Werke von Fritz Koenig sind ab heute im Stammhaus der Uffizien in Florenz zu sehen. Im Zentrum der Fritz-Koenig-Retrospektive steht die "Große Kugelkaryatide". Sie ist Koenigs bekanntestes Werk. Von 1973 an stand die Bronzeskulptur auf der Plaza des World Trade Centers in New York. Sie wurde beim Terroranschlag am 11. September 2001 schwer beschädigt, aber nicht zerstört.
Rund 30 weitere Groß-Skulpturen wurden in den vergangenen Monaten abgebaut und nach Florenz gebracht. Hier wurden sie im Boboligarten aufgebaut. Koenigs Werke stehen jetzt zwischen alten Bäumen, vor einem Amphitheater sowie vor Wasser- und Treppenanlagen. "Es ist die größte Skulpturenausstellung, die es in der italienischen Kulturmetropole je gab", heißt es vom Direktor der Uffizien.
Neuer Film über Koenig
Es gibt auch einen Film über Fritz Koenig zu sehen. Der Regisseur Percy Adlon hatte Koenig als Freund und Filmemacher über Jahrzehnte begleitet und bereits 2001/2002 den Film "Koenigs Kugel" gemacht. Für die Retrospektive der Uffizien schuf Adlon jetzt einen neuen Film.
Weltberühmter Bildhauer
Der gebürtige Würzburger Fritz Koenig kam 1930 mit sechs Jahren nach Landshut. Nach Krieg und Gefangenschaft studierte er in München und Paris Bildhauerei. Er stellte bei der Documenta in Kassel aus und hatte ab 1964 einen Lehrstuhl für Plastisches Gestalten an der Technischen Universität München. Sein bekanntestes Werk ist die Große Kugelkaryatide. Beim Kunstwettbewerb um das Holocaust-Mahnmal in Berlin war Koenig mit seinem Entwurf unter den drei Arbeiten der Schlussrunde. In München schuf Koenig 1995 das Denkmal zur Erinnerung an das Olympiaattentat von 1972 im Olympiadorf. Fritz Koenig starb am 22. Februar 2017 mit 92 Jahren auf dem Ganslberg in Altdorf bei Landshut, wo er jahrzentelang auf einem Gehöft mit seinen Skulpturen, seiner umfangreichen Sammlung, einer Werkstatt und seiner Araberzucht lebte. Sein Andenken hält das Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut wach.
Die Ausstellung geht bis 7. Oktober.