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Nach Explosion in Supermarkt in Russland

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Petersburg-Anschlag: Zweifel an Terror-Motiv

Nach der Explosion in einem Supermarkt im russischen St. Petersburg hatte die IS-Miliz die Tat für sich reklamiert. Doch nun gibt es Zweifel, nachdem ein Tatverdächtiger gefasst wurde. Der Mann soll psychische Probleme haben.

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Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte den mutmaßlichen Tatverdächtigen bei einem Sondereinsatz festgenommen. In einer Erklärung machte der Geheimdienst keine Angaben zur Identität oder zum Motiv des Verdächtigen. Jedoch erklärte der FSB, er habe den Verdächtigen dem Untersuchungskomitee übergeben, der obersten Ermittlungsbehöre Russlands. Normalerweise verhört der Geheimdienst Terrorverdächtige selbst - die Überstellung könnte also bedeuten, dass ein anderes Motiv vermutet wird, sagen Beobachter.

Spekulationen über Identität des Verdächtigen

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax handelt es sich bei dem mutmaßlichen Attentäter um einen 35-jährigen Russen, der Mitglied in einer nationalistischen New Age Bewegung ist und Drogen nahm. Andere Medien berichten, der Verdächtige sei in einer psychiatrischen Klinik registriert und schon einmal wegen Drogenbesitzes verurteilt worden.

IS hatte sich zur Tat bekannt

Nach dem Anschlag hatte die Terrormiliz Islamischer Staat die Tat für sich reklamiert. Der Abgeordnete Adalbi Schachgoschew bezweifelte jetzt jedoch die Bekennerbotschaft des IS. Möglicherweise sei es der Gruppe wegen ihrer Niederlage in Syrien nur darum gegangen, gut dazustehen, sagte er.

Auch die Ermittler hatten zunächst nicht von einem Terroranschlag gesprochen - wohl aber Präsident Putin. Er ordnete überdies an, dass Polizei und Geheimdienste Terrorverdächtige sofort erschießen sollten, wenn sie sich ihrer Festnahme widersetzten.

Acht Verletzte noch immer im Krankenhaus

Bei dem Anschlag in einem Supermarkt waren am Mittwoch 18 Menschen verletzt worden. Acht Verletzte befanden sich am Samstag immer noch im Krankenhaus.