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Münchner Team gewinnt Hyperloop-Wettbewerb

Studenten der TU München haben einen von SpaceX veranstalteten Hyperloop-Wettbewerb gewonnen. Ihr Gefährt erreichte in der Röhre 324 Kilometer pro Stunde. Als Belohnung gab es eine Trophäe und einen besonderen Handschlag. Von Marcus Schuler

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Hyperloop-Wettbewerbe können auch mal ziemlich langweilig sein. Zum Glück hat der Veranstalter, die Raketenfirma SpaceX, vorgesorgt, und auf dem Gelände Tischtennisplatten und Tischfußball-Tische aufgebaut.

Das zeitraubende beim Kampf um den schnellsten Pod ist das Einrichten auf der Schiene und das Absaugen der Luft aus der Röhre. Pods heißen die Hightech-Seifenkisten, die durch eine 1,25 Kilometer lange Röhre flitzen sollen. Und in der befindet sich nach Möglichkeit kaum Luft. Dadurch soll der Reibungswiderstand verringert werden und die Fahrzeuge können besonders schnell fahren.

Der Hyperloop soll Passagiere dank Magnetschwebetechnik und geringem Luftwiderstand bis zu 1.200 Kilometer pro Stunde schnell befördern.

Pech für zweites deutsches Team

"Das dauert leider ein bisschen länger. Die evakuieren gerade die Röhre und das erste Team wird dann gleich danach fahren", erläutert Gabriele Semino, der Sprecher des Warr Hyperloop Teams der TU München. Er kennt die langen Pausen. Die Münchner galten als Favoriten. Sie nahmen bereits das zweite Mal an dem Wettbewerb teil.

Pech hatte dagegen das zweite deutsche Team. Am späten Samstagabend erfuhr die Mannschaft der Unis Oldenburg und Emden-Leer, dass sie nicht am Finale teilnehmen darf. Der Student Lukas Eschmann: "Wir haben es am Ende auch geschafft, alle Tests zu belegen und auch erfolgreich abzuschließen. Nur leider sind am Ende andere Teams ausgewählt worden, die dann in die Röhre konnten. Das ist dann einfach Glück gewesen für die anderen."

Die Münchner haben so schnell wie kein anderes Team die mehr als 100 Tests bestanden, die vom Veranstalter verlangt wurden. Dabei ging es vor allem um die Sicherheit. Zum Beispiel ob das Abbremsen zum Ende der 1,25 Kilometer langen Strecke funktioniert.

Wenig Applaus für Team Paradigme

Die härtesten Konkurrenten kamen aus der Schweiz, den USA und Kanada. Das kanadisch-amerikanische Team Paradigme musste im Finale als erstes in die Röhre. Doch der Applaus des Publikums entlang der Röhre fiel verhalten aus.

Den Grund dafür erklärt einer der Studenten des Münchner Teams: "Wir hätten erwartet, dass sie schneller gehen. Aber sie sind in der Hälfte steckengelieben. Irgendetwas hat nicht funktioniert." Das kanadisch-amerikanische Team baute für sein Fahrzeug ein Luftkissen und wollte so möglichst schnell vorankommen.

Die fünfte Art der Fortbewegung

Für viele andere Studententeams aus aller Welt, die nicht in die Röhre durften, war der Wettbewerb vor allem auch eine gute Übung. So jedenfalls sieht das der Physik-Student James vom Team AZLoop der Arizona State University, das ebenfalls nicht ins Finale kam. "Das könnte die fünfte Art der Fortbewegung werden. Das ist die Zukunft. Für unsere Universität war die Teilnahme toll, weil wir mal querbeet denken konnten. Und an unserer Uni geht es eben viel um Innovation."

Mit Raketenantrieb in die Röhre

Das Team Swissloop der ETH Zürich setzte wie die Münchner auf einen alternativen Antrieb - eine Art Raketenantrieb. Zwar hatte der Betreiber Space X einen Pusher, eine Art Anschubwagen zur Verfügung gestellt, aber beide Teams verzichteten auf dessen Unterstützung.

Am Ende zahlte sich das für das glückliche Gewinner-Team aus München mit seinem Elektromotor aus. "Wir hatten ein eigenes Antriebssystem an Bord. Das heißt, wir konnten selbst entscheiden, wie schnell wie fahren wollen und das Fahrzeug so designen, dass es besonders schnell fahren kann", sagte der Student Gabriele Semino.

Und der Lohn für die monatelange Mühe? Ein Handschlag von Tesla-Gründer Elon Musk. Ruhm und Ehre für ihn und für das Team der TU München.