Die Angeklagten sitzen während dem Prozess in einem speziell entworfenen Glaskasten
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Die Angeklagten sitzen während dem Prozess in einem speziell entworfenen Glaskasten

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Terroranschläge 2016 in Brüssel: Schuldsprüche wegen Mordes

Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel haben die Geschworenen mehrere der zehn Angeklagten des terroristischen Mordes schuldig gesprochen. 32 Menschen waren am Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahnstation ums Leben gekommen.

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Im Zusammenhang mit den Terroranschlägen 2016 in Brüssel sind am Dienstag sechs von zehn Angeklagten wegen Mordes schuldig gesprochen worden. Das verkündete Gerichtspräsidentin Laurence Massart am Dienstagabend in der belgischen Hauptstadt. Dies trifft demnach auch auf den 33-jährigen Franzosen marokkanischer Abstammung Salah Abdeslam zu. Er gilt auch als einer der Drahtzieher der Anschläge in Paris im November 2015. Hier wurde er bereits zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch die nun in Brüssel schuldig Gesprochenen müssen mit lebenslangen Freiheitsstrafen rechnen. Über das Strafmaß soll ab September entschieden werden.

32 Tote bei IS-Anschlägen in Brüssel

Am 22. März 2016 hatten drei Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) Bomben am Brüsseler Flughafen Zaventem und in einer U-Bahnstation im EU-Viertel gezündet. 32 Menschen starben, 340 wurden verletzt. Das Urteil wurde von einer zwölfköpfigen Jury nach mehr als zweiwöchigen Beratungen ohne Kontakt zur Außenwelt gefällt. Die Geschworenen entschieden, die Angeklagten für vier weitere Todesopfer zur Rechenschaft zu ziehen, die nach den Anschlägen gestorben waren - etwa nach langer Krankheit oder durch Suizid. Die offizielle Zahl der Todesopfer erhöht sich damit von 32 auf 36.

Anschläge in Paris und Brüssel von derselben Zelle verübt

Es wird davon ausgegangen, dass einer der zehn Angeklagten mittlerweile wohl in Syrien gestorben ist. Acht Angeklagten vor Gericht wurde 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an fast 700 Menschen sowie die Beteiligung an Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legte die Staatsanwaltschaft lediglich den dritten Punkt zur Last.

Vor den Anschlägen in Brüssel hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Die Anschläge in Paris und Brüssel wurden wohl von derselben Terrorzelle eingefädelt, daher standen von den in Paris Verurteilten auch sechs in Brüssel vor Gericht - unter anderem der Hauptangeklagte im Pariser Prozess, Salah Abdeslam.

Mit Material von dpa.

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