Peter Steudtner und sein mit ihm inhaftierter schwedischer Kollege Ali Gharavi sind am Abend aus Istanbul kommend in Berlin eingetroffen.
Überraschend freigelassen
Zum Auftakt ihres Prozesses wegen Terrorvorwürfen hatte ein Istanbuler Gericht in der vergangenen Nacht überraschend die Freilassung von Steudtner, Gharavi und sechs mitangeklagten türkischen Menschenrechtlern angeordnet.
Gerhard Schröders Vermittlung
Heute wurde bekannt, dass Altkanzler Gerhard Schröder bei der Freilassung Steudtners eine zentrale Rolle gespielt hat. Ein Geheimtreffen des SPD-Politikers mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan im September soll einen Durchbruch gebracht haben. Die Idee für die Vermittlungsmission hatte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD), von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde sie mitgetragen.
Prozess geht trotzdem weiter
Steudtner, Gharavi und neun türkischen Menschenrechtlern wird von der Staatsanwaltschaft "Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation" beziehungsweise "Unterstützung von bewaffneten Terrororganisationen" vorgeworfen, worauf bis zu 15 Jahre Haft stehen. Das Verfahren wird am 22. November fortgesetzt. Nach der Ausreise wird ein Urteil für Steudtner keine Auswirkungen haben - solange er in Deutschland bleibt.