Der Vorschlag des CDU-Politikers habe ihn überrascht, sagte Schulz: "Herr de Maizière ist ja sonst in dieser Hinsicht nicht der Fantasievollste." Dann rügte der SPD-Chef die ablehnenden Reaktionen aus der Union: "Ich habe vor allen Dingen zur Kenntnis genommen, in welcher Art und Weise sofort gegen den Herrn de Maizière aus seinen eigenen Reihen losgekoffert wird." Man müsse in Deutschland in der Lage sein, einen Vorschlag zu unterbreiten und diesen dann in Ruhe und seriös zu diskutieren.
De Maizière hatte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung im niedersächsischen Wolfenbüttel offen gezeigt, in bestimmten Regionen Deutschlands muslimische Feiertage einzuführen. Allerheiligen sei auch nur dort Feiertag, wo viele Katholiken lebten, erklärte er. Vor allem aus der CSU kam Kritik an seinem Vorstoß.
De Maizière relativiert Vorstoß
Inzwischen ließ de Maizière mitteilen, er wolle nicht an der christlich geprägten Feiertagskultur in Deutschland rütteln. Er sei zwar bereit, über einzelne muslimische Feiertage in bestimmten Regionen zu reden, halte aber grundsätzlich daran fest, "dass unsere Feiertagskultur christliche und keine anderen Wurzeln hat". Zudem müssten die Länder und nicht der Bund über die Anerkennung religiöser Feiertage entscheiden.