Darin enthalten sind auch Selbstständige. Der Forscher Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schätzt, dass mittlerweile fast zwei Millionen angestellte Arbeitnehmer neben ihrem Hauptjob einem Minijob nachgehen.
Mehr als die Hälfte der angestellten Nebenjobber macht den Minijob zusätzlich zur Vollzeitbeschäftigung. In den vergangenen Jahren habe es einen starken Anstieg bei Nebenjobbern gegeben: "Seit den Hartz-Reformen hat sich die Zahl mehr als verdoppelt", sagte Weber der Deutschen Presse-Agentur. 2003 gingen lediglich 1,2 Millionen Menschen im Nebenberuf einem Minijob nach.
"Brutto ist wie netto"
Vor allem Menschen mit einem unterdurchschnittlichen Verdienst im Hauptjob hätten einen zusätzlichen Minijob, meint der Forscher. Doch nicht immer sei die finanzielle Not der Grund. Viele empfänden die geringen Abgaben auch als praktisch, denn "brutto ist wie netto".
Geringfügige Nebenbeschäftigungen auf 450 Euro-Basis wurden durch die Hartz-Reformen begünstigt: Minijobber zahlen mit Ausnahme der Rentenversicherung keine Sozialabgaben - von der Rentenversicherung kann man sich allerdings befreien lassen, "und das tun auch die meisten", sagt Weber. Was heute aus finanzieller Sicht hilfreich sei, könne für die Zukunft allerdings kritisch sein, meint er. Bei der Rente könne es dann ein böses Erwachen geben.