Dabei hatte der 28-Jährige aus Mainbernheim im Landkreis Kitzingen als früherer Leichtathletik-Sprinter nicht gerade viel mit Schnee und Wintersport am Hut. "Also bisschen Skifahren, bisschen Schlittenfahren, ansonsten ist ja Unterfranken nicht so die Wintersportgegend", sagt Rasp.
Skeptische Eltern und eigener Respekt vor dem Eiskanal
Deshalb waren seine Eltern auch nicht gerade begeistert, als er sich für die Fortsetzung seiner Sportkarriere das Bobfahren ausgesucht hat: "Die haben gesagt, du spinnst. Was fährst du da mit dem Bob die Eisbahn runter. Und musst ja auch noch zunehmen, da passen dir ja deine ganzen Klamotten nicht mehr – so haben die Eltern gedacht."
Auch ihm selbst war der wilde Ritt durch den Eiskanal anfangs gar nicht so geheuer. „Meine erste Fahrt war nicht so angenehm, weil man einfach nicht weiß, wo es hingeht. Und man ist total angespannt. Aber mittlerweile macht’s mir Spaß.“ Und obwohl sein Chefpilot Johannes Lochner ihn als "Preußen" bezeichnet, hat es zwischen ihnen von Anfang an gepasst: „Ich habe den das erste Mal gesehen und wusste sofort: Den brauch ich!“
"Er ist so akribisch und arbeitet an sich und an der Technik und will immer noch sich verbessern, ist nie zufrieden und schaut immer nochmal, dass man noch nen Ticken drauflegen kann." Johannes Lochner
Gesamtweltcupsieger mit Medaillenchance
Lochners erste Einschätzung sollte sich als goldrichtig erweisen. "Ja klar also: Weltmeister sind wir, Europameister sind wir. Jetzt haben wir den Gesamtweltcup gewonnen. Es ist auf jeden Fall möglich, dass wir jetzt in Korea auch ganz oben stehen", sagt der Anschieber.