John Edward Patty hat geschafft, was bisher keinem anderen Tennisspieler gelungen ist. Der US-Amerikaner hat in den 1950er Jahren nicht nur in Wimbledon und Paris gewonnen - das gelang vor und nach ihm auch schon anderen. Patty, genannt "Budge", schaffte es zwischen 1954 und 1956 drei Jahre in Folge das ATP-Turnier in München zu gewinnen. Einen vierten Triumph verhinderte der Australier Mervyn Rose im darauffolgenden Jahr.
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Drei Jahre in Folge das Turnier zu gewinnen, das schaffte außer ihm kein anderer Spieler. Gottfried von Cramm gewann zwei Titel in Serie (1949 und 1950), der Australier Martin Mulligan ebenfalls (1967 und 1968), die Argentinier Guillermo Pérez Roldán (1987 und 1988) und Franco Squillari (1999 und 2000) - zuletzt machte sich Alexander Zverev auf, den Rekord des US-Amerikaners zu brechen. Doch 2019 scheiterte der Hamburger im Viertelfinale am späteren Sieger Cristian Garín. In diesem Jahr könnte der nun fast 60 Jahre alte Rekord eingestellt werden.
Der steile Aufstieg von Holger Rune begann in München
Holger Rune ist der Mann, der den Rekord von "Budge" ins Wackeln bringt. Die Karriere des 20-Jährigen ist eng mit dem ATP-Turnier in München verbunden. Schließlich gewann der Däne auf dem Gelände des MTTC Iphitos zweimal. Der Durchstarter feierte 2022 nicht nur während des Turniers seinen 19. Geburtstag, sondern auch seinen ersten Titel auf der ATP-Tour - und das als Wild-Card-Starter, was in München vor ihm noch niemandem gelungen war.
Im selben Jahr zeigte er durch Siege gegen Stefanos Tsitsipas (Stockholm) und Runes Kindheitsidol Novak Djokovic (Paris), dass er eine große Karriere vor sich hat. 2023 bestätigte er in München seine Leistung aus dem Vorjahr und besiegte wie 2022 Botic van de Zandschulp.
Alcaraz, Dimitrov, Rublev – Rune scheitert an den Topstars
Es war der bis dato letzte Turniersieg des 20-Jährigen. Doch abwärts geht es mit dem Dänen wahrlich nicht. Bei den French Open und in Wimbledon erreichte er vergangene Saison das Viertelfinale, scheiterte dort an anderen prominenten Vertretern der neuen Tennisgeneration, Casper Ruud und Carlos Alcaraz. In Monte Carlo, Rom und zuletzt in Brisbane verlor er jeweils im Finale gegen nicht minder namhafte Konkurrenz: Andrey Rublev, Daniil Medvedev und Grigor Dimitrov.
Nun kommt er zurück nach München. Doch für ihn ist die Reise nicht mehr dieselbe. Zum einen wird er in diesem Jahr seinen Geburtstag nicht während des ATP-Turniers feiern. Zum anderen reist er als Favorit an - trotz des hochkarätig besetzten Starterfelds um Alexander Zverev.
"Kann es kaum erwarten" - Rune freut sich auf München
Für Motivation ist gesorgt. Erst kürzlich nahm er in seinem Wohnort Monaco den neuen Sportwagen in Empfang, den er im vergangenen Jahr in München als Preis gewonnen hatte. Offensichtlich hat er in seiner Garage noch Platz für einen dritten: "Ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren und zum dritten Mal den Titel zu holen", schrieb er auf X. Und dann gibt es ja immer noch die Aussicht darauf, Geschichte zu schreiben. Der Rekord von "Budge" Patty wackelt gewaltig.
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