Beim Ausbau der geplanten U-Bahn-Haltestelle Waidmarkt direkt unter dem Archivgebäude seien die Bauarbeiter 2005 auf einen Gesteinsblock gestoßen, sagte Staatsanwalt Torsten Elschenbroich am zu Beginn des Prozesses. Beim Versuch, den großen Stein zu entfernen, seien die Zähne des Schaufelbaggers immer wieder abgebrochen.
Ein Loch in der Betonwand
Daraufhin habe der Polier - der Baustellenleiter - entschieden, das Hindernis dort zu belassen. In der Betonwand der U-Bahn-Haltestelle sei dadurch ein Loch entstanden, eine sogenannte Erdplombe. Durch diese Fehlstelle seien am Tag des Einsturzes am 3. März 2009 große Mengen Sand und Kies in die Baustelle hineingebrochen. Unter dem Archiv sei dadurch ein Vakuum entstanden, wodurch es eingestürzt sei. Zwei junge Anwohner wurden von einstürzenden Gebäudeteilen erschlagen.
Baufirmen bestreiten Vorwürfe
Die fünf Angeklagten waren als Mitarbeiter von Baufirmen oder den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) am Ausbau der U-Bahn beteiligt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen fahrlässige Tötung und Baugefährdung vor. Die Baufirmen bestreiten die Vorwürfe. Ein Sprecher verwies im Vorfeld des Prozesses darauf, dass die Ursache für das Unglück noch immer ungeklärt sei.