Diese Saison von 1860 München ist geprägt von sportlichen Misserfolgen und Aufruhr. "Wir haben in den letzten Monaten viel durchgemacht als Truppe. Bei diesen Rückschlägen ist es klar, dass auch das Selbstvertrauen ein bisschen verloren geht", sagte der geknickte Kapitän Thore Jacobsen nach dem 1:1 gegen VfB Stuttgart II.
Schwere Zeiten bei 1860 München
Spieler und Fans hoffen, dass es bald wieder aufwärts geht und endlich etwas Ruhe im Verein einkehrt. Das letzte Mal Stetigkeit gab es bei den Löwen zwischen 2019 und 2023, als Michael Köllner auf der Cheftrainerbank saß.
Bei "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen gibt der 55-Jährige seine Einschätzung zur aktuellen Situation an der Grünwalder Straße ab: "Ich glaube, der Verein steht vor einer schweren Zeit und erlebt gerade eine schwere Zeit."
Köllner: "Müssen schauen, dass sie in die Spur kommen."
Der neue Geschäftsführer Christian Werner und der kürzlich eingestellte Cheftrainer Patrick Glöckner sollen den Erfolg bringen. Köllner: "Wir müssen schauen, dass sie in die Spur kommen." Am Wochenende spielte man glücklich zuhause nach eklatanten Patzern in der Abwehr doch noch 1:1 und steht nun auf Tabellenplatz 14.
Glöckner lässt sich davon nicht beunruhigen: "Wir wussten von Anfang an, dass das kein Sprint wird, sondern ein Marathon." Allzu lang Zeit nehmen würde sich Köllner aber nicht: "Die müssen in den nächsten Wochen schauen, dass sie in die Spur kommen." Köllner vermisst die Identität der Löwen.
Köllner vermisst die Identität der Löwen
Von Glöckner als Nachfolger von Argirios Giannikis war Köllner nicht überrascht: "Ich glaube, dass er von Anfang an in der Verlosung war." Laut dem Oberpfälzer sei entscheidend, dass ein Trainer geschützt über eine längere Zeit arbeiten kann: "Das gab es bei 1860 so in den letzten Jahren nicht mehr", so Köllner, der die Identität des Traditionsklubs vermisst: "1860 hat in den letzten Jahren einige Trainer verpflichtet, alle waren unterschiedlich. Also, ich glaube nicht, dass man da von einer Identität sprechen kann, dass die Trainer so verpflichtet wurden."
Laut Köllner fehle dem Verein eine Person, die nicht in Frage gestellt wird: "Die auch Ansichten und eine eigene Philosophie einbringen darf." Die größte Herausforderung für die Löwen sieht ihr ehemaliger Trainer, "zu einer Einheit zusammenzukommen".
Köllner: "Das Stadion ist das Spiegelbild von sportlichen Erfolgen."
Einige Fans beschäftigt momentan nicht nur Sportliches. Beim Heimspiel am Wochenende forderten die Fans: "Baut das Sechzger aus!" Köllner sieht einige Hürden bei der Stadionfrage: "Momentan wird viel diskutiert, es gibt viele halbe Wahrheiten. Am Ende muss sich die Stadt dazu bekennen, es braucht aber auch vom Verein eine starke Position."
Die "Festung Grünwald" ist in Frage gestellt. "Das Stadion ist das Spiegelbild von sportlichen Erfolgen und Leistungen. Wenn du natürlich zuhause gegen Verl 4:0 verlierst, ist das harter Tobak", so der Ex-Coach. Auch die Mitgliederversammlung hätte Gräben vertieft. Köllners wichtigstes Credo lautet daher: "Es gilt, eine Gemeinsamkeit reinzubringen." Samstag ab 16.30 Uhr hat die Mannschaft die Chance, bei Viktoria Köln auf den gemeinsamen Nenner "Sportlichen Erfolg" zu kommen.
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