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Faireys Arbeiten, jetzt zu sehen in München

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Wie Street Art, nur ohne Straße: Eine Ausstellung in München

Wie Street Art, nur ohne Straße: Eine Ausstellung in München

"Street Art"-Künstler arbeiten draußen, klar. Aber manchmal eben auch nicht. Der Kunstverein "Positive Propaganda" zeigt jetzt solche Atelierarbeiten, darunter Werke des berühmten US-Künstlers Shepard Fairey alias "OBEY GIANT". Von Julie Metzdorf

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Ein Aquarell mit einem Stillleben, auf den ersten Blick ganz klassisch: mit köstlichen Weintrauben, Pfirsichen und Feigen. Dann aber entdeckt man inmitten der Früchte eine Handgranate. Der spanische Künstler „ESCIF“ hat dem alten barocken Motiv damit eine ganz besondere Note hinzugefügt: Viele traditionelle Stillleben zeigen die Schönheiten der Welt, um damit an die Vergänglichkeit des irdischen Lebens zu erinnern. Den natürlichen Tod muss der Mensch annehmen. Den gewaltsamen nicht.

Obstkorb mit Handgranate

Rund 50 gesellschaftskritische Arbeiten wie diese zeigt der Münchner Kunstverein „Positive Propaganda“ in seiner neuen Ausstellung, darunter Siebdrucke, Handzeichnungen und Aquarelle. Der Star unter den teilnehmenden Künstlern ist der Amerikaner Shepard Fairey. Eines seiner Werke zeigt einen Handschlag zwischen zwei Männern. Gleich daneben klimpern die Sektgläser.

"Viele Leute, die in die Politik gehen, wollen eigentlich einen höher bezahlten Job, wenn sie dann später in die Privatwirtschaft wechseln und als Lobbyist arbeiten. Wenn man Lobbyismus verbieten würde, würden ganz andere Leute in die Politik gehen – es würden nur noch Leute in die Politik gehen, weil sie der öffentlichen Sache dienen wollen. Aber Amerikaner verstehen nicht, wie wichtig diese Sache ist!" Shepard Fairey

Der Titel der Ausstellung lautet: „INTERNATIONAL DEALMAKER“ – und bezieht sich, na klar, auf die in Politik und Wirtschaft immer skrupellosere Durchsetzung eigener Interessen. Sebastian Pohl, Leiter des Kunstvereins „Positive Propaganda“:

"Vieles läuft schief, aber alles wird noch mit einem coolen Werbeslogan gerechtfertigt. Künstler aber haben Verantwortung – gerade, wenn sie im öffentlichen Raum arbeiten." Sebastian Pohl

Die Ausstellung ist zu sehen in der Dachauer Straße 149 in München, der Eintritt ist frei.