Am heutigen Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, die bei Christen der Vorbereitung auf das Osterfest gilt. Sie geht über 40 Tage, wobei die Sonntage nicht mitgezählt werden. Wer fastet, der verzichtet, stellt seine eigenen Gewohnheiten in Frage und stößt Veränderungen in seinem Leben an. Neben dem Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten steht bei vielen auch das digitale Fasten auf dem Programm.
Digitales Fasten gegen Stress
Neben all den Vorteilen die Internet und Smartphones mit sich bringen, entsteht dadurch auch ein ungesunder Druck, sagt der Psychotherapeut und Medienexperte Niels Pruin: Sofort, wenn es klingelt ran zu gehen, schnell das Foto der Freundin auf Facebook zu liken oder auf die WhatsApp-Nachricht antworten zu müssen.
"Man muss den gesellschaftlichen Druck ja erstmal spüren, den das Handy auslöst und dann merkt man, dass man sich von dem Druck befreien müsste. Dazu wäre das digitale Fasten eine gute Möglichkeit." Niels Pruin, Psychotherapeut und Medienexperte
Im Durchschnitt schauen die Deutschen alle 16 Minuten auf ihr Handy und brauchen dann ungefähr genauso lange, um wieder konzentriert weiter arbeiten zu können. Niels Pruin rät dazu, das Handy auch mal außer Sicht- und Hörweite zu legen und seine Freunde und Bekannte daran zu gewöhnen, dass man nicht jede Nachricht sofort beantwortet.
Spirituelle Impulse statt digitalem Fasten
Die Bistümer Würzburg und Speyer gehen in der Fastenzeit einen anderen Weg und setzen bewusst auf das Smartphone und soziale Medien. Als Netzgemeinde „da_zwischen“ versenden sie wöchentlich Impulse über WhatsApp, Instagram oder Facebook. Zum Beispiel: „Achte diese Woche mal darauf, ob du neue Orte, neue Menschen triffst und kennen lernst.“