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Von Cape Canaveral startet am 23.11.1977 eine Delta-Trägerrakete mit dem "Meteosat 1" an Bord ins All

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Vor 40 Jahren startete Europas erster Wettersatellit

Vor 40 Jahren startete Europas erster Wettersatellit

Europa hat seit 40 Jahren Wetter-Satelliten im All. Als erster Aufpasser machte sich Meteosat-1 am 23. November 1977 auf den Weg. "Ein Quantensprung bei der Genauigkeit der Vorhersagen" sei das gewesen, erklärt der Airbus-Konzern.

Ziel von Meteosat-1 war sein Arbeitsplatz über dem Äquator in einer geostationären Umlaufbahn. Alle halbe Stunde meldete sich der Beobachter aus 36.000 Kilometern Höhe - täglich machte er also 48 Bilder, damals eine technische Revolution. Zwei Wochen nach dem Start wurden erstmals Meteosat-Aufnahmen im deutschen Fernsehen gezeigt.

Unabhängigkeit von den USA

"Meteosat-1 war der Sprung in Europa", erinnerte sich auch Tillmann Mohr. Der 77-Jährige war von 1995 bis 2004 Generaldirektor des Satellitenunternehmens Eumetsat, das die Meteosat-Erdtrabanten seit 1986 betreibt. "Mit ihm ist die zeitliche Abdeckung gravierend erhöht worden." Für den DWD-Meteorologen Jörg Asmus (61) war das damals deutlich gestiegene Tempo an Daten "das Revolutionierende an Meteosat-1". Vor Europas erstem Wetter-Beobachter im All habe man sich noch bei den USA bedienen müssen. 

Alle 15 Minuten ein Gesamtbild

Die aktuelle Generation der Meteosat-Satelliten sendet laut Airbus alle 15 Minuten ein "sehr detailliertes Gesamtbild der Erde". Eine für das nächste Jahrzehnt geplante weitere Satelliten-Reihe soll mit ihrer Technik die Arbeit noch einmal beschleunigen. 

Zuverlässige Sechstage-Prognose

Inzwischen ist laut Airbus "eine sechstägige Wettervorhersage immerhin so zuverlässig wie eine 24-stündige Vorhersage vor 40 Jahren." Das sei auch dringend nötig.

"Die weltweite Wirtschaft ist zunehmend klimaabhängig und -anfällig. Genaue Wettervorhersagen sind für Branchen wie Energieerzeugung, Transport, Bauwesen, Landwirtschaft und Tourismus unverzichtbar, um Ressourcen effektiv und wirtschaftlich zu planen und einzusetzen." Airbus

Sie könnten auch Leben retten und Schaden vermeiden. "Den Nutzen von zuverlässigen Wettervorhersagen für die Europäische Union beziffern Experten auf bis zu fünf Milliarden Euro jährlich." 

Verstärkung durch die Metops

Die in großer Höhe arbeitenden Meteosat-Satelliten sind mittlerweile durch Metop-Satelliten ergänzt worden, die in nur 830 Kilometer Höhe fliegen und wie die aktuellen Meteosats unter Beteiligung von Airbus gebaut werden. Gebraucht werden beide Höhen", sagt Paolo Ferri (58), Chef des Esa-Flugbetriebs im Esa-Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt. Die höher positionierten Satelliten hätten einen größeren Überblick, die niedrigeren erspähten auch lokale Situationen und behielten die Erdatmosphäre im Blick. 

Sechs Satelliten sorgen heute für Durchblick

Gegenwärtig nutzt Eumetsat die geostationären Wettersatelliten Meteosat-9, -10 und -11 über Europa und Afrika sowie Meteosat-8 über dem Indischen Ozean. Außerdem werden zwei polarumlaufende Metop-Wettersatelliten betrieben. 

Wenn Tillmann Mohr in die Zukunft schaut und etwa für das Jahr 2040 eine Prognose wagt, könnten Wettersatelliten quasi wie am Fließband arbeiten. "Daten könnte es womöglich alle zehn Sekunden geben", meint er. "Die Bilder werden noch schärfer werden. Die Technologie dürfte das noch weiter nach vorne treiben können."