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Züge vom Typ ICE stehen am Hauptbahnhof in München

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Orkan "Friederike" verliert an Kraft

Nach der deutschlandweiten Einstellung des Fernverkehrs wegen des Orkans "Friederike" hat die Deutsche Bahn den Betrieb wieder aufgenommen. Der Sturm hat vor allem im Norden Deutschlands für Chaos gesorgt. In Bayern ist die Bilanz überschaubarer.

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Der Orkan "Friederike" hat gestern den gesamten Bahnverkehr lahmgelegt. Seit Kurzem sind die ersten Fernverkehrszüge wieder auf der Strecke, wie ein Bahnsprecher sagte. Es werde aber nach wie vor zu Einschränkungen kommen. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen seien noch wichtige Strecken gesperrt, teilte die Bahn auf ihrer Webseite mit. Alle deutschen Metropolen sollten gegen Mittag wieder erreicht werden, heißt es von der Bahn.

 "Friederike" war der schwerste Orkan seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. Bundesweit kamen gestern mindestens sechs Menschen ums Leben - zum Beispiel durch umstürzende Bäume oder bei Verkehrsunfällen in Folge des Sturms.

Polizei spricht trotz Orkan von ruhiger Nacht

Das Wetter hat sich mittlerweile wieder beruhigt - um Mitternacht wurden die letzten Unwetterwarnungen aufgehoben. Auch in Bayern hat "Friederike" an Kraft verloren. Es sei eine ruhige Nacht gewesen, heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Die S-Bahnen in München fahren wieder im Regelbetrieb, allerdings gibt es vereinzelt Ausfälle bei der S7 und S8. Am Münchner Flughafen starten und landen die Maschinen regulär. Im Fernverkehr der Bahn kommt es laut einem Bahnsprecher weiterhin zu Zugausfällen und Behinderungen. Grund dafür seien Einschränkungen auf Strecken weiter im Norden.

Züge zwischen Lindau und Kempten fahren langsamer

Aktuell fahren auf der Strecke Lindau-Kempten die Züge immer noch langsamer, weil Bäume ins Gleis ragen. Doch insgesamt kam Bayern glimpflich davon. Im Landkreis Dachau drückte eine Windböe einen unbeladenen LKW um, der Laster überschlug sich, der Fahrer wurde schwer verletzt im Führerhaus eingeklemmt. In Ober- und Mittelfranken rückten die Rettungskräfte zu gut 200 Einsätzen aus, wegen umgestürzter Bäume, herabfallender Äste und kleinerer Verkehrsunfälle. Größere Schäden gab es nicht. In Freising musste die Feuerwehr ein Schuldach stabilisieren. Das Metalldach hatte sich auf einer Länge von 25 Metern gelöst und drohte davonzufliegen. Der Unterricht kann heute wieder stattfinden.

Qualifikation zur Ski-WM abgesagt

In der Oberpfalz, im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, hatte der Wind einen Linienbus in den Straßengraben gedrückt, der Busfahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Die Qualifikation zur Skiflug-WM in Oberstdorf musste abgesagt werden, das Qualifikationsspringen wird heute Nachmittag nachgeholt. Insgesamt ist Bayern glimpflich davongekommen - verglichen mit den Niederlanden und dem Rheinland. Schwer Verletzte oder gar Tote gab es durch "Friederike" in Bayern nicht.