Per App die Heimat erkunden, das geht ab jetzt im Landkreis Landsberg mit der "BayernHistoryApp". Sie ist kosten- und werbefrei verfügbar. Mit ihr beginne eine neue Ära und Dimension der digitalen Heimatpflege und Geschichtsvermittlung, sagte Initiator Wolfgang Hauck.
Die ortsbasierte App liefert regionale Geschichte und Kultur digital aufbereitet. Es gibt nicht nur Texte, sondern auch Interviews mit Einheimischen, Audiobeiträge und Videos.
Die Inhalte würden ständig aktualisiert und böten viel für Kultur, Tourismus und Bildung. Auch für Einheimische sei viel Neues und Unbekanntes dabei, so Hauck.
Dießen und Greifenberg sind online
Online erkundbar sind bis jetzt Greifenberg und Dießen. Die anderen beteiligten Gemeinden Fuchstal, Egling a.d.P, Geltendorf, Kaufering, Schondorf, Prittriching folgen mit eigenen Auftaktveranstaltungen in den nächsten Monaten.
Geplant ist für die Zukunft, dass ganz Bayern über die App erkundbar sein soll. Über eine Karte können Nutzer und Nutzerinnen auswählen, welche Sehenswürdigkeiten sie besuchen wollen. In Dießen gibt es unter anderem Texte, Videos und Audiobeiträge über das Rathaus, den Dampfersteg oder das Marienmünster. Im Beitrag in der App erfahren Nutzer und Nutzerinnen nicht nur mehr über die Geschichte der ehemaligen Stiftskirche der Augustiner-Chorherren, per Audiobeiträgen können sie mit Pfarrer Josef Kirchensteiner eine Führung durch die Kirche machen.
Aus Berlin nach Bayern
Wolfgang Hauck hat die App nach Bayern geholt. Er ist Künstler, entwickelt seit 40 Jahren nationale und internationale Kulturprojekte und lebt in Landsberg. Die Idee kam ihm vor fünf Jahren in Berlin.
Mit der "berlinHistoryApp" hatte er sich die Hauptstadt angeschaut und gedacht: "So was brauchen wir in Bayern auch!" Wolfgang Hauck hat seine Sightseeingtour damals sofort abgebrochen und ist direkt in das Büro der Berliner App gefahren, hat dort geklingelt und gesagt: "So eine App will ich auch im Landkreis Landsberg machen!"
Seit 2019 Jahren wurde dann an der "BayernHistoryApp" gearbeitet. Durch Förderungen ist die App laut Hauck, für die nächsten zehn Jahre finanziert. Zu den Förderen zählen unter anderem die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, der Kulturfonds Bayern und dem Bezirk Oberbayern.
Experten und Expertinnen prüfen Inhalte
Hinter der App steht ein kleines Team und viele Ehrenamtliche, die Inhalte liefern. Diese werden in mehreren Korrekturschleifen überprüft. Das ist so organisiert: Die Inhalte in der App sind nach Fachbereichen unterteilt. Es gibt zum Beispiel den Bereich "Neuere Zeitgeschichte" oder "Kunst". "Für jeden Bereich gibt es immer Experten und Expertinnen, die die Inhalte prüfen", sagte Wolfgang Hauck. Darunter seien Professoren und Professorinnen von Universitäten und auch Heimatforscher und Historikerinnen. So könne es sein, dass ein Artikel oder ein Video bis zu drei Freigaben brauche.
App mit Redaktionsteam testen
Bei einem Dorfspaziergang durch Greifenberg können Interessierte die App am Montag, 1. Mai, vor Ort ausprobieren. Der Rundgang beginnt um 11 Uhr an der Pfarrkirche Maria Immaculata in Greifenberg und endet gegen 13 Uhr im Schlosspark. Um 15 Uhr geht es in Dießen weiter. Dort stellt Wolfgang Hauck um 15 Uhr im Dießener Denkerhaus, Sonnenstraße 1, zusammen mit Bürgermeisterin Sandra Perzul die App für Dießen und die Arbeit des Redaktionsteams vor. Hauck zeigt den Besuchern, wie das Team technisch und redaktionell für die "BayernHistoryApp" arbeitet. Mit einem Fass Freibier endet die Veranstaltung ab 17 Uhr im Dießener Craft Bräu.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!