit Israel neben Worten auch mit Taten auszudrücken, schlägt Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) ein ganzes Bündel an Maßnahmen vor. Dazu zählen zum Beispiel Erholungsaufenthalte für Verletzte Israelis wie Patenschaften großer deutscher Organisationen mit israelischen Organisationen. Es gehe in der jetzigen Situation um eine klare Positionierung und um konkretes Handeln, sagte Spaenle der Deutschen Presse-Agentur, der das Papier vorab vorlag.

04.58 Uhr: Gaza - Angriffe bei Krankenhaus mit 14.000 Geflüchteten gemeldet

Der palästinensische Rote Halbmond hat Angriffe in der Nähe eines seiner Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens gemeldet, wo den Angaben zufolge rund 14.000 Zivilisten Schutz vor israelischen Bombenangriffen gesucht hatten. "Andauernde Artillerie- und Luftangriffe im Gebiet Tel al-Hawa im Gazastreifen, wo sich das al-Kuds-Krankenhaus befindet", teilte die Organisation im Kurzbotschaftendienst X, ehemals Twitter, mit. Das Krankenhausgebäude sei erschüttert und die geflüchteten Zivilisten und das Personal seien in Panik versetzt worden, hieß es weiter.

04.55 Uhr: Palästinenser - Gaza ist "Hölle auf Erden"

Während Israels Bodentruppen verstärkt im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas vorrücken, hat der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen mit drastischen Worten auf das Leiden der Zivilbevölkerung hingewiesen. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates sagte Riad Mansur mit Blick auf die heftigen Kämpfe: "Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden."

04.53 Uhr: Israelischer UN-Botschafter trägt Davidstern an Jackett

Israels UN-Botschafter Gilad Erdan hat sich vor dem Weltsicherheitsrat einen gelben Davidstern mit den Worten "Never Again" ("Nie Wieder") ans Revers gesteckt. Dies erinnert an Sterne, die die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten. Er werde den Stern tragen, so wie seine Großeltern und die Großeltern von Millionen Juden, sagte Erdan an den Sicherheitsrat gewandt. Erdan verglich Israels Bodenoffensive mit der Landung der Alliierten 1944 in der Normandie. Hätte es den Weltsicherheitsrat am 6. Juni 1944, auch als D-Day bekannt, gegeben, hätte es vermutlich auch eine heftige Debatte darüber gegeben, wie viel Strom und Treibstoff die Münchner Bürger noch hätten, spottete er vor dem UN-Sicherheitsrat. Der palästinensische UN-Vertreter Riad Mansur flehte dagegen: "Behandeln Sie uns wie Menschen mit dem Respekt, den wir verdienen. Wir sind keine Untermenschen. Wir sind nicht von einem anderen Planeten."

04.45 Uhr: UN-Hilfsorganisation - Bevölkerung wird entmenschlicht

Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) hat auf eine Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen gedrängt. Eine Handvoll Konvois wie bislang reiche für mehr als zwei Millionen Notleidende nicht aus, sagte UNWRA-Generalkommissar Philippe Lazzarini. Die meisten Menschen im Gazastreifen fühlten sich in einem Krieg gefangen, mit dem sie nichts zu tun hätten. "Sie haben das Gefühl, dass die Welt sie alle mit der Hamas gleichsetzt. Das ist gefährlich. Und das wissen wir nur zu gut aus früheren Konflikten und Krisen. Eine ganze Bevölkerung wird entmenschlicht", warnte Lazzarini.

04.42 Uhr: Erneut Rufe nach Waffenstillstand

Akuter Treibstoffmangel wirkt sich nach UN-Angaben bereits auf die Wasserversorgung der Bewohner Gazas aus. "Nur eine Entsalzungsanlage arbeitet mit lediglich einer Kapazität von fünf Prozent, während alle sechs Wasseraufbereitungsanlagen im Gazastreifen aufgrund von Treibstoff- oder Strommangels derzeit außer Betrieb sind", sagte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell. Sie flehe den Weltsicherheitsrat an, unverzüglich eine Resolution zu verabschieden, die die Parteien an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen erinnere, sagte Russell. Dazu gehöre auch ein Waffenstillstand.

Der palästinensische UN-Vertreter Riad Mansur zitierte den ehemaligen UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld mit den Worten: "Die Vereinten Nationen wurden nicht gegründet, um uns in den Himmel zu bringen, sondern um uns vor der Hölle zu retten." Dies bedeute nichts anderes als die Rettung der Palästinenser in Gaza, forderte Mansur. Israel lehnt eine Waffenruhe jedoch weiterhin ab.

04.40 Uhr: Israels Bodentruppen rücken weiter vor

Israels Bodentruppen rücken im Verbund mit der Luftwaffe und Marine weiter im Gazastreifen vor. Dabei befreiten sie nach eigenen Angaben eine ihrer Soldatinnen aus der Gewalt der Hamas. Unterdessen bombardierten Kampfflugzeuge des israelischen Militärs auch "Terrorinfrastruktur" der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon, wie die Armee in der Nacht mitteilte. Dazu gehörten Waffen und Stellungen der Hisbollah. In den Tagen zuvor waren nach Angaben der Armee erneut Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden.

01.36 Uhr: Hamas - Beschuss israelischer Truppen durch Al-Kassam-Brigaden

Nach Angaben der Hamas beschießen ihre Kämpfer die israelischen Streitkräfte im Norden und Süden des Gazastreifens. Die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas-Bewegung, teilt mit, Militante lieferten sich mit Maschinengewehren und Panzerabwehrraketen Gefechte mit israelischen Streitkräften, die "in die südliche Gaza-Achse eingedrungen" seien. Die Kämpfer hätten auch zwei israelische Panzer und Planierraupen im Nordwesten des Gazastreifens mit Raketen beschossen. Reuters kann die Berichte über die Kämpfe zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußert sich zunächst nicht.

00.51 Uhr: 64 Mitarbeiter von UN-Hilfswerk im Gazastreifen getötet

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ist kaum noch in der Lage, seine Arbeit im umkämpften Gazastreifen aufrechtzuerhalten. In den vergangenen drei Wochen seien 64 Mitarbeiter des Hilfswerks ums Leben gekommen, sagte der Leiter des UNRWA, Philippe Lazzarini, während einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Erst zwei Stunden zuvor sei der UNRWA-Sicherheitschef zusammen mit seiner Frau und acht Kindern getötet worden, so Lazzarini.

Montag, 30. Oktober

23.03 Uhr: USA zu Nahost-Krieg: "Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht"

Die USA wollen sich den international immer lauter werdenden Rufen nach einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas bewusst nicht anschließen. "Wir glauben nicht, dass eine Waffenruhe im Moment die richtige Antwort ist", sagte am Montag der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby: "Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht". Stattdessen sollte über "Pausen" nachgedacht werden, um Hilfe für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu bringen.

Zugleich zeigte sich Kirby überzeugt, dass es "in den kommenden Tagen" gelingen könne, "täglich hundert Lastwagen" mit Hilfsgütern in das von der Hamas beherrschte Palästinensergebiet zu bringen. Eine solche Menge an Hilfslieferungen ist nach Ansicht der Vereinten Nationen mindestens notwendig, um die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen. Diese Zahl wird bisher nicht ansatzweise erreicht.

Am Sonntag beispielsweise konnten nach UN-Angaben nur 33 Lastwagen Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente von Ägypten aus über den Grenzübergang Rafah in das Gebiet bringen.

22.46 Uhr: Netanjahu: Auch im Kampf gegen die Nazis gab es zivile Opfer

Nach Kritik an der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Krieg gegen die islamistische Hamas mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis verglichen. Man habe den Alliierten im Zweiten Weltkrieg trotz ziviler Opfer nicht gesagt, "rottet den Nationalsozialismus nicht aus", sagte Netanjahu am Montag. Ein Journalist hatte ihn zuvor gefragt, ob Israel die Menschen im Gazastreifen mit den Luftangriffen kollektiv für den Terror der Hamas bestrafe.

Als Beispiel nannte Netanjahu einen Angriff britischer Piloten auf das Gestapo-Hauptquartier in Kopenhagen während des Zweiten Weltkriegs. Damals hätten die Piloten «gepatzt», das Ziel verfehlt und letztlich Dutzende Kinder getötet. "Das ist nichts, wofür man Großbritannien die Schuld geben kann. Das war eine legitime Kriegshandlung mit tragischen Folgen, die solche legitimen Handlungen begleiten."

Die Alliierten hätten den Krieg trotz der tragischen Konsequenzen bis zum Ende geführt. Sie hätten gewusst, dass die Zukunft der Zivilisation auf dem Spiel stehe, sagte Netanjahu. "Nun, ich sage Ihnen jetzt, dass die Zukunft unserer Zivilisation auf dem Spiel steht."

22.05 Uhr: Israel warnt Bürger vor Reisen in den Nordkaukasus

Nach der Erstürmung eines Flughafens in der russischen Teilrepublik Dagestan durch eine antisemitische Menschenmenge wegen der Landung eines Flugzeugs aus Tel Aviv hat Israel seine Bürger vor Reisen in den Nordkaukasus gewarnt. Hunderte Männer, einige davon mit Bannern mit antisemitischen Parolen, waren am Sonntagabend auf das Flugfeld des Flughafens in der Regionalhauptstadt Machatschkala gestürmt und hatten nach israelischen Passagieren gesucht, mehrere Menschen in dem Mob schwenkten palästinensische Flaggen. Israel hob die Reisewarnung auf Stufe vier an, den höchsten Wert.

21.50 Uhr: Unicef: Wasseranlagen in Gaza wegen Treibstoffmangels außer Betrieb

Akuter Treibstoffmangel im Gazastreifen wirkt sich nach UN-Angaben bereits auf die Wasserversorgung der Bevölkerung aus. "Nur eine Entsalzungsanlage arbeitet mit lediglich einer Kapazität von fünf Prozent, während alle sechs Wasseraufbereitungsanlagen im Gazastreifen aufgrund von Treibstoff- oder Strommangels derzeit außer Betrieb sind", sagte die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats.

Sie flehe den Sicherheitsrat an, unverzüglich eine Resolution zu verabschieden, die die Parteien an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen erinnere, so Russell weiter. Dazu gehöre auch ein Waffenstillstand und unbehinderter Zugang für humanitäre Hilfe.

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas im Grenzgebiet am 7. Oktober hatte Israel den Gazastreifen abgeriegelt. Seitdem kommt nur sporadisch und wenig Hilfe über Ägypten in das Küstengebiet.

21.19 Uhr: Selenskyj: Kreml verliert Kontrolle in Russland

Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt. Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. "Doch dabei haben sie ihr eigenes Staatsgebiet mit einem solchen Ausmaß an Hass und Erniedrigung verseucht, dass Russland bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kontrolle über die Ereignisse verliert", meinte der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat.

Zuerst seien meuternde russische Söldner in Richtung Moskau marschiert, sagte Selenskyj mit Blick auf den Aufstand des mittlerweile ums Leben gekommenen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin im Juni. Und nun sei zu beobachten, dass die Macht der Behörden in Dagestan schwinde, meinte Selenskyj weiter.

20.59 Uhr: UN-Palästinenser-Hilfe warnt vor Vertreibung und Kollektivstrafen

Die UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) erklärt, Palästinenser seien Vertreibung und Kollektivstrafen ausgesetzt. Leiter Philippe Lazzarini warnt vor dem Zerfall von Recht und Ordnung im Gazastreifen. Dies mache UN-Hilfen fast unmöglich.

20.11 Uhr: Britische Ministerin: Propalästinensische Demos sind "Hassmärsche"

Die britische Innenministerin Suella Braverman hat propalästinensische Demonstrationen als "Hassmärsche" bezeichnet. Die konservative Politikerin sagte am Montag in einem Interview mit dem Nachrichtensender Sky News: "Wir haben an den vergangenen Wochenenden Zehntausende Menschen auf den Straßen gesehen (...), die eine Auslöschung Israels von der Landkarte fordern. Es gibt meiner Meinung nach nur eine Art, um diese Märsche zu beschreiben: Es sind Hassmärsche." Die Polizei müsse einen Nulltoleranz-Ansatz verfolgen im Umgang mit Antisemitismus, fügte sie hinzu. Falls nötig, werde es eine Verschärfung der Gesetze geben, um "bösartigen Akteuren" zu begegnen, die absichtlich unterhalb der Schwelle des Gesetzes handelten, so Braverman weiter.

19.55 Uhr: Netanjahu lehnt Rücktritt und Waffenstillstand ab

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beabsichtigt nicht, sein Amt niederzulegen. Auf die Frage, ob er nach den Attacken mit mehr als 1.400 Toten, die zum jüngsten Gaza-Krieg Israels mit der militant-islamistischen Hamas führten, darüber nachgedacht habe, abzutreten, erklärte Netanjahu, das Einzige, über dessen Abtreten er nachdenke, sei die Hamas. "Wir werden sie in den Papierkorb der Geschichte befördern", sagte er. "Das ist mein Ziel. Das ist meine Verantwortung."

Auch einem Waffenstillstand werde er nicht zustimmen, weil dieser einer Kapitulation gegenüber der Hamas, gegenüber Terrorismus und Barbarei gleichkomme. "Das wird nicht passieren." Die im Gazastreifen regierende Palästinenserorganisation, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, sei verantwortlich für die hohen Opferzahlen im Gazastreifen, weil sie Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauche.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in dem abgeriegelten Küstengebiet stieg die Zahl der palästinensischen Opfer des Gaza-Kriegs am Montag auf mehr als 8.300. Im besetzten Westjordanland kamen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mehr als 110 Palästinenser bei israelischen Razzien und Gewalt zu Tode.

20.00 Uhr: Putin macht "US-Eliten" für Lage in Gaza und Ukraine verantwortlich

Kremlchef Wladimir Putin hat die antijüdischen Ausschreitungen in der russischen Teilrepublik Dagestan für Vorwürfe gegen den Westen genutzt. Die Ereignisse in Dagestans Hauptstadt Machatschkala seien nicht zuletzt von ukrainischem Gebiet aus inspiriert worden, "durch die Hände westlicher Geheimdienste", sagte Putin am Montagabend bei einer Sitzung zur Sicherheitslage Russlands, die in Ausschnitten im Staatsfernsehen übertragen wurde. Belege dafür legte er nicht vor.

Er sagte, die "herrschenden Eliten der USA" und deren "Satelliten" stünden hinter der Tötung von Palästinensern im Gazastreifen sowie den Entwicklungen in der Ukraine, im Irak und in Syrien.

Einmal mehr hingegen rechtfertigte der 71-Jährige seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wer gerade wirklich für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfe, seien Russlands Soldaten, sagte Putin

Die Ukraine, wies die Vorwürfe aus Moskau zurück und wies auf einen tief in Russland verwurzelten Antisemitismus hin, der ein Nährboden für solche Gewaltexzesse sei.

19.27 Uhr: USA dringen auf Freilassung amerikanischer Geiseln

Die radikal-islamische Hamas stellt nach Angaben des US-Außenministeriums eine Reihe von Bedingungen für die Freilassung der Geiseln. Sprecher Matthew Miller sagt allerdings zunächst nicht, um was es sich bei den Bedingungen handelt. Er fordert, Hamas sollte alle Amerikaner und ausländische Bürger freilassen. Bislang ist die Hamas nur bereit, alle mehr als 200 Geiseln ziehen zu lassen, wenn Israel im Gegenzug rund 6.000 palästinensische Häftlinge frei lässt.

19.18 Uhr: Fünf Tote bei Zusammenstößen im Westjordanland

Bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften sind im besetzten Westjordanland nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums am Montag fünf Palästinenser getötet worden. Ein weiterer Palästinenser im Westjordanland erlag Verletzungen, die er in der vergangenen Woche bei einem Angriff auf einen jüdischen Siedler nahe Ramallah erlitt, wie das Ministerium mitteilte.

Vier Palästinenser wurden bei schweren Zusammenstößen im Zuge einer israelischen Razzia zum Zweck der Festnahme von Extremisten getötet, bei der Dutzende Militärfahrzeuge und zwei Bulldozer in die Stadt Dschenin und das angrenzende gleichnamige Flüchtlingslager einfuhren. Israelische Medien berichteten, dass es dabei auch zu Drohnenangriffen gekommen sei - ein einst seltenes, doch mittlerweile zunehmend häufiges Kampfmittel im Westjordanland. Ein weiterer palästinensischer Mann wurde bei einer Razzia des israelischen Militärs nahe Hebron getötet.

19.07 Uhr: USA fordern Ende der Gewalt jüdischer Siedler im Westjordanland

Das US-Außenministerium fordert Israel auf, die Gewalt jüdischer Siedler im besetzten Westjordanland gegen Palästinenser zu stoppen. Es müssten Maßnahmen zum Schutz der palästinensischen Einwohner getroffen werden. Man habe der israelischen Regierung klargemacht, dass die Angriffe der Siedler inakzeptabel seien und dass sie zur Verantwortung gezogen werden müssten.

18.54 Uhr: Israel bleibt bei Nein zu Lieferung von Treibstoffen nach Gaza

Israel lehnt die Lieferung von Treibstoffen in den abgeriegelten und umkämpften Gaza-Streifen weiter strikt ab. Die Terrororganisation Hamas in Gaza habe ausreichend Treibstoff und Israel werde keine Transporte erlauben, sagte die Botschafterin des Landes bei den UN in Genf, Meirav Eilon Shahar, am Montag. Ein israelischer Militärsprecher ergänzte, dass die Hamas die Treibstoffe für ihr Tunnelsystem und ihre militärische Infrastruktur gebrauche. Israel beteilige sich an der Kontrolle von Hilfskonvois für die Menschen in Gaza, um die Lieferung von Treibstoffen, Waffen, Munition und Militärausrüstung für die Hamas zu unterbinden.

Das Hilfswerk für Palästinenser, UNRWA, und andere humanitäre Organisationen verlangen seit Tagen, dass Israel die Lieferung von Benzin und anderen Treibstoffen nach Gaza erlauben solle. Krankenhäuser und weitere zivile Einrichtungen bräuchten die Stoffe zum Betrieb von Stromgeneratoren.

18.40 Uhr: Libanesische Armee: 21 Raketenwerfer zerlegt

Die libanesische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nähe der Grenze zu Israel 21 Raketenwerfer entdeckt und zerlegt. Diese hätten sich an verschiedenen Orten nahe der Grenze befunden. In einem Fall sei eine Rakete bereits abschussbereit gewesen. Die Mitteilung des Militärs fiel zeitlich mit einer Erklärung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah zusammen, dass Hisbollah-Kämpfer am Montag zwei israelische Stellungen an der Grenze angegriffen hätten, darunter eine am Rand der israelischen Grenzstadt Metula.

Israelische Streitkräfte feuerten Geschosse auf die libanesische Seite der Grenze ab und verursachten Brände rund um Hisbollah-Stellungen.

Seit dem 7. Oktober haben die Hisbollah und palästinensische Kämpfer immer wieder Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Die Hisbollah verlor 47 ihrer Kämpfer, vier libanesische Zivilisten kamen bei israelischem Beschuss ums Leben.

18.33 Uhr: Israels UN-Botschafter: Israel wurde im Stich gelassen

Israels UN-Botschafter in Genf wirft den Vereinten Nationen vor, Israel im Stich gelassen zu haben. Die Chefs der UN-Behörden hätten den zunehmenden Antisemitismus und die Hamas nicht genügend veruteilt, sagt Meiraw Eilon Schahar vor der Presse. "Ganz allgemein, die Vereinten Nationen haben das israelische Volk im Stich gelassen."

18.02 Uhr: Steinmeier entsetzt über Mordtat an Shani Louk

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Mutter der beim Hamas-Terrorüberfall auf Israel getöteten Deutschen Shani Louk kondoliert. "Die Grausamkeit der Mordtat an Ihrer Tochter entsetzt uns alle", schrieb Steinmeier, der am Montagabend zu einem Besuch in Tansania am Regierungssitz Daressalam eintraf. "Überall in Deutschland fühlen die Menschen mit Ihnen. Gemeinsam stellen wir uns dem Hass und dem Terror entgegen", heißt es in dem Schreiben an Ricarda Louk weiter.

17.40 Uhr: Israelische Soldatin im Gazastreifen befreit

Eine israelische Soldatin ist nach Militärangaben bei dem Einsatz der Bodentruppen im Gazastreifen befreit worden. Die am 7. Oktober von der Hamas entführte Frau sei in gutem Zustand und habe ihre Familie bereits getroffen, teilte die Armee am Montag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) mit.

16.30 Uhr: Friedländer – Hamas-Terror und NS-Taten "nicht dasselbe"

Die Holocaustüberlebende Margot Friedländer will für den Terrorismus der Hamas nicht die gleichen Worte verwenden wie für die Taten der Nationalsozialisten. "Wir brauchen andere Begriffe. Es ist nicht dasselbe", sagte Friedländer der "Zeit Online". Nach dem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Hamas als "die neuen Nazis" bezeichnet.

16.10 Uhr: Scholz - Hamas für Tod Shani Louk zur Rechenschaft ziehen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich entsetzt über die Nachricht der Ermordung der deutsch-israelischen Hamas-Geisel Shani Louk gezeigt. "Für mich ist dies Nachricht eine, die furchtbar ist", sagt er auf eine entsprechende Frage. "Das zeigt die ganze Barbarei, die hinter der Hamas steckt", sagt er. "Deshalb muss die Hamas dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden." Israel habe das Recht, sich gegen die Hamas zur Wehr zu setzen. Für den Mord gebe es überhaupt keine Rechtfertigung.

15.40 Uhr: Netanjahu verurteilt Geiselvideo der Hamas

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilt ein von der Hamas veröffentlichtes Video von drei verschleppten Frauen. Die Aufnahme sei "grausame psychologische Propaganda", erklärt er. In dem Video der Islamisten sitzen die drei Geiseln vor einer kahlen Wand. Eine von ihnen wendet sich mit wütenden Worten an Netanjahu und fordert, gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht zu werden.

15.39 Uhr: Ministerpräsident Schtaje – Gaza-Kontrolle nur mit palästinensischem Staat

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) wäre nur im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung bereit, nach Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas wieder die Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen. Das sagte der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje dem britischen "Guardian" in einem Interview, das am Sonntagabend veröffentlicht wurde. Eine Rückkehr zum Friedensprozess, der in die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates auch mit dem Westjordanland münde, sei die Voraussetzung für eine Beteiligung seiner Behörde, sagte Schtaje demnach.

Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte die von der gemäßigten Palästinenserorganisation Fatah dominierte Autonomiebehörde 2007 in einem Putsch aus dem Gazastreifen vertrieben. Die Autonomiegebiete im von Israel besetzten Westjordanland werden jedoch weiterhin von der PA verwaltet.

14.42 Uhr: Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas hat am Montag ein neues Video von israelischen Geiseln veröffentlicht. Darin sind drei Frauen zu sehen. Die in der Mitte sitzende Frau äußert sehr heftige Kritik an dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Sie sagt mit wütender Stimme: "Bibi Netanjahu, Schalom. Wir befinden uns seit 23 Tagen in Gefangenschaft der Hamas."

Netanjahu sprach nach Angaben seines Büros von "grausamer psychologischer Propaganda". Man umarme die Familien und tue alles, um die Geiseln und Vermissten zurückzubringen.

Die Geisel spricht in dem Video von einer Pressekonferenz mit den Familien der Entführten am Vortag. "Wir wissen, dass es eine Waffenruhe geben sollte, du hättest uns alle befreien sollen, du hast dich verpflichtet, uns alle freizulassen", sagte die Frau auf Hebräisch an Netanjahu gerichtet. "Stattdessen tragen wir die Last deines politischen, sicherheitspolitischen, militärischen und diplomatischen Versagens. Wegen dieses Mists, den du angerichtet hast am 7. Oktober, weil die Armee nicht da war, niemand ist gekommen, niemand hat uns beschützt und wir - unschuldige Zivilisten - Bürger, die dem Staat Israel Steuern zahlen, sind in Gefangenschaft, unter schlimmen Bedingungen."

Sie warf Netanjahu vor, er wolle "uns alle töten". Die Aussage könnte sich auf die israelischen Angriffe im Gazastreifen beziehen. Die Frau fragt: "Sind nicht schon genug israelische Bürger getötet worden?" und fordert entschieden einen Deal zur Freilassung der Geiseln und palästinensischer Häftlinge. "Lass uns zu unseren Familien zurückkehren - jetzt!", schrie sie am Ende des Videos.

14.28 Uhr: Jordanien bittet USA um Verstärkung des Luftverteidigungssystem

Als Reaktion auf den Gaza-Krieg hat Jordanien die USA um Hilfe bei der Sicherung seiner Grenzen gefragt. "Wir haben die amerikanische Seite gebeten, das jordanische Luftverteidigungssystem mit Patriot-Raketen zu verstärken", sagte ein Sprecher der jordanischen Armee am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen. "Es ist ein teures System, das nicht mit lokalen Ressourcen bereitgestellt werden kann, daher brauchen wir einen strategischen Partner."

Das Königreich hatte zuvor bereits gewarnt, dass sich der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die umliegende Region ausweiten könnte. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs besteht die Sorge, dass vor allem proiranische Milizen aus arabischen Nachbarstaaten stärker in den Konflikt einsteigen könnten. Jordanien ist seit langem ein enger Verbündeter der USA.

14.25 Uhr: Erneute Raketenangriffe auf Zentrum Israels

Terroristen der Hamas im Gazastreifen haben Israel auch während der heftigen Luftangriffe auf das Palästinensergebiet weiter mit Raketen angegriffen. In Jerusalem, im Zentrum des Landes und im Süden heulten am Montag die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.

14.02 Uhr: Bundesregierung rechtfertigt Enthaltung bei Israel-Resolution der UNO

Die Bundesregierung hat ihre Enthaltung bei der Abstimmung über eine UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas verteidigt. Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner sagte dazu am Montag in Berlin, dass Deutschland bei der Vorbereitung der Resolution in New York wesentliche Verbesserungen am Text habe durchsetzen können - und deshalb nicht mit Nein stimmen wollte. Eine Zustimmung sei aber auch nicht möglich gewesen, weil aus deutscher Sicht wichtige Punkte in dem Text fehlten.

Der Bundesregierung sei wichtig gewesen, "dass die Terrororganisation Hamas dort namentlich benannt wird, dass auch der Terror der Hamas benannt wird, dass auch das Recht Israels, sich gegen Terror zu verteidigen, dort erwähnt wird", sagte Büchner. "Wenn das gelungen wäre, diese Punkte mit einzubringen, hätte Deutschland auch einer solchen Resolution zustimmen können."

13.50 Uhr: Botschafter Seibert: Sprechen mit allen, die Einfluss auf Hamas haben

Bei den Bemühungen um die Freilassung von Geiseln in der Hand der islamistischen Hamas will die Bundesregierung nach Angaben des deutschen Botschafters in Israel, Steffen Seibert, alle diplomatischen Möglichkeiten nutzen. Es sei wichtig, "dass wir diplomatisch alle Mittel, die Deutschland hat, nutzen, um mit denen zu sprechen, die vielleicht Einfluss auf die Hamas haben", sagte Seibert am Montag im RTL/ntv-"Frühstart". "Es ist bekannt, wer die sind. Mit all denen wird gesprochen", sagte Seibert weiter. Die Forderung der Welt müsse heißen: "Lasst sie alle frei, ohne Bedingungen, jetzt."

Die Hamas gehe wahrscheinlich davon aus, dass die Existenz der Geiseln in ihren Tunneln eine Art Versicherung sei, sagte Seibert weiter.

13.45 Uhr: Bundesregierung verurteilt antijüdische Proteste in Dagestan

Die Bundesregierung hat die gewaltsamen antijüdischen Proteste und Übergriffe in der muslimisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan als "unsäglich und inakzeptabel" verurteilt. "Wichtig ist jetzt, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und die russischen Behörden die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft gewährleisten", forderte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Die Haltung der Bundesregierung sei klar: "Wir bekämpfen entschieden jede Form des Antisemitismus und wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinschaft."

13.13 Uhr: Israel lässt Nothilfe-Koordinator trotz Konflikt mit UN einreisen

Israel lässt trotz des Konflikts mit den Vereinten Nationen UN-Nothilfe-Koordinator Martin Griffith einreisen. Dies bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem am Montag. Griffith' Einreise sei "auf Bitte anderer Staaten, um die Ausreise ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen voranzutreiben", genehmigt worden.

Israel hatte vergangene Woche nach israelkritischen Äußerungen von UN-Generalsekretär António Guterres mitgeteilt, UN-Vertretern die Einreise zu verweigern - wie bereits schon in der Vergangenheit. Guterres hatte israelische Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von "eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht" gesprochen.

12.49 Uhr: Israels Armee dringt tiefer in Gazastreifen vor

Israelische Soldaten sind am Montag mit schwerer Ausrüstung tiefer in den Norden und in die Mitte des Gazastreifens vorgedrungen. Aus Videoaufnahmen, die der Nachrichtenagentur AP vorlagen, ging hervor, dass ein israelischer Panzer und Bulldozer die wichtigste Schnellstraße zwischen dem Norden und Süden des Gebiets blockierten. Das israelische Militär hatte zuvor Palästinenser aufgefordert, über diese Straße zu flüchten.

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte auf die Frage, ob Soldaten auf der Straße in Stellung gegangen seien, dass der Militäreinsatz ausgeweitet worden sei. Er kommentierte keine einzelnen Stationierungen.

12.10 Uhr: Laut Hamas mehr als 8.300 Tote in Gaza

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut Hamas-kontrolliertem Gesundheitsministerium auf 8.306 gestiegen. Es seien zudem 21.048 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium in Gaza am Montag. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, Experten halten sie jedoch für weitestgehend glaubhaft.

11.54 Uhr: Bundesregierung ruft Israel zum Schutz von Palästinensern im Westjordanland auf

Die Bundesregierung hat Israel aufgefordert, palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland vor Übergriffen jüdischer Siedler zu schützen. "Wir rufen Israel dazu auf, alles zu unternehmen, um die Palästinenserinnen und Palästinenser vor den Aktivitäten extremistischer Siedler zu schützen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Nach palästinensischen Angaben wurden am Montag fünf Menschen im Westjordanland getötet.

Die Bundesregierung verurteile "klar die Angriffe und die Gewalt von Siedlern auf palästinensische Gemeinden, die sogar zum Tod mehrerer Zivilisten geführt hat", sagte der Außenamtssprecher. Es sei dabei "zu schrecklichen Szenen gekommen", sagte er weiter. Es gebe Palästinenser, "die aus Angst um Leib und Leben ihre angestammten Wohnorte verlassen haben".

11.25 Uhr: Auswärtiges Amt bestätigt Tod deutscher Geisel

Die Bundesregierung hat den Tod einer deutschen Geisel im Gazastreifen bestätigt. "Nach uns vorliegenden Erkenntnissen müssen wir den Tod einer weiteren Person mit deutscher Staatsangehörigkeit bestätigen", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Näheres zur Identität gibt er nicht bekannt. Die Familie der entführten Deutsch-Israelin Shani Louk hatte zuvor mitgeteilt, dass die Frau tot sei.

11.05 Uhr: Israelisches Außenministerium: Deutsche Geisel Shani Louk tot

Die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel als Geisel genommene Deutsche Shani Louk ist tot. Das israelische Außenministerium teilte am Montag im Onlinedienst X (vormals Twitter) mit, der Leichnam der 23-Jährigen sei gefunden und identifiziert worden. Louk hatte an einem Rave-Festival im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde.

Auch die Familie der 23-Jährigen bestätigte den Tod von Shani Louk. Ihre Schwester Adi Louk schrieb im Onlinedienst Instagram, "mit großer Trauer" den Tod von Shani Louk bekanntzugeben. Nach Angaben der Sender RTL/ntv berichtete auch die die Mutter der 23-Jährigen von deren Tod.

11.05 Uhr: Südafrika fordert Untersuchung Israels wegen Völkermord

Südafrika will die israelischen Streitkräfte wegen der Tötung von Kindern im Gazastreifen für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft ziehen lassen. Die Todesfälle seien "eine direkte Folge der rechtswidrigen Handlungen Israels gegen die Menschen in Gaza", hieß es in einer Mitteilung des südafrikanischen Außenministeriums.

Außenministerin Naledi Pandor forderte einen "sofortigen Waffenstillstand" sowie die "sofortige Eröffnung eines humanitären Korridors". Südafrika forderte zudem die Vereinten Nationen auf, eine Spezialtruppe zum Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung vor weiteren Bombardierungen einzusetzen.

11.01 Uhr: Vatikan fordert Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt

Der Vatikan hat sich für eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt ausgesprochen. Der Außenminister des Vatikans, Erzbischof Paul Gallagher, telefonierte mit dem iranischen Außenminister Hussein Amirabdollahian. Der Vatikan teilte mit, Gallagher habe "ernste Bedenken" wegen des Geschehens "in Israel und Palästina" geäußert. Er habe "die absolute Notwendigkeit betont", dass "für einen stabilen und dauerhaften Frieden eine Zwei-Staaten-Lösung" erzielt werde.

11.00 Uhr: Israelische Menschenrechtler fordern Ende von Siedlergewalt

Israelische Menschenrechtler haben die zunehmende Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser im besetzten Westjordanland verurteilt. Die internationale Gemeinschaft sei aufgefordert, "dringend zu handeln, um die staatlich unterstützte Welle der Siedlergewalt zu stoppen, die zur gewaltsamen Umsiedlung palästinensischer Gemeinden im Westjordanland geführt hat und führt", heißt es laut israelischen Medienberichten (Sonntagabend) in einem gemeinsamen Aufruf von 30 Menschenrechts- und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Sie argumentierten in ihrem Appell, die Siedler nutzten aus, dass es nach den Massakern der Hamas vom 7. Oktober zu einer mangelnden Aufmerksamkeit im Westjordanland und einer allgemein antipalästinensischen Stimmung gekommen sei und eskalierten ihre Gewalt gegen Palästinenser.

10.30 Uhr: Dagestan-Chef nennt antijüdische Gewalt Destabilisierungsversuch

Nach gewaltsamen antijüdischen Protesten in der muslimisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus haben Behörden gezielte Destabilisierungsversuche beklagt. Das zentrale russische Ermittlungskomitee teilte in Moskau mit, die Menschen seien über Telegram-Kanäle zu gewaltsamen Protesten aufgerufen worden und hätten dann "Pogrome" begangen. Eine wütende Menge war laut Behörden am Sonntag in den Flughafen der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala eingedrungen und gewaltsam gegen Menschen, die mit einem Flugzeug aus Israel angekommen waren, vorgegangen.

10.20 Uhr: Israel - Militäreinsatz im Gazastreifen läuft nach Plan

Das israelische Militär kommt nach eigenen Angaben bei seinem Einsatz im Gazastreifen wie geplant voran. Die Truppen bewegten sich Schritt für Schritt nach Plan, sagt Militärsprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz. Die Streitkräfte hätten über Nacht Dutzende palästinensische Kämpfer getötet. Zum genauen Standort der Bodentruppen wollte er sich nicht äußern. Auf Bildern in sozialen Medien sah es so aus, dass israelische Panzer auf einer Hauptstraße im Gazastreifen vorrückten. Der Sprecher teilt zudem mit, dass in Dschenin im besetzten Westjordanland mehrere militante Palästinenser bei einem Luftangriff getötet worden seien.

10.00 Uhr: Zentralwohlfahrtsstelle: Angriffe gegen Juden haben zugenommen

Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) registriert infolge des Krieges in Nahost mehr antisemitische Vorfälle. Laura Cazes, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Digitalisierung bei der ZWST, sagte im ZDF-Morgenmagazin: "Seit dem 7. Oktober haben Antisemitismus und antisemitische Vorfälle in Form von Gewalt, Ausschreitungen, Diskriminierung und auch direkten Angriffen gegen Jüdinnen und Juden zugenommen." Zwar sei man mit "alltäglichem Antisemitismus" seit Jahren befasst, doch das Ausmaß, in dem sich Antisemitismus nun gegenüber der "jüdischen Community" zeige, habe es vorher nicht gegeben.

09.55 Uhr: Großbritannien setzt sich für humanitäre Feuerpause ein

Großbritannien macht sich laut Außenminister James Cleverly für eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen stark. "Wir arbeiten intensiv mit den Ägyptern, den Israelis und anderen zusammen, um eine humanitäre Feuerpause zu erreichen, eine vorübergehende Pause, damit wir die humanitäre Hilfe zu den Menschen bringen können, die sie brauchen", sagt Cleverly der Nachrichtenagentur Reuters in der Residenz des britischen Botschafters in Abu Dhabi. Hilfe komme zwar in spärlichem Maße an, aber es sei deutlich mehr nötig.

09.22 Uhr: Vermisste Deutsche Shani Louk wohl tot

Die seit dem Hamas-Terrorüberfall auf Israel vermisste Deutsche Shani Louk ist nach Angaben ihrer Mutter tot. Das habe ihr das israelische Militär mitgeteilt, sagte Ricarda Louk am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte RTL/ntv berichtet.

09.09 Uhr: Israels Armee - Über 600 Ziele binnen 24 Stunden getroffen

Die israelische Armee hat einem Sprecher zufolge mehr als 600 Ziele binnen 24 Stunden im Gazastreifen getroffen. Am Vortag hatte sie noch von 450 Zielen gesprochen. Die Angriffe zählten zu den heftigsten seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober.

08.31 Uhr: Palästinensisches Ministerium: Vier Tote im Westjordanland

Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums im Westjordanland vier Palästinenser getötet worden. Fünf weitere Palästinenser seien am Montag in Dschenin verletzt worden, hieß es. Zwei davon seien schwer verletzt. In israelischen Medien wurde gemeldet, es habe ein heftiges Feuergefecht zwischen israelischen Truppen und Palästinensern gegeben. Dabei sei es auch zu Drohnenangriffen gekommen.

08.03 Uhr: Israelische Armee - "Dutzende" Hamas-Kämpfer getötet

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge "Dutzende" Kämpfer der radikalislamischen Hamas und ihrer Verbündeten bei nächtlichen Angriffen im Gazastreifen getötet. Die "Terroristen" hätten sich in "Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert und versucht, die Truppen anzugreifen", erklärte das israelische Militär. Zudem habe ein Kampfjet ein Gebäude ins Visier genommen, "in dem sich über 20 Hamas-Terroristen" befunden hätten.

In den vergangenen Tagen seien mehr als 600 Terrorziele angegriffen worden, darunter Waffendepots, Dutzende Abschusspositionen für Panzerabwehrraketen sowie Verstecke und Stützpunkte der Hamas, teilte das israelische Militär weiter mit.

07.50 Uhr: Russland - 60 Festnahmen bei Übergriffen in Dagestan

Bei den antiisraelischen Ausschreitungen auf einem Flughafen in der muslimisch geprägten Kaukasusrepublik Dagestan hat die Polizei nach Angaben des russischen Innenministeriums 60 Menschen festgenommen. Die Beamten hätten zudem vollständig die Kontrolle über den Airport in der Stadt Machatschkala übernommen. Hunderte überwiegend junge Männer hatten am Sonntag das Gelände gestürmt, als ein Flugzeug aus Israel landete.

07.40 Uhr: Schuster - "Ich erkenne zuweilen Deutschland nicht wieder"

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Abstimmungsverhalten der Bundesrepublik bei den Vereinten Nationen kritisiert. "Wenn es in der UN darauf ankommt, hat Deutschland ausgerechnet jetzt keine klare Haltung gegen die Relativierung des Hamas-Terrors", sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, zu "Bild" (Montag) mit Blick auf die Enthaltung Deutschlands bei der UN-Resolution für einen Waffenstillstand in Gaza. Mit Blick auf antisemitische Tendenzen in Deutschland sagte Schuster weiter, die Entwicklung der vergangenen Wochen habe er so nicht erwartet. "Ich erkenne zuweilen dieses Land nicht wieder", betonte Schuster.

07.00 Uhr: Hamas meldet "heftige Gefechte" mit israelischer Armee im Gazastreifen

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat nach eigenen Angaben "heftige Gefechte" mit der israelischen Armee im Gazastreifen geführt. "Unsere Kämpfer führen derzeit im Nordwesten des Gazastreifens heftige Gefechte mit Maschinengewehren und Anti-Panzer-Waffen gegen die eingedrungenen Besatzertruppen", erklärte der bewaffnete Arm der Hamas. Unterdessen wuchs international die Sorge um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Israels Militär veröffentlichte am späten Sonntagabend Bildmaterial, das eine beträchtliche Anzahl von Panzern, Infanterie und Artillerie in palästinensischem Gebiet zeigen soll.

06.00 Uhr: Telefonat mit Netanjahu und al-Sisi: Biden fordert mehr Gaza-Hilfe

US-Präsident Joe Biden hat wegen der katastrophalen Lage mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi telefoniert. Gegenüber Netanjahu habe er deutlich gemacht, dass "unverzüglich" deutlich mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gelangen müsse, teilte die Regierungszentrale in Washington mit. Im Gespräch mit Al-Sisi hätten sich die beiden Staatsoberhäupter unter anderem dazu verpflichtet, die Hilfslieferungen nach Gaza "von heute an erheblich zu beschleunigen und kontinuierlich zu erhöhen".

03.22 Uhr: IStGH-Chefankläger warnt vor Blockade humanitärer Hilfe für Gazastreifen

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat davor gewarnt, den Zugang zu humanitärer Hilfe für Menschen im Gazastreifen zu blockieren. "Die Behinderung von Hilfslieferungen, wie sie in den Genfer Konventionen vorgesehen sind, könnte eine Straftat darstellen, für die das Gericht zuständig ist", sagte Karim Khan nach einem Besuch am Grenzübergang in Rafah.

Er wolle gegenüber Israel deutlich machen, dass "unverzüglich erkennbare Anstrengungen unternommen werden müssen", um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung im von der Hamas regierten Gazastreifen "mit Grundnahrungsmitteln und Medikamenten versorgt wird", sagte Khan in Kairo.

03.18 Uhr: Medien - Israel beschießt Norden des Gazastreifen

Israelische Luftangriffe treffen laut palästinensischen Medienberichten Gebiete in der Nähe der Krankenhäuser Shifa und Al-Kuds in Gaza-Stadt. Auch im Grenzgebiet östlich der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens kommt es zu Gefechten zwischen militanten Palästinensern und israelischen Truppen, berichten palästinensische Medien. Weder die Hamas noch das israelische Militär äußerten sich auf Anfrage von Reuters zu den Kämpfen. Im Internet veröffentlichte Bilder zeigen israelische Soldaten, die tief im Gazastreifen eine israelische Flagge schwenken, was auf einen möglichen Versuch hindeutet, die Hauptstadt des Gazastreifens zu umzingeln, zwei Tage nachdem die israelische Regierung eine Ausweitung der Bodenangriffe an der Ostgrenze des Landes angeordnet hat. Reuters kann die Berichte und Bilder zunächst nicht unabhängig bestätigen.

02.52 Uhr: Johnson dringt auf eigenständig US-Hilfen für Israel

Der neue Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, will entgegen dem Vorschlag von US-Präsident Joe Biden ein eigenständiges Hilfspaket für Israel auf den Weg bringen. "Wir werden diese Woche einen separaten Gesetzentwurf zur Finanzierung Israels einbringen", sagt Johnson. Es gebe viele Dinge in der Welt, um die man sich kümmern müsse, aber im Moment erfordere das, was in Israel passiere, die meiste Aufmerksamkeit. Biden hatte den Kongress aufgefordert, zusätzliche Mittel in Höhe von 106 Milliarden Dollar für die Ukraine und Israel zu bewilligen, wovon der Großteil in die Stärkung der ukrainischen Verteidigung gegen Russland fließen soll.

02.00 Uhr: Israels Botschafter fordert stärkere Unterstützung Deutschlands in Gremien

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, appelliert an die Bundesregierung, sich in internationalen Organisationen stärker für Israel einzusetzen. "Seit Jahren reflektiert zum Beispiel das Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UN nicht das besondere Verhältnis unserer beider Staaten", sagt Prosor der Zeitung "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Er wünsche sich mehr Unterstützung in internationalen Gremien. "Auch kann Deutschland uns in der EU mehr helfen." Für Israel sei das "unheimlich wichtig. Denn Israel wird dämonisiert und delegitimiert. Und das seit Jahren." Israel sei ein demokratischer Staat, nur werde er oft behandelt, als sei er keiner.

0.55 Uhr: Bericht: Weiterer Lastwagenkonvoi mit Hilfsgütern erreicht Gaza

Ein Konvoi aus fast drei Dutzend Lastwagen mit Hilfsgütern ist einem israelischen Medienbericht zufolge in den abgeriegelten Gazastreifen gelangt. Wie die israelische Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Beamte am ägyptischen Grenzübergang Rafah berichtete, überquerten am Sonntagabend 23 Lastwagen mit humanitärer Hilfe die Grenze zum Gazastreifen. Insgesamt hätten damit an dem Tag 33 Lastwagen das Gebiet erreicht.

Seit Kriegsbeginn war es der bisher größte Tageskonvoi. Dennoch reicht dies nach Angaben von Hilfsorganisationen immer noch nicht aus, um die mehr als 2,2 Millionen Einwohner im Gazastreifen zu versorgen. Gebraucht würden täglich 100 Lastwagenladungen, hieß es.

00.43 Uhr: Mindestens 20 Verletzte bei Übergriffen auf Flughafen in Dagestan

Bei den Übergriffen auf dem Flughafen Machatschkala in der russischen Republik Dagestan sind nach offiziellen Angaben mindestens 20 Menschen verletzt worden. Zwei von ihnen seien in kritischem Zustand, teilten die örtlichen Gesundheitsbehörden mit. Die Passagiere des Flugzeugs seien "an einem sicheren Ort", sagen Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. Machatschkala ist eine von mehreren Regionen im Nordkaukasus, in denen große muslimische Gemeinschaften leben. Nach der Landung eines Flugzeugs aus Tel Aviv hatte ein mutmaßlich über Israels Vorgehen im Gaza-Krieg aufgebrachter Mob den Flughafen gestürmt.