Für 2017 sei ein Anstieg der globalen CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen und der Industrie um etwa zwei Prozent zu erwarten, prognostiziert der internationale Forscherverbund Global Carbon Project in seinem Jahresbericht, der heute zur Bonner Klimakonferenz veröffentlicht werden soll. Für die Staaten, die derzeit über die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 zur Begrenzung der Erderwärmung beraten, gebe es also "keinen Grund zur Selbstzufriedenheit", mahnen die Experten.
Die erneuerbaren Energien seien zwar in den vergangenen fünf Jahren weltweit um 14 Prozent jährlich gewachsen, und auch die Emissionen im Kohlebereich seien im Sinken begriffen. Aber gleichzeitig stiegen die Emissionen aus der Verbrennung von Öl und Gas deutlich an.
Bei diesem Rekordwert der Emissionen von 41 Gigatonnen werde das globales Kohlenstoffbudget innerhalb von 20 bis 30 Jahren aufgebraucht sein. Danach werde es nicht mehr möglich sein, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, wie es in Paris vereinbart worden war.
In China und Indien steigt CO2-Ausstoß deutlich an
Während die Emissionen in China und Indien um 3,5 Prozent beziehungsweise zwei Prozent weiter ansteigen, nehme der Ausstoß in den USA und Europa 0,4 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent viel zu langsam ab, um eine Trendwende zu erreichen, so der Bericht.