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Frank-Walter Steinmeier

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Steinmeier beklagt "galoppierende Entfremdung" von Russland

Bundespräsident Steinmeier ist besorgt über das zerrüttete Verhältnis zwischen dem Westen und Russland und wirbt für diplomatische Bemühungen. Dieser Entfremdung entgegenzuwirken, sei die eigentliche Herausforderung verantwortlicher Politik.

"Ganz unabhängig von Putin - wir dürfen nicht Russland insgesamt, das Land und seine Menschen, zum Feind erklären", sagte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der "Bild am Sonntag". "Dagegen steht unsere Geschichte und dafür steht zu viel auf dem Spiel." Aufgabe verantwortlicher Politik sei es, "dieser gefährlichen Entfremdung entgegenzuwirken". Die Bundesregierung trage laut dem Bundespräsidenten zugleich eine große Verantwortung für die Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit der Europäischen Union, gerade in der Russlandpolitik.

Direktes Gespräch für europäisch-russisches Verhältnis wichtig

"Deshalb ist es wichtig, dass wir dem Kreml die Folgen seines Handelns für das europäisch-russische Verhältnis immer wieder deutlich machen. Aber wir dürfen nicht aufgeben, dies auch im direkten Gespräch zu tun", sagte Steinmeier. Die Regierung in London macht Russland für den Giftanschlag auf den Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Anfang März in Salisbury verantwortlich. Moskau bestreitet die Vorwürfe. Für Auseinandersetzungen sorgten auch die Militärschläge der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf Ziele in Syrien in der Nacht zu Samstag. Russland steht an der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.