Millionenschwere Franchiseunternehmen mit Standorten sogar mitten in der Wüste, wo das Eis in den Hallen extremst gekühlt werden muss. Vor exakt 100 Jahren, als am 19. Dezember 1917 die ersten Spiele der neugegründeten National Hockey League (NHL) ausgetragen wurden, hätte sich das wohl keiner träumen lassen. Und wohl auch nicht, dass es einmal 31 Teams in Kanada und den USA sein werden, die da dem Puck nachjagen.
Angefangen hat es nämlich ziemlich lokal, zum Teil auf zugefrorenen Tümpeln. Nach Streitigkeiten mit der damals führenden National Hockey Association, auch über die Spielregeln, hatten fünf Teams genug: Die Montreal Canadiens, die Montreal Wanderers, die Ottawa Senatores, die Quebec Bulldogs und die Toronto Areas starteten kurzerhand ihren eigenen Ligenbetrieb. Damals noch ohne Helme, selbst bei den Torhütern, gestattet waren erst mal nur Rückpässe.
Der Durchbruch 1942
Immerhin: Die Torhüter durften schon auf die Knie und die Scheibe mit der Hand fangen. Toronto Areals gegen Montreal Wanderers hieß die erste Partie, Toronto war am Ende der Saison der erste Titelgewinner. Bis 1942 war der Erfolg der Liga allerdings überschaubar: Drei bis zehn Teams mischten mit, erst dann gab's die Reform, die für den Erfolg sorgte: Mit den legendären Starting Six-Montreal, Toronto, Boston, Chicago, sowie Detroit und den New York Rangers, den damals beliebtesten Teams - ging's auf die Jagd nach dem Stanley Cup.
Und seitdem gibt's bei Fans und Spielern kein Halten mehr: Die neue Liga war gleich die Nummer eins. Gordie Howe, Wayne Gretzky oder Mario Lemieux wurden von erst mal wenig bekannten Spielern zu Weltstars - und die NHL spätestens nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zum Auffangbecken für die Besten der Besten weltweit.
Von Kießling bis Kühnhackl
Auch ein paar Deutsche konnten schon Geschichte schreiben. Nicht nur Udo Kießling, der als erster in Nordamerika spielte. Sondern auch Marco Sturm, der mit 1.006 Partien Rekorddeutsche in der NHL ist. Die erfolgreichsten waren aber Uwe Krupp und Tom Kühnhackl, die jeweils zweimal den Stanley-Cup holten, und Dennis Seidenberg, der den mittlerweile 20 Kilogramm schweren Pott schon einmal nach oben stemmen durfte.