Auch in diesem Jahr nutzt Kremlchef Putin das Weltkriegs-Gedenken, um seinen Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen. Bei der großen Militärparade in Moskau stellt er Russland als Hauptleidtragenden dar - vor so wenigen Soldaten wie seit Jahren nicht mehr. Russland sei Opfer einer aggressiven Politik des Westens, so der Tenor in Putins Rede. Ein Vorwurf, den der russische Präsident ähnlich unter anderem auch bei seinem Auftritt im vergangenen Februar schon mal formulierte.
"Wieder einmal ist ein echter Krieg gegen unser Mutterland entfesselt worden. Wir werden die Einwohner vom Donbass schützen und unsere Sicherheit sicherstellen. " Präsident Wladimir Putin
Putin wiederholt falsche Behauptungen über Ukraine
Erneut hat der russische Präsident den Angriff auf die Ukraine als Reaktion auf eine angebliche Aggression des Landes gegen Russland zu rechtfertigen versucht. In diesem Zusammenhang behauptete Putin, die Ukraine sei zur "Geisel" westlicher Staaten geworden, die Russland vernichten wollten.
"Ihr Ziel besteht im Zerfall und in der Zerstörung unseres Landes." Präsident Wladimir Putin
Die westlichen Globalisten würden immer noch von ihrer Exklusivität sprechen, wetterte Putin. Dabei spalteten sie die Gesellschaft, provozierten blutige Konflikte und Staatsstreiche, würden Hass und Russophobie säen sowie aggressiven Nationalismus und zerstörten traditionelle Familienwerte.
Putin: Westen ist System von Raub, Gewalt und Unterdrückung
Und das alles, um weiterhin den Völkern ihren Willen, ihre Rechte, Regeln und tatsächlich ein System von Raub, Gewalt und Unterdrückung zu diktieren. Genau das gelte es abzuwehren, tönte der russische Präsident und erinnerte vor diesem Hintergrund an den siegreichen Kampf der Sowjetunion gegen die Naziherrschaft.
Um offenbar die Kritik im eigenen Land zu entkräften, Russland stünde mittlerweile im Konflikt mit dem Rest der Welt, bemühte Putin das Bild einer seiner Meinung nach gerechteren multipolaren Welt auf der Grundlage der Prinzipien des Vertrauens und der unteilbaren Sicherheit.
"Wir würdigen die Teilnehmer des Widerstands, die tapfer gegen den Nationalsozialismus gekämpft haben, die Kämpfer der alliierten Armeen der USA, Großbritanniens und anderer Staaten. Wir gedenken und ehren die Leistung chinesischer Soldaten im Kampf gegen den japanischen Militarismus", so Putin.
Einige Staats- und Regierungschefs zu Gast in Moskau
Anders als ursprünglich angekündigt waren bei der diesjährigen Parade auf dem Roten Platz doch einige ausländische Gäste auf der Ehrentribüne versammelt. Darunter Staats- und Regierungschefs aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.
An sie gewandt meinte Putin: "Es ist sehr wichtig, dass die Staats- und Regierungschefs der Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten heute hier in Moskau zusammengekommen sind. Ich sehe darin eine dankbare Haltung gegenüber der Leistung unserer Vorfahren. Sie haben zusammen gekämpft und zusammen gewonnen."
Einen Sieg würde Russland auch diesmal erringen, meinte Wladimir Putin beinahe beschwörend. Das Land sei stolz auf die Teilnehmer der militärischen Sonderoperation, die an vorderster Front kämpften. Es gäbe jetzt keine Tätigkeit, die wichtiger wäre als ihr Einsatz. Davon hänge schließlich die Sicherheit und die Zukunft russischer Staatlichkeit ab. Ein unmissverständlicher Hinweis darauf, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine noch lange dauern dürfte.
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