Drubpon Tsering Rinpoche vom Drikung Garchen Institut e.V. in München
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Drubpon Tsering Rinpoche vom Drikung Garchen Institut e.V. in München

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Wie verhalte ich mich im buddhistischen Tempel?

Wie verhalte ich mich im buddhistischen Tempel?

Jede Religion hat Regeln und Rituale: Ein buddhistischer Tempel darf nur mit Strümpfen oder barfuß betreten werden. Auch kurze Shorts und schulterfreie Oberteile sind tabu. Neben der Kleiderordnung sollten Tempelbesucher noch vieles mehr beachten.

Über dieses Thema berichtet: STATIONEN am .

Der Tempel ist für Buddhisten ein Ort der inneren Reinigung, deshalb soll er frei von Schmutz und Straßenstaub sein. Um den Lamas, so heißen im tibetischen Buddhismus die spirituellen Lehrer und Seelsorger, Respekt zu zollen, müssen sich Besucher angemessen kleiden. Shorts, kurze Röcke oder schulterfreie Oberteile gelten als unschicklich. Während einer Andacht bringen Gläubige symbolische Geschenke, wie zum Beispiel Kerzen, Blumen oder Räucherstäbchen. Die Geschenke und Gebete sollen die Seele mit den Lehrern und Erleuchteten verbinden. Typisch für eine buddhistische Andacht ist das Drehen von Gebetsmühlen. Sie enthalten unterschiedliche Mantras und Weisheiten, die von Buddha überliefert sind. Beim Gebet soll sich der Inhalt in die Seele aller Menschen verbreiten, eine Art energetische Übertragung findet statt.

Das Wichtigste im Tempel: ein offenes Herz haben

Der Buddhismus nimmt für sich in Anspruch, eine Religion des Friedens, der Liebe und des Mitgefühls mit allen Lebewesen zu sein. Im Garchen Institut in München-Sendling sind deshalb alle Menschen willkommen. Die Gastgeber wünschen sich vor allem: ein offenes Herz und einen offenen Geist, damit jeder die Kraft, Liebe und Energie, die von diesem Ort ausgeht, empfinden kann.

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Andacht im tibetisch-buddhistischen Tempel in München-Sendling

An was glauben Buddhisten?

Im Buddhismus ist der Glaube an eine Wiedergeburt der Seele selbstverständlich. Von Leben zu Leben soll sich die Seele schulen, damit sie letztlich Erleuchtung erlangt, so wie Buddha. Im Buddhismus gibt es keinen äußeren Gott, der die Geschicke des Lebens lenkt. Die Verbindung zu den Weisen und Lehrern findet nur über die Seele statt.

Wie in jeder Religion gibt es auch im Buddhismus verschiedene Strömungen. Im Buddhismus der Drikung Kagyü Tradition, die im Drikung Garchen Institut in München-Sendling gepflegt wird, ist es besonders wichtig, dass die spirituellen Lehren durch Gebete und Meditation im eigenen Leben umgesetzt werden. Das Institut wurde von Garchen Rinpoche gegründet, einem hochrangigen spirituellen Lehrer aus Tibet. Er überlebte 20 Jahre Arbeitslager in chinesischer Gefangenschaft. Seine liebevolle Ausstrahlung trotz des erlittenen Leides beeindruckt Menschen weltweit. Garchen Rinpoches unmittelbarer Schüler, Lama Drubpon Tsering, ist unter anderem für das Münchner Zentrum zuständig. Als persönlicher Seelsorger und Lehrer kümmert er sich dort um seine Schüler und Schülerinnen.

In STATIONEN am 11. März 2020, 19:00 Uhr, im BR Fernsehen (oder in der BR Mediathek) besuchen wir neben dem buddhistischen Tempel auch eine orthodoxe Kirche, eine Moschee und eine Synagoge.