Als Gründer Lutz Bachmann schließlich, mit Strom versorgt, über Lautsprecher zu seinen Anhängern sprach, hatten viele bereits den Platz verlassen. Am Ende waren es nach Schätzungen von Beobachtern noch rund 3.000 Menschen - in etwa so viele, wie sich zeitgleich wenige hundert Meter entfernt vor der Frauenkirche zu einer Demonstration gegen Hass und Hetze versammelt hatten.
Dresdner Oberbürgermeister will keinen Rassismus
In seiner Stadt solle Rassismus kein Thema sein, sagte dort Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). "Es ist wichtig aufzuzeigen, wo sind die roten Linien, wo ist Enthemmung nicht mehr duldbar." Deshalb gehe er gegen Pegida auf die Straße. Unter den Kundgebungsteilnehmern war auch Sachsens Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (SPD). Er hoffe, dass auch der Rest der Dresdner aufwache, "und der Stadt ihr Lächeln zurückgibt". Dresden sei aber nur ein Synonym für ein größeres Problem.
Mehrere Kundgebungen gegen Pegida
Akteure aus Politik, Kultur und Stadtgesellschaft hatten zu einem halben Dutzend Demonstrationen und Kundgebungen gegen Pegida aufgerufen. Zu den Anmeldern gehörten unter anderem der Studentenrat der TU Dresden, Anti-Rassismusgruppen, Künstler, die Initiative "Herz statt Hetze" und die Linkspartei.
AfD gemeinsam mit Pegida
Neu gewählte Bundestagsabgeordnete der AfD übten den Schulterschluss mit Pegida. Bachmann, der lange von der AfD-Führung gemieden worden war, freute sich über das Erscheinen der Abgeordneten.
Weniger Pegida in Dresden
Zum dritten Jahrestag kamen deutlich weniger Pegida-Anhänger als zum zweiten. 2016 waren 8.000 Menschen gezählt worden. In diesem Jahr hatte das Bündnis 5.000 Teilnehmer angemeldet. Anfänglich dürfte die Zahl auch erreicht worden sein, schätzten Beobachter. Die selbst ernannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) waren am 20. September 2014 erstmals in Dresden auf die Straße gegangen. Zu Hochzeiten mobilisierten sie bei Kundgebungen mehr als 20.000 Menschen. Zuletzt beteiligten sich an den montäglichen Demonstrationen nur noch jeweils zwischen 1.500 und 2.000 Menschen.