Das Versprechen des Wohlstands zieht nicht nur die weiße Mittelklasse an, sondern auch das Verbrechen. Die von George Clooney in Hellrosa, Hellblau und Lindgrün gezeichnete Vorstadtidylle ist von Anfang an viel zu heil, um nicht sofort ein paar Leichen im Keller zu vermuten. Kriminalität, Gewalt und Betrug sind überall, auch in "Suburbicon".
Ein Skript von den Coen-Brüdern und George Clooney
Es geht um einen weißen Ehemann, der seine Frau umgebracht hat und jetzt noch die Lebensversicherung abkassieren will. Einen ersten Entwurf des Drehbuchs hatten die Coen-Brüder schon vor über 30 Jahren geschrieben. Clooney sollte dann Anfang der Neunziger eine der Hauptrollen spielen, aber das Projekt wurde kurz darauf als nicht ausgereift verworfen. Dass Clooney sich als Regisseur jetzt wieder daran erinnerte und in Absprache mit Joel und Ethan Coen das Skript umschrieb, hat viel mit Donald Trump zu tun.
"Wenn Trump sagt, Make America great again, dann bezieht sich das ja auf die Eisenhower-Zeit, auf die angeblich große Vergangenheit Amerikas, auf die fünfziger Jahre also. Großartig war diese Zeit aber nur, wenn du weiß und männlich warst."
"Es hat mir also großen Spaß gemacht, diesen Vorhang beiseite zu ziehen und dahinter zu blicken. Der Rassenhass ist bei uns nie außer Mode gekommen, wir arbeiten uns noch immer daran ab." George Clooney
Afroamerikaner in "Suburbicon"
George Clooney hat in das Drehbuch der Coens als Nebenhandlung eine schwarze Familie eingefügt, die ebenfalls nach „Suburbicon“ zieht. Es kommt zu tumultartigen Rassenunruhen vor ihrem Haus, was Clooney etwas zu vordergründig als Kommentar auf Trumps Politik der Spaltung und des Hasses einsetzt. Der Regisseur möchte keinen Zweifel daran lassen, dass sein Land nach wie vor eine prinzipiell gewaltvolle, brutale Nation ist, die große Teile der eigenen Bevölkerung unterdrückt – ob nun Frauen, farbige Menschen oder jede Menge Minderheiten.