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Afrikanische Kunst in Deutschland

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Koloniales Erbe: Macron will afrikanische Kunst zurückgeben

Koloniales Erbe: Macron will afrikanische Kunst zurückgeben

Es ist in ganz Europa ein heißes Eisen: Wie sollen ehemalige Kolonialmächte mit Kunst aus Afrika umgehen? In Berlin sollen umstrittene Exponate demnächst im Stadtschloss ausgestellt werden. Frankreich erwägt die Rückgabe. Von Peter Jungblut

Bei seinem Besuch in Burkina Faso versprach Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, in Frankreich ausgestellte oder archivierte Kunstwerke aus Afrika teilweise an die Ursprungsländer zurückzugeben. Das afrikanische Kulturerbe müsse zwar auch in Paris, vor allem aber in den afrikanischen Metropolen Dakar, Lagos oder Cotonou zur Geltung kommen, erklärte Macron in der Universität der westafrikanischen Stadt Ouagadougou. Demnach sollen binnen fünf Jahren die Bedingungen erfüllt sein, um eine zeitweilige oder endgültige Rückkehr des künstlerischen Erbes von Frankreich nach Afrika zu ermöglichen. Macron wörtlich: «Das wird eine meiner Prioritäten sein.» Es stehe allerdings noch viel Arbeit an. So müsse es kulturelle Partnerschaften geben, um den Erhalt der Kunstwerke zu sichern.

Auktion abgesagt

Das Thema beschränkt sich keineswegs auf Frankreich. Ende Oktober hatte das Wiener Auktionshaus Dorotheum ausgerechnet zu Halloween menschliche Schädel versteigern wollen: Im Rahmen der Auktion "Tribal Art" standen sogenannte "Schrumpfköpfe" im Katalog. Die Schätzwerte betrugen bis zu 18.000 Euro. So sollte ein zeremonieller Schrumpfkopf aus Südamerika unter den Hammer kommen, Ahnenschädel aus Neuguinea oder Trophäenschädel aus Indien, Borneo oder den Philippinen. Nach heftigen Protesten wurden die Exponate kurz vor der Versteigerung zurückgezogen. Das Offenbacher Ledermuseum, wo lange Zeit ebenfalls menschliche Schädel gezeigt wurden, verzichtete kürzlich in einer Sonderausstellung darauf und präsentierte stattdessen leere Vitrinen, als eine Art Mahnmal für die Verwüstungen durch "koloniale" Kunst.

"Streit bitter nötig"

Schon im Sommer hatten deutsche Experten in der Debatte um die koloniale Vergangenheit ethnologischer Sammlungen "großen Nachholbedarf" gesehen. Im Zentrum steht dabei das Humboldtforum im Berliner Stadtschloss, wo die außereuropäischen Sammlungen zusammengefasst werden sollen. «Die Diskussion ist bitter nötig», sagte die Berliner Sozialanthropologin Prof. Katharina Schramm im August. «Gerade bei so einem ambitionierten Haus wie dem Humboldt Forum muss sie mit großer Offenheit und Transparenz geführt werden.» Das Humboldt Forum soll 2019 als Kultur- und Museumszentrum im rekonstruierten Berliner Schloss öffnen. Schwerpunkt wird die völkerkundliche Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sein. Bei vielen Objekten in ethnologischen Museen ist die Herkunft noch nicht genau geklärt.