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Facebook soll 500.000 Pfund wegen Datenskandal zahlen

Die britische Datenschutzbehörde ICO hat Facebook wegen des Skandals um die unerlaubte Weitergabe von Daten zur Zahlung von 500.000 Pfund verdonnert. Daten von 87 Millionen Facebook Nutzern waren bei der Firma Cambridge Analytica gelandet.

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Das Online-Netzwerk habe die Nutzerdaten nicht geschützt und damit gegen das Gesetz verstoßen, teilte die britische Datenschutzbehörde ICO mit. Außerdem habe Facebook nicht hinreichend transparent erklärt, wie die Daten an Dritte gelangt seien, teilte die Behörde weiter mit. Facebook habe noch die Möglichkeit, auf die Strafankündigung zu reagieren, hieß es. Die Chefin der Datenschutzbehörde, Denham, erklärte, ihr eigentliches Ziel sei es Facebook zu Veränderungen zu bewegen und das Vertrauen in das demokratische System wiederherzustellen.

Für die Behörde die Hochststrafe, für Facebook zahlbar aus der Portokasse

Die Strafe selbst dürfte bei Facebook vermutlich keine große Panik auslösen. Nimmt man den Jahresgewinn 2017 als Maßstab, dann verdient das Unternehmen eine halbe Million Pfund innerhalb von etwa eineinhalb Stunden.

Wegen des Datenskandals mussten sich Firmenchef Zuckerberg und andere hochrangige Unternehmensvertreter mehrfach vor Parlamenten erklären. Zuletzt erschien Zuckerberg am 22. Mai vor dem EU-Parlament.

Unerlaubt Nutzerdaten weitergegeben

Im April war bekannt geworden, dass die Daten von rund 87 Millionen Nutzern des Onlinenetzwerks bei der halbseidenen Firma Cambridge Analytica gelandet waren. Dort sollen sie unter anderem unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein. Die Daten-Firma hat seitdem Insolvenz angemeldet.