Ein russischer Soldat feuert eine Waffe auf ukrainische Stellungen im russisch-ukrainischen Grenzgebiet in der Region Kursk ab (Archivbild)
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Ein russischer Soldat feuert eine Waffe auf ukrainische Stellungen im russisch-ukrainischen Grenzgebiet in der Region Kursk ab (Archivbild)

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 48 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 48 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 25. November bis 01. Dezember im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 1. Dezember 2024

19.42 Uhr: EU-Chefdiplomatin schließt Ukraine-Friedenstruppe nicht aus

Die neue EU-Außenbeauftragte Kallas hält es für denkbar, dass irgendwann einmal Soldaten aus Mitgliedstaaten einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine absichern. "Ich denke, wir sollten wirklich nichts ausschließen", sagte die frühere estnische Ministerpräsidentin am Rande von Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und Ministern in Kiew. Das sei auch aus strategischen Gründen gut.

Die Soldaten für eine mögliche Friedenstruppe könnten nach Einschätzung von Kallas zum Beispiel aus Ländern kommen, die sich bereits in der Vergangenheit offen für Gespräche über eine Truppenentsendung geäußert hatten. Dazu zählen zum Beispiel Frankreich oder die baltischen Staaten.

Die Frage, wie ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine abgesichert werden könnte, stellt sich derzeit vor allem vor dem Hintergrund des bevorstehenden Machtwechsels in den USA. In Brüssel wird nicht ausgeschlossen, dass Donald Trump als Präsident versuchen könnte, die Ukraine und Russland zu Verhandlungen zu drängen. Dafür könnte er zum Beispiel der Ukraine androhen, im Fall einer Verweigerungshaltung die Militärhilfe einzustellen. Russlands Präsidenten Putin könnte er hingegen in so einem Fall ankündigen, die Militärhilfe für Kiew noch einmal auszubauen.

16.43 Uhr: Selenskyj - Nato-Beitritt nur mit allen Gebieten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einer Nato-Mitgliedschaft ohne russisch besetzte Gebiete eine Absage erteilt. "Es kann keine Einladung von nur einem Teil (der Ukraine) in die Nato geben", sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz mit dem neuen EU-Ratspräsidenten António Costa in Kiew. Das käme einer Anerkennung des Verlustes der gerade von Russland kontrollierten Gebiete gleich.

Zudem forderte Selenskyj neue energische Hilfen des Westens, um sein Land in eine "starke" Position für mögliche Verhandlungen mit Russland zu bringen. Dazu gehörten etwa die Lieferung einer "guten Zahl" weiterer westlicher Waffen von größerer Reichweite für den Abwehrkrieg gegen Russland. Auch forderte Selenskyj Sicherheitsgarantien der Nato und einen "Schritt vorwärts" in den Bemühungen seines Landes um Aufnahme in die Militärallianz.

15.03 Uhr: Costa verspricht Fortschritt für EU-Beitritt

Der neue EU-Ratspräsident António Costa hat der Ukraine zügige Fortschritte im EU-Beitrittsprozess in Aussicht gestellt. Gemeinsam werde man daran arbeiten, im ersten Halbjahr des nächsten Jahres mindestens zwei Bereiche der Beitrittsverhandlungen zu eröffnen, sagte der frühere portugiesische Ministerpräsident am Rande von Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. In verschiedenen Politikbereichen, wie etwa beim Roaming zur kostengünstigen Handynutzung im Ausland, beginne bereits eine schrittweise Integration.

11.07 Uhr: Grüne gehen im Ukraine-Konflikt auf Distanz zu Scholz

Die Grünen-Spitze distanziert sich im Bundestagswahlkampf vom Ukraine-Kurs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die neue Parteivorsitzende Franziska Brantner signalisierte im Konflikt mit Russland eine größere Nähe zum Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU).

Auf die Frage "Was können Sie mit Herrn Merz besser als mit Herrn Scholz?" sagte Brantner der "Bild am Sonntag": "Frieden, Freiheit in Europa und klar an der Seite der Ukrainer stehen." Sie zeigte sich überrascht, dass Scholz an einem Treffen der nordischen und baltischen Staatschefs nicht teilgenommen habe: "Wir haben hier eine Verantwortung in Europa." Zudem sei unklar, in welche Richtung sich die SPD in ihrer Ukraine-Politik bewege. Allerdings schränkte Brantner ein: "Ach, auch bei der CDU gibt es Absetzbewegungen von einem Kurs, der klar die liberalen Demokratien stärkt."

11.02 Uhr: Faeser warnt vor Konfrontation Russlands mit der Nato

Bundesinnenministerin Nancy Faeser warnt vor einer möglichen Konfrontation Russlands mit der NATO. Kremlchef Wladimir Putin habe keine Skrupel mehr, sagte die SPD-Politikerin im Gespräch mit dem "Handelsblatt". "Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erleben wir eine Zeitenwende in der inneren Sicherheit. Russland führt einen hybriden Krieg in Europa. Dass Desinformationskampagnen, Sabotageakte und Cyberattacken staatlich gesteuert sind, ist ja offensichtlich", so Faeser.

Auf die Frage, ob die Gefahr bestehe, dass dies auch die Frage eines NATO-Bündnisfalls aufwerfe, antwortete die Ministerin: "Ich hoffe nicht, dass die Schwelle zum NATO-Bündnisfall überschritten wird. Wir müssen weiter entschieden, aber zugleich besonnen handeln." Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe dies stets so gehandhabt, um zu verhindern, dass Deutschland in ein solches Szenario gerate. "Aber wir sehen natürlich, dass die hybride Bedrohungslage zunimmt. Deswegen müssen wir uns auch ganz anders aufstellen und schützen."

10.01 Uhr: Putin billigt Haushalt für 2025-2027 - Fokus auf Militärausgaben

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Haushalt für 2025 bis 2027 gebilligt. Im kommenden Jahr ist eine Erhöhung von 25 Prozent für Militärausgaben vorgesehen, wie aus dem auf der Webseite für offizielle Rechtsdokumente veröffentlichen Text hervorgeht. Fast ein Drittel der Ausgaben wurde jedoch nicht öffentlich gemacht. Die Regierung hat bereits angekündigt, dass der sogenannte Sondereinsatz in der Ukraine weiterhin oberste Priorität habe.

09.23 Uhr: Gouverneur - Mindestens drei Tote bei Angriff auf Cherson

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Stadt Cherson sind laut dem örtlichen Gouverneur mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Sieben weitere Personen wurden verletzt, wie Olexander Produkin auf Telegram mitteilte. Das Ziel des Angriffs am Morgen war der öffentliche Nahverkehr.

08.23 Uhr: Neue EU-Spitzen Kallas und Costa zu Besuch in Kiew eingetroffen

Die neuen EU-Spitzen Kaja Kallas und António Costa sind am ersten Tag ihrer Amtszeit zu einem Solidaritätsbesuch in Kiew eingetroffen. "Wir sind gekommen, um eine klare Botschaft zu übermitteln: dass wir an der Seite der Ukraine stehen und sie auch weiterhin voll und ganz unterstützen werden", sagte der neue EU-Ratspräsident Costa am Sonntag der ihn begleitenden Nachrichtenagentur AFP nach seiner Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt. Costas und die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas haben am 1. Dezember offiziell die Amtsgeschäfte aufgenommen.

08.19 Uhr: Russische Drohnenangriffe auf Kiew in der Nacht

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht erneut Drohnenangriffe auf Kiew geflogen. Das Flugabwehrsystem habe etwa ein Dutzend Drohnen über der Hauptstadt abgefangen, teilt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, mit. Es seien Trümmer in einem Teil der Stadt niedergegangen. Dabei sei aber niemand verletzt worden. Am frühen Morgen gab es Reuters-Korrespondenten zufolge erneut Luftalarm in Kiew.

00.44 Uhr: Brantner hält Merz in der Ukraine-Politik für den besseren Partner als Scholz

Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner sieht in Friedrich Merz (CDU), dem Unionskanzlerkandidaten, einen besseren Partner für die Ukraine- und Europa-Politik als Kanzler Olaf Scholz (SPD). In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" sagte Brantner, dass die Grünen drei zentrale außenpolitische Themen – "Frieden, Freiheit in Europa und klar an der Seite der Ukrainer stehen" – besser mit Merz als mit Scholz umsetzen könnten.

Zudem äußerte Brantner Bedenken hinsichtlich der Haltung der SPD zur Ukraine-Hilfe: "Olaf Scholz ist jemand, der als Kanzler in diesen schwierigen Zeiten natürlich auch an der Seite der Ukraine stand. Aber es gibt ja eine Debatte innerhalb der SPD über den richtigen Kurs." Sie verwies auf die Entwicklungen "wo einzelne Landeschefs sich hinbewegen" und betonte, dass es "eine offene Frage" sei, "wo am Ende die SPD dabei steht".

Samstag, 30. November 2024

21.37 Uhr: Vier Tote und 21 Verletzte bei russischem Raketenangriff nahe Dnipro

Bei einem russischen Angriff in der Nähe der Stadt Dnipro sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden. Derzeit laufe nach einem Raketenangriff eine Rettungsaktion im Bezirk Dnipro, erklärte Präsident Selenskyj im Onlinedienst Telegram. "Aktuell wissen wir von vier Menschen, die durch diesen russischen Angriff getötet wurden." Bei dem Angriff seien ein Wohngebäude und ein Geschäft beschädigt worden. 

Der Gouverneur der Region, Lyssak, erklärte, von den 21 Verletzten schwebten acht in Lebensgefahr. Sie litten unter schweren inneren Verletzungen und Knochenbrüchen, erklärte er auf Telegram.  

Die Stadt Dnipro, die vor dem Krieg 970.000 Bewohner zählte, war am 21. November mit einer neuartigen russischen Hyperschallrakete vom Typ "Oreschnik" angegriffen worden. Dabei war eine wichtige Militärfabrik getroffen worden, die vor allem Raketenteile herstellt.

17.57 Uhr: Schwere Kämpfe in der Ostukraine

Der Osten der Ukraine ist erneut von schweren Gefechten erschüttert worden. Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew wurden von den einzelnen Frontabschnitten im Tagesverlauf insgesamt 153 Kampfhandlungen in Folge russischer Angriffe gemeldet. Vor allem rund um den Donbass versuchten russische Truppen immer wieder, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.

Die heftigsten Auseinandersetzungen wurden aus der Umgebung der bisherigen Dauer-Brennpunkte Pokrowsk und Kurachowe gemeldet. Bei Pokrowsk traten russische Truppen im Tagesverlauf zu 28 Sturmangriffen an, wie die Armeeführung in Kiew berichtete. Bei Kurachowe, das bereits von drei Seiten angegriffen wird, stießen russische Einheiten seit dem Morgen insgesamt 38 Mal vor. Über den aktuellen Stand entlang dieser Abschnitte lagen keine unabhängigen Berichte vor.

Die Städte liegen am westlichen Rand des Bergbau- und Industriereviers Donbass. Daran schließt sich eine offene Steppenlandschaft bis zum Fluss Dnipro an. Ein Durchbruch würde der russischen Armee den Weg zu den wichtigen Großstädten Dnipro und Saporischschja eröffnen. 

Nach Darstellung ukrainischer Militärexperten soll es gelungen sein, die Fronten am Donbass weitestgehend zu stabilisieren. Die Militärführung in Kiew hatte sich vor Kurzem entschlossen, Verstärkungen in die Region zu verlegen.

14.25 Uhr: Tusk geht von Ausbau von "Schutzschild Ost" aus

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat sich bei einem Besuch an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad ein Bild von Bauarbeiten an militärischen Grenzbefestigungen gemacht. Je besser die polnische Grenze geschützt sei, desto schwieriger werde der Zugang für jene mit bösen Absichten, erklärte Tusk am Samstag vor Reportern nahe dem Dorf Dabrowka vor Panzersperren. Er gehe davon aus, dass der sogenannte Schutzschild Ost letztlich ausdehnt werde, um die Baltikstaaten Estland, Lettland und Litauen zu schützen.

14.10 Uhr: Zwei Tote durch russischen Beschuss einer Bushaltestelle

An einer Bushaltestelle im südukrainischen Gebiet Cherson sind nach Behördenangaben ein Mann und eine Frau durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden. Eine weitere Frau wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht, teilte die regionale Staatsanwaltschaft mit. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Ortschaft Antoniwka, östlich von Cherson. Ermittlungen seien eingeleitet worden, schrieb die Behörde.

13.40 Uhr: Scholz spricht von "russisch Roulette" wegen Merz-Forderungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz eine riskante Linie in der Ukraine-Politik vorgeworfen. Merz wolle der Nuklearmacht Russland mit Blick auf mögliche Lieferungen des Marschflugkörpers Taurus ein Ultimatum stellen, sagte Scholz bei einer Parteikonferenz in Berlin. "Ich kann da nur sagen Vorsicht: Mit der Sicherheit Deutschlands spielt man nicht russisch Roulette." Bei Fragen von Krieg und Frieden brauche es einen kühlen Kopf. Er bleibe "standfest und besonnen", darauf könnten sich die Bürger verlassen. Zugleich betonte Scholz, er setze sich auch für echte Verhandlungen über einen möglichen Frieden ein, aber nicht über den Kopf der Ukraine hinweg.

12.30 Uhr: Generalbundesanwalt: Nord-Stream-Ermittlungen kommen voran

Die Ermittlungen nach der Sabotage an den Nord-Stream-Gaspipelines kommen Generalbundesanwalt Jens Rommel zufolge voran. "Es ist uns gelungen, zwei Beschuldigte zu identifizieren. Das ist aus meiner Sicht ein Erfolg, mit dem anfangs nicht unbedingt zu rechnen war", sagte Rommel dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Auf eine mögliche ukrainische Verwicklung und die Absichten der Sabotage angesprochen, sagte Rommel, dass sich die Ermittlungen daraus begründen, dass Gasleitungen beschädigt worden seien, die einen wichtigen Teil der deutschen Gasversorgung gewährleisten sollten. "Damit hat ein erheblicher Angriff auf die Energieversorgung unseres Landes stattgefunden, der geeignet war, die hiesige Wirtschaft und Gesellschaft zu destabilisieren – unabhängig von jeder politischen Einordnung."

09.04 Uhr: Selenskyj - Nato-Schutz für unbesetzte ukrainische Gebiete könnte "heiße" Kriegsphase beenden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj hat von den westlichen Verbündeten Nato-Schutz für die von Kiew kontrollierten Teile des Landes gefordert - und Bereitschaft signalisiert, mit der Rückerlangung der russischen besetzten Gebiete zu warten. "Wenn wir die heiße Phase des Krieges beenden wollen, sollten wir das Gebiet der Ukraine, das wir kontrollieren, unter einen Nato-Schutzschirm stellen", sagte Selenskyj am Freitag im britischen Fernsehsender "Sky News".

06.45 Uhr: Desertionen bringen ukrainische Streitkräfte zunehmend in Bedrängnis

Immer mehr ukrainische Streitkräfte sollen offenbar desertieren. Laut Informationen der Nachrichtenagentur AP geht die Zahl der Desertionen mittlerweile in die Zehntausende. Laut Berichten von Anwälten, Kommandanten sowie einigen Deserteuren, die gegen Zusicherung von Anonymität mit der AP sprachen, ist das Problem weit größer als weithin bekannt. Demnach wurden zuletzt wichtige Schlachten an der Front auch deswegen verloren. Zum Teil sollen ganze Einheiten entgegen ihrer Befehle Stellungen aufgegeben haben. Dadurch seien Verteidigungslinien geschwächt und russische Vorstöße ermöglicht worden, heißt es.

04.24 Uhr: Nordkorea versichert Russland volle Unterstützung im Ukraine-Krieg

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat dem russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow bei dessen Besuch in Pjöngjang seine anhaltende Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine versichert. Der von den USA angeführte Westen habe die Ukraine zu Angriffen mit seinen Langstreckenwaffen auf russisches Territorium gedrängt und sich damit einer "direkten militärischen Intervention in den Konflikt" schuldig gemacht, wurde Kim von nordkoreanischen Staatsmedien zitiert. Russland habe das "Recht auf Selbstverteidigung" und solle "entschlossen handeln, um die feindlichen Kräfte den Preis zahlen zu lassen." Nordkoreas Regierung, Armee und Volk würden "die Politik der Russischen Föderation zur Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität gegen die Hegemoniebestrebungen der Imperialisten stets unterstützen".

03.01 Uhr: Ukrainischer Botschafter warnt vor roten Linien im Wahlkampf

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev wünscht sich den russischen Angriffskrieg als Thema im Bundestagswahlkampf, warnt aber gleichzeitig davor, dabei rote Linien für die Unterstützung seines Landes zu ziehen. "Das Handeln ist heute wie nie gefragt. Und das erwarte ich von den demokratischen Parteien in diesem Wahlkampf", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Ich glaube, es ist falsch, die roten Linien um sich herumzuziehen und nicht vor dem Feind und vor dem Aggressor."

Freitag, 29. November 2024

21.44 Uhr: Selenskyj schlägt Nato-Mitgliedschaft vorerst für nicht besetzte Teile der Ukraine vor

Der ukrainische Präsident Selenskyj schlägt in einem Interview mit den Sender Sky News vor, der Ukraine die Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis Nato zu gewähren, gleichzeitig aber Russland vorerst zu gestatten, die besetzten ukrainischen Gebiete zu behalten. Damit könnte die "heiße Phase" des 33 Monate andauernden Krieges beendet werden, so Selenskyj.

Man könnte einfach den nicht von Russland eroberten Teilen die Nato-Mitgliedschaft geben. Die Einladung zur Nato-Mitgliedschaft müsse jedoch für die gesamte Ukraine gelten. "Man kann nicht nur einem Teil eines Landes eine Einladung aussprechen", sagt Selenskyj weiter.

20.27 Uhr: Ukrainisches Oberkommando schickt Reserven an östliche Front

Wegen des russischen Vormarsches in der Ostukraine hat das Kiewer Oberkommando Reserven an die besonders bedrohten Frontabschnitte Pokrowsk und Kurachowe verlegt. Das teilte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Facebook mit. Die frischen Truppen seien mit zusätzlicher Munition und Waffen ausgestattet, schrieb er. Es gehe darum, Pläne des Gegners zu vereiteln, "die weit über diese Frontabschnitte hinausgehen".

Bei Pokrowsk und Kurachowe gab es dem Lagebericht des Generalstabs zufolge ein weiteres Mal die heftigsten Gefechte. Die Städte liegen am westlichen Rand des Bergbau- und Industriereviers Donbass. Daran schließt sich eine offene Steppenlandschaft bis zum Fluss Dnipro an. Ein Durchbruch würde der russischen Armee den Weg zu den wichtigen Großstädten Dnipro und Saporischschja eröffnen. 

Der Vormarsch ist für die russischen Truppen verlustreich, doch sie drängen mit ihrer Übermacht an Soldaten und Material die Ukrainer Schritt für Schritt zurück.

17.20 Uhr: Kiew bittet Nato um Einladung zur Mitgliedschaft

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bittet die Nato, die Ukraine während eines Treffens in Brüssel nächste Woche zum Beitritt in das westliche Militärbündnis einzuladen. Das geht aus einem Brief hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Das Schreiben spiegelt einen erneuten Vorstoß Kiews wider, eine Einladung zum Nato-Beitritt zu erhalten, die Teil des "Siegesplans" von Präsident Wolodymyr Selenskyj ist. Selenskyj hatte den Plan im vergangenen Monat skizziert, um den Krieg zu beenden, der durch Russlands Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 ausgelöst wurde.

Die Ukraine räumt ein, dass sie der Nato erst nach Beendigung des Krieges beitreten kann, aber eine Einladung zum jetzigen Zeitpunkt würde dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zeigen, dass eines seiner Hauptziele - die Verhinderung eines Nato-Beitritts Kiews - nicht erreicht werden kann. Die Nato hat erklärt, dass sich die Ukraine auf einem "unumkehrbaren" Weg zur Mitgliedschaft befindet. Sie hat jedoch weder eine formelle Einladung ausgesprochen noch einen Zeitplan festgelegt.

15.30 Uhr: Russland übergibt Ukraine Hunderte Soldatenleichen

Die Ukraine hat von Russland die Leichen von 502 getöteten ukrainischen Soldaten erhalten. Knapp 400 stammen dabei von Frontabschnitten im ostukrainischen Gebiet Donezk, teilte der Koordinierungsstab für Kriegsgefangenenbelange mit. 64 der Soldaten sind den Angaben nach im südukrainischen Gebiet Saporischschja und weitere 24 in der Region Luhansk im Osten des Landes gefallen. 17 seien dabei aus Leichenhallen in Russland. Im August waren ukrainische Einheiten in das russische Grenzgebiet Kursk vorgestoßen. Bis heute halten sie ein Gebiet von mehreren hundert Quadratkilometern. Russischen Medienberichten zufolge erhielt Moskau im Gegenzug 48 Leichen eigener Soldaten. Die Übergabe habe unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes stattgefunden.

13.45 Uhr: MI6 wirft Moskau "rücksichtlose" Sabotage-Kampagne vor

Der britische Geheimdienst hat Russland eine "erstaunlich rücksichtslose" Sabotage-Kampagne in Europa vorgeworfen. Gleichzeitig würden Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Gefolgsleute auf "nukleares Säbelrasseln zurückgreifen, um Angst vor den Konsequenzen für eine Unterstützung der Ukraine zu schüren", sagt der Chef des britischen Geheimdienstes MI6, Richard Moore, in einer Rede in Paris.

Er plädiert dafür, der Ukraine beizustehen, denn sollte es Putin gelingen, die Ukraine in einen Vasallenstaat zu verwandeln, werde der russische Präsident es dabei nicht belassen. "Unsere Sicherheit – die britische, die französische, die europäische und die transatlantische – wird bedroht." Der Preis für eine Unterstützung der Ukraine sei wohlbekannt. "Die Kosten einer Nichtunterstützung wären jedoch unendlich höher. Wenn Putin Erfolg hätte, würde China dies für eigenes Handeln abwägen, Nordkorea würde ermutigt und der Iran würde noch gefährlicher werden." Russland und seine Verbündeten wurden in den vergangenen Wochen und Monaten mit diversen mutmaßlichen Sabotageakten in Verbindung gebracht. Darunter waren vor allem Cyberangriffe, gezielte Desinformation und Brandstiftung.

13.20 Uhr: London - Beschuss mit neuer Rakete "strategische Botschaft"

Mit dem Einsatz einer neuen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine hat Russland nach britischer Einschätzung vor allem eine "strategische Botschaft" gesendet. Die Oreschnik (Nussstrauch) genannte Waffe sei sehr wahrscheinlich deutlich teurer in der Herstellung als alle andere Marschflugkörper, die Russland einsetze. "Russland verfügt sehr wahrscheinlich nur über eine Handvoll von Oreschnik, die noch nicht in Serie hergestellt wird", hieß es in London weiter. Kremlchef Wladimir Putin hatte mit weiteren Einsätzen gedroht.

Unbeantwortet blieb die Frage, ob mit dem Einsatz gegen den Rüstungsproduzenten Piwdenmasch in der Großstadt Dnipro am 21. November größere Schäden verursacht wurden oder ob es nur ein rein demonstrativer Beschuss ohne reale Sprengkörper war. Das britische Ministerium vermutet, dass Russland bereits an der Oreschnik arbeitete, bevor das Land 2019 den INF-Vertrag zum Verbot landgestützter nuklearer Mittelstreckenraketen mit 500 bis 5.500 Kilometer Reichweite aufkündigte. "Das Waffensystem ist höchstwahrscheinlich eine Variante der russischen Interkontinentalrakete RS-26 'Rubesch', die erstmals 2011 getestet wurde", hieß es in London.

11.09 Uhr: Russland - Haben zehn Atacams in dieser Woche abgefangen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau in dieser Woche zehn von der Ukraine gestartete Raketen vom US-Typ Atacms abgefangen. Zudem hätten sie die Kontrolle über zwei weitere Ortschaften im Osten der Ukraine übernommen, erklärt das russische Verteidigungsministerium den staatlichen Nachrichtenagenturen RIA und Interfax zufolge. Bei den Ortschaften handele es sich um Werchokamjanka und Rosdolne in der Region Donezk. Die russischen Streitkräfte rücken an der Ostfront seit einiger Zeit rasch vor.

10.27 Uhr: Ukraine - Haben Öl-Depot in russischer Region Rostow attackiert

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Freitag das Öldepot Atlas in der südrussischen Grenzregion Rostow angegriffen. Dabei sei ein Brand ausgelöst worden. "Atlas ist Teil des russischen militärisch-industriellen Komplexes, der die russische Armee mit Erdölprodukten versorgt", erklärt die Armee auf dem Kurznachrichtendienst Telegram dazu. Zudem sei eine Radarstation für ein Buk-Flugabwehrsystem der russischen Invasionstruppen in der südukrainischen Region Saporischschja getroffen worden, teilt das Militär weiter mit.

08.43 Uhr: Russlands Verteidigungsminister in Nordkorea

Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow würdigt bei einem Besuch in Nordkorea die militärische Zusammenarbeit beider Länder. Sie nehme rasch zu, sagt er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge. Die Beratungen in Pjöngjang zwischen den Verteidigungsministerien beider Länder dienten der Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft im militärischen Bereich, sagt Beloussow. Nordkorea hat Tausende Soldaten nach Russland geschickt, die dessen Armee im Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Zudem soll Nordkorea westlichen Angaben zufolge Munition liefern. Im Westen wird zudem vermutet, dass Nordkorea im Gegenzug aus Russland Hilfe beim Ausbau seines Raketen- und Rüstungsprogramms erhalten könnte.

08.32 Uhr: Ukraine - Haben 88 russische Drohnen abgefangen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Freitag 88 russische Drohnen abgefangen. Insgesamt habe Russland 132 Drohnen auf Ziele in der Ukraine gestartet. 41 von ihnen seien aus dem Blickfeld verschwunden. Eine Drohne sei auf russisches Gebiet zurückgekehrt, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit.

01.35 Uhr: Merkel über Ukraine-Krieg - Parallel diplomatische Lösungen mitdenken

Angela Merkel, die ehemalige Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, hat an die Ukraine und ihre Unterstützer appelliert, bei der Suche nach einem Ende des russischen Angriffskrieges auch diplomatische Lösungen zu berücksichtigen. "Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen", betonte Merkel in der ZDF-Talkshow bei Maybrit Illner. "Das ist eine flagrante, völkerrechtswidrige Aktion, die er (der russische Präsident Wladimir Putin) gemacht hat mit der Ukraine." Gleichzeitig sagte sie: "dass man parallel immer auch diplomatische Lösungen mitdenken muss". Diese Lösungen müsse man jedoch nicht sofort präsentieren, so Merkel. Der richtige Zeitpunkt für einen solchen Schritt müsse gemeinsam von der Ukraine und ihren Unterstützern beraten werden.

01.15 Uhr: Russland - Luftabwehr schießt 30 ukrainische Drohnen in Region Rostow ab

Die russische Luftabwehr meldet den Abschuss von 30 ukrainischen Drohnen in der südlichen Region Rostow am frühen Freitagmorgen. Wie der Gouverneur der Region, Juri Sljusar, in der Nachrichten-App Telegram mitteilte, sind Privathäuser in zwei Dörfern beschädigt worden.

Donnerstag, 28. November 2024

23.30 Uhr: Feuer in medizinischer Einrichtung in Kiew nach russischem Angriff

Nach einem russischen Drohnenangriff ist in einer medizinischen Einrichtung in Kiew ein Feuer ausgebrochen. Dabei sei eine Person verletzt worden, teilt der Leiter der Militärverwaltung der Stadt mit. Serhij Popko schreibt auf Telegram, das Feuer sei im Kiewer Stadtteil Dniprowskyj am Ostufer des Dnipro-Flusses ausgebrochen. Popko ruft die Bewohner dazu auf, in den Schutzräumen zu bleiben, da immer noch Luftangriffsalarm herrsche.

20.07 Uhr: Selenskyj fordert "harte Antwort" nach Putins neuen Drohungen

Nach den neuen Drohung von Kreml-Chef Wladimir Putin gegen Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von den westlichen Verbündeten eine "harte Antwort" verlangt. "Jeglicher Erpressung durch Russland muss mit einer harten Antwort begegnet werden", erklärte Selenskyj in seiner täglichen Erklärung in den Onlinemedien. Zuvor hatte Putin mit einem Einsatz der neuartigen russischen Mittelstreckenrakete Oreschnik gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht.

Zudem bewertete Selenskyj den Angriff Russlands mit einer neuen Mittelstreckenrakete als Störfeuer gegen mögliche Friedensanstrengungen des künftigen US-Präsidenten Trump. In seiner abendlichen Videoansprache sagte Selenskyj, Putin wolle mit der Drohung eines erneuten Einsatzes einer Oreschnik die Situation eskalieren lassen, damit Trump scheitere, damit er den Krieg nicht beenden könne.

18:14 Uhr: Putin droht mit Angriff auf Kiew mit neuer Rakete

Der russische Präsident Putin hat mit einem Einsatz der neuartigen russischen Mittelstreckenrakete gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht. "Wir schließen den Einsatz von 'Oreschnik' (...) auch in Kiew nicht aus", sagte Putin bei einem Besuch in Kasachstan.

Putin sprach von möglichen Angriffen auf "militärische Ziele, militärisch-industrielle Einrichtungen oder Entscheidungszentren". Die neuartige Waffe habe die Zerstörungskraft eines Meteoriten, fügte er hinzu. Beim Einsatz von mehreren Oreschnik-Raketen gleichzeitig sei die Zerstörungskraft der neuen Waffe mit der "eines Atomschlags vergleichbar".

Russland hatte die Oreschnik-Rakete, bei der es sich nach russischen Angaben um eine experimentelle Hyperschallrakete mit einer Geschwindigkeit von bis zu drei Kilometern pro Sekunde handeln soll, erstmals vor einer Woche bei Luftangriffen auf die ukrainische Großstadt Dnipro eingesetzt.

16.25 Uhr: Ukraine - Brauchen schnelle militärische Unterstützung

Die Ukraine drängt ihre Partner bei der militärischen Unterstützung zur Eile. Schnellere Lieferungen wichtiger Ausrüstung seien dringlicher als die Einberufung weiterer Soldaten, sagt ein Sprecher des Außenministeriums in Kiew. "Wir befinden uns in einer Lage, in der wir mehr Ausrüstung benötigen, um all die bereits mobilisierten Personen auszustatten", sagt er. Das habe "erste Priorität". Die USA fordern von der ukrainischen Regierung, das Rekrutierungsalter für Soldaten von 25 auf 18 Jahre zu senken.

14.15 Uhr: Putin bezeichnet Großangriff als Vergeltung

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den neuen Großangriff auf die ukrainische Energie-Infrastruktur als Reaktion auf den jüngsten Beschuss von Zielen in eigenem Gebiet bezeichnet. Das russische Militär habe dabei in der Nacht mit 90 Raketen und 100 Drohen angegriffen, sagte Putin bei einem Treffen eines Militärbündnisses ehemaliger Sowjetrepubliken in der kasachischen Hauptstadt Astana am Donnerstag. Siebzehn Ziele seien getroffen worden. Dabei handele es sich um militärische Einrichtungen sowie Anlagen der Rüstungsindustrie. Laut ukrainischer Luftwaffe fanden zwölf Geschosse ihr Ziel. "Wie ich bereits mehrfach sagte, wird es immer eine Reaktion unserer Seite geben", drohte der Machthaber.

13.25 Uhr: Fünf Kriegsgefangene laut Kiew von Russen erschossen

Die Ukraine hat der russischen Armee erneut Kriegsverbrechen vorgeworfen. Im südukrainischen Gebiet Saporischschja sollen bei der Ortschaft Nowodariwka fünf von sechs ukrainischen Soldaten nach ihrer Gefangennahme erschossen worden sein, teilte die Staatsanwaltschaft in Kiew mit. Der Vorfall habe sich bereits am Sonntag zugetragen. Es seien Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen und Mordes eingeleitet worden.

12.10 Uhr: Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

Wegen der Ausweisung zweier ARD-Mitarbeiter durch die russischen Behörden hat das Auswärtige Amt den russischen Botschafter in Berlin einbestellt. "Die Ausweisung der ARD-Mitarbeiter durch Russland ist inakzeptabel und die Begründung schlicht falsch und gelogen. Wir verurteilen das in aller Deutlichkeit", sagte Außenministerin Annalena Baerbock in Berlin zur Begründung.

11.25 Uhr: Selenskyj – Moskau setzt bei Angriffen auf Energieanlagen mit Streumunition ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland den Einsatz von Streumunition bei den jüngsten massiven Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur vorgeworfen. Die russische Armee habe bei Angriffen in mehreren Regionen diese Art von Munition verwendet und die Energie-Anlagen damit de facto vermint, erklärte Selenskyj am Donnerstag in Onlinenetzwerken. Er bezeichnete dies als "verabscheuungswürdige Eskalation". 

10.35 Uhr: Tass – Russland gibt sieben Kinder an Ukraine zurück

Russland hat nach eigenen Angaben sieben Kinder an die Ukraine zurückgegeben. Dem seien Vermittlungsbemühungen Katars vorausgegangen, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Katar fungierte bereits mehrfach als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine, um die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder zu erleichtern. Nach ukrainischen Angaben wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar 2022 Tausende ukrainische Kinder widerrechtlich nach Russland gebracht. Nur wenige kamen bislang zurück.

10.20 Uhr: Selenskyj – Russland setzt bei Angriff auf Energieanlagen Streumunition ein

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei ihrem Angriff auf die Energieinfrastruktur seines Landes Marschflugkörper mit Streumunition eingesetzt. Dies sei eine "verabscheuungswürdige Eskalation", sagt der Präsident. Er bekräftigt seinen Aufruf an die westlichen Verbündeten, mehr Ausrüstung für die ukrainische Luftabwehr zu liefern. Die rechtzeitige Bereitstellung müsse insbesondere in den kritischen Wintermonaten sichergestellt werden. Derzeit greift Russland wie bereits in den vergangenen Kriegsjahren um die Wintermonate herum verstärkt die ukrainische Energieinfrastruktur an.

10.12 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 79 russischen Raketen

In der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Medienberichten zufolge Explosionen zu hören. Wie das ukrainische Nachrichtenportal "Zerkalo Tyzhnya" und andere lokale Medien berichten, soll es sich um einen Angriff mit Marschflugkörpern handeln. Offizielle Bestätigungen liegen zunächst nicht vor.

10.05 Uhr: Zwei Tote durch russischen Drohnenangriff im Gebiet Charkiw

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind zwei Männer durch eine russische Drohne getötet worden. Drei weitere wurden bei dem Angriff auf einem Feld beim Dorf Bilyj Kolodjas verletzt, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. Ein Traktor sei durch eine sogenannte First-Person-View-Drohne, die per Videoverbindung gesteuert wird, angegriffen worden. Der Ort ist nur wenige Kilometer von der Frontlinie bei der seit Monaten umkämpften Stadt Wowtschansk nahe der russischen Grenze entfernt. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.

09.59 Uhr: Deutschland stationiert erneut Flugabwehr in Polen

Deutschland bereitet erneut eine vorübergehende Verlegung des Luftverteidigungssystems Patriot nach Polen vor. Der Einsatz der Bundeswehr soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im Januar beginnen. Geplant ist demnach die zeitweise Stationierung von Soldaten und Waffensystemen im Raum Rzeszow im Südosten Polens. Die Erkundungen dafür sollen in den kommenden Tagen starten.

Bereits von Januar bis November 2023 waren deutsche Patriot-Einsatzstaffeln in Polen im Einsatz. Rund 320 Männer und Frauen der Bundeswehr bedienten in dieser Zeit drei Patriot-Systeme an zwei Standorten in der Nähe der Stadt Zamosc, 33 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine.

09.55 Uhr: Journalistenverband kritisiert Ausweisung von ARD-Mitarbeitern aus Russland

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat scharfe Kritik an der Ausweisung von ARD-Mitarbeitern aus Russland geübt. "Wir sind schockiert über diesen Schritt", sagte der DJV-Vorsitzende Mika Beuster am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Beuster sprach von einem "unverhohlenem Angriff auf die Pressefreiheit." Die ARD-Kollegen hätten "hervorragende Arbeit gemacht und unabhängig, kritisch und fair berichtet."

Der DJV-Vorsitzende sprach sich trotz des Vorgangs dafür aus, weiter aus Russland zu berichten. Gerade in Kriegszeiten sei es wichtig zu erfahren, wie dieses Land "tickt, was denken die Menschen und was sind die Verlautbarungen der offiziellen Organe". Deshalb sei er für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar. 

09.51 Uhr: Ukraine nimmt mehrere AKW nach russischen Angriffen vom Netz

Die Ukraine hat im Zuge der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur mehrere Atomkraftwerke vom Netz genommen. Das sagt ein Insider der ukrainischen Energiebranche der Nachrichtenagentur Reuters.

08.50 Uhr: Teile der Ukraine nach Luftangriffen ohne Strom

Russland hat die ukrainische Energie-Infrastruktur massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. "Überall in der Ukraine werden Energie-Einrichtungen angegriffen", teilte Energieminister Herman Haluschtschenko mit. Es gebe im ganzen Land Stromausfälle. Explosionen wurden aus Kiew, Charkiw, Riwne, Chmelnyzkyj, Luzk und vielen anderen Städten in der Mitte und im Westen der Ukraine gemeldet. Ein weiterer Angriff traf die Region Wolyn im Norden.

Allein in den drei westlichen Regionen wurde den örtlichen Behörden zufolge die Stromversorgung von mindestens einer Million Menschen unterbrochen, teilweise habe es auch Störungen bei der Wasserversorgung gegeben. Auch in Sumy und Charkiw im Nordosten gab es den Behörden zufolge Raketenangriffe. Es ist der zweite große russische Luftangriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur in diesem Monat.

06.28 Uhr: BND-Chef warnt – Russland könnte Nato-Beistandgarantie austesten

Der Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, hat vor einer immer aggressiveren Haltung Russlands gegenüber dem Westen gewarnt. "Mit dem umfassenden Einsatz der hybriden Methoden und den Mitteln durch Russland steigt auch das Risiko, dass sich irgendwann die Frage eines Nato-Bündnisfalls stellt", sagte Kahl auf einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft auf Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin und verwies auf eine massive russische Hochrüstung. Dazu komme, dass es im russischen Verteidigungsministerium offensichtlich Zweifel daran gebe, ob die USA im Ernstfall überhaupt zu ihrer Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des Nato-Atlantikvertrages stünden.

05.29 Uhr: Militär – Landesweiter Luftalarm in der Ukraine wegen Raketenbedrohung

Wegen drohender Raketenangriffe ist in der Ukraine nach Angaben des Militärs im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. "Aufgrund einer Raketenbedrohung wurde für das gesamte Territorium der Ukraine Luftschutzalarm ausgerufen", erklärte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram. In weiteren Nachrichten erklärte sie, es seien Raketen entdeckt worden, die auf Charkiw, Odessa und acht andere Regionen gerichtet seien. 

05.12 Uhr: Medien – Explosionen in Odessa

In der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Medienberichten zufolge Explosionen zu hören. Wie das ukrainische Nachrichtenportal "Zerkalo Tyzhnya" und andere lokale Medien berichten, soll es sich um einen Angriff mit Marschflugkörpern handeln. Offizielle Bestätigungen liegen zunächst nicht vor.

03.49 Uhr: Gouverneur – Ukrainische Drohnenangriffe auf südrussische Region Krasnodar

Zwei Bezirke der südrussischen Region Krasnodar sind in der Nacht Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, wie der Gouverneur der Region, Weniamin Kondratjew, auf der Messaging-App Telegram mitteilt. Eine Person sei durch Trümmer einer abgeschossenen Drohne verletzt worden. Weitere Details zu den Angriffen und möglichen Schäden sind zunächst nicht bekannt.

03.10 Uhr: US-Regierung spricht sich für Herabsetzung von Mindestalter für Wehrdienst in Ukraine aus

Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden hat sich für eine Herabsetzung des Mindesalters für die Mobilisierung zum Wehrdienst in der Ukraine von 25 auf 18 Jahren ausgesprochen. Ein hochrangiger Regierungsbeamter erklärte, dass die Ukraine vor einem "existenziellen" Rekrutierungsproblem stehe. "Die einfache Wahrheit ist, dass die Ukraine derzeit nicht genügend Soldaten mobilisiert oder ausbildet, um ihre Verluste auf dem Schlachtfeld zu ersetzen und gleichzeitig mit Russlands wachsendem Militär Schritt zu halten", sagte der Beamte unter Bedingung der Anonymität.

02.33 Uhr: Russland meldet Einnahme von Nova Illinka nahe Kurachowe

Russland nimmt nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Siedlung Nova Illinka in der Nähe der umkämpften Stadt Kurachowe in der ostukrainischen Region Donezk ein. DeepState, eine ukrainische Analysegruppe mit militärischen Kontakten, hatte bereits vor über einer Woche von der Einnahme durch russische Truppen berichtet. Die ukrainische Armee hingegen erwähnt Nova Illinka in ihren täglichen Berichten nicht. Analysten und Kriegsblogger berichten von schnellen russischen Vorstößen in der Ostukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet in seiner nächtlichen Videoansprache die Gebiete um Kurachowe und Pokrowsk als "Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Konflikts".

01.38 Uhr: EU-Staaten arbeiten an neuem Paket mit Russland-Sanktionen

In der EU wird wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein 15. Sanktionspaket vorbereitet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur diskutierten Vertreter der 27 Mitgliedstaaten am Mittwochabend erstmals über neue Vorschläge der Europäischen Kommission, die ein schärferes Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorsehen. Zudem ist unter anderem geplant, Unternehmen mit Sitz in China ins Visier zu nehmen, die an der Herstellung von Drohnen für den russischen Krieg gegen die Ukraine beteiligt sind. 

01.26 Uhr: Insider - USA bereiten umfangreiches Militärhilfepaket für Ukraine vor

Die US-Regierung von Präsident Joe Biden plant Insidern zufolge ein neues Waffenpaket für die Ukraine im Wert von 725 Millionen Dollar. Das sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Rueters. Das Paket soll unter anderem Landminen, Drohnen, Stinger-Raketen und Munition für hochmobile Artillerieraketensysteme (Himars) enthalten. Auch Streumunition soll Teil der Lieferung sein, wie aus einer Reuters vorliegenden Mitteilung hervorgeht. Die formelle Benachrichtigung des Kongresses über das Waffenpaket könnte bereits am Montag erfolgen, heißt es. Die Lieferung der umstrittenen Landminen, die in mehr als 160 Ländern verboten sind, erfolgt auf Bitten Kiews.

Mittwoch, 27. November 2024

22.32 Uhr: US-Geheimdienste halten Einsatz russischer Atomwaffen für unwahrscheinlich

US-Geheimdienste halten den Einsatz russischer Atomwaffen trotz der Drohungen von Präsident Wladimir Putin für unwahrscheinlich. Das berichteten fünf mit den Geheimdiensten vertraute Personen gegenüber Reuters. Den nachrichtendienstlichen Bewertungen der letzten sieben Monate zufolge sei eine nukleare Eskalation infolge einer Lockerung der Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen durch die Ukraine unwahrscheinlich. Allerdings werde erwartet, dass Russland seine Sabotageakte gegen europäische Ziele ausweiten könnte, um den Druck auf den Westen wegen seiner Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen.

21.52 Uhr: Selenskyj bittet Nato um Flugabwehr gegen russische Rakete

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Nato-Staaten um zusätzliche Flugabwehrwaffen gebeten, nachdem Russland eine neue Mittelstreckenrakete eingesetzt hatte. In seiner abendlichen Videoansprache aus Kiew berichtete Selenskyj, dass er diesbezüglich ein telefonisches Gespräch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte geführt habe. "Ich habe bestimmte Luftabwehrsysteme genannt, die wir benötigen und die funktionstüchtig sind. Unsere Partner verfügen über diese Luftabwehrsysteme", erklärte er.

21.25 Uhr: Russischer Diplomat - Kürzung der US-Hilfen ist Todesurteil für Ukraine

Der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski erklärte, dass jede Entscheidung des künftigen Präsidenten Donald Trump, die Ukraine-Hilfen zu kürzen, für die ukrainische Armee ein "Todesurteil" bedeuten würde. Im UN-Sicherheitsrat zeigte er sich überzeugt, dass Trump auf jeden Fall die Unterstützung für die Ukraine überprüfen werde. Poljanski warf dem scheidenden Präsidenten Joe Biden vor, durch die jüngst verstärkte Hilfe für die Ukraine ein "Chaos sowohl in Russland als auch im neuen Team im Weißen Haus" verursachen zu wollen. Eine Stellungnahme von Trumps Team zu den Äußerungen Poljanskis war zunächst nicht verfügbar.

20.46 Uhr: Russland und Kasachstan betonen enge Freundschaft

Kasachstan und Russland haben während eines Staatsbesuchs von Präsident Wladimir Putin in Astana ihre engen bilateralen Beziehungen hervorgehoben. "Wir sehen Kasachstan als unseren treuen Freund, zuverlässigen Freund und engen Bündnispartner", sagte der Kremlchef in einem Gespräch mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew. Tokajew erklärte, dass im Rahmen des Besuchs etwa 20 Abkommen unterzeichnet werden sollten. Sein Land betrachte sich als "zuverlässiger strategischer Partner und Bündnisgenosse Russlands in dieser sehr schwierigen Zeit."

Tokajew betonte die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Verkehr, Logistik, Energie, Wissenschaft und Technik. Putin hob hervor, dass Russland Kasachstan zuverlässig mit Gas beliefere. Der Besuch sei Teil von Putins Bemühungen, die Beziehungen zu den ehemaligen Sowjetrepubliken zu stärken, insbesondere angesichts der Einschränkungen seiner Reisefreiheit aufgrund eines Haftbefehls des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. In den letzten Monaten hatte er bereits Usbekistan und Aserbaidschan besucht.

19.09 Uhr: Trump nominiert Ex-General Kellogg als Sondergesandten für Ukraine und Russland

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Ex-General Keith Kellogg als seinen Sondergesandten für die Ukraine und Russland nominiert. Keith habe eine herausragende Karriere im Militär und in der Wirtschaft hinter sich "und war in meiner ersten Amtszeit in hochsensiblen Funktionen im Bereich der nationalen Sicherheit tätig", erklärte Trump am Mittwoch auf seiner Onlineplattform Truth Social. Der Rechtspopulist hatte im Wahlkampf erklärt, er werde im Falle eines Wahlsieges noch vor seinem Amtsantritt den Ukraine-Krieg beenden.

18.32 Uhr: Moskau droht mit Sanktionen gegen Goethe-Institut

Das russische Außenministerium hat dem deutschen Goethe-Institut mit Einschränkungen seiner Tätigkeit im Land gedroht. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa erklärte, deutsche Behörden und Medien hätten Druck auf das Russische Haus in Berlin ausgeübt. "Als Antwort ist die russische Seite gezwungen, proportionale Maßnahmen gegen die Filialen des Goethe-Instituts in Moskau und Petersburg zu unternehmen", sagte sie. Welche konkreten Restriktionen dabei umgesetzt werden, ließ sie offen.

17.57 Uhr: Polen schlägt Polizeimission zum Schutz der Infrastruktur in der Ostsee vor

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat die Errichtung einer Polizeimission zum Schutz der Infrastruktur in der Ostsee angeregt. "Wir brauchen neue Werkzeuge und ehrgeizige Mittel, um auf Bedrohungen zu antworten", erklärte Tusk am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im schwedischen Harpsund. "Daher schlage ich heute die Schaffung einer Polizeimission in der Ostsee vor." In Schweden findet derzeit ein Gipfeltreffen der nordischen und baltischen Staaten mit Polen statt.

Vor einigen Tagen waren innerhalb von 48 Stunden Schäden an zwei wichtigen Telekommunikationskabeln gemeldet worden – eines zwischen Deutschland und Finnland und eines zwischen Schweden und Litauen. In der Nähe des betroffenen Gebiets war ein chinesisches Schiff gesichtet worden.

17.53 Uhr: US-Regierung drängt Ukraine zur Senkung des Wehrpflichtalters

Laut der Nachrichtenagentur AP fordert die US-Regierung die Ukraine auf, künftig auch jüngere Männer zum Wehrdienst einzuberufen. Das gesetzlich festgelegte Alter für die Einberufung solle von 25 auf 18 Jahre gesenkt werden, berichteten US-Regierungskreise am Mittwoch.

Ziel dieser Maßnahme ist es, die zahlenmäßig unterlegenen ukrainischen Streitkräfte wieder zu verstärken, um den russischen Angriffstruppen entgegenzutreten. Eine anonyme Quelle aus der US-Regierung gab an, dass die Ukraine etwa 160.000 zusätzliche Soldaten benötige. Die US-Regierung halte jedoch die Einschätzung für unzureichend und gehe davon aus, dass eine höhere Zahl erforderlich sei.

16.27 Uhr: Sieben europäische Staaten wollen Ukraine-Hilfen aufstocken

Ein nordosteuropäisches Staatenbündnis hat angekündigt, die Hilfen für die Ukraine in den kommenden Monaten auszuweiten. Ziel ist es, die ukrainische Rüstungsindustrie zu unterstützen und die Produktion von Munition zu steigern. "Wir verpflichten uns (...) die Sanktionen gegen Russland sowie gegen jene, die Russlands Aggression ermöglichen, auszuweiten", erklärten die Staats- und Regierungschefs von Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Norwegen, Polen und Schweden in einer gemeinsamen Stellungnahme.

14.10 Uhr: ARD-Journalisten müssen Akkreditierung abgeben

Russland hat zwei ARD-Journalisten die Akkreditierung entzogen, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Es handelt sich um den ARD-Korrespondenten Frank Aischmann und um den technischen Mitarbeiter des ARD-Studios in Moskau, Sven Feller.

Wie die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mitteilte, ist der Schritt eine Vergeltungsmaßnahme für das von den deutschen Behörden verhängte "Arbeits- und Aufenthaltsverbot" für die Korrespondenten des russischen Senders Perwy Kanal (Erster Kanal) in Deutschland. Als "Antwort" darauf würden entsprechende Maßnahmen gegen die Journalisten des Moskauer Büros der ARD ergriffen. Das Auswärtige Amt wies die Darstellung zurück. "Die russischen Behauptungen sind falsch", sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Die Bundesregierung habe keine Büros geschlossen, russische Journalisten könnten in Deutschland frei und ungehindert berichten.

13.15 Uhr: Deutscher wegen Verstoß gegen Russland-Sanktionen festgenommen

In Polen ist ein deutscher Staatsbürger wegen des Verdachts auf illegalen Exports sogenannter Dual-Use-Güter nach Russland festgenommen worden. Der Inlandsgeheimdienst teilte am Mittwoch in Warschau mit: "Der deutsche Staatsbürger handelte mit Spezialmaschinen für die Technologiebranche, die - über seine Firma - illegal an russische Militärfabriken geliefert wurden, die an der Waffenproduktion beteiligt sind." Der Verdächtige habe sich schuldig bekannt.

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 hat die EU bereits 14 Sanktionspakete gegen Moskau verhängt, um die Kriegsfinanzierung des Kremls zu schwächen. Zu den Sanktionen gehört ein Verkaufsverbot für bestimmte Dual-Use-Güter und Technologien an Russland, die sowohl für zivile als auch militärische Anwendungen genutzt werden können.

11.40 Uhr: Russischer Rubel immer weiter auf Talfahrt

Der russische Rubel hat seit Anfang August fast ein Viertel seines Wertes verloren. Der Kurs brach seither im Vergleich zum US-Dollar und dem chinesischen Yuan um mehr als 24 Prozent ein. Dem Datenanbieter LSEG zufolge mussten am Mittwoch 106,40 Rubel für einen Dollar bezahlt werden - 0,86 Prozent mehr als am Vortag. Weniger wert war der Rubel zuletzt im März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine. Im Vergleich zum Yuan fiel er um 0,51 Prozent auf 14,74 und damit ebenfalls auf den niedrigsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren.

11.02 Uhr: Papst warnt vor hartem Winter in der Ukraine

Papst Franziskus hat angesichts des anhaltenden Krieges in der "gemarterten" Ukraine vor einem schlimmen Winter für die Bevölkerung gewarnt. "Das Volk leidet so sehr", sagte er bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Viele Menschen seien gezwungen, den eisigen Temperaturen ohne Heizung und ohne Strom zu trotzen. Das katholische Kirchenoberhaupt rief die Gläubigen auf, für die Leidtragenden in der Ukraine zu beten.

09.48 Uhr: Von der Leyen fordert höhere Verteidigungsausgaben

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen höhere Verteidigungsausgaben gefordert. Russland gebe bis zu neun Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus, die EU hingegen nur 1,9 Prozent, sagte sie zu ihren Prioritäten für die kommenden fünf Jahre vor dem Europaparlament in Straßburg. "An dieser Gleichung ist etwas falsch, unsere Verteidigungsausgaben müssen steigen", sagte von der Leyen. Dafür müsse auch die Rüstungsindustrie gestärkt werden, es müsse gemeinsame europäische Verteidigungsprojekte geben, betonte die EU-Kommissionschefin. Deshalb habe sie den früheren litauischen Regierungschef Andrius Kubilius zum ersten Verteidigungskommissar ernannt.

08.50 Uhr: Unterzeichner von Anti-Minen-Abkommen kritisieren US-Lieferung an Kiew

Die Entscheidung der USA, der Ukraine im Angriffskrieg gegen Russland Antipersonenminen zur Verfügung zu stellen, ist bei den Vertragsstaaten des sogenannten Ottawa-Abkommens über das Verbot solcher Minen auf heftige Kritik gestoßen. Mit dem Empfang der Minenlieferung verstoße die Ukraine gegen den 1997 geschlossenen Vertrag, erklärten die Unterzeichnerstaaten bei einer Konferenz in Kambodscha. "In den 25 Jahren seit dem Inkrafttreten des Übereinkommens war dieser historische Vertrag über humanitäre Abrüstung noch nie mit einer solchen Herausforderung für seine Integrität konfrontiert", hieß es. Anders als die USA und Russland gehört die Ukraine zum Kreis der 164 Unterzeichner des Ottawa-Abkommens, das den Erwerb, die Herstellung, die Lagerung und den Einsatz von Landminen verbietet.

08.22 Uhr: Russland arbeitet weiter an Interkontinentalrakete Sarmat

Russland arbeitet nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass weiter daran, die Interkontinentalrakete Sarmat für den Einsatz vorzubereiten. Die RS-28 soll Atomsprengköpfe tragen können und Ziele in Tausenden Kilometern Entfernung erreichen können. Rüstungsexperten zufolge soll es bei der Entwicklung jedoch Verzögerungen und Rückschläge gegeben haben. So soll der letzte Test ein Fehlstart gewesen sein, der einen tiefen Krater am Startsilo hinterlassen habe.

08.15 Uhr: Kiew – 36 von 89 russischen Drohnen abgefangen

Die Flugabwehr hat dem ukrainischen Militär zufolge in der Nacht 36 von 89 russischen Drohnen abgefangen. 48 seien aus dem Blickfeld verschwunden, teilt das Militär auf Telegram mit. Fünf Drohnen hätten das Territorium der Ukraine in Richtung Russland oder Belarus wieder verlassen. Tags zuvor hatte die Ukraine den bislang größten russischen Drohnenangriff gemeldet. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe Russland mit 188 Drohnen angegriffen, so vielen wie noch nie.

07.57 Uhr: Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew

Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen verletzt worden. Zwei hätten zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, teilen die örtlichen Behörden mit. Ein Geschäftsgebäude sei durch herabfallende Trümmerteile beschädigt worden, schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Die Flugabwehr der Stadt sei seit Mitternacht im Einsatz gewesen, teilt Serhij Popko, der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, mit. Das komplette Ausmaß der Schäden war zunächst unklar.

07.10 Uhr: Moskau - 22 ukrainische Drohnen zerstört

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau in der Nacht 22 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Zehn von ihnen seien über der Oblast Rostow im Süden abgeschossen worden, die übrigen über Belgorod, Woronesch, Kursk, Brjansk und Smolensk, teilt das Verteidigungsministerium auf Telegram mit.

03.55 Uhr: Ukrainische Delegation bittet Südkorea um Waffenhilfe

Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow hält sich diese Woche in Südkorea auf, um Waffenhilfe für den Krieg gegen Russland zu erbitten. Die Delegation habe sich mit Südkoreas nationalem Sicherheitsberater Shin Won-sik zu einem Meinungsaustausch über den Ukraine-Konflikt getroffen, berichtet die Zeitung "DongA Ilbo". Auch die "South China Morning Post" hatte zuvor von dem Besuch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Demnach seien weitere Treffen am Mittwoch geplant. Das südkoreanische Verteidigungsministerium will den Besuch zunächst nicht bestätigen.

Dienstag, 26. November 2024

21.15 Uhr: Ukraine setzt Einsatz schadhafter Mörsergranaten aus

Die Ukraine setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums den Einsatz von schadhaften Mörsergranaten aus, die von der Armee bisher gegen die russischen Truppen an der Front verwendet wurden. Dies gelte, "bis die Ursachen der Fehlfunktion" ermittelt worden seien, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Die ukrainische Nachrichtenplattform Dserkalo Tyjnia hatte zuvor gemeldet, dass "mindestens 100.000 Granaten" des Kalibers 120 Millimeter, die von einer ukrainischen Fabrik hergestellt worden seien, von der Front zurückgezogen worden seien.

Dem ukrainischen Privatsender 1+1 zufolge begannen Soldaten Anfang November, sich über die Granaten zu beschweren. Demnach explodierte die Munition nicht, blieb im Mörser stecken oder fiel daneben. Das Verteidigungsministerium erklärte nun, ein Teil der Munition sei beschlagnahmt und eine Untersuchung eingeleitet worden. Die defekte Munition werde durch Importe ersetzt. Mögliche Ursachen der Fehlfunktionen seien nach ersten Erkenntnissen Pulver von minderer Qualität oder falsche Lagerung.

19.15 Uhr: Russland kündigt nach weiteren ATACMS-Angriffen Vergeltung an

Die Ukraine hat Russland nach Angaben aus Moskau in den vergangenen Tagen erneut mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen. Die Angriffe hätten am Samstag und Montag stattgefunden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Es drohte mit "Vergeltungsaktionen".

Ziele der ukrainischen Angriffe seien eine Luftabwehranlage und der Flugplatz Kursk-Wostotschni in der grenznahen russischen Region Kursk gewesen, erklärte das russische Verteidigungsministerium weiter. Von insgesamt 13 auf russisches Gebiet abgefeuerten ATACMS-Raketen hätten drei ihr Ziel erreicht. Dabei seien mehrere russische Soldaten verletzt und eine Radaranlage beschädigt worden. Die übrigen ATACMS seien von der russischen Luftabwehr abgefangen worden. Es ist äußerst selten, dass Russland erfolgreiche ukrainische Angriffe bestätigt.

17.54 Uhr: Gazprom plant 2025 keinen Gas-Export durch Ukraine

Der russische Gaskonzern Gazprom geht einem Insider zufolge nicht mehr davon aus, dass er 2025 noch Gas durch die Ukraine nach Europa leitet. Dies sehe die interne Planung von Gazprom nicht vor, sagt der Insider. Die Ukraine lässt den Durchleitungsvertrag für Gas Ende des Jahres auslaufen und will ihn nicht verlängern. Russland hatte dagegen grundsätzlich Bereitschaft erkennen lassen, weiter über die Ukraine zu liefern.

17.31 Uhr: Nato-Staaten sichern Ukraine Hilfe zu

Vertreter der 32 Nato-Staaten und der Ukraine haben sich in einer außerplanmäßigen Sitzung des Nato-Ukraine-Rats über Erkenntnisse zu einer neuen russischen Mittelstreckenrakete ausgetauscht. Bei den Beratungen auf Botschafterebene ging es nach Angaben aus Bündniskreisen unter anderem darum, welche Abwehrmöglichkeiten es gegen die Waffe gibt. Im Gespräch sind demnach insbesondere US-Raketenabwehrsysteme vom Typ Patriot und THAAD. Über Letzteres verfügt die Ukraine bislang nicht.

Die russischen Streitkräfte hatten die experimentelle Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik am Donnerstag erstmals bei einem Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro verwendet. Russland behauptet, dass sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden kann. Experten bezweifeln zumindest den zweiten Punkt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Rakete theoretisch auch mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden könnte.

16.49 Uhr: G7 weisen Atom-Drohungen aus Moskau zurück

Die Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen hat Russlands wiederholte Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen zurückgewiesen. "Wir verurteilen Russlands unverantwortliche und bedrohliche nukleare Rhetorik sowie seine Position der strategischen Einschüchterung aufs Schärfste", heißt es in der Abschlusserklärung eines Treffens der G7-Außenminister im italienischen Fiuggi. "Wir werden niemals Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen hinnehmen, geschweige denn einen Einsatz von Atomwaffen." Russland hat erst kürzlich seine Atom-Doktrin verändert. In der neuen Fassung heißt es, dass Moskau die Aggression eines Staates, der selbst keine Atomwaffen hat, aber von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland wertet.

16.00 Uhr: Russland verweist britischen Diplomaten des Landes

Russland hat einen britischen Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage des Landes verwiesen. Der russische Geheimdienst FSB teilte laut russischen Nachrichtenagenturen mit, der Verdächtige habe beim Antrag auf Einreise nach Russland falsche persönliche Daten angegeben. Der Diplomat habe unter dem Deckmantel der Diplomatie für den britischen Geheimdienst gearbeitet. Er sei Ersatz für einen von sechs britischen Diplomaten gewesen, die im August von Russland ausgewiesen worden seien. Der Diplomat sei an Aktivitäten beteiligt gewesen, die eine Gefahr für die Sicherheit des Landes gewesen seien. Großbritannien wies diese Vorwürfe zurück.

15.04 Uhr: G7-Außenminister besorgt wegen chinesischer Unterstützung für Moskau

Die G7-Außenministerinnen und Außenminister sind besorgt wegen der zunehmenden Unterstützung des russischen Angriffskriegs durch China. Das geht aus einem Entwurf für die Abschlusserklärung des Treffens im italienischen Fiuggi hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. "Wir werden angemessene Maßnahmen ergreifen ... gegen Akteure in China und andere Drittstaaten, die die russische Kriegsmaschinerie wesentlich unterstützen", heißt es in dem Entwurf. Auch der Iran müsse seine Unterstützung Russlands umgehend einstellen. Die Beteiligung Nordkoreas an dem Krieg stelle eine "gefährliche Ausweitung" dar.

14.40 Uhr: Baerbock droht Unterstützern Russlands

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) droht Unterstützern des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erneut mit gemeinsamen westlichen Sanktionen. Dafür gebe es bereits ausreichend Kataloge mit Strafmaßnahmen, sagt Baerbock beim Treffen der G7-Außenminister im italienischen Fiuggi. "Und die Länder, Unternehmen oder Akteure, die eben den Regelbruch dann begehen, die werden dort mit in die Sanktionspakete entsprechend aufgenommen", sagt Baerbock. "Die Unterstützung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges ist auch ein Bruch des Völkerrechts", betont die Ministerin, ohne dabei konkrete Länder zu nennen. Als Unterstützer Russlands gelten der Iran, Nordkorea und auch China.

14.34 Uhr: Russland meldet Angriffe mit ATACMS-Raketen

Die Ukraine hat Russland nach Angaben der russischen Regierung in den vergangenen Tagen zwei weitere Male mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen. Die Angriffe hätten am Samstag und Montag stattgefunden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau im Onlinedienst Telegram. Ziele seien Militäreinrichtungen und ein Flugplatz in der grenznahen russischen Region Kursk gewesen. "Vergeltungsaktionen" würden vorbereitet, so das Ministerium. Vor einer Woche hatte die Ukraine erstmals russisches Staatsgebiet mit ATACMS-Raketen beschossen.

13.34 Uhr: US-Kongressausschuss - Hongkong hilft Russland bei Sanktionsumgehung

Der China-Sonderausschuss des US-Kongresses hat die Regierung in Washington vor einer wachsenden Rolle Hongkongs bei der Umgehung von Sanktionen gegen Russland gewarnt. Die chinesische Sonderverwaltungszone sei zu einem führenden Akteur beim Transfer verbotener westlicher Technologie nach Russland geworden, hieß es in einem Schreiben des Sonderausschusses an US-Finanzministerin Janet Yellen.

Der Ausschuss berief sich auf "jüngste Forschungsergebnisse", denen zufolge fast 40 Prozent der Waren, die 2023 von Hongkong nach Russland verschifft wurden, auf den Sanktionslisten der USA und der EU standen. Unter anderem handle es sich um Halbleiter und weitere Güter, die Russland für den Krieg gegen die Ukraine einsetze. Der Ausschuss rief Yellen auf, die Handelsbeziehungen der USA zu Hongkong zu überdenken. Bislang gelten dafür andere Regeln als für den Handel mit der Volksrepublik China.

13.20 Uhr: Kiew wirft Moskau erneut Erschießung Kriegsgefangener vor

Ukrainische Behörden gehen einem neuen Fall nach, in dem russische Truppen Kriegsgefangene erschossen haben sollen. Bisherigen Ermittlungen zufolge seien fünf ukrainische Soldaten bei Kämpfen um die Ortschaft Petriwka im Landkreis Pokrowsk in Gefangenschaft geraten. Sie seien entwaffnet und gezwungen worden, sich auf die Erde zu legen, teilte die ukrainische Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk auf Telegram mit. "Danach erschossen die russischen Militärs die Verteidiger aus automatischen Waffen", heißt es weiter. Der Vorfall soll sich demnach vor knapp zwei Wochen ereignet haben.

Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen aufgenommen, um alle Umstände der Tat zu klären, teilte die Behörde mit. Die Erschießung von Kriegsgefangenen ist ein schwerer Verstoß gegen die Genfer Konvention. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Dutzende Kriegsgefangene sind seither nach Angaben der Vereinten Nationen zumeist durch die russische Seite getötet worden.

13.14 Uhr: Ukraine - Russischer Armee entfaltet "völkermörderische Aktivitäten" mit Landminen

Die Ukraine hat Russland bei einer Landminen-Konferenz in Kambodscha "völkermörderische Aktivitäten" in Form der Verminung von ukrainischem Territorium vorgeworfen. Die russische Armee platziere mittels Hubschraubern und Drohnen Landminen "in Städten, landwirtschaftlichen Betrieben" oder auch auf Bahnhöfen, sagte Olexandr Riabzew vom ukrainischen Verteidigungsministerium bei der Konferenz in Siem Reap. Betroffen seien Gebiete mit insgesamt sechs Millionen Einwohnern.

Ein anderer Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums legte dar, dass die Ukraine wegen des russischen Angriffs nicht ihrer Verpflichtung nachkommen könne, Lagerbestände von etwa sechs Millionen Landminen aus Sowjetzeiten zu zerstören. Die Erfüllung dieser Zusage im Rahmen des Osloer Aktionsplans zur Konvention zum Verbot von Anti-Personen-Minen sei "derzeit nicht möglich", sagte Jewhenii Kiwschyk, da die Lagerstätten "unter Dauerbeschuss" lägen oder sich in besetzten Gebieten befänden.

13.01 Uhr: Deutschland gibt 65 Millionen für Reparatur des ukrainischen Energiesystems

Das Bundeswirtschaftsministerium stellt weitere 65 Millionen Euro für die Reparatur der ukrainischen Energieinfrastruktur zur Verfügung. Das Geld komme über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), teilte das von den Grünen geführte Ministerium in Berlin mit. "Die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine ist weiterhin das Ziel massiver russischer Luftangriffe", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Ein Zusammenbruch der Energieversorgung im dritten Kriegswinter hätte katastrophale Folgen für die ukrainische Wirtschaft und Bevölkerung.

12.41 Uhr: Rutte fordert nach massivem Drohnen-Angriff mehr Hilfe für Ukraine

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat nach einem beispiellosen russischen Drohnen-Angriff auf die Ukraine eindringlich zu mehr Militärhilfe aufgerufen. "Unsere Unterstützung hat die Ukraine im Kampf gehalten. Aber wir müssen noch weiter gehen, um den Verlauf dieses Konflikts zu ändern", sagte er am Rande eines Treffens mit dem griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis in Athen. Es gelte zusätzliche Luftabwehr bereitzustellen und beim Nato-Gipfel in Washington gemachte Versprechen umzusetzen. Dazu zählte neben dem Aufbau des Nato-Kommandos zur Koordinierung von Militärhilfen auch die Zusage, 2024 Militärhilfe für 40 Milliarden Euro zu leisten.

Die Ukraine wurde in der Nacht zum Dienstag mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden insgesamt 188 unbemannte Luftfahrzeuge und vier ballistische Raketen des Typs Iskander-M gezählt. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda war es die bis dahin größte Anzahl an Drohnen, die Russland in einer Nacht gestartet hat. Allein in der Hauptstadt Kiew dauerte der Luftalarm nach offiziellen Angaben mehr als fünf Stunden an.

12.26 Uhr: EU-Parlament debattiert kontrovers über Waffenlieferungen für Kiew

Im Europa-Parlament in Straßburg ist es zu einer kontroversen Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine gekommen. EU-Kommissar Didier Reynders betonte, die bisherigen Leistungen reichten nicht aus, da Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt habe und Hilfe etwa von China erhalte. Daher seien weiter Lieferungen nötig. Deutsche Abgeordnete der Linksfraktion verlangten dagegen ein Ende der militärischen Hilfen, die Nato-Staaten verlängerten damit nur den Krieg. Europaabgeordnete der AfD mahnten Verhandlungen und eine diplomatische Lösung des Konflikts an.

11.55 Uhr: Heusgen warnt vor Wahlkampf mit Ängsten vor Eskalation des Ukraine-Kriegs

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat davor gewarnt, mit der Angst der Deutschen vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs Wahlkampf zu machen. Der russische Staatschef Wladimir Putin versuche, mit Propaganda und Drohungen etwa mit dem Einsatz von Atomwaffen die Unterstützer der Ukraine "einzuschüchtern", sagte Heusgen im Deutschlandfunk. Deutschland sei "mit das erste Ziel dieser Propaganda".

Putin "will uns Angst machen", betonte Heusgen. Tatsächlich gebe es in Deutschland die Angst vor einem Atomkrieg und dies sei "etwas, wo Putin mit spielt". Die Frage, ob mit der Angst der Deutschen vor einem Übergreifen des Ukraine-Kriegs vor der Bundestagswahl im Februar Wahlkampf gemacht werde, beantwortete der frühere Botschafter klar mit: "Ja, das wird's auf jeden Fall." Aus Heusgens Sicht sind Russlands Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen aber in erster Linie Propaganda. Der Einsatz derartiger Waffen würde Russland militärisch nicht viel bringen. 

11.38 Uhr: Geheimdienstchef - Russland lehnt Einfrieren des Konfliktes ab

Russland lehnt nach Angaben seines Auslandsgeheimdienstes ein bloßes Einfrieren des Konflikts in der Ukraine strikt ab. Die Führung in Moskau brauche einen "soliden und langfristigen Frieden", der die Kernursachen der Krise löse, sagte Geheimdienstchef Sergej Naryschkin. Die Initiative auf dem Schlachtfeld liege bei Russland. Man sei offen für Gespräche.

10.43 Uhr: Hilfsorganisation - Tausende Menschen in Pokrovsk auf Hilfe angewiesen

Die internationale Hilfsorganisation CARE ist zutiefst besorgt über die Situation von etwa 12.000 Menschen in der ukrainischen Stadt Pokrovsk, darunter 55 Kinder, die dort unter katastrophalen humanitären Bedingungen leben. Die Ein- und Ausreise ist derzeit massiv eingeschränkt und die Lieferung von Hilfsgütern erheblich erschwert. Evakuierungszüge fahren nur noch vom 100 Kilometer entfernten Pavlohrad aus. Vielen Bewohnern fehlen die finanziellen Mittel, um die Stadt zu verlassen, oder müssen bleiben, um ältere Verwandte zu pflegen.

In Pokrovsk gibt es demnach derzeit weder Gas noch Wasser oder Heizung. Eine einzige Apotheke sei wenige Stunden am Tag geöffnet, notwendige Medikamente fehlten. In den Regionen Donezk, Charkiw und Cherson gab es zudem zwischen Juli und September mindestens 23 gemeldete Angriffe auf humanitäre Helfer und Einrichtungen, bei denen Mitarbeiter humanitärer Organisationen und Zivilpersonen verletzt und humanitäre Einsätze behindert wurden. CARE und seine Partnerorganisationen waren gezwungen, ihre Teams aus der Stadt zu evakuieren.

10.30 Uhr: Russland meldet Einnahme eines Dorfes in der Region Charkiw

Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau das Dorf Kopanki in der im Nordosten der Ukraine gelegenen Region Charkiw eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Zudem seien drei ukrainische Drohnen in der Nähe des Atomkraftwerkes Saporischschja im Südosten der Ukraine abgefangen worden. Das AKW gelangte wenige Tage nach Beginn der großangelegten Invasion unter russische Kontrolle und geriet mehrfach unter Beschuss. Seit September 2022 sind alle sechs Reaktoren des AKW heruntergefahren.

08.48 Uhr: Massiver Stromausfall in Region Ternopil nach russischem Angriff

Nach einem russischen Luftangriff auf wichtige Infrastruktur ist in 70 Prozent der westukrainischen Region Ternopil nach Angaben der örtlichen Behörden die Stromversorgung ausgefallen. Der Schaden sei "erheblich" und werde die Stromversorgung "für lange Zeit" beeinträchtigen, sagt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Nehoda im Fernsehen.

08.20 Uhr: Ukraine meldet bislang größte russische Drohnenattacke

Die Ukraine meldet den nach eigenen Angaben bislang größten russischen Drohnenangriff. Russland habe in der Nacht mit 188 Drohnen angegriffen, und damit mit so vielen wie noch nie, teilte das ukrainische Militär mit. 76 Drohnen seien abgeschossen worden. 96 Drohnen seien nicht mehr aufspürbar, wahrscheinlich weil sie von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden seien, erklärte die Luftwaffe. Fünf Drohnen seien in Richtung Belarus abgedreht. Zu den übrigen Drohnen lagen zunächst keine Angaben vor.

07.35 Uhr: Russischer Vormarsch so schnell wie seit Kriegsbeginn nicht mehr

Russische Truppen rücken in der Ukraine Analysten zufolge so schnell vor wie seit dem Beginn des Krieges nicht mehr. In der vergangenen Woche habe Russland 235 Quadratkilometer an Boden gewonnen, berichtet die unabhängige russische Mediengruppe Agentstwo. Im November seien bislang 600 Quadratkilometer dazugekommen. "Die russischen Streitkräfte sind in letzter Zeit deutlich schneller vorgerückt als im gesamten Jahr 2023", heißt es in einem Bericht von Analysten des Institute for the Study of War in Washington.

06.14 Uhr: Scholz - Ukraine-Politik wird Wahlkampf-Thema

Bundeskanzler Olaf Scholz hat betont, dass die Ukraine-Politik Thema im Bundestagswahlkampf werden wird. "Es ist Krieg in Europa", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend im ZDF. Und das bewege nun einmal die Bürgerinnen und Bürger. "Und in diesem Krieg muss man sich genau überlegen, wie man klug handelt. Wie man besonnen handelt", fügte er hinzu. Dafür stehe er.

Er habe als Kanzler dafür gesorgt, dass Deutschland der größte Unterstützer der Ukraine hinter den USA wurde. Aber gleichzeitig habe er dem Druck standgehalten und keine Marschflugkörper geliefert oder die Erlaubnis gegeben, mit von Deutschland gelieferten Waffen Ziele im russischen Hinterland anzugreifen. "Ich glaube, dass das der Kurs ist, der eine Mehrheit hat bei den Bürgerinnen und Bürgern. Und den hat es nur gegeben, weil ich ihn vertreten habe", betont Scholz.

05.48 Uhr: Russland meldet Abschuss von 39 ukrainischen Drohnen

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 39 ukrainische Drohnen über sieben Regionen abgewehrt. 24 davon seien über der südrussischen Region Rostow zerstört worden, teilt das Ministerium auf seinem Telegram-Kanal mit.

05.13 Uhr: G7-Außenminister beraten über Ukraine

Zum Abschluss eines Treffens im italienischen Fiuggi beraten die Außenminister der Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) über den Krieg in der Ukraine. Dabei geht es auch um die Frage, welche Folgen der Wahlsieg von Donald Trump in den USA auf Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland hat. Als Gast nimmt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha teil. 

In der Ukraine gibt es erhebliche Befürchtungen, dass die USA nächstes Jahr nach Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zu erheblichen Zugeständnissen an Russland bereit sind. US-Außenminister Antony Blinken nimmt zum letzten Mal an einem solchen Treffen teil.

03.02 Uhr: Militärexperte Masala bringt Entsendung von Bodentruppen in Ukraine ins Gespräch

Der Militärexperte Carlo Masala hat bei der Unterstützung der Ukraine auch die Möglichkeit zur Entsendung europäischer Bodentruppen aufgeworfen, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump die Militärhilfen für Kiew drastisch zurückfahren. "Wir brauchen eine Rückfalloption für den Fall, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen", sagte Masala dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstagsausgaben). Dabei gehe es um eine "Koalition der Willigen, die im Zweifel auch bereit ist, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden". 

Diesbezüglich sei derzeit "viel in Bewegung, in Frankreich, Großbritannien und Polen", führte Masala aus. Mit Blick auf Deutschland sagte Masala: "Deutschland ist bei den meisten Entwicklungen außen vor." Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verfolge aber "offenbar das Ziel, Deutschland wieder ins Spiel zu bringen". 

00.25 Uhr: Angriffswellen russischer Drohnen erschüttern Kiew

Mehrere Angriffswellen russischer Drohnen erschüttern in der Nacht die ukrainische Hauptstadt Kiew. "Der Angriff mit UAV (unmanned aerial vehicle) auf die Hauptstadt geht weiter", schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Die Luftabwehr sei in verschiedenen Stadtteilen im Einsatz. "(Drohnen) dringen aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt ein." Augenzeugen berichten von einer Reihe von Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten. Für Kiew, die umliegende Region und den größten Teil des ukrainischen Territoriums herrscht Luftalarm.

00.01 Uhr: Altkanzlerin Merkel bedauert zu langsamen Aufbau militärischer Abschreckung

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Russlandpolitik nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 verteidigt. "Denn ich bin hart mit ihm umgegangen. Ich sehe aber auch im Rückblick nicht, dass die Kappung aller Wirtschaftsverbindungen sein Denken verändert hätte", sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf Gaslieferungen und Russlands Präsident Wladimir Putin. Er habe die Ukraine überfallen, ohne dass die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb gewesen sei. "Ich wollte diesen Krieg verhindern, habe es aber nicht geschafft." Sie bedauert, dass Deutschland nach 2014 nicht schneller aufgerüstet habe. "Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass es mir trotz aller Anstrengungen nicht gelungen ist, die abschreckenden militärischen Fähigkeiten schnell genug aufzubauen", fügt sie hinzu.

Montag, 25. November 2024

21.20 Uhr: Pistorius – Europäer werden Ukraine weiter unterstützen

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will die Ukraine im Kampf gegen Russland weiter unterstützen. Die Ukraine müsse aus einer Position der Stärke heraus agieren können, sagt Pistorius nach einem Treffen im sogenannten Fünferformat mit Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen. Europa müsse seine Anstrengungen stärker koordinieren, seine Maßnahmen harmonisieren und höhere Ziele verfolgen, um auch für die Vereinigten Staaten ein guter Partner zu sein. Pistorius äußerte sich vor dem Hintergrund des baldigen Amtsantritts des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Trump kritisiert die US-Hilfen für Kiew. In der Ukraine und bei ihren europäischen Unterstützern herrscht aus diesem Grund die Sorge, dass die USA in Kürze ihre Militärhilfen für das Land deutlich reduzieren könnten.

18.57 Uhr: Berichte über ATACMS-Angriff auf Russland

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach offiziell unbestätigten Medienberichten einen russischen Militärflughafen in der Nähe vom Kursk mit Artillerieraketen des US-amerikanischen ATACMS-Systems angegriffen. Der Flughafen Kursk-Wostotschny sei von mindestens zwei Raketen mit Mehrfach-Sprengköpfen getroffen worden, berichteten ukrainische Medien. Der Angriff sei in der Nacht zum Montag erfolgt. Über das Ausmaß der Schäden lagen keine Angaben vor. Die Berichte konnten nicht unabhängig geprüft werden, weder das ukrainische noch das russische Militär bestätigten zunächst den Angriff.

Es wäre der zweite Einsatz von ATACMS-Raketen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet, seit Washington der Ukraine die Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen militärische Objekte in Russland erlaubt hatte. Der erste Angriff in der Vorwoche galt einem russischen Munitionslager in der Region Brjansk.

17.05 Uhr: Nato-Ukraine-Rat tagt nach Einsatz von neuer russischer Rakete

Wenige Tage nach dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete im Angriffskrieg gegen die Ukraine tagt am Dienstag in Brüssel der Nato-Ukraine-Rat. Die kurzfristig anberaumte Sitzung auf Ebene der Botschafter hatte Kiew beantragt, nachdem die russische Armee die neue Rakete namens "Oreschnik" am Donnerstag auf die ukrainische Großstadt Dnipro abgefeuert hatte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine internationale Reaktion auf den Einsatz der neuartigen Waffe.

14.10 Uhr: London gibt neue Sanktionen gegen Russland bekannt

Nach der Festnahme eines für die Ukraine kämpfenden Briten durch russische Truppen hat Außenminister David Lammy kündigte angekündigt, seine Regierung werde dem 22-Jährigen "alle mögliche Unterstützung" zukommen lassen. Lammy äußerte sich bei einem Außenministertreffen der G7-Staatengruppe in Italien zu dem Fall. Es sei über die Situation informiert worden und wolle "diesem britischen Staatsbürger alle mögliche Unterstützung" anbieten.

Zudem gab Lammy ein neues Sanktionspaket gegen die sogenannte russische Schattenflotte bekannt, mit der Moskau die wegen des Ukraine-Krieges verhängten Öl- und Gassanktionen des Westens zu umschiffen versucht. Es seien 30 weitere Tank- und Lastschiffe auf die Sanktionsliste gesetzt worden. "Dies zeigt das Engagement des Vereinigten Königreiches für die Ukraine", erklärte Lammy am Rande des G7-Treffens nahe Rom. Damit stünden nun 73 Schiffe auf der britischen Sanktionsliste. 

13.50 Uhr: Nato-Vertreter - Firmen müssen sich auf Kriegsszenario vorbereiten

Der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Rob Bauer, hat die Unternehmen aufgefordert, sich auf ein Kriegsszenario vorzubereiten. Sie sollten ihre Produktions- und Vertriebslinien anpassen, um weniger anfällig für Erpressungen durch Länder wie Russland und China zu sein: "Wenn wir sicherstellen können, dass alle wichtigen Dienstleistungen und Güter auf jeden Fall geliefert werden können, dann ist das ein zentraler Teil unserer Abschreckung."

Diese gehe weit über militärische Fähigkeiten hinaus, da im Krieg alle verfügbaren Instrumente eingesetzt werden könnten und würden. "Wir sehen das an der wachsenden Zahl von Sabotageakten, und in Europa ist das bei der Energieversorgung zu beobachten", sagte Bauer in Brüssel. Gleiches gelte für Infrastruktur und Waren in chinesischem Besitz. Als Beispiele nannte Bauer Seltene Erden und Inhaltsstoffe für Medikamente. "Wir sind naiv, wenn wir glauben, dass die Kommunistische Partei diese Macht niemals nutzen wird", so Bauer.

13.37 Uhr: US-Denkfabrik - Nordkorea baut Werk zum Bau von Raketen für Russland aus

Nordkorea baut Experten zufolge eine seiner wichtigsten Raketenfabriken aus. Die Erweiterung der Anlage, in der Kurzstreckenraketen gebaut werden, die von Russland im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen, gehe aus Satellitenbildern hervor, hieß es bei einer US-Denkfabrik. Das Werk "11. Februar" ist Teil der Anlage Ryongsong in Hamhung. Es sei das einzige Werk in Nordkorea, das die Rakete vom Typ Hwasong-11 baut, sagte der Forscher Sam Lair vom James Martin Center for Nonproliferation Studies (CNS). Laut der Ukraine nutzt Russland diese bei seinen Angriffen auf das Land.

Sowohl Russland als auch Nordkorea haben dementiert, dass Nordkorea Russland Waffen liefert. Die beiden Länder haben im Juni einen Verteidigungspakt geschlossen und angekündigt, ihre militärischen Beziehungen zu stärken. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA hat berichtet, dass auf dem Ryongsong-Gelände derzeit Bauarbeiten stattfänden. Diese dienten der Modernisierung.

13.28 Uhr: Moskau reagiert zurückhaltend auf Wahlerfolg von Calin Georgescu in Rumänien

Der Kreml hat zurückhaltend auf den Erfolg des russlandfreundlichen Kandidaten Calin Georgescu in der ersten Runde der rumänischen Präsidentschaftswahl reagiert. "Man kann nicht sagen, dass wir die Standpunkte dieses Kandidaten in Bezug auf die Beziehungen zu unserem Land gut kennen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die aktuelle Regierung und Staatsführung Rumäniens seien allerdings "nicht freundschaftlich" gegenüber Russland eingestellt. Moskau werde nun genau beobachten, wie sich die Dinge entwickeln und "wer die zweite Runde gewinnt".

13.20 Uhr: Russland - Haben acht ballistische Raketen abgefangen

Das russische Militär hat nach Angaben der Regierung in Moskau in den vergangenen 24 Stunden acht von der Ukraine gestartete ballistische Raketen abgefangen. Zudem seien sechs Lenkbomben vom US-Typ JDAM und 45 Drohnen abgeschossen und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

13.16 Uhr: Zahl der Verletzten bei Luftangriffen steigt

Die Zahl der Menschen, die bei den russischen Luftangriffen in der Nacht verletzt wurden, steigt weiter an. In der Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine wurden nach aktuellen Angaben 23 Personen verletzt, das schrieb der Militärgouverneur der Region Charkiw bei Telegram. Bürgermeister Ihor Terechow zufolge wurde die Stadt mit einer umfunktionierten Flugabwehrrakete des Systems S-400 beschossen.

Bei einem Angriff in der südukrainischen Hafenstadt Odessa wurden laut Staatsanwaltschaft acht Menschen verletzt. In der südostukrainischen Region Saporischschja ist nach Angaben der Gebietsverwaltung ein Kind verletzt worden, Infrastruktureinrichtungen sowie Wohnhäuser wurden beschädigt. Der Gouverneur Iwan Fedorow schrieb in der Nacht von einem massiven Drohnenangriff. Präsident Selenskyj ging bei Telegram auf die Angriffe ein und forderte abermals Druck auf Russland durch Sanktionen und Waffenpakete für die Ukraine.

12.38 Uhr: Litauische Behörden schließen nach Flugzeugabsturz Terrorakt nicht aus

Nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs des deutschen Paketdienstleisters DHL in Litauen schließen litauische Behörden einen terroristischen Hintergrund nicht aus. "Wir können die Möglichkeit eines Terrorakts nicht ausschließen", sagte Litauens Geheimdienstchef Darius Jauniskis: "Wir haben davor gewarnt, dass so etwas passieren könnte. Wir sehen uns einem immer aggressiveren Russland gegenüber." Noch sei es jedoch zu früh, eindeutige Schlüsse zu ziehen.

Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas betonte, derzeit gebe es "keine Hinweise oder Beweise die nahelegen, dass es Sabotage oder ein Terrorakt war". Untersuchungen der Flugschreiber sollten klären, ob es sich um einen "technischen Fehler, einen Pilotenfehler oder etwas anderes handelt", sagte Kasciunas. Die Ermittlungen werden nach seinen Worten "etwa eine Woche" dauern. Vor einem Monat hatte der deutsche Verfassungsschutz berichtet, dass Deutschland bei einem womöglich von Russland initiierten Brand eines Luftfrachtpakets nur knapp einem Flugzeugabsturz entgangen sei.

12.15 Uhr: Nato-Kritiker geht in Stichwahl um rumänisches Präsidentenamt

In Rumänien gehen der extrem rechte Nato-Kritiker Calin Georgescu und die konservative Oppositionsführerin Elena Lasconi aller Voraussicht nach in die Stichwahl. Der sozialdemokratische Ministerpräsident und als Favorit gehandelte Marcel Ciolacu, der die Ukraine unterstützte, fiel nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen überraschend auf den dritten Platz zurück. Die zweite Runde in der Präsidentenwahl ist für den 8. Dezember angesetzt, eine Woche zuvor wird zudem ein neues Parlament gewählt.

Beim Staatsoberhaupt in Rumänien liegt unter anderem die Kontrolle über die Verteidigungsausgaben. Ein Sieg des pro-russisch eingestellten Georgescu könnte Rumäniens bislang entschieden pro-ukrainische Position nicht nur deshalb infrage stellen. Er erklärte auch, dass die Nato keinem ihrer Mitglieder Schutz bieten werde, sollte es von Russland angegriffen werden.

11.28 Uhr: Ukraine - Haben russische Gebiete Brjansk, Kursk und Kaluga beschossen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele in den russischen Gebieten Brjansk, Kursk und Kaluga beschossen. Bei den nächtlichen Angriffen seien "eine Reihe wichtiger Ziele" getroffen worden, so etwa in Kaluga ein Öllager, teilt das Militär mit. Die Oblaste Brjansk und Kursk grenzen an die Ukraine, Kaluga liegt weiter im Landesinneren östlich von Brjansk. Alle drei befinden sich in der größeren Region Zentralrussland, in der auch die Hauptstadt Moskau liegt.

10.06 Uhr: 19 Verletzte nach Angriffen in Charkiw - Russen dringen in Donezk vor

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit schweren Luftangriffen überzogen. In der Großstadt Charkiw im Nordosten seien dabei 19 Menschen verletzt worden, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. Ihm zufolge ist die Stadt mit einer umfunktionierten Flugabwehrrakete des Systems S-400 beschossen worden. In der südostukrainischen Region Saporischschja wurden laut Gebietsverwaltung ein Kind verletzt und Infrastruktureinrichtungen sowie Wohnhäuser beschädigt. Gouverneur Iwan Fedorow schrieb in der Nacht von einem massiven Drohnenangriff.

Ukrainischen Militärbeobachtern zufolge sind die russischen Truppen zudem in der Nacht weiter in der Region Donezk vorgerückt und haben zwei Dörfer eingenommen. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine großangelegte russische Invasion, steht derzeit aber stark unter Druck.

08.19 Uhr: Bürgermeister - Zehn Verletzte bei Angriff auf Charkiw

Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw sind dem Bürgermeister zufolge am Montagmorgen mindestens zehn Menschen verletzt worden. Der Angriff habe einen Brand in einer der zentralen Straßen ausgelöst, teilte Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Zivile Infrastruktur und Autos seien zerstört worden. Ckarkiw liegt im Nordosten der Ukraine und ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte Stadt des Landes.

08.07 Uhr: Gouverneur - Russland greift Energieanlagen in Mykolajiw an

Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht die Energieinfrastruktur in der südukrainischen Region Mykolajiw angegriffen. Daraufhin sei zum Teil der Strom ausgefallen, erklärte der Gouverneur der Region, Witalij Kim, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Bis zum Morgen sei die Stromversorgung für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wiederhergestellt worden.

07.20 Uhr: Pro-russischer Kandidat liegt bei Präsidentenwahl in Rumänien vorne

Die Präsidentschaftswahl in Rumänien wird erst in einer Stichwahl entschieden. Bei der ersten Wahl-Runde liegt nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen der rechtsgerichtete Nato-Kritiker Calin Georgescu überraschend vor dem linksgerichteten Ministerpräsidenten Marcel Ciolacu. Die Stichwahl findet am 8. Dezember statt. Die Mitte-Rechts-Kandidatin Elena Lasconi liegt derzeit an dritter Stelle, könnte aber noch von Auslandsstimmen profitieren.

Das überraschend starke Abschneiden Georgescus könnte die bislang entschiedene Unterstützung Rumäniens für die Ukraine in Frage stellen. Georgescu hat sich pro-russisch geäußert und positionierte sich gegen die Nato-Mitgliedschaft Rumäniens. Lasconi setzt sich hingegen für die Unterstützung der Ukraine ein. Sollte Georgescu in die Stichwahl einziehen, wird Lasconi ihre Anhänger wahrscheinlich auffordern, für Ciolacu zu stimmen, um einen Sieg der Rechten zu verhindern, so Analysten.

05.48 Uhr: Russland – Sieben ukrainische Raketen über Kursk abgefangen

Russische Luftabwehrsysteme haben in der Nacht sieben ukrainische Raketen über der Region Kursk abgefangen. Das teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region mit. Die Luftabwehr habe zudem sieben ukrainische Drohnen zerstört. Weitere Einzelheiten nennt er zunächst nicht. Der pro-russische Militäranalyst Roman Aljochin, Berater des Gouverneurs, spricht auf seinem Telegram-Kanal von einem "massiven Angriff mit Raketen ausländischer Produktion auf Kursk".

04.28 Uhr: Bericht – Söldner aus dem Jemen helfen Russland im Ukraine-Krieg

Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine nicht nur auf nordkoreanische Soldaten, sondern einem Bericht der "Financial Times" zufolge auch auf Unterstützung durch jemenitische Huthi-Rebellen. Die Miliz werbe in ihrem Land Rekruten für einen Einsatz im russischen Militär an und habe durch "zwielichtigen Menschenhandel" schon Hunderte jemenitische Söldner an Russland vermittelt, berichtete die Zeitung.

03.33 Uhr: Russische Behörden melden Festnahme eines britischen Söldners

Russische Streitkräfte haben nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria in der Region Kursk einen britischen Staatsbürger festgenommen. Das berichtet die Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise. In einem über inoffizielle pro-russische Telegram-Kanäle verbreiteten Video ist ein junger bärtiger Mann in Militärkleidung zu sehen, der sich auf Englisch als James Scott Rhys Anderson vorstellt und angibt, früher in der britischen Armee gedient zu haben.

Die Echtheit des Videos, das Aufnahmedatum und die Angaben von Ria konnten von Reuters nicht sofort unabhängig verifiziert werden. Das britische Außenministerium reagiert zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters, hatte aber zuvor laut dem Sender BBC mitgeteilt, die Familie eines britischen Staatsbürgers nach Berichten über dessen Festnahme zu unterstützen.

02.14 Uhr: Habeck - Waffenlieferungen an Ukraine kamen "zu spät"

Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat die zögerliche Entscheidungsfindung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei Waffenlieferungen an die Ukraine bemängelt. "Für die Menschen, die in der Ukraine sind und leiden, sind die Entscheidungen natürlich zu spät getroffen worden", sagte Habeck am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Er bekräftigte zudem seine Unterstützung für eine rasche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew.

Scholz lehnt eine Lieferung des Taurus-Systems an die Ukraine ab. Seit die USA Kiew erlaubt haben, US-Raketen vom Typ ATACMS gegen Ziele in Russland einzusetzen, flammt die Debatte darüber wieder auf. Habeck war vergangene Woche zum Spitzenkandidaten seiner Partei für die vorgezogene Bundestagswahl im Februar gekürt worden. 

01.20 Uhr: Russland meldet Brand in Industrieanlage nach Drohnenangriff

Trümmerteile abgeschossener Drohnen haben russischen Angaben zufolge eine Industrieanlage rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau in Brand gesetzt. Drei der Fluggeräte seien am Stadtrand von Kaluga von der Luftabwehr zerstört worden, schrieb der Gouverneur des gleichnamigen Gebietes, Wladislaw Schapscha, auf Telegram. Die Trümmer seien auf das Gelände des Industrieunternehmens gefallen und hätten einen Brand ausgelöst. Verletzt worden sei niemand. 

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