Söder fordert Verhandlungen mit Taliban über Abschiebeflüge
München: Mit Blick auf den Anschlag durch einen 24-jährigen afghanischen Asylbewerber mit nun zwei Toten hat CSU-Chef Söder den Druck auf die Bunderegierung erhöht, künftig auch in das Land am Hindukusch abzuschieben. Söder sagte der "Bild am Sonntag", die Bundesregierung müsse sofort mit den dort herrschenden Taliban über wöchentliche Abschiebeflüge verhandeln Er wies darauf hin, dass es allein in Bayern derzeit fast 2.000 ausreisepflichtige Afghanen gebe. Knapp 200 von ihnen seien schwere Straftäter. Bundesinnenministerin Faeser hatte zuletzt klargestellt, dass Rückführungen nach Afghanistan weitergehen würden. Auch die Taliban hatten sich jüngst angesichts des Anschlags von München offen für eine Zusammenarbeit bei dem Thema gezeigt. Dafür wollen die Islamisten jedoch eine konsularische Vertretung in Deutschland, wie ein Sprecher des Taliban-Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Kritiker warnten in der Vergangenheit vor solchen Gesprächen. Die Taliban könnten von Abschiebungen profitieren, indem sie diese als Möglichkeit für ein Ende der internationalen Isolation nutzten.