Vom Rampenlicht in die Schulturnhalle: "Derby Girl"
Was bleibt, wenn der große Traum geplatzt ist? Lola nichts als Allüren. Als sie 15 war, galt sie als die große Eiskunstlaufhoffnung. Bis sie vom Profisport ausgeschlossen wurde. Zehn Jahre später jobbt sie als Kassiererin in einem Sportgeschäft. Herzzerreißend! Wäre es. Wenn Lola nicht völlig frei von Mitgefühl wäre. Ihre vielversprechende Karriere endete nämlich, weil sie bei den europäischen Meisterschaften ihrer Rivalin zwei Finger abhieb. Und auch in der Gegenwart ist sie nicht unbedingt Teamplayerin. Was sie aber lernen wird - ausgerechnet beim Roller Derby.
Alle Figuren in der Serie "Derby Girl" sind völlig überdreht geschrieben. Genau dieser Stil bringt mit viel schrägem Humor die Message auf den Punkt: Wir alle sind unsichere kleine Kinder in großen Körpern – und im Team am besten aufgehoben. Nur müssen wir nach dem richtigen Team eben eine Weile suchen.
Am 30. April laufen alle Folgen der ersten Staffel auf ZDFneo, einen Tag später stehen die in der ZDF Mediathek.
Bedrückende Realität in Serie: "Charité intensiv: Station 43"
Diese Dokuserie bringt uns dorthin, wo niemand sein möchte: Auf eine Intensivstation. Von Weihnachten bis März gingen die Dreharbeiten und wie das Material arrangiert ist: ohne Stimme aus dem Off, ohne großen Kontext – das geht erzählerisch auf und berührt. Wegen der Patienten und auch wegen des Krankenhauspersonals. Ja, dem wurde Beifall gespendet, aber es wurde ihm selten so lang am Stück zugehört.
Neben entwaffnend profanen Momenten wird auch zwischenmenschliche Nähe sichtbar - trotz Haarhauben, Masken, knisternden Schutzanzügen, Handschuhen und Schutzbrillen. Diese Handvoll Doku-Folgen sind nichts für Zartbesaitete. Weil man Blut sieht. Und weil man auf dem Bildschirm die Realität sieht.
Alle Folgen sind in der ARD Mediathek.
Auf den Straßen vom Wedding: "Para – Wir sind King"
Die Macher von der Erfolgsserie "4 Blocks" widmen sich in "Para – Wir sind King" einer neuen Geschichte. In der Serie stehen vier Freundinnen aus dem Berliner Wedding im Mittelpunkt: Hajra, Fanta, Rasaq und Jazz finden massig Drogen und beschließen: Sie selbst zu verkaufen.
"Para – Wir sind King" kommt süß-poppig daher. Die Folgen sind bunt, die unterlegte Musik ist hip, ein Gefühl von "alles geht". Aber dann wird es sauer: Die Vier wollen das schnelle Geld, weil sie an ihren Eltern sehen, dass harte Arbeit nicht automatisch finanzielle Sicherheit bedeutet. Weil sie endlich auch ein Stück vom Kuchen wollen. Dabei verstärkt sich aber nur ein Gefühl: Dass soziale Chancen nie gleich verteilt sind, egal ob die Vier ein bisschen Cash mehr haben oder nicht.
Eine Dramedy auf popkultureller Höhe, ab dem 22. April bei TNT Serie.
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