Bundesärztekammer ist gegen Meldepflicht bei Kindesmissbrauch

Berlin: Die Bundesärztekammer lehnt die Pläne der EU ab, wonach Ärzte verpflichtet werden sollen, den sexuellen Missbrauch von Kindern grundsätzlich immer den Behörden zu melden. Ärztepräsident Reinhardt kritisierte im "Redaktionsnetzwerk Deutschland", dass die Meldepflicht unabhängig davon gelten soll, ob sie im Interesse des Kindes ist. Die Opfer verlieren damit nach seinen Worten die Möglichkeit, vertraulich Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die ärztliche Schweigepflicht bestehe im Interesse des Kindes und diene nicht dem Täterschutz, so die Ärztekammer. Gemäß dem nationalen Recht informieren die Mediziner ohnehin schon das Jugendamt, wenn nach ihrer Einschätzung eine dringende Gefahr besteht.

Sendung: BR24 Nachrichten, 15.08.2024 06:15 Uhr

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