Plakat und Programmheft der Kaspar-Hauser-Festspiele auf einem Stuhl
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Ende Juli werden in Ansbach die Kaspar Hauser-Festspiele gefeiert. Nun ist das Programm für die Festspielwoche vorgestellt worden.

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Kaspar Hauser-Festspiele mit zwei Uraufführungen

Kaspar Hauser-Festspiele mit zwei Uraufführungen

Seit 24 Jahren ehrt Ansbach das berühmte Findelkind mit Vorträgen, Aufführungen und Rundgängen. Ende Juli findet die nächste Festspiel-Woche statt. Ein Spielort feiert dieses Jahr Premiere.

29 Veranstaltungen in einer Woche – das ist das Programm der Ansbacher Kaspar Hauser-Festspiele in diesem Jahr. Intendant Eckart Böhmer hat die Termine der 24. Festspielausgabe vorgestellt. "Das sind etwas weniger Veranstaltungen als beim letzten Mal, aber weniger ist manchmal mehr", sagte Böhmer. Das Programm vom 31. Juli bis 7. August reicht von Vorträgen über Theateraufführungen, Stadtrundgänge bis zu Konzerten. Darunter auch: zwei Uraufführungen.

Tanztheater und Melodram zum Leben von Kaspar Hauser

Die erste Uraufführung wird ein Melodram aus Gedichten und Texten von und über Kaspar Hauser. Unter dem Titel "Gott wollte, dass ich sehe, wie's in der Welt hergeht" verweben Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing in ihrer theatralischen Lesung eigens komponierte Musik mit den Texten. Die zweite Uraufführung wird das Tanztheater "Versehrt" von Daniela Aue. In ihrer Inszenierung wird ein einzelner Darsteller auf der Bühne Stationen aus Kaspar Hausers Leben tänzerisch interpretieren. Ein Fokus liegt dabei darauf, wie es der im Kerker aufgewachsene Kaspar Hauser geschafft hat, aufrecht gehen zu lernen. "Man fällt auf, man wird misstrauisch beäugt. Genau das ist der Kern der Inszenierung", sagte Regisseurin Daniela Aue bei der Vorstellung des Programms.

Erstmals ein Open Air-Konzert

Eine Premiere anderer Art gibt es außerdem: Zum ersten Mal in der Festspiel-Geschichte wird es ein Open Air-Konzert geben. Am Samstag, den 6. August, spielen 150 Musikerinnen und Musiker im Innenhof der Ansbacher Residenz "Kaspar Hauser – Aenigma aeternum", eine symphonische Dichtung von Walter Kiesbauer. Das Orchester und die Chormitglieder bringen das Leben, Leiden und Sterben des Findelkinds musikalisch auf die Bühne. "Stilistisch ist das Ganze weit gefasst, weil die Seelenzustände von Kaspar Hauser auch so vielfältig waren", sagte Komponist Walter Kiesbauer bei der Programmvorstellung. Die symphonische Dichtung wurde 2018 ins Ansbach uraufgeführt.

Kartenvorverkauf läuft bereits

Karten für die einzelnen Veranstaltungen gibt es bereits zu kaufen, sowohl in der Touristinformation in Ansbach als auch Online. Intendant Böhmer rechnet mit Publikum aus ganz Deutschland. "Kaspar Hauser gibt unglaublich vielen Menschen eine Kraftquelle", sagte er. Die Festspiele finden seit 1998 alle zwei Jahre in Ansbach statt.

💡 Stichwort: Kaspar Hauser – das berühmteste Findelkind des 19. Jahrhunderts

Kaspar Hauser tauchte 1828 allein als Kind in Nürnberg auf und wurde binnen kürzester Zeit berühmt und sagenumwoben. Wo kam er her? Aus welchem Haus stammte er? Warum wurde er verstoßen? Noch heute sind diese Fragen nicht beantwortet. 1831 kam Hauser nach Ansbach, wo er am 17. Dezember 1833 an den Folgen eines Mordanschlages starb. Noch mehr Fragen begleiten seither die Geschichte des Findelkindes. Er wurde im Laufe der Zeit ein beliebtes Sujet in der Philosophie, der Literatur, im Theater, der Psychologie und Pädagogik.

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