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Tote Biene

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So will die Bundesregierung das Insektensterben stoppen

Fünf Millionen Euro pro Jahr stehen nun für den Insektenschutz bereit - das hat die Bundesregierung heute beschlossen. Sie will damit die negativen Auswirkungen von Pestiziden auf Bienen und andere Insekten eindämmen.

Die Bundesregierung stellt ab sofort fünf Millionen Euro pro Jahr für den Insektenschutz bereit. Das Kabinett beschloss am Mittwoch zudem die Eckpunkte für ein Aktionsprogramm Insektenschutz, das bis 2019 fertig sein soll. Das Insektensterben aufzuhalten sei eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit, erklärte Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Mittwoch.

Dramatischer Rückgang an Insekten schadet auch dem Menschen

Sowohl die Gesamtmenge der Insekten als auch die Vielfalt der Insektenarten sei in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten "dramatisch zurückgegangen", erklärte die Ministerin. Das Insektensterben drohe die Natur aus dem Gleichgewicht zu bringen: "Mit den Insekten verschwinden nicht nur Vögel, Fledermäuse und andere Tiere. Was den Insekten schadet, schadet letztlich auch uns Menschen."

Ziele: Pestizide einschränken, Schutzgebiete vergrößern

Mit den fünf Millionen Euro will das Umweltministerium Projekte fördern, die zum Schutz von Insekten und ihrer Artenvielfalt beitragen. Mit dem Aktionsprogramm sollen zudem Insektenlebensräume und eine vielfältigere Agrarlandschaft mit mehr Hecken und blütenreichen Feldrändern gefördert und Schutzgebiete gestärkt werden. Die Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln soll verringert werden, ebenso der Einsatz von Düngemitteln.

Glyphosat im Visier

Für das besonders umstrittene Unkrautgift Glyphosat hat Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) bereits Vorschläge vorgelegt. Als weiteres Problem benennt die Regierung auch die Lichtverschmutzung, die nachtaktiven Insekten schadet, weil sie von künstlichen Lichtquellen angelockt werden. Außerdem solle das Aktionsprogramm dazu beitragen, Wissenslücken über das Insektensterben zu schließen.

Welches Ministerium ist für was zuständig?

Viele der Eckpunkte fallen in die Zuständigkeit von Agrarministerin Klöckner. In dem Eckpunktepapier heißt es, es umreiße "die Handlungsbereiche und möglichen Maßnahmen", ohne im Voraus über Haushalte zu entscheiden. Starten soll das Programm nach einer breiten öffentlichen Diskussion 2019, wie Schulze der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte.