Susanne aus dem Allgäu sitzt mit Kinderschuhen in der Hand am Klinikfenster
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Ein Baby durch Embryonenspende

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Kinderwunsch: Ein Baby durch Embryonenspende

Kinderwunsch: Ein Baby durch Embryonenspende

Mithilfe mehrerer Methoden künstlicher Befruchtung versucht Susanne, ein Kind zu bekommen - ohne Erfolg. Ihre letzte Hoffnung: eine Embryonenspende. Dabei spendet ein anderes Paar überzählige Embryonen aus einer Kinderwunschbehandlung.

Über dieses Thema berichtet: Echtes Leben am .

Susanne und ihr Mann Ibrahim sind seit zehn Jahren ein Paar, zu ihrem Glück fehlt ein eigenes Kind. Viele verschiedene Methoden der künstlichen Befruchtung hat das Paar aus dem Allgäu ausprobiert, über 40.000 Euro hat es bereits in seinen Kinderwunsch investiert - bisher erfolglos. Die Embryonenspende sieht es nun als letzte Chance.

Embryonenspende: Ein anderes Paar spendet ihre übrigen Embryos

Bei einer Embryonenspende werden Embryos von einem Paar an ein anderes gespendet. Das Spenderpaar hat selbst eine künstliche Befruchtung abgeschlossen. Dabei sind eingefrorene, befruchtete Eizellen übrig geblieben. Diese können sie spenden, manche würden sagen: zur Adoption freigeben. Das Empfängerpaar bekommt damit die Chance auf eine Schwangerschaft. Allerdings: Eine gezielte Herstellung von Embryonen für eine Spende ist verboten.

In einer Kinderwunschpraxis wird der eingefrorene Embryo aufgetaut. Wenn er das Auftauen gut überlebt hat, wird er eingesetzt. Nicht einmal eine Minute dauert diese Behandlung, für die Susanne 900 Euro bezahlt. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Ein Schwangerschaftstest nach zehn Tagen zeigt, ob das Einsetzen geklappt hat.

Genetisch verwandt ist das Kind nur mit den Spendereltern

Bei Susanne klappt es nach dem zweiten Einsetzen: Sie erlebt eine eigene Schwangerschaft, genetisch verwandt ist das Kind allerdings nur mit den Spendereltern. Dadurch wissen sie und ihr Mann auch nicht, wie das Kind aussehen wird. Für Susanne und Ibrahim ist das kein Problem: "Es kommt, wie es kommt und es ist perfekt."

Trotzdem wird die Embryonenspende immer ein Thema in ihrer neuen Familie sein. "Gene sind natürlich Wurzeln. Dadurch weiß man, wo man herkommt. Aber die machen dich nicht als Mensch aus. Der Kleine wird in unserer Erziehung groß, so wie wir es für richtig empfinden, dass er ein guter Mensch wird. Und was sind dann Gene?" Irgendwann will das Ehepaar ihrem Kind sagen, wie es entstanden ist.

Öffentlich erzählen Susanne und ihr Mann ihre Geschichte, weil sie sich wünschen, dass das Thema Embryonenspende kein Tabu sein soll. Denn für sie war es der richtige Weg.

Embryonenspende wirft ethische Fragen auf

Eine Embryonenspende ist in Deutschland erlaubt. Welcher Schutz frühen Embryonen gewährt werden sollte, ist allerdings umstritten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen, eine gesellschaftliche Debatte anzustoßen und den gesetzlichen Rahmen dem Stand des Wissens anzupassen.

Den Film "Ein Baby durch Embryonenspende" können Sie hier in der ARD Mediathek sehen.

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