Betroffene ziehen vernichtende Bilanz im Missbrauchsskandal

Berlin: Die Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ist aus Sicht der Betroffenen bislang unzureichend. Das geht aus einem Brief der Initiative "Eckiger Tisch" an die Bundestagsabgeordneten hervor, der der Agentur dpa vorliegt. Darin werden gegen Staat und Justiz deutliche Vorwürfe erhoben. Wörtlich heißt es: "Man hat uns, die Opfer, mit der Täterorganisation weitgehend allein gelassen." Konkrete Fälle auf Bistumsebene und bei den Ordensgemeinschaften seien nicht recherchiert und öffentlich gemacht worden. Stattdessen sei es den einzelnen Bischöfen überlassen, Studien und Gutachten in Auftrag zu geben, ohne dass es dafür verbindliche Standards gebe. Der Mißbrauchskandal in der katholischen Kirche war vor 15 Jahren durch Fälle im Berliner Canisius-Kolleg bekannt geworden. Inzwischen sind 1.670 mögliche Täter und rund 3.700 Kinder und Jugendliche als Opfer identifiziert.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 12.01.2025 12:00 Uhr

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