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BDI: Unternehmen wegen Brexit sehr verunsichert

BDI: Unternehmen wegen Brexit sehr verunsichert

Der Chefvolkswirt des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Klaus Deutsch, verlangt greifbare Ergebnisse der Austrittsgespräche zwischen der EU und Großbritannien.

Von
Uwe Pagels

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2 sagte Deutsch: "Die Unternehmen sind sehr verunsichert angesichts der schleppenden Verhandlungen und brauchen bald Klarheit über die zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, in dem sie den Handel und die Investitionen mit dem Vereinigten Königreich betreiben können."

Der BDI-Experte äußerte sich in der Diskussion auch hinsichtlich eines weiterhin gemeinsamen europäischen Binnenmarktes.

"Zumindest wäre es sehr sinnvoll, dass das Vereinigte Königreich der Wirtschaft nur einmal eine Umstellung aufbrummt und solange im Binnenmarkt oder der Zollunion bleibt, bis ein neues Verhältnis vereinbart worden ist. Das ist ja bisher nicht die britische Verhandlungslinie und insofern hat man das Risiko, dass es mehrfach zu Veränderungen kommt." Klaus Deutsch

Unternehmen bleiben Arbeitnehmer bleiben aus

"Für die Arbeitnehmer und unsere Firmen ist es sehr wichtig, dass der Handel und die Produktion im Vereinigten Königreich auch weiterhin richtig funktioniert. Denn sonst stehen viele Arbeitsplätze in der Automobilindustrie oder im Flugzeugbau auf dem Spiel, wenn neue Hürden entstehen oder Produkte nicht zu Ende gebaut werden können." Klaus Deutsch

Nach den Worten des Chefvolkswirts des BDI kann man derzeit noch nicht beobachten, dass Unternehmen aus Großbritannien abwandern, aber das Wegbleiben von Arbeitskräften.

"Wir beobachten, dass einige Arbeitnehmer zum Beispiel aus osteuropäischen Ländern nach den Sommerferien nicht zurückgekehrt sind. Und die britischen Krankenhäuser und auch einige unserer Produktionsfirmen suchen bereits Arbeitskräfte, die sie bisher hatten." Klaus Deutsch

Für Klarheit sorgen

Deutsch machte klar, dass der Brexit nicht reibungslos verlaufen kann.

 "Das zukünftige Verhältnis wird in jedem Fall schlechter sein als das, was man bisher hat. Man muss aber versuchen, den Schaden zu minimieren und die Unsicherheit zu beseitigen und den Firmen Klarheit zu geben, wie das Geschäft denn in all diesen verschiedenen Phasen des Übergangs funktionieren soll. Und da muss noch ganz viel Arbeit geleistet werden und zu allererst von der britischen Regierung." Klaus Deutsch