Laut Bericht der "Stuttgarter Zeitung" bekam Grube eine Abfindung in Höhe von fast 2,3 Millionen Euro für das Jahr 2017, obwohl er im Januar des Jahres gekündigt hatte. Die Zeitung berief sich auf den noch unveröffentlichten Geschäftsbericht des Staatskonzerns Bahn.
"Das Vertrauensverhältnis zwischen Aufsichtsrat und Herrn Dr. Grube war zerrüttet. Daher war ein klarer Schnitt notwendig", sagte Scheuer der "Bild"-Zeitung. Der Aufsichtsratsvorsitzende habe vom Aufsichtsrat den Auftrag bekommen, Grubes Ausstieg finanziell abzuwickeln.
"Wir werden mit dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden künftig darauf achten, dass bei solchen Verträgen Maß und Mitte eingehalten wird." Andreas Scheuer
Kritik auch von SPD und Grünen
Heftige Kritik äußerten auch SPD und Grüne. "Wenn die Berichte stimmen, dann beweist das erneut, dass die Bahn ohne Not viel Geld zum Fenster rausschmeißt", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. "Die Bahn hat weitaus drängendere Probleme, als den Abgang eines Chefs zu vergolden." Hofreiter forderte, der Bund müsse endlich "Einfluss auf die Bahnpolitik nehmen". Und er müsse "unsittliche Gehälter und Abfindungen ausschließen".
Unverständnis äußerte auch SPD-Fraktionsvize Sören Bartol: "Angesichts des überstürzten Abgangs 2017 erschließt sich einem nicht sofort, warum Herr Grube noch eine Millionen-Abfindung bekommen haben soll. Da scheinen Maß und Mitte verloren gegangen zu sein."
Grube und die Deutsche Bahn
Grube war von 2009 bis Anfang 2017 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. Seit August 2017 arbeitet der 66-Jährige bei der US-Investmentbank Lazard.