Die Mädchen und Jungen bräuchten dringend ausreichend Nahrung, sauberes Wasser, Impfungen, Medikamente und psychologische Betreuung, erklärte das Kinderhilfswerk Unicef in Genf. Nach UN-Angaben sind seit Ende August etwa 600.000 Angehörige der muslimischen Minderheit vor Verfolgung in Myanmar nach Bangladesch geflohen. Täglich überquerten 1.800 weitere Minderjährige die Grenze. Etwa jedes fünfte Kind sei akut unterernährt. Jedes einzelne habe Grausamkeiten in Myanmar erlebt und Angehörige verloren, betonte Exekutivdirektor Anthony Lake.
Geberkonferenz am Montag in Genf
Am Montag sollen Geberländer auf einer UN-Konferenz in Genf Geld für die Rohingya-Krise bereitstellen. Die Hilfsorganisationen wie Unicef bezifferten den Bedarf für die Versorgung der Rohingya in Bangladesch bis Februar 2018 mit mindestens 434 Millionen US-Dollar.
Die Rohingya, die in Myanmar nicht als Minderheit anerkannt werden und keine Bürgerrechte haben, werden seit Jahren verfolgt. Die neueste Militär-Kampagne gegen die Muslime begann, nachdem eine Rohingya-Miliz Ende August Armee- und Polizeiposten attackiert hatte. Die UNO und Menschenrechtsorganisationen rufen seit Wochen die Streitkräfte und die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi auf, die Angriffe zu beenden. Sie werfen dem Militär des überwiegend buddhistischen Landes "ethnische Säuberung" vor. Die Regierung des früher Birma genannten Landes weist dies zurück.