Der Weg zur Heiligsprechung des ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Óscar Romero ist frei. Papst Franziskus habe ein Romero zugesprochenes Wunder anerkannt, teilte der Vatikan mit. Gleiches gelte für ein Wunder, das auf Papst Paul VI. zurückgehen soll. Damit kann auch dieser heiliggesprochen werden.
Während einer Messe erschossen
Romero hatte als Erzbischof von San Salvador vehement gegen die Militärdiktatur in seinem Land Partei ergriffen und insbesondere Repressionen des Militärs gegen die arme Bevölkerung verurteilt. Am 24. März 1980 wurde er während eines Gottesdienstes von rechten Paramilitärs ermordet.
In seiner Heimat wird Romero schon lange wie ein Heiliger verehrt. Doch sein Seligsprechungsprozess kam jahrelang nicht voran, bis Papst Benedikt XVI. schließlich grünes Licht gab. 2015 wurde Romero dann als Märtyrer anerkannt und seliggesprochen.
Franziskus erklärte, Romero sei für die Ärmsten der Armen eingetreten und damit für Katholiken ein Vorbild. Wann die Heiligsprechung stattfindet, blieb offen. Es wird aber erwartet, dass der Papst sie selbst vornimmt.
Wunder anerkannt
Die medizinischen Berater der zuständigen vatikanischen Heiligsprechungskongregation hätten am 26. Oktober 2017 zwei Wunder anerkannt, berichtete die katholische Tageszeitung "Avvenire". Auf Fürsprache Pauls VI. sei eine Schwangerschaft, bei der das Leben von Mutter und Kind auf dem Spiel stand, auf medizinisch unerklärliche Weise glücklich verlaufen. Auf Fürsprache Romeros sei eine Frau mit einer nicht näher bezeichneten lebensbedrohlichen Erkrankung "auf wundersame Weise" geheilt worden, so das Blatt.