Die wichtigsten News zum Ukraine-Krieg im Überblick
- Selenskyj will Streitkräfte modernisieren (22.33 Uhr)
- Insider - USA verlegen 90 Patriot-Systeme von Israel in die Ukraine (21.06 Uhr)
- Kallas - EU und die USA haben sich auf "maximalen Druck" auf Russland geeinigt (20.47 Uhr)
- Putin offen für Verhandlungen - aber nicht mit Selenskyj (19.56 Uhr)
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Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
22.33 Uhr: Selenskyj will Streitkräfte modernisieren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine weitere Modernisierung der Streitkräfte angekündigt. Eine der Fragen bei seiner täglichen Lagebesprechung mit dem Generalstab sei die Bildung von Armeekorps gewesen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Kiew werde den Aufbau von Kampfbrigaden vorantreiben. Das soll die Verteidigungsfähigkeit der Truppen stärken. "Eine Modernisierung des Armeesystems ist alternativlos."
Selenskyj kündigte zudem eine Revision der humanitären Programme an, die bislang mit finanzieller Unterstützung der USA liefen. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte nach seiner Amtseinführung fast alle humanitären Auslandsprogramme für 90 Tage gestoppt. Die ukrainische Regierung soll Selenskyj nun eine Liste mit den wichtigsten Programmen vorlegen, um zu entscheiden, ob sie aus eigener Tasche oder mit Hilfe europäischer Partner finanziert werden können.
21.06 Uhr: Insider - USA verlegen 90 Patriot-Systeme von Israel in die Ukraine
Die USA haben in dieser Woche etwa 90 Patriot-Luftabwehrsysteme von Israel nach Polen verlegt, um sie anschließend an die Ukraine zu liefern, berichtet das US-Medienportal Axios unter Berufung auf Insider.
20.47 Uhr: Kallas - EU und die USA haben sich auf "maximalen Druck" auf Russland geeinigt
Die USA und die EU haben sich nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas darauf geeinigt, ihre harte Haltung gegenüber Russland mit Blick auf den Ukraine-Krieg aufrechtzuerhalten. "Sie stimmten darin überein, dass maximaler Druck auf Moskau aufrechterhalten werden muss, um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen", erklärte ein EU-Vertreter am Dienstag nach dem ersten Telefongespräch zwischen der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und dem neuen US-Außenminister Marco Rubio.
Kurz darauf schlug die EU-Kommission Strafzölle auf weitere Agrarprodukte aus Russland vor. Die Zölle würden sich "voraussichtlich negativ auf die russischen Exporteinnahmen auswirken und damit auch auf die Fähigkeit Russlands, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen", hieß es in einer Erklärung. Die Zölle müssen noch von den EU-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament beschlossen werden.
19.56 Uhr: Putin offen für Verhandlungen - aber nicht mit Selenskyj
Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine bekundet, direkte Gespräche mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj jedoch abgelehnt. "Wenn er an den Verhandlungen teilnehmen möchte, werde ich Leute für die Verhandlungen abstellen", sagte Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen mit Blick auf Selenskyj.
Der ukrainische Präsident sei jedoch "unrechtmäßig" an der Macht, da seine Amtszeit während der Verhängung des Kriegsrechts abgelaufen sei, sagte der Kreml-Chef. Er warf Kiew eine mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor. "Im Moment sehen wir eine solche Bereitschaft nicht", sagte Putin. Selenskyjs Amtszeit ist zwar abgelaufen, solange das Kriegsrecht in der Ukraine Kraft ist, dürfen jedoch keine Wahlen abgehalten werden.
Putin sagte in dem Interview außerdem, der Konflikt in der Ukraine wäre ohne westliche Unterstützung für Kiew rasch zu Ende. "Sie werden nicht einen Monat lang überleben, wenn das Geld und im weiteren Sinne die Munition ausgeht", sagte Putin über die ukrainische Seite und fügte an: "In anderthalb oder zwei Monaten wäre alles vorbei."
17.47 Uhr: Unesco verstärkt Unterstützung für die Ukraine
Die UN-Kulturorganisation Unesco verstärkt ihre Unterstützung für die Kulturschaffenden in der Ukraine, die am Wiederaufbau des Landes beteiligt sind. Auf ihrer zweiten Reise in das von Russland angegriffene Land weihte Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay ein Kulturzentrum in der Großstadt Lwiw im Westen des Landes ein.
Das Zentrum soll Arbeits-, Ausstellungs- und Ausbildungsort für Künstlerinnen und Künstler aus der gesamten Ukraine sein, für die die Stadt nahe der polnischen Grenze zu einem Zufluchtsort geworden ist. Geplant ist dort außerdem ein Programm zur Kunst- und Kulturtherapie für Kriegsopfer.
15.28 Uhr: Zu wenig Waffen für Ukraine gekauft – Vizeminister muss gehen
Wegen angeblich unzureichender Waffenkäufe hat der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow seinen Stellvertreter Dmytro Klimenkow entlassen. Die Regierung in Kiew beschloss nach eigenen Angaben, den für Beschaffung zuständigen Vizeminister von seinem Posten zu entbinden. In der Ukraine war Kritik an der mangelhaften Ausrüstung der gegen Russland kämpfenden Armee aufgekommen. Außer Klimenkow will der Minister auch die Leiterin der Agentur für militärische Beschaffung, Maryna Besrukowa, entlassen. Über deren Vertrag entscheidet allerdings der Aufsichtsrat der Agentur; sie weigert sich zu gehen.
14.44 Uhr: Finnland für striktes Vorgehen gegen russische Schattenflotte
Finnlands Außenministerin Elina Valtonen hat sich nach der erneuten Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee für ein entschiedeneres Vorgehen gegen Russlands Schattenflotte ausgesprochen. Die Schattenflotte diene der Umgehung von Sanktionen, stelle ein Risiko für die Umwelt dar und sei eine nachweisliche Bedrohung für kritische Infrastrukturen unter dem Meer, betonte Valtonen. Gegen Dutzende dieser Schiffe hat die EU mittlerweile Sanktionen erlassen. Der tatsächliche Umfang der Flotte dürfte jedoch weitaus größer sein.
13.59 Uhr: Russische Armee meldet weitere Geländegewinne in der Region Charkiw
Die russische Armee rückt eigenen Angaben zufolge in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine weiter vor. Das Außenministerium in Moskau erklärte am Dienstag, russische Einheiten hätten die Ortschaft Dworitschna "befreit", die vor dem Beginn der russischen Offensive rund 3.500 Einwohner zählte. Die ukrainische Armee meldete unterdessen heftige Gefechte in der Region Donezk.
13.50 Uhr: Russische Drohne setzt Fabrik in Charkiw in Brand
Der Treffer einer russischen Kampfdrohne hat in der ostukrainischen Großstadt Charkiw nach Behördenangaben eine Fabrik in Brand gesetzt. "Eine feindliche Drohne vom Typ Schahed hat das Grundstück eines zivilen Unternehmens getroffen", sagte Bohdan Gladkych, Leiter des Zivilschutzes in Charkiw, dem Fernsehsender Suspilne. Nach ersten Angaben gehe es um eine holzverarbeitende Fabrik. Verletzte habe es nicht gegeben.
Auch aus anderen Landesteilen wurden Schäden gemeldet. Bei dem großangelegten nächtlichen Angriff setzte Russland nach Informationen der ukrainischen Luftwaffe 100 unbemannte Flugobjekte ein. 65 Drohnen seien abgeschossen worden. Weitere 28 hätten sich als Attrappen ohne Sprengstoff entpuppt. Solche Militärangaben sind nicht im Detail zu überprüfen, lassen aber Rückschlüsse auf die Größe eines Angriffs zu.
10.37 Uhr: Russland - Haben Ortschaft Dworitschna in Charkiw eingenommen
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Ortschaft Dworitschna in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine eingenommen. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht. Die russischen Truppen rücken seit einiger Zeit an der Ostfront stetig vor.
10.01 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 65 russischen Drohnen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag 65 von insgesamt 100 russischen Drohnen abgefangen. 28 Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreicht, teilt das Militär mit. Einige der übrigen Drohnen seien nach Russland beziehungsweise Belarus zurückgekehrt.
09.15 Uhr: Import von russischem Flüssigerdgas auf Rekordhoch
Trotz Sanktionen erreichten die Einfuhren von russischem Flüssigerdgas (LNG) in die EU im Jahr 2024 Rekordniveau. Der Import stieg im Vergleich zum Vorjahr um 19,3 Prozent. Bei der Einfuhr von Flüssigerdgas aus Russland in die EU spielt Deutschland einer Analyse zufolge weiterhin eine zentrale Rolle. Wie aus einem Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und anderen Organisationen hervorgeht, importierte das bundeseigene Energieunternehmen Sefe im vergangenen Jahr mehr als sechsmal so viel Flüssigerdgas (LNG) in die Europäische Union wie noch 2023. Grundlage dafür sind Daten des Rohstoffanalyseunternehmens Kpler. Demnach kamen 5,66 Milliarden Kubikmeter von Sefe importiertes Flüssiggas im französischen Dünkirchen am Ärmelkanal an.
07.15 Uhr: Vier Verletzte bei russischem Angriff auf Charkiw
Bei dem russischen Luftangriff auf Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben der dortigen Behörden vier Menschen verletzt worden. Unter ihnen sei ein Kind, teilt der Katastrophenschutz mit. Neben einem Firmengelände, das in Brand geriet, wurden den Behörden zufolge auch Privathäuser beschädigt. Es ist zunächst nicht klar, um welche Art Unternehmen es sich handelt.
Auch aus der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine werden russische Angriffe gemeldet. Hier seien vier Menschen verletzt worden, teilt Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. Die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde ebenfalls von russischen Streitkräften beschossen. Dem Bürgermeister zufolge gibt es nach vorläufigen Angaben keine Verletzten.
06.18 Uhr: Brand in Charkiw nach russischem Luftangriff
Nach einem nächtlichen Luftangriff der russischen Streitkräfte auf Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben des Bürgermeisters ein Feuer in einem Unternehmen ausgebrochen. "Es gibt einen Großbrand", teilt Ihor Terechow am frühen Morgen auf Telegram mit. "Alle Einsatzkräfte sind vor Ort. Derzeit gibt es keine Informationen über mögliche Opfer." Von Russland gibt es zunächst keine Stellungnahme.
Dienstag, 28. Januar 2025
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